Wie findet ihr AVTAK?

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Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

768
danielcc hat geschrieben:Aber die Szene ist auch deswegen ein etwas albernes Plagiat, da das "Modell" was Zorin da hat ja wohl kaum das Silicon Valley abbildet oder? und zudem für seinen Plan - anders als bei GF - gar nicht verwendet wird
Er verwendet es doch?
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

769
Henrik hat geschrieben:etwas merkwürdig, sollen die Filme von Glen doch nach TSWLM und MR bodenständiger sein
Das ist wohl mehr so eine Art Fangerücht als ein ernsthaftes Vornehmen Glens gewesen. :wink:

Wahr ist, dass FYEO beispielsweise auf einen großen Showdown verzichtet, und Glen im Laufe seiner Ära Bond zunehmend mehr persönliche, menschliche Momente gegeben hat, ihm somit etwas den unantastbaren Superhelden-Status der Hamilton und Gilbert Filme entriss (natürlich verglichen mit den späteren Filmen in homöopathischer Dosis). In AVTAK sieht man Bond beispielsweise beim Backen mit Stacey, in FYEO ist die Beziehung zwischen ihm und Melina deutlich einfühlsamer und verständnisvoller als mit seinen vorherigen Betthäschen (man vergleiche mit Solitaire oder Triple X), in TLD betritt Bond dann doch gar eine ganz normale Wohnung im Ostblock und das gipfelte dann natürlich in der ersten persönlich motivierten Mission in LTK (auch wenn der Film meist wie ein normaler Bond abläuft), ist dieser Höhepunkt der Glenschen Entwicklung schon bemerkbar: Eine Entwicklung, die sich durch Brosnans Filme steigernd bis in die heutige Craig-Ära zieht.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

770
danielcc hat geschrieben: Dann kommt hinzu eine sich generell durch den Film ziehende Altherren-Stimmung. Nicht nur, dass Moore zu alt ist, nein auch sein Buddy setzt noch mal einen drauf. Dann noch die Prügelei gegen Bady Guys, die wiederum ein wenig an Förster-im-Rentenalter erinnern
Gegenfrage: würdest du es besser finden, wenn Old Rog jemanden wie Dolph Lundgren mal schnell zusammentrommeln würde? Ich persönlich finde es gerade stimmig, dass man Moore in besagter Szene im Pferdelabor realistische Gegner verpasst hat. Wenn schon einen rotutinierten Bond, dann muss man den FIlm doch auch etwas darauf abstimmen, findest du nicht? Ich finde da eher die Hochleistungsstunts (zB PTS) unpassend.
danielcc hat geschrieben:Im völligen Kontrast dazu stehen dann die teils absurd jungen Damen die Old-Rog vernascht
28, 29 bzw. 30 Jahre finde ich jetzt aber nicht absurd jung, zumal Grace Jones auch schon auf die 40 zuging. Die vergleichsweise junge Alison Doody lässt er, ganz Gentleman alter Schule, ja unbehelligt. :wink:
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

772
Anatol:
nein das stimmt dann schon in Bezug auf Moores Alter, aber ich sage ja auch nur, dass das alles zur Altherren Stimmung beiträgt.

Stacy, die Frau in der PTS und Jenny Flex (an die er sich ja auch mit anzüglichen Bemerkungen ranmacht) wirken schon verdammt jung, und auch die besonders vital dargestellten Grace Jones möchte man Moore nicht mehr so recht zumuten.

Hille/Maibam:
Da bleibe ich dabei, dass man - wenn man sich die Filme mal im Detail vornimmt, eine DEUTLICHE Wendung nach MR wahrnehmen kann. Das zieht sich durch die Stories, Drehbücher, durch die Inszenierung und Kulissen. Das kommt schon allein durch die Abwesenheit von Ken Adam. Allerdings ist seine Abwesenheit auch zwingend logisch, da man einfach diese Schiene nicht mehr fahren wollte.
Mit Ausnahme von OHMSS, zeigen erst die FIlme nach MR Dinge, die man vorher nie zu sehen bekommen hat (Hille hat viel davon aufgezeigt). Darüber hinaus sind aber auch die Stories und Pläne der Bösewichte von ganz anderem (kleineren) Kaliber oder aber etwas näher an der Realität.
Die Drehbücher unter Beteiligung von MGW sind deutlich anders angelegt als die zuvor. Grob kann man sagen (und das war ja wohl auch das erklärte Ziel), dass man die Serie zu den Ursprüngen zurückbringen wollte (und das sind bodenständige Filme wie FRWL aber durchaus auch immer noch ernste aber fantastischere Abenteuer wie DN, TB oder GF).
FYEO ist da sehr deutlich (ja auch wenn der Film viele Blödeleien und einige Ausrutscher hat). Im Grunde ein FRWL 2.0
Die FIlme OP/TLD sind beide geprägt durch eine merkwürdige Zweigleisigkeit was die Bösewicht Konstellation angeht. Viel näher an einer filmisch-aufgepeppten Realität reine Größenwahn Stories wie YOLD oder MR.
AVTAK ist der Versuch eine Story wie GF in die - damalige - Zeit zu übertragen.
LTK ist sowieso eindeutig.

Ich könnte jetzt abermals die Hunderte von Details nennen, die die Filme FYEO->LTK von der generellen Richtung der Filme YOLT->MR unterscheiden aber ich glaube, das bringt nix. Entweder man sieht das, oder man will es nicht sehen.

Zweifellos sind dennoch alle Filme eben Bondfilme, und als solche nie realistisch oder bierernst.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

773
Casino Hille hat geschrieben:
Henrik hat geschrieben:etwas merkwürdig, sollen die Filme von Glen doch nach TSWLM und MR bodenständiger sein
Das ist wohl mehr so eine Art Fangerücht als ein ernsthaftes Vornehmen Glens gewesen. :wink:
Das ist mir schon klar. So macht es aber noch weniger Sinn. Dass das Resultat nicht das ist, was sich die Produzenten vor hatten kann ja durchaus vorkommen, aber dass sich ein so falsches Gerücht so gut hält ist noch verwunderlicher.

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

774
danielcc hat geschrieben:Anatol:
nein das stimmt dann schon in Bezug auf Moores Alter, aber ich sage ja auch nur, dass das alles zur Altherren Stimmung beiträgt.

Stacy, die Frau in der PTS und Jenny Flex (an die er sich ja auch mit anzüglichen Bemerkungen ranmacht) wirken schon verdammt jung, und auch die besonders vital dargestellten Grace Jones möchte man Moore nicht mehr so recht zumuten.

Hille/Maibam:
Da bleibe ich dabei, dass man - wenn man sich die Filme mal im Detail vornimmt, eine DEUTLICHE Wendung nach MR wahrnehmen kann. Das zieht sich durch die Stories, Drehbücher, durch die Inszenierung und Kulissen. Das kommt schon allein durch die Abwesenheit von Ken Adam. Allerdings ist seine Abwesenheit auch zwingend logisch, da man einfach diese Schiene nicht mehr fahren wollte.
Mit Ausnahme von OHMSS, zeigen erst die FIlme nach MR Dinge, die man vorher nie zu sehen bekommen hat (Hille hat viel davon aufgezeigt). Darüber hinaus sind aber auch die Stories und Pläne der Bösewichte von ganz anderem (kleineren) Kaliber oder aber etwas näher an der Realität.
Die Drehbücher unter Beteiligung von MGW sind deutlich anders angelegt als die zuvor. Grob kann man sagen (und das war ja wohl auch das erklärte Ziel), dass man die Serie zu den Ursprüngen zurückbringen wollte (und das sind bodenständige Filme wie FRWL aber durchaus auch immer noch ernste aber fantastischere Abenteuer wie DN, TB oder GF).
FYEO ist da sehr deutlich (ja auch wenn der Film viele Blödeleien und einige Ausrutscher hat). Im Grunde ein FRWL 2.0
Die FIlme OP/TLD sind beide geprägt durch eine merkwürdige Zweigleisigkeit was die Bösewicht Konstellation angeht. Viel näher an einer filmisch-aufgepeppten Realität reine Größenwahn Stories wie YOLD oder MR.
AVTAK ist der Versuch eine Story wie GF in die - damalige - Zeit zu übertragen.
LTK ist sowieso eindeutig.

