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Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

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DAF ist ja gemeinhin einer der "unbeliebtesten" Bonds. Es heisst allerdings, dass er der Film war, auf den Connery den grössten Einfluss hatte.
In Anbetracht der Tatsache, dass er eben auch zu einer Rückkehr für diesden Film "überredet" wurde, ist daher nicht davon auszugehen, dass der Film eben auch so in seinem Sinne produziert wurde ?
Morgenstund' ist aller Laster Anfang

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

753
Berufshartzer hat geschrieben: 22. Juli 2018 12:00 Ist Euch bei der Verfolgungszene mit dem Moonbuggy schon mal aufgefallen, dass der Sicherheitsmann auf dem Dreirad so lange rumhampelt (obwohl schon lange wieder fahrbereit) bis Connery endlich um die Ecke kommt und ihn runter tritt? Danach ist er so benommen, dass er Connery nicht mehr folgen kann, als der wie ein Rentner mit Rollator davon zuckelt.
Ist mir noch nicht aufgefallen. Klingt jedenfalls nach Guy Hamilton at work.
It's the BIGGEST... It's the BEST
It's BOND

AND BEYOND

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

754
Goahead hat geschrieben: 26. September 2018 18:30 In Anbetracht der Tatsache, dass er eben auch zu einer Rückkehr für diesden Film "überredet" wurde, ist daher nicht davon auszugehen, dass der Film eben auch so in seinem Sinne produziert wurde ?
Das war definitv so, allerdings hielt sich seine tatsächliche Einflussnahme in Grenzen. Connery hatte angekündigt nur dann den Job zu übernehmen, wenn man ihm ein Drehbuch vorlegen würde, dass ihm zusagt. Als man ihm die ersten 60 Seiten von Mankiewicz erster Derhbuchversion vorlegte zeigte er sich begeistert mit den Worten "Tell the boyo to keep working". Connery zeigte sich vom fertigen Drehbuch sehr angetan ("The best [script] they've had, certainly construction-wise") und brachte seinerseits einige Anregungen zur Verbesserung der Dialoge.
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Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

756
Da sich die von mir zitierte Aussage auf das "Script" bezog (und nicht auf einen "Draft") kann man wohl davon ausgehen, zumal sich Tom Mankiewicz hinsichtlich der Blofeld-Figur so äusserte, dass diese wie die (weibliche) Hollywood-Klatschreporterin Hedda Hopper angelegt sei, was einen vorsätzlich androgynen Touch (der durch die Drag-Szene ins Extrem getrieben wird) bestätigt.
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Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

757
Jetzt habe ich gerade auch noch mal in die Moonbuggy Szene reingeschaut auf youtube und mir ist wieder aufgefallen wie unsagbar schwach jede Actionszene in DAF ist. Was zum Teufel war da mit dem Team los???
Dabei fällt vor alle immer das gleiche Muster in den DAF Actionsenen auf was den Film so irrsinnig lahm wirken lässt: Bonds Gegner kann man einfach nicht ernst nehmen, da sie sich permanent OHNE Bonds Zutun selbst eliminieren.

Die Moonbuggy Szene ist dabei exakt so wie die ebenfalls zu lahme Las Vegas Actionszene. Private Sicherheitsleute, die Polizei... was sind das bitte für Gegner für Bond?

Ist aber wohl auch der Zeit geschuldet. Vermutlich fand das Publikum es damals lustig dabei zuzusehen wie sich Polizisten und co veräppeln lassen oder ihre Autos durch Dummheit selbst zerlegen.

Eine andere Frage - für die ich mich gleich entschuldige:
War die Mondszene eigentlich eine Anspielung auf die Verschwörungstheorien dass man die Mondlandung in einem Studio gefilmt habe? Aber warum dann einen Moonbuggy den es so wohl nie gab?
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

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danielcc hat geschrieben: 27. September 2018 10:16 Eine andere Frage - für die ich mich gleich entschuldige:
War die Mondszene eigentlich eine Anspielung auf die Verschwörungstheorien dass man die Mondlandung in einem Studio gefilmt habe? Aber warum dann einen Moonbuggy den es so wohl nie gab?
Ja, genau darauf sollte die Szene mit den Astronauten im Studio anspielen. Passt wie ich finde auch gut in den Film, da man im Zentrum mit Howard Hughes noch einen anderen großen Mythos aufgreift. Der Moonbuggy ist dann quasi die (actiontauglichere) 007-Version des Lunar Roving Vehicles, in der Welt des James Bond ist ja alles in bisschen anders. :)
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Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

