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Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

766
craigistheman hat geschrieben:Da schließe ich mich doch prompt an. Ich finde es immer etwas befremdlich, wenn behauptet wird, TLD sei eine Rückkehr zum bodenständigen, harten Bond.
Viel wichtiger ist doch, wie Bond damit umgeht. Die Laser-Szene passt vielleicht auf den ersten Blick besser zu Moore, aber Dalton geht damit völlig anders um. Er guckt (meistens) sehr ernst und auch "salt corrosion" schmeißt er einfach hin. Bei Moore hätte das anders geklungen.

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

767
Henrik hat geschrieben:
craigistheman hat geschrieben:Da schließe ich mich doch prompt an. Ich finde es immer etwas befremdlich, wenn behauptet wird, TLD sei eine Rückkehr zum bodenständigen, harten Bond.
Viel wichtiger ist doch, wie Bond damit umgeht. Die Laser-Szene passt vielleicht auf den ersten Blick besser zu Moore, aber Dalton geht damit völlig anders um. Er guckt (meistens) sehr ernst und auch "salt corrosion" schmeißt er einfach hin. Bei Moore hätte das anders geklungen.
Hätte hätte Fahrradkette. Bereits schon die Tatsache, dass man den Aston Martin mit derart absurden Gadgets ausgestattet hat, zeigt doch, dass die Filmemacher es zu diesem Zeitpunkt nicht so ernst meinten mit Bond. Da wirken bis auf wenige Ausnahmen (die Polaroid-Kamera mit Laserblitz :roll: ) die Gadgets in LTK schon deutlich bodenständiger. Ich finde der eigentliche Bruch mit dem Fantastischen oder "larger than life" findet vorwiegend in LTK statt. Wobei, auch hier lässt sich diskutieren, inwieweit sich der Film von der klassischen Bondformel emanzipiert. Schließlich sind alle Elemente, die das Publikum erwartet, vorhanden. Allerdings greift Bond im Laufe seiner Vendetta zu deutlich brutaleren Mitteln als zuvor, man bedenke den Subplot mit Krest.
Das Script zu TLD wurde auch nicht mit Dalton im Hinterkopf geschrieben, eigentlich hätte Pierce Brosnan übernehmen sollen. Dass Dalton die gefällig gewordene Selbstironie Moores streicht, kann ich für meinen Teil aber unterschreiben. Der fundamentale Unterschied zwischen Dalton und Moore befindet sich aber auch in ihrer Körperlichkeit. So wie Connery, Lazenby und Craig, gibt Dalton einen sehr physisch involvierten Bond, Moore und Brosnan stellen eher die unantastbaren "soffisticated Gentlemen" des Franchises dar, die nur selten einen Kratzer abkriegen. Aber selbst das kann man in Frage stellen, zumindest bei Brosnan in GE.

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

768
craigistheman hat geschrieben: Da wirken bis auf wenige Ausnahmen (die Polaroid-Kamera mit Laserblitz :roll: ) die Gadgets in LTK schon deutlich bodenständiger. Ich finde der eigentliche Bruch mit dem Fantastischen oder "larger than life" findet vorwiegend in LTK statt. Wobei, auch hier lässt sich diskutieren, inwieweit sich der Film von der klassischen Bondformel emanzipiert. Schließlich sind alle Elemente, die das Publikum erwartet, vorhanden.
Du schränkst es ja selbst schon ein. LTK ist bestimmt ein etwas anderer Stil. Die Gadgets sind weniger und 'bodenständiger' okay...wenn ich mir den Koffer von Q so betrachte ;-)
Aber der Rest..die PTS...Flugzeug abschleppen..Truckerverfolgung...Wellenreiten im Schlepptau eines Flugzeugs..hmmm...nicht wirklich bodenständiger.

craigistheman hat geschrieben:So wie Connery, Lazenby und Craig, gibt Dalton einen sehr physisch involvierten Bond, Moore und Brosnan stellen eher die unantastbaren "soffisticated Gentlemen" des Franchises dar, die nur selten einen Kratzer abkriegen.
Das sehe ich genauso.
craigistheman hat geschrieben: Aber selbst das kann man in Frage stellen, zumindest bei Brosnan in GE.
Und bei DAD...wenn ich da an die Foltersequenz denke.
"Everybody needs a hobby.” -- “What’s yours?” -- “Resurrection."

