Re: Welchen Weg sollen zukünftige Bondfilme gehen?

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sehr schön "die erbsen gezählt" 007, aber auch ich muss wie danielcc protestieren:

sean connery hatte den vulkan, roger moore die liparus und pierce brosnan das lagerhaus in goldeneye und das tarnboot in tomorrow never dies, ebenso das massaker in nord-korea am anfang. daher habe ich auch immer ein problem damit, wenn jemand sagt craig sei ein rambo oder ein reiner killer. denn pierce brosnan war das mehr und roger moore und sean connery waren auch keine traurigen kinder.

und unschuldig waren die beiden opfer von craig am anfang seiner 007 laufbahn auch nicht. immerhin haben sie staatsgeheimnisse verkauft, die eventuell viele leben gekostet hätten.

ist aber jetzt wirklich erbsen zählen

jahblessya,
djoumon

Re: Welchen Weg sollen zukünftige Bondfilme gehen?

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danielcc hat geschrieben: Man denke nur mal an die Szene in GE wo Bond aus dem LAger flüchtet, der wird ohne Sinn und Verstand massenhaft mit dem MG getötet, obwohl die Leute dort eigentlich nicht mals seine Feinde sind.
Ich nehme an du meinst die Szene in der er sich aus der Gefangenschaft befreit vor der Panzer-Verfolgung.

Die Szene zeigt für mich die brutal konsequente pragmatische Haltung des Bondcharakters:

-> Bond will unbedingt fliehen.
-> Die Wachen wollen das nicht.
-> Wenn er nicht stoppt schiessen sie.

Ergo: Wenn er unbedingt raus will muss er wohl oder übel sich den Weg frei schiessen.


Eine ähnliche Demonstration der Bond auszeichnenden Pragmatik sehen wir auch in DN, als Bond die Wache im Dschungel ausschaltet und Honey das nicht so toll findet:

Honey: "Wieso haben sie ihn getötet?!"
Bond: "Weil es sein musste."

Honeys Satz kann leicht anders lauten, ich zitierte aus dem Kopf. Jedenfalls sollte jedem eines klar sein: Bond zögert im Falle eines Falles nicht einen Moment einen Gegner zu töten. Dies gehört schon per Definition zu einer der Eigenschaften eines 00-Agenten.
Das Bild von Bond als ganz großen Gentlemen und eher weniger mordenden Geheimagenten kam erst mit/durch Moore auf. Connery war eigentlich mehr Macho und zeitweise frecher Lausbube als Gentlemen. Die übertriebene Darstellung von Bond als Gentlemen ist mitunter auch der Hauptgrund wieso mir Moores Darstellung des Charakters insgesamt weniger gefällt als die anderen.
Und in Realität glaube ich auch kaum, dass der SIS Leute umbringt. (wobei...)
Naja im Kalten Krieg gab es sowas auf beiden Seiten des eisernen Vorhangs, nun haben wir den Krieg gegen den Terror... wundern würde es mich nicht...
wobei ich auch nicht glaube, dass es so häufig geschieht wie in Filmen...

Und wenn er es tut, dann werden wir davon wohl kaum jemals etwas erfahren :wink:
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Re: Welchen Weg sollen zukünftige Bondfilme gehen?

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naja, der zielgerichte Mord an dem Typen in DN ist schon was anderes als das "weg-sensen" aller Leute in der Umgebung mit dem MG. Spannender wäre auch hier eine heimliche Flucht ohne Waffe gewesen.

Ganz übles Beispiel ist übrigens auch in YOLT, wo Bond am Hafen aus nächster Nähe total unmotiviert mal eben die Verfolger (auf der Treppe) mit seiner Walther tötet. Das ist aber auch schlecht gespielt...
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Welchen Weg sollen zukünftige Bondfilme gehen?

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danielcc hat geschrieben:..Ganz übles Beispiel ist übrigens auch in YOLT, wo Bond am Hafen aus nächster Nähe total unmotiviert mal eben die Verfolger (auf der Treppe) mit seiner Walther tötet. Das ist aber auch schlecht gespielt...
Was erwartest Du?
Spoiler
Soll er sich dabei einen runterholen?
Ich denke mir, dass die "Gleichgültigkeit" aber sehr gut den Charackter widerspiegelt. ERGO-Haben will!