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danielcc hat geschrieben: 27. September 2018 10:16Bonds Gegner kann man einfach nicht ernst nehmen, da sie sich permanent OHNE Bonds Zutun selbst eliminieren.
Ein typisches Element in Slapstick-Filmen, welches in DAF in der Tat übertrieben häufig vorkommt. Das Problem der beiden Verfolgungsjagden (Moonbuggy, Las Vegas) ist imo aber, dass sie direkt hintereinander ablaufen, mit maximal einer Minute Pause dazwischen. Vom Pacing her ist das einfach extrem ungünstig, zwei Actionszenen unmittelbar aneinander zu schneiden, zumal es insbesondere für die Las-Vegas-Verfolgungsjagd gar keine Motivation gibt.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

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AnatolGogol hat geschrieben: 27. September 2018 13:33 Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht gibt es genau da auch diesen sehr unschönen Umschnitt von Tag/Wüste zu Nacht/Las Vegas, der sich sehr unelegant und unzusammenhängend anfühlt. Gerade als ob man zwei Szenen, die nie direkt hintereinander gedacht waren zusammen gefügt bzw. eine verbindende Szene weggelassen hat.
Damit wirst Du wohl Recht haben.
Morgenstund' ist aller Laster Anfang

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

763
Ja die Action ist bis auf den Kampf mit Franks eine mittlere Katastrophe, noch schlimmer als die Moon-Buggy Szene find ich ja die anschließende Auto-Verfolgung, wenn man die Szene wenigstens mit einem Score untermalt hätte, wäre es schon ein Stück besser, aber das wollte scheinbar Hamilton nicht. War ja bei seinen anderen Filmen ähnlich (GF Autoverfolgung, LALD Busszene, LALD Bootsverfolgung, TMWTGG Autoverfolgung) Jedesmal setzt die Musik nur ganz am Ende ein

Auch das Finale endet zu abrupt und ist auch gähnend langweilig, auch da ewig kein Score
Das Finale hätte ja ursprünglich auch anders aussehen sollen, Blofeld entkommt per U-Boot in eine Salzmine, Bond verfolgt ihn und später fällt Blofeld in einen Salzgranulator, und als Felix dann fragt wo Blofeld ist, sagt Bond "He's the salt on earth"

Die 1. Hälfte des Filmes gefällt mir aber trotzdem richtig gut, daher ist der Film auch bei mir noch vor YOLT. Aber ab der Zirkusszene gehts bergab (wie unnötig die ganze Szenerie ist dass Tiffany die Diamanten bekommt).

Was ich mich auch immer frage, warum stürmt man nicht sofort das Penthouse nachdem Bond zurückkehrt (Bond ruft ja Blofeld sogar an und gibt sich als Saxby aus), so hätte man sofort Blofeld gehabt? Nur um das Leben von Whyte nicht zu gefährden? Zumindest hätte man das Gebäude überwachen können, noch auffälliger mit einer Katze aus dem Gebäude zu marschieren geht ja gar nicht mehr

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

764
DAF - der für mich bis dato schlechteste Film der Reihe, und selbst hier sind noch einzelne Lichtblicke zu finden. Trotzdem schließe ich mich meinen Vorrednern an, bis auf den Lift-Kampf sind sämtliche Actionszenen missraten. Auch die Slapstick zündet über weite Teile nicht wie sie sollte. Die Tiefpunkte sind für mich Tiffanys Aktion mit der Maschinenpistole - selten etwas so pleinlich blödes gesehen - und Mr. Wints Abgang mit der Bombe zwischen den Beinen. Was in aller Welts Namen haben die sich dabei gedacht? Sowas dummes und homophobes, zu dieser Zeit eigentlich schon nicht mehr tragbar (nicht falsch verstehen es ist und war nie tragbar sich über Homosexualität lustig zu machen, nur über lange Zeit leider salonfähig). Klar, der Zirkus ist ebenfalls eine Katastrophe, von Bambi und Klopfer mit ihren dämlichen Angriffs-Blicken und Befehlen ganz zu schweigen. Merkwürdigerweise stört mich Charles Gray, bis auf seinen Drag-Auftritt, als Blofeld nicht weiter. Natürlich wir sind Lichtjahre von der Bedrohung eines Telly Savalas entfernt, aber Gray bringt eine charmante und überdrehte Note in die Rolle, die meines Erachtens durchaus reizvoll ist.

Was mich immer zum Lachen bringt, ist die deutsche Synchro von Dr. Metz. Besonders als Bond die Strahlungsplaketten-Kontrolle vortäuscht, oder im Finale mit Blofeld auf der Bohrinsel.

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

765
Ich finde das alles nicht so schlimm. Ich denke auch, dass es wenig zielführend ist ältere Filme nach heutigen gesellschaftlichen und moralischen Normen abzuklopfen und dafür zu kritisieren, dass sie diesen nicht entsprechen. Sicher hat man hier und da damals auch mal etwas über die Stränge geschlagen (wie z.B. auch bei der Synchro der Bambi/Klopfer-Szene), bösartig oder diskriminierend war das meinem Empfinden nach aber nie und ich finde schon, dass man da beruhigten Herzens darüber lachen darf.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"