Re: Zuletzt gesehener Film

8641
Nein, der Film ist einfach nur unfassbar langweilig. Ich bin an amerikanischer Geschichte durchaus interessiert (und kenne mich bei der verhandelten Materie aus), aber für das Thema hätte auch ne Doku gereicht. Spielberg hat imo seit seiner Ernstwerdung einiges an Fähigkeiten bezüglich Unterhaltungswerts eingebüsst. Sieht man bei vielen seiner Filme ab etwas 1993.
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Zuletzt gesehener Film

8643
iHaveCNit: (in OmU): I, Tonya (2018)

In meiner Oscar-Nachlese gibt es noch wenige Filme, die ich aufgrund ihres erst späteren Veröffentlichungsdatums in Deutschland sehen kann und auf jeden Fall sehen wollte. „I, Tonya“ gehört dazu, der bei den Oscars 3 Nominierungen erhielt und einen Award abstauben konnte für die beste weibliche Nebenrolle. Und ich hatte richtig viel Spaß bei „I, Tonya“ - woran das liegt, erkläre ich noch.

Tonya Harding ist eine extrem talentierte Eiskunstläuferin und hätte in diesem Sport die Weltspitze sein können, doch die aus dem „White-Trash“-Sektor kommende Rebellin passt nicht so recht ins Bild der sonst so auf Perfektion und Sauberkeit legenden Verantwortlichen. Im Laufe ihrer Karriere entwickelt sich eine Rivalität mit der perfekt ins Bild passenden Nancy Kerrigan, bis sich die Ereignisse im Jahr 1994 überschlagen und es zu einem folgenschweren Eisenstangenattentat auf Kerrigan kommt.

Die abgedrehtesten Geschichten schreibt das Leben und eine dieser Geschichten ist die von einer der wohl rebellischsten Figur im Eiskunstlauf. „I, Tonya“ hätte ein unglaublich dröges Biopic werden können, doch der Film macht hier mit seinem coolen Konzept sehr viel richtig. Der Film kombiniert ein starkes Drama mit einer extrem schwarzhumorigen, bissigen und grotesken Satire, die durch begleitende nachgestellte Interviews und einem Durchbrechen der 4. Wand sogar Züge einer Mockumentary aufweist. Der Ton in den Dialogen ist sehr derb und rau, was perfekt vor allem bei der preisgekrönten Allison Janney als Tonyas Mutter und Margot Robbie in der Rolle von Tonya Harding auffällt. Dabei schafft der Film es, beide trotz aller Biestigkeit als doch sehr sympathische Charaktere zu verkaufen. Auch wenn der Film sich selbst dem Ende hin mehr dem Drama zuwendet, so bleibt der Ton für mich hier nie inkonsistent. Ich finde es vor allem bei Schauspielern richtig stark, wenn diese einen gewissen Einsatz mitbringen – so wie es Margot Robbie hier getan hat, die für mich hier zurecht für den Oscar nominiert worden ist. Extrem witzig fand ich auch die Nebencharaktere durch unter anderem Sebastian Stan, die sich hier wie Volldeppen aufführen. Die Kamera und der gesamte Look des Films sind richtig cool geworden. Und auch wenn Tonya Harding als Eiskunstläuferin der große Erfolg vergönnt war, so bleibt sie eine der berühmtesten Figuren in diesem sonst so perfektionistischen und biederen Sport und der Film selbst hat ihr ein würdiges Denkmal gesetzt.

„I, Tonya“ - My First Look – 9/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

8644
iHaveCNit: Overdrive (2017)

Manchmal kommt man auf sehr interessante Ideen beim Stöbern der Angebote in der Blu-Ray-Abteilung seines Händlers. So nun bei mir passiert mit „Overdrive“, den ich mir für wenig Geld mal ganz spontan mitgenommen habe. Ein Film, den ich gekonnt im letzten Jahr übersehen habe und nun nachhole, auch wenn ich das eigentlich nicht geplant habe – ich weiß nun auch warum !

Garrett und Andrew Foster sind Brüder, äußerst talentierte Fahrer und Autodiebe. Durch Zufall kommen sie nach dem Diebstahl eines speziellen Sammlerstücks in Kontakt mit einem reichen Geschäftsmann, der ihnen die Wiedergutmachung anbietet, sollten diese ein Sammlerstück beschaffen, welches sich im Besitz eines anderen reichen Geschäftsmanns befindet. Kurz darauf befinden sich beide Brüder in einer Fehde zwischen diesen Geschäftsmännern, aus denen sie sich mit Vollgas rausmanövrieren müssen.

Wenn man sich das Fahrgestell von „Overdrive“ anschaut, wird man viele unterschiedliche Teile feststellen können: Ein bisschen „The Fast and The Furious“, dann noch etwas „Transporter“ und etwas „Nur Noch 60 Sekunden“ sowie „Need for Speed“. Klar gibt das in sich eine recht homogene Kombination, geht es in allem um schnelle Autoaction, doch wenn man sich hier bei diesem Fahrgestell die Reifen ansieht, wird man einen relativ abgefahrenen, glatten Reifen ohne Profil erkennen. Da ist es nicht verwunderlich, dass das zusammengestellte Fahrgestell immer weiter auseinanderfällt und auch das Profil vollständig in seinen 96 Minuten Laufzeit abgefahren ist und der Film vor sich hin rutscht. Klar sind die Schauwerte des Films mit seiner Location in Südfrankreich sowie die schönen Edelkarossen und auch die einigermaßen gute Action noch so in Ordnung, dass man von einer Testfahrt in diesem Vehikel noch halbwegs gut unterhalten wird. Sonst gibt es noch flache Charaktere, eine austauschbare Handlung und ein vollkommen uninteressantes Bruder-Vater-Drama und eingebettete Romanzen. So bleibt das Fahrgestell nach dem Film weder im Topzustand, noch ist es ein Totalschaden.