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

769
SirHillary hat geschrieben:Du schränkst es ja selbst schon ein. LTK ist bestimmt ein etwas anderer Stil. Die Gadgets sind weniger und 'bodenständiger' okay...wenn ich mir den Koffer von Q so betrachte ;-)
Aber der Rest..die PTS...Flugzeug abschleppen..Truckerverfolgung...Wellenreiten im Schlepptau eines Flugzeugs..hmmm...nicht wirklich bodenständiger.
Und nicht vergessen, Sanchez' Labore ;). Ja das meinte ich doch. Im Grunde genommen findet man auch in LTK alle Bondtypischen Merkmale. Der Bruch mit den Traditionen findet eher in der Auslegung der Rolle statt, und der allgemeinen Grausamkeit, mit der Bond und Sanchez ihre Ziele durchsetzen. Interessant ist auch, dass Sanchez zum Teil sehr sympathische, verführerische Züge aufweist, und sich für Bondverhältnisse zumindest, ein Stück weit vom größenwahnsinnigen Klischee-Baddie abhebt.
Was mich in LTK stört, ist das Bond als Brite im Grunde genommen nichts mit DEA/CIA-Operationen am Hut hat. Die Rachegeschichte wirkt stark konstruiert zumal die enge Freundschaft zu Leiter bis dahin noch nie thematisiert wurde. Ich vermute man hat einfach nach einer Möglichkeit gesucht auf den Miami Vice-Zug aufzuspringen. Auch die "Ermittlungsszene" mit Sharkey oder das Treffen in der Bar mit Pam Bouvier wirken wie aus zweitklassigen Drogenkrimis entnommen und recht deplatziert. Oder sagen wir mal "amerikanisiert". Ein Glück nimmt der Film ab Bonds Ankunft in Isthmus-City an Qulität, Stil und Klasse zu.
SirHillary hat geschrieben:Und bei DAD...wenn ich da an die Foltersequenz denke.
Stimmt. Wobei der Rest dieses Machwerks derart haarsträubend ist, dass man das Gefühl nicht los wird, man hätte die PTS zu einem anderen Bondfilm gesehen...

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

770
craigistheman hat geschrieben:Interessant ist auch, dass Sanchez zum Teil sehr sympathische, verführerische Züge aufweist, und sich für Bondverhältnisse zumindest, ein Stück weit vom größenwahnsinnigen Klischee-Baddie abhebt.
"Ein Stück weit" halte ich für untertrieben. Sanchez ist schon ein sehr netter Bösewicht, aber trotzdem brutal, sodass er nicht unbedrohlich wirkt. Ein sehr gelungener Balanceakt.

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

772
craigistheman hat geschrieben:Ich finde der eigentliche Bruch mit dem Fantastischen oder "larger than life" findet vorwiegend in LTK statt.
Diesen Bruch gab es nie. Jeder Bond, und zwar wirklich jeder ist larger than life. Alle 5 Glen Bonds sind in ihrer Ausprägung etwas realitätsnaher und bodenständiger ausgelegt als die Vorgänger, sind aber dennoch alle klar "larger than life". Schließlich sind es unverkennbar Bondfilme, und da gehört das schlichtweg dazu.
Auch LTK ist "larger than life", wie hier schon erklärt wurde (Gadgets, Flugzeugabschleppung, Tanklasteraction/stunt). Und auch die beiden ersten Craigs sind "larger than life". Bond wurde in diesen Filmen oftmals persönlicher gemacht, teilweise war der Plot grundsätzlich etwas realistischer und allzu fantastische Gadgets oder Hideouts wurden weggelassen. Aber dennoch sind es Geschichten, die in der Realität so nie vorkommen würden (auch wenn es theoretisch möglich wäre). Larger than life eben.
craigistheman hat geschrieben: Moore und Brosnan stellen eher die unantastbaren "soffisticated Gentlemen" des Franchises dar, die nur selten einen Kratzer abkriegen. Aber selbst das kann man in Frage stellen, zumindest bei Brosnan in GE.
Das kann man bei Brosnan nicht nur in GE in Frage stellen. In TND gibt es das Finale mit einem durchaus sichtbar in Mitleidenschaft gezogenen Bond, in TWINE geschieht das ganze zwar nicht mit Blut, dennoch muss Bond aufgrund seiner Schulterverletzung immer wieder etwas einstecken.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