Gone-with the wind
001
Bild

Re: Welchen Weg sollen zukünftige Bondfilme gehen?

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danielcc hat geschrieben:naja, der zielgerichte Mord an dem Typen in DN ist schon was anderes als das "weg-sensen" aller Leute in der Umgebung mit dem MG. Spannender wäre auch hier eine heimliche Flucht ohne Waffe gewesen.

Ganz übles Beispiel ist übrigens auch in YOLT, wo Bond am Hafen aus nächster Nähe total unmotiviert mal eben die Verfolger (auf der Treppe) mit seiner Walther tötet. Das ist aber auch schlecht gespielt...
Naja in YOLT hat Connery auch demonstrativ schlecht gespielt. Er hat auf Bond bekanntlich keine Lust mehr gehabt. Hauptgrund war dabei die (verhältnismäßig) schlechte Beteiligung am Erfolg der Filme, zweitwichtigster Grund war dann die mangelnde schauspielerische Herausforderung... aber gut das ist ein anderes Thema.

Eine heimliche Flucht wäre interessant gewesen, aber in einem solchen Altbau-Gefängnis hätte man wohl kaum Lüftungschächte oder ähnliches Gefunden, wo Bond unerkannt hätte fliehen können.
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Re: Welchen Weg sollen zukünftige Bondfilme gehen?

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DjDjDuncan hat geschrieben:sehr schön "die erbsen gezählt" 007, aber auch ich muss wie danielcc protestieren:

sean connery hatte den vulkan, roger moore die liparus und pierce brosnan das lagerhaus in goldeneye und das tarnboot in tomorrow never dies, ebenso das massaker in nord-korea am anfang. daher habe ich auch immer ein problem damit, wenn jemand sagt craig sei ein rambo oder ein reiner killer. denn pierce brosnan war das mehr und roger moore und sean connery waren auch keine traurigen kinder.
007°'' hat geschrieben:Aber es stimmt natürlich: Betrachtet man den Bodycount (Leichen durch Bond direkt verursacht - hat niemand eine aktuelle Liste?), dürfte DC's hinter PB, RM und sogar SC (man beachte die Eskapaden im Zigeunerlager, unter Wasser, im Vulkan etc.) liegen.
Aber danke, dass du meiner Meinung bist.


danielcc hat geschrieben:ab gesehen davon dass das Thema etwas zynisch ist:
Du zählst Zao aber nicht Trevelyan???
Nun ja, Zao war nur ungefährlich im Wasser. Er konnte Bond im Auto in diesem Moment nichts mehr anhaben.
Trevelyan aber hätte er eigentlich immer noch unter Lebensrisiko hochziehen müssen (halt mal jemanden am Fuss und zieh ihn dann im Liegen zu dir hoch). Ausserdem würde ich ihm in diesem Moment auch nicht vertrauen, dass danach alles ok ist. Eigentlich hat er ihn vorher schon als Notwehr von sich gestossen. Seinen Fuss gefangen hat er doch nur noch zur letzten Konfronation, dass er ihm noch einmal ins Gesicht schauen kann.
Grow up, 007°''!
“You know, James Bond’s mother is Swiss. That will make it all worthwhile.” Marc Forster

Re: Welchen Weg sollen zukünftige Bondfilme gehen?

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MX87 hat geschrieben:Naja im Kalten Krieg gab es sowas auf beiden Seiten des eisernen Vorhangs, nun haben wir den Krieg gegen den Terror... wundern würde es mich nicht...
wobei ich auch nicht glaube, dass es so häufig geschieht wie in Filmen...

Und wenn er es tut, dann werden wir davon wohl kaum jemals etwas erfahren :wink:
ich erinnere mich an fälle aus meiner kindheit, als der kgb überläufer in england unter anderem mit bleikugeln in regenschirmen vergiftet hat.
ebenso gibt es aktuelle beispiele von morden mit radioaktivem material an journalisten in und um russland. da ist putin und seine regierung zwar offiziell natürlich nicht beteiligt, aber wie man hier in schwäbisch-ghana sagt...´s hot e geschmäckle!

jahblessya
djoumon