BOND 25: Shatterhand?

In den letzten Tagen haben uns zahlreiche Zuschriften erreicht, ob wir denn nicht wüssten, dass der neue Bondfilm schon einen Titel habe? Offensichtlich haben hier wieder einmal einige falsch (verstandene) oder schlecht recherchierte Presseartikel für Aufregung bzw. Verwirrung unter den Bondfans gesorgt. Also, was ist wirklich dran an SHATTERHAND?

Die für ihre akkuraten Informationen bekannte Filmproduktionsdatenbank Production Weekly listet BOND 25 seit kurzem wieder mit dem Arbeitstitel SHATTERHAND auf. Das ist eigentlich keine große Neuigkeit, immerhin hatte Production Weekly den Film bereits im Sommer 2018 mit diesem Arbeitstitel eingetragen. Ich hatte bereits im August in diesem Artikel darüber berichtet.

Nun, kurz vor dem Drehstart und nachdem neue Details zur Produktion bekannt wurden, hat Production Weekly wieder einige Details zum Film aktualisiert und auch den Arbeitstitel erneut auf SHATTERHAND gesetzt. Da man bei BOND 25, wie kürzlich berichtet, erneut auf das (ursprüngliche) Drehbuch von Neal Purvis & Robert Wade zurückgreifen dürfte – dieses soll ja derzeit und noch für zumindest die nächsten 4 Wochen von Scott Burns überarbeitet werden – würde es auch Sinn machen, erneut den ursprünglichen Arbeitstitel herzunehmen.

Blofeld könnte auch in BOND 25 zu sehen sein. Christoph Waltz auch?

SHATTERHAND geht auf Bond-Erfinder Ian Fleming zurück – in seinem Roman YOU ONLY LIVE TWICE aus dem Jahre 1964 verwendet Bonds Erzfeind ERNST STAVRO BLOFELD den Aliasnamen DR. GUNTRAM SHATTERHAND.

Achtung, es folgt ein Romanspoiler: Der Roman gipfelt übrigens darin, dass Bond Blofeld am Ende mit seinen bloßen Händen erwürgt.

Der Titel YOU ONLY LIVE TWICE (MAN LEBT NUR ZWEIMAL) wurde bekanntermaßen bereits als Filmtitel verwendet, wenn auch die Geschichte des Connery-Filmes nur wenig mit der Handlung von Flemings Originalroman zu tun hat.

Was der mögliche Arbeitstitel SHATTERHAND jedenfalls für das Drehbuch von BOND 25 bedeuten/andeuten könnte, ist die Rückkehr von BLOFELD. Wie wir wissen, ist BLOFELD – gespielt von Christoph Waltz – am Ende von SPECTRE am Leben und wurde in Gewahrsam genommen. Eine Fortsetzung dieses Handlungsstrangs wäre also denkbar und auch Regisseur Fukunaga hat in einem Interview bereits angedeutet, auf die vorherigen Entwicklungen von Craigs Bondfilmen Rücksicht zu nehmen. Wir wissen auch bereits, dass Bonds neue Liebe MADELEINE SWANN (Lea Seydoux) erneut zu sehen sein wird…

Ob Waltz somit auch zurückkehrt? Weiterhin möglich, aber nicht sicher. Kurz nach dem Kinostart von SPECTRE hörte man noch positive Signale von Waltz über eine mögliche Bond-Rückkehr (sofern Daniel Craig Bond spiele), danach hörte man aber nur mehr Dementis und ablehnende Kommentare (wie beispielsweise in diesem Interview Anfang 2018) vom gebürtigen Wiener zu erneuten 007-Auftritten. Waltz deutete sogar an, dass sie (die Bond-Produzenten) wie in den früheren Bondfilmen üblich, BLOFELD von unterschiedlichen Schauspielern verkörpern lassen wollten. Eine erneute Schönheitsoperation für BLOFELD? Auch das wäre jedenfalls denkbar. Ob bzw. wie sich die Handlung von BOND 25 mit den vielen unterschiedlichen Entwicklungen der letzten Monate/Jahre aber schließlich entwickelt hat, wissen wir noch nicht.

Dass SHATTERHAND nicht nur als Arbeitstitel dient, sondern auch der „echte“ Titel des Filmes sein wird, kann zwar derzeit nicht ausgeschlossen werden, wäre aber untypisch. Obwohl in der 007-Serie die Filmzahl als der „echte“ Arbeitstitel für die Produktion hergenommen wird (so wie aktuell auch BOND 25, oder kurz B25 bzw. B25 Ltd.), tauchten vor allem in früheren Drehbuchentwürfen der Autoren immer schon Arbeitstitel auf, die dann später nicht für den Filmtitel verwendet wurden. So gab es beispielsweise die Arbeitstitel ONCE UPON A SPY (Entwurf von Peter Morgan) sowie NOTHING IS FOREVER (weiterer Entwurf von Neal Purvis & Robert Wade) für das spätere SKYFALL; oder BEYOND THE ICE für DIE ANOTHER DAY (es gibt noch zahlreiche weitere Beispiele, wobei nicht überall immer klar ist, ob diese Titel auch tatsächlich in Betracht gezogen wurden).