„Overdrive“ - My First Look – 5/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

8645
Da ich krankheitsbedingt über das Wochenende das Bett hüten muss, habe ich mir gerade "KONG: Skull Island" angesehen.
Mit grosser Wahrscheinlichkeit das erste und das einzige Mal.
Der Film mag zwar ganz kurzweilig sein, aber trotz seiner ganzen Special Effects ist er unterm Strich doch eher der Kategorie "Trash" zuzuordnen.
Tom Hiddleston gefällt mir in dem Film zwar ganz gut und auch besser als in "Night Manager", aber ich bin dennoch froh, dass er nicht Bond spielen wird.Das Samuel L. Jackson mitgemacht hat, verwundert mich.
Wer auf Monster und vielleicht auch Marvel Filem steht, mag mit dem Film etwas anfangen können, ich werde mit diesen mehr oder weniger völlig computeranimierten Filmen einfach nicht warm.
Zuletzt geändert von Goahead am 25. März 2018 18:37, insgesamt 1-mal geändert.
Morgenstund' ist aller Laster Anfang

Re: Zuletzt gesehener Film

8647
vodkamartini hat geschrieben:für das Thema hätte auch ne Doku gereicht.
Eine Doku erreicht aber lange nicht so viele Zuschauer als ein Hollywood-Film. Und wer sich gerne eine Doku zu dem Thema ansehen will, kann das ja trotzdem machen oder kommt vielleicht erst wegen dem Film auf den Gedanken, es zu tun.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Zuletzt gesehener Film

8648
iHaveCNit: (on Netflix): Game Over, Man (2018)

Vor kurzem ist mir der Trailer zu „Game Over, Man“ ins Auge gesprungen, der am 23.03.2018 auf Netflix veröffentlicht wurde. Und ich habe mir die Komödie heute ganz spontan angesehen, weil ich einfach Bock hatte und beim Haushalt etwas Unterhaltung nebenbei brauchte.

3 befreundete Volldeppen arbeiten in einem Hotel als Servicefachkräfte und haben nebenbei immer abgefahrene Ideen für Erfindungen. Beide werden Zeuge, wie hochbewaffnete Kriminelle das Hotel in ihre Gewalt bringen, ihren Chef lebensgefährlich verletzen. Der Grund für diese Entführung ist der schwerreiche Bey, der zurzeit im Hotel gastiert und Ziel der Kriminellen ist. Nun liegt es an den drei Freunden, allen Widerständen zum Trotz die Situation zu deeskalieren.

Man stelle sich einmal vor, man verbindet „Stirb Langsam“ mit extrem infantilem Humor – dann kommt in etwa so etwas wie „Game Over, Man“ dabei raus ! Fast schablonenmäßig arbeitet man sich am Konstrukt von „Die Hard“ ab, und baut immer so unglaublich derbe Gags ein, die entweder mit Fäkalien, männlichen Geschlechtsteilen und sexuellen Vorurteilen zu tun haben. Aber ich habe Respekt dafür, dass Adam DeVine und seine Freunde Blake Anderson und Anders Holm in diesem Film nicht nur produziert und geschauspielert, sondern auch die Idee dazu hatten und das Drehbuch geschrieben haben. Denn neben Gags und diversen Cameos von unter anderem Shaggy und Mark Cuban bietet der Film teilweise einige kreative Einfälle. Wäre der ganze Film nicht so auf Hochglanz getrimmt, könnte er sogar als Trashperle gesehen werden. Man darf hier auch nicht vergessen, wie unglaublich derb die Gewalt präsentiert wird. Wer einfach Bock auf eine kleine infantile und oberflächliche Partykomödie hat, der sollte sich ein paar Kumpel schnappen, ein bisschen Vorglühen und dann könnte daraus ein ganz toller unterhaltsamer Netflix- and Chillabend werden.

„Game Over, Man“ - My First Look – 5/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

8649
Vigilantismus auf Dänisch. Das skandinavische Genrekino zeigt schon seit Jahren, dass Hollywood hier kein Monopol verdient. Könnte man sich hierzulande mal als Vorbild nehmen.

Auf BluRay: Darkland

„The dark Biker - dänische Tristessen“

Selbstjustiz ist en vogue. Nicht im realen Leben, aber im Film. Nach einer Hochphase in den 1970er und frühen 1980er Jahren war es lange Zeit ruhig um den vigilanten Einzelgänger gewesen. Vereinzelt befriedigten sie immer mal wieder ihren Rachedurst, aber seit ein paar Jahren erhöhen sie massiv ihre Schlagzahl. Mit Kevin Bacon („Death Sentