Wie findet ihr SPECTRE?

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Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3227
AnatolGogol hat geschrieben:Hab gestern zufällig reingezappelt, lief gerade das Rom-Schaufahren. Das erste was ich dachte: man, was für ein gelber Film. Dann hab ich die Festplatte angeschmissen und John Fords Hafenkneipe von Tahiti angeschaut.
Ist eben ein waschechter Giallo, dürfte dir als altem Argento-Jünger doch gefallen. :D

Flax beiseite, ich habe ihn kurze Zeit nach dem Forentreffen noch einmal im Kino geschaut und seither auch nicht mehr. Dass er gestern lief wusste ich gar nicht, ich habe mir die Zeit im Berner Filmarchiv bei der restaurierten Version von Marcel Carnés "Le Jour se lève" (1939) vertrieben. Ein exzellenter Film, und Jean Gabin - oder wie ich ihn liebevoll nenne, der "Baguette-Bogart" - ist schon eine coole Sau, der hätte gerne auch Bond spielen dürfen (wären Fleming, Saltzman und Broccoli dreissig Jahre älter und Franzosen gewesen).
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3228
Interessante Diskusssion. Wie unterschiedlich die Meinungen sind...
Ich habe auch reingezappt - und bin wie auch die Tage vorher bei SF - hängengeblieben.

Hille, Kompliment dass man eine so lange Rezension schreiben kann ohne auch nur über die großen Stärken des Films zu sprechen. Mindestens die erste Hälfte des Films ist großartig gefilmt und extrem flüssig erzählt.

Ein paar Dinge will ich aber gerne richtigstellen.
Q ist längst mehr Alfred als einfach nur Quartermaster.
Nein Alfred wurde zu einem Q gemacht
Aber diese blöden Versuche, einer zweidimensionalen Figur Ecken und Kanten zu verleihen, ohne ihre Zweidimensionalität aufzugeben, sind zum Scheitern verurteilt.
Von Scheitern würde ich nicht unbedingt sprechen, wenn es nur um deinen Geschmack geht. Die Mehrheit der Zuschauer hat ein anderes Urteil gefällt, und Mendes hat gerade damit Bondfilme für ein größeres Publikum zugänglich gemacht.
Kollegin meinte heute übrigens, dass gestern abend mal wieder überhaupt nix gescheites im TV lief. Irgendwie merkwürdig.
Ich bezweifele nicht, dass sie das gesagt hat, aber dazu zwei Gegenbeispiele:
- meine Eltern waren nach langer Zeit noch mal von Bond begeistert als sie SF im TV sahen
- ich rief einen (50jährigen) guten Freund an als der Film lief, und er meinte nur er müsse still sein, da seine Frau gerade vollkommen gebannt vor dem TV sitze und begeistert von SP sei. Das sei ja endlich mal ein richtig guter Bondfilm

:-)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3230
Nico hat geschrieben:Den Alfred-Q vergleiche verstehe ich nicht ganz. Wenn es bei den Nolan-Batmännern, die ja hier als Vergleich herangezogen werden, eine vergleichbare Figur gibt, ist das doch eher Lucius Fox?
Würde ich auch sagen. Und auch da ist es eher so, dass Fox eine Q-Kopie ist und nicht umgekehrt.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3232
danielcc hat geschrieben:Hille, Kompliment dass man eine so lange Rezension schreiben kann ohne auch nur über die großen Stärken des Films zu sprechen.
Es ist keine Rezension, sondern ein lose strukturiertes Gedankenprotokoll. Ein offizielles Review schreibe ich irgendwann anders mal.
Nico hat geschrieben:Den Alfred-Q vergleiche verstehe ich nicht ganz. Wenn es bei den Nolan-Batmännern, die ja hier als Vergleich herangezogen werden, eine vergleichbare Figur gibt, ist das doch eher Lucius Fox?
Ne, Lucious Fox ist eher so, wie Q in den früheren Bonds war. Eine Randfigur, die sich über Gadgets definiert. Aber genau das ist Q in SF und SP nicht mehr. Er ist Bonds Mann im Ohr, der alleine in SF sehr lange Sequenzen mit ihm in Kontakt ist. Eins zu eins so, wie man es aus den Batman Filmen kennt (nicht nur aus den Nolan Filmen, und übrigens auch aus den Comics). Davon ab ging es mir nicht um einen grundsätzlichen Vergleich der Figuren, sondern darum, welchen Stellenwert die Rolle innerhalb der Filme einnimmt. Q war früher ein Typ, der 1-2 Szenen hatte (Ausnahme: LTK), jetzt ist er eine wichtige Supporting Role, ein Henchman des Helden, mit einer persönlichen Bindung zueinander.

@Revoked: ich fand Kingsmen auch nicht wirklich dolle. Aber eskapistische Action im Bondsinne: Das ist schon auf dem Papier bei Kingsmen klar überlegen.
https://filmduelle.de/

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Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

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Casino Hille hat geschrieben:@Revoked: ich fand Kingsmen auch nicht wirklich dolle. Aber eskapistische Action im Bondsinne: Das ist schon auf dem Papier bei Kingsmen klar überlegen.
Kann SP aber auch bieten: Mexiko City, Rom, Flugzeugjagd in den Alpen, Kraterflucht (eskapistisch ohne Ende) und der von dir erwähnte Themsenshowdown.
Also wenn man das Hirn vlt. Mit 2-3 Drinks betäubt, wird man sich einfach an der Action erfreuen. Glaube mir. Zwinker.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3237
Für mich war Q in SP bei Erstsichtung auch ein Highlight. Inzwischen habe ich den Film bzw. seine beiden Filme so oft gesehen, dass ich nicht mehr nur begeistert bin - aber immer noch allemal besser als Llewelyn in seinen meisten Einsätzen.
Was mir nicht gefällt ist, dass die Figur immer wieder unnötig pendelt zwischen Super-Brain und total Versager (das ist in SF aber schlimmer als in SP wo er dann doch zumeist eher glänzen darf)
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Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

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danielcc hat geschrieben: Was mir nicht gefällt ist, dass die Figur immer wieder unnötig pendelt zwischen Super-Brain und total Versager (das ist in SF aber schlimmer als in SP wo er dann doch zumeist eher glänzen darf)
Da sind wir dann wieder bei der hingeschlampten Umsetzung der Konzeption. Der inhaltliche Gemischtwarenladen, der sich auch stilistisch wiederfindet. Da sehe ich doch eine große Unfähigkeit von Mendes etwas in sich stimmiges hinzubekommen. Auch wenn es verrückterweise trotzdem beim breiten Publikum funktioniert

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

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Ich denke bei Q eher an das heutige Nerd-Klischee, dass mir in Filmen eigentlich immer auf den Geist geht, weil es total engstirnig und konservativ ist. "Puberty Sheldon" eben, wie ich schon schrieb. Finde aber auch, dass seine allermeisten Dialoge überhaupt nicht gut geschrieben sind. In SF bleibt vor allem der mediocre "Pyjama"-Dialog im Museum hängen (Wer schreibt sowas?), in SP nervt mich fast jede seiner größeren Szene (von dem lahmen "Big Weapon Gag" im Untergrund über die Bar-Szene in Österreich bis zur Flucht vor den Spectre-Schergen im Lift (Eine Szene wie aus einem "???"-Film) und seine Einbindung in den Showdown). Whishaw ist sicher ein guter Darsteller, aber bislang zündete nicht einer seiner Witze bei mir und das seine flache Figur dann auch noch eine enorm bedeutende Supporting Role im Franchise einnimmt, mag mir nicht gefallen. Q war sicherlich immer ein flacher Gagliferant, Maibaum hat da ganz recht und das muss man nicht mögen, aber immerhin beschränkte sich seine Screentime auf meist eine Szene, in die dann eben alle Pointen reingeschmissen wurden. Die Position, die Whishaw einnimmt, geht darüber weit hinaus und ist vergleichbar mit dem Alfred-Charakter der Batman-Filme: Genau darum ging es nämlich in diesem Vergleich, nicht um die grundsätzliche Auslegung der Rolle, sondern um ihre Bedeutung innerhalb der Plots und um ihre Bedeutung für den Protagonisten (weniger im emotionalen Sinne als im handlungsdienlichen, bevor jemand anmerken will, dass Q für Bond keinen Vater-Ersatz darstellt, so wie Alfred für Bruce Wayne). Und das ist eine Gewichtung der Rolle, die ich für einen Quartermaster des MI6 für völlig unpassend halte (selbiges gilt ja auch für Harris als Moneypenny, die von mir aus ohne jeden Auftritt im nächsten Film im Off das Zeitliche segnen dürfte).

Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Benji (Simon Pegg) ist in den aktuellen "Mission: Impossible" Filmen der extrem ähnlich angelegten Q-Rolle enorm überlegen. Auch er hat natürlich einen großen Einfluss auf Plot und Figuren (weshalb ich ihn in einem Bondfilm so vielleicht auch nicht sehen wollen würde), aber ist viel besser geschrieben, von Pegg besser gespielt und die Wortgefechte zwischen ihm und Cruise sind um ein Vielfaches pointierter als die Scharmützel, die Craig und Whishaw präsentieren.
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Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

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Maibaum hat geschrieben: Da sind wir dann wieder bei der hingeschlampten Umsetzung der Konzeption. Der inhaltliche Gemischtwarenladen, der sich auch stilistisch wiederfindet.
Diesen von dir kritisierten "Gemischtwarenladen" sehe ich eher bei QOS.
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