Es sieht übrigens so aus, als würden die Dreharbeiten nun etwas verspätet Anfang April beginnen (und nicht wie ursprünglich geplant Anfang März), bis dahin sollte auch Scott Burns seine Drehbuchüberarbeitung fertigstellt haben. Laut Baz Bamigboye soll übrigens Lupita Nyong’o (STAR WARS, BLACK PANTHER) aktuell die besten Chancen auf die weibliche Hauptrolle haben (das Gerücht um Emma Stone konnte er nicht bestätigen), auch die Rolle von Naomie Harris als Mrs. Moneypenny könnte demnach „ausgebaut“ werden.

Vielleicht erfahren wir heute auch noch das ein oder andere Detail von Daniel Craig selbst, der in der Nacht bei der Oscarverleihung einer der Präsentatoren sein wird?

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Fabian Ritter

Kann der anvisierte Drehstart von Bond 25 im April 2019, aus realistischer Sicht, überhaupt gehalten werden?
Ich habe, ehrlich gesagt, daran meine Zweifel.

Laut Medienberichten soll Scott Z. Burns seine Arbeit als Skriptdoktor, bei dem Drehbuch von Neal Purvis und Robert Wade, aus Termingründen beendet haben. Das Ergebnis ist ein Entwurf – mehr nicht.
In einem aktuellen Interview erklärte Ralph Fiennes, dass er noch kein Drehbuch bekommen habe und den Titel des in der Produktion befindenden Bond-Films nicht wisse. Professionell geht irgendwie anders.

Manuel Hitz

Ich denke nicht dass es Professionalität fehlt, realistisch gesehen ist Bond immer noch ein konservatives Konstrukt man hatte immer mal wieder an der Fassade gebastelt was bisher 1 mal gut das andere mal anders als gewünscht gelaufen. Also summierten sich Fehler und ein mal wurde an dem Bauteil gemeckert ein anderes mal am Ersatzteil. Dann gibt es noch des Öfteren liberale Freidenker, die sich mit irgendwelchen Ideen melden. Abgesehen von all dem ist ein Entwurf vielleicht das beste um weiter zu schauen was jetzt passieren soll. Und wenn dann das was her gibt, hat man ja jetzt ein Regisseur der… Weiterlesen »

Fabian Ritter

Dass die Präproduktion eines Bond-Films ein relativ komplexer Prozess ist, bestreitet niemand – auch ich nicht. Doch alleine, dass die Zusammenarbeit mit Danny Boyle nicht wasserdicht verhandelt wurde, ist bereits ein Zeichen für fehlende Professionalität. Der knappe Zeitplan in Bezug auf die Schauspieler, die sich kaum auf ihre Rollen werden vorbereiten können, bestätigt meine These ebenfalls. Dass Bond als Film-Figur die Krone verteidigt, ist natürlich ein konservativer Ansatz – wobei das nicht das Element ist, welches Millionen von Menschen hinter dem Ofen hervorlockt und an dieser Kultfigur fasziniert, sondern vielmehr ist dafür der gelungene Genre-Mix und der Stil sowie der… Weiterlesen »

Manuel Hitz

Der Genre Mix ist ja gut und recht! Aber die Pläne und die eigentlich immer mehr hervorgehobene Flexibilität bestätigen eben auch die These dass Bond irgendwo limitiert ist als Figur. Geschlecht, Alter und Haupfarbe oder Bond immer noch als ständigen Einzelgänger oder zumindest sind Beziehungen und Partner limitiert. Das ist nicht gerade liberal, gewissermassen auch nicht professionel wenn sich Pläne kreuzen. Aber grundsätzlich denke ich dass man Daniel Craig durchaus eben wieder nen Totalmix machen könnte. Aber eben die Filme werden nicht fertig und Eon bleibt weiterhin hart und entwickelt keinen zukünfitigen Genremix. Popkultur-Ikonen das ist eben gerade das Stichwort… Weiterlesen »

Fabian Ritter

Ich finde, dass die Fans es verdient haben, langsam mal zu erfahren, wann die Pressekonferenz für Bond 25 stattfinden wird. Dass da von Eon gar nichts kommt, ist eine nicht nachvollziehbare Hinhaltetaktik. Update: Kann der anvisierte Drehstart von Bond 25 im April 2019, aus realistischer Sicht, überhaupt gehalten werden? Ich habe, ehrlich gesagt, daran meine Zweifel. Laut Medienberichten soll Scott Z. Burns seine Arbeit als Skriptdoktor, bei dem Drehbuch von Neal Purvis und Robert Wade, aus Termingründen beendet haben. Das Ergebnis ist ein Entwurf – mehr nicht. In einem aktuellen Interview erklärte Ralph Fiennes, dass er noch kein Drehbuch bekommen… Weiterlesen »

Ernst Stavro Blofeld

Danke für die fundierten Informationen, Gernot! Das sollte für so manchen Journalisten, der unsauber recherchiert, Vorbildcharakter haben. Übrigens rechne ich spätestens jetzt, nachdem der Arbeitstitel „Shatterhand“ deutlich auf Blofeld verweist, mit einer Rückkehr von Christoph Waltz. Er hat das damals ja auch nicht ausgeschlossen, sondern vielmehr darauf verwiesen, dass es üblich war, Blofeld von verschiedenen Darstellern spielen zu lassen. Für mich ein ähnlicher Versuch von Waltz, wie damals, als er publizierte, er spiele nicht Blofeld, sondern Franz Oberhauser. Früher legten die Produzenten wohl einfach nicht so viel wert darauf, dass die Nebenrollen immer von demselben Darsteller verkörpert wurden. Auch waren… Weiterlesen »