773
dernamenlose hat geschrieben:Diesen Bruch gab es nie. Jeder Bond, und zwar wirklich jeder ist larger than life. Alle 5 Glen Bonds sind in ihrer Ausprägung etwas realitätsnaher und bodenständiger ausgelegt als die Vorgänger, sind aber dennoch alle klar "larger than life". Schließlich sind es unverkennbar Bondfilme, und da gehört das schlichtweg dazu.
Deswegen das Adverb "vorwiegend", das andere Alternativen nicht ausschließt. Außerdem sollten wir festlegen ob wir grundsätzlich von Bondverhältnissen ausgehen, die, da gebe ich dir voll Recht, immer "larger than life" sind, oder von der "Norm". ;)

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

774
Naja, die Norm ist halt schwer festzulegen. Für mich ist TSWLM beispielsweise nicht die Norm, sondern die Spitze. "Larger than Life" definiert sich ja eigentlich selbst. Alle Bonds sind das. Manche mehr, andere weniger.
Und das Kategoriendenken "realistisch", "fantastisch", etc. funktioniert halt nur sehr bedingt, den Versuch gabs ja schon in verschiedener Form, da kam man nie zu einem befriedigenden Ergbenis.
Wahrscheinlich sehen wir das ganze auch gar nicht so unterschiedlich, mir wars nur wichtig, das mal zu bemerken, nachdem hier schon fast drei Seiten lang eine Diskussion geführt wurde, die teilweise etwas skurill wurde (Ist nicht dein Beitrag gemeint, dem stimme ich teilweise sogar zu, aber der hatte mehrere Punkte an die ich gut anknüpfen konnte).
TLD ist für mich ja eigentlich genau deshalb ein nahezu perfekter Bond, weil eben auf wirklich fantastische Elemente verzichtet, aber in jeder Sekunde zu 100% Bond bleibt, larger than life aber trotzdem vorstellbar, nah und glaubhaft. Ein realistischer Film sieht anders aus, ein fantastischer (nicht qualitativ) aber auch.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

776
Casino Hille hat geschrieben:
dernamenlose hat geschrieben:TLD ist für mich ja eigentlich genau deshalb ein nahezu perfekter Bond, weil eben auf wirklich fantastische Elemente verzichtet
*hust* Laserstrahlen, die von Autos geschossen werden *hust*
Hille, Mensch.
Das nennt man heute automatischer Spurhalteassistent. Bond hat eine etwas getunte Variante.
Bond war schon immer visionär.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

777
Casino Hille hat geschrieben:
dernamenlose hat geschrieben:TLD ist für mich ja eigentlich genau deshalb ein nahezu perfekter Bond, weil eben auf wirklich fantastische Elemente verzichtet
*hust* Laserstrahlen, die von Autos geschossen werden *hust*
Das ist ein bondtypisches Gadget, aber kein komplett fantastisches Element. Ich halte es nicht mal für technisch unmöglich, das tatsächlich zu machen. Da gibts deutlich fantastischeres.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

779
dernamenlose hat geschrieben:Ich halte es nicht mal für technisch unmöglich, das tatsächlich zu machen. Da gibts deutlich fantastischeres.
Ich würde mal tippen, dass man dazu einen 200kW Laser braucht.
Hm. Dann bräuchte Bond nen fetten Generator/Lichtmaschine, die an seinem V8 dran hängt.....
Vielleicht klappt das ja noch.
Aber ich glaube, dass man auch noch eine Kühlung braucht.
Ich denke all' das in einem AM Cabrio wird eng.

Zumal Raketen und Schneekufen auch noch Bauraum fressen.

Edit: der AM aus TLD hat 320 kW - bleiben somit 120 kW zum Fahren während gelasert wird....
Zuletzt geändert von Revoked am 13. Mai 2017 15:26, insgesamt 1-mal geändert.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

780
craigistheman hat geschrieben:
Samedi hat geschrieben:Auch an der kleinen Schlittenfahrt kann ich keine "larger than life"-Elemente erkennen.
Dein Ernst?
Diese Szene ist natürlich ganz lustig, aber als "Larger than life" würde ich das nicht bezeichnen. Und wie schon gesagt, kommt es auch hier auf die Inszenierung an.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."