Ich könnte jetzt abermals die Hunderte von Details nennen, die die Filme FYEO->LTK von der generellen Richtung der Filme YOLT->MR unterscheiden aber ich glaube, das bringt nix. Entweder man sieht das, oder man will es nicht sehen.
Es ist eben nicht so deutlich wie du denkst, und insgesamt auch nicht mehr als in LALD oder in TMWTGG. Oder eben OHMSS. Gerade LALD ist da fast schon konsequenter als die Glenner. Es sind Details während die große Linie beibehalten wurde. Und FRWL war ja ohnehin ein Film der etwas in die falsche Richtung ging, rückblickend betrachtet.

Es ist erkennbar, aber es ist noch deutlicher die Halbherzigkeit erkennbar, die das Ganze dann doch wieder schnell in das übliche Fahrwasser zieht.

Und dann, gemessen an MR ist fast jeder Bond ein meisterhafter bodenständiger Thriller. ;)

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

775
Es ist eben nicht nur MR. TSSLM und YOLT sind aus dem exakt gleichen Holz. TB ähnlich. DAF versucht es auch, kann es aber nicht. Der Plan in OHMSS ist das gleiche wie die erstgenannten. LALD und TMWTGG sind was die Bösewichte angeht letztlich auch deutlich larger than Life und fliegende Autos, echter Vodoo, Bösewichte mit maske... All das ist undenkbar in der post-MR Zeit.

Nimmt man den fehlenden Adam hinzu und damit ein vollkommen anderes, bescheideneres Design und die wilsons'schen Anleihen an der Realität dann entstehen für mich Filme die deutlich anders daher kommen. Auch wenn es immer noch Bondfilme sind die dem gleichen Storyverlauf und gleichen Logiken folgen
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

776
Die Schurken in LALD und in TMWTGG sind garantiert nicht larger than life verglichen mit denen der Glenner. Ganz im Gegenteil Walken und der Russe in OP haben doch genau die größenwahnsinnigen Dinge geplant die sich kaum von Gilbert unterscheiden, und gegen die Kananga fast schon bescheiden wirkt.. Die SF Elemente die in den Gilberts aber auch in DAF und TMWTGG auftauchen, wurden jedoch in den Glennern nicht mehr verwendet. Die kommen dann erst in GE wieder.

Wie gesagt es ist erkennbar, aber die Bond Welt bleibt doch in sich weitgehend geschlossen. Es steht auch weiterhin das große absurde Spektakel im Zentrum, nicht realistische Charaktere oder gar eine schlüssige Handlung, und es bleiben Abenteuerfilme mit Thrillerelementen, genau wie es die Bond Formel verlangt.

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

777
Maibaum hat geschrieben:Die Schurken in LALD und in TMWTGG sind garantiert nicht larger than life verglichen mit denen der Glenner. Ganz im Gegenteil Walken und der Russe in OP haben doch genau die größenwahnsinnigen Dinge geplant die sich kaum von Gilbert unterscheiden, und gegen die Kananga fast schon bescheiden wirkt.. Die SF Elemente die in den Gilberts aber auch in DAF und TMWTGG auftauchen, wurden jedoch in den Glennern nicht mehr verwendet. Die kommen dann erst in GE wieder.
Selbst FYEO ist nicht so bodenständig wie LALD oder TMWTGG. Mit dem ATAC geht das schon in Richtung TSWLM. Die Bodenständigkeit wird in vielen Filmen von Glen nur vorgetäuscht.

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

778
Henrik hat geschrieben:Selbst FYEO ist nicht so bodenständig wie LALD oder TMWTGG. Mit dem ATAC geht das schon in Richtung TSWLM. Die Bodenständigkeit wird in vielen Filmen von Glen nur vorgetäuscht.
Ich persönlich finde nicht, dass das ATAC nicht bodenständig, realistisch, geerdet oder wie immer man es nennen mag ist. Natürlich kann man FYEO stilistische "Zerrissenheit" (ich würde es jedoch eher das bewusste Bedienen zweier ineinandergreifender Stile nennen) vorhalten, aber das ATAC ist ja hier wirklich nur ein McGuffin, noch dazu eines das man sich so in der Realität bestens vorstellen kann. DIe Parallele zum U-Bootortungssystem in TSWLM ist ohne Zweifel da, aber doch in erster Linie, weil es dort auch ein McGuffin darstellte. Einen wirklich Beitrag zum Over-the-top-Charakter von TSWLM erkenne ich da aber nicht, da bedarf es dann schon stahlbebisste Hühnen, schwimmende Sportwägen oder U-Bootschluckende Tanker. Ich finde auch nicht, dass Glens Filme etwas vortäuschen, es ist wohl eher, dass sich viele Zuschauer gerade angesichts der Filme der Craig-Ära (die genau genommen aber auch nicht bodenständig, realistisch oder geerdet sind) von seinen Filmen stilistisch mehr erwarten, als originär jemals beabsichtigt war. Dennoch gibt es genügend Aspekte in seinen Filmen, bei denen man sich sehr bewusst etwas zurückgenommen hat gegenüber den meisten Filmen seit Mitte der 60er. Das hängt zweifellos mit einer etwas veränderten Absicht der Verantwortlichen zusammen (Glen äusserte sich mehrfach so & Wilsons Handschrift ist bis zum heutigen Tage durchgängig erkennbar, Hille hat dies ja schon ausgeführt), vermutlich aber auch mit den zunehmend begrenzteren Mitteln, die in den 80ern zur Verfügung standen.
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Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

779
AnatolGogol hat geschrieben:aber das ATAC ist ja hier wirklich nur ein McGuffin, noch dazu eines das man sich so in der Realität bestens vorstellen kann.
Ähemm, da ist er ja wieder, der MacGuffin, der keiner ist. Um ein MacGuffin zu sein, dürfte der Attac gar nicht wirklich in der Handlung auftauchen, aber das tut er.
(ich würde es jedoch eher das bewusste Bedienen zweier ineinandergreifender Stile nennen)
Ich glaube nicht daß das bewußt war, dazu wirkt es viel zu unausgegoren, und viel zu inkonsequent. Die plötzliche (relative) Ernsthaftigkeit der 2. Hälfte von FYEO verträgt sich überhaupt nicht mit der bondtypisch überzogenen und von Klamauk durchsetzten ersten Hälfte. Das ganze wirkt auf mich sehr unausgegoren (ähnlich wie TMWTGG), sieht aus nach "wir haben keine Ahnung was wir wollen (außer viel Umsatz)", was aber dann das Kennzeichen von fast jedem Glenner ist. Erst in LTK kriegt er (und Broccoli/Wilson) die Balance endlich hin, dem kommerziell erfolglosesten aber klar besten seiner Bonds.

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

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Maibaum hat geschrieben:Ähemm, da ist er ja wieder, der MacGuffin, der keiner ist. Um ein MacGuffin zu sein, dürfte der Attac gar nicht wirklich in der Handlung auftauchen, aber das tut er.
Ja, du hast natürlich recht. Aber ich denke, man versteht trotzdem worauf ich hinaus möchte.
Maibaum hat geschrieben: Ich glaube nicht daß das bewußt war, dazu wirkt es viel zu unausgegoren, und viel zu inkonsequent. Die plötzliche (relative) Ernsthaftigkeit der 2. Hälfte von FYEO verträgt sich überhaupt nicht mit der bondtypisch überzogenen und von Klamauk durchsetzten ersten Hälfte. Das ganze wirkt auf mich sehr unausgegoren (ähnlich wie TMWTGG), sieht aus nach "wir haben keine Ahnung was wir wollen (außer viel Umsatz)", was aber dann das Kennzeichen von fast jedem Glenner ist. Erst in LTK kriegt er (und Broccoli/Wilson) die Balance endlich hin, dem kommerziell erfolglosesten aber klar besten seiner Bonds.
Es ist dein gutes recht das zu glauben, aber sei mal ehrlich: deine Einschätzung basiert doch in erster Linie darauf, dass dir das gebotene nicht gefällt bzw. die Stile für dich nicht zusammenpassen. Ich für meinen Teil habe damit keine Probleme und glaube Glen, Wilson, Cubby & Co. gerne ihre Aussagen. Ich kann nicht glauben, dass man vier mal etwas erfolglos versucht hat (und jedes mal die gleichen "Fehler" unabsichtig begangen hat), nur um dann beim 5. Film die Balance richtig zu machen (die aber immer noch durchzogen ist von den gleichen Alberheiten, nur eben in niedrigerer Quantität). Für mich passt LTK sehr gut in die Linie der vorangegangenen vier Filme, da er viel mehr Gemeinsamkeiten mit ihnen hat als Abweichungen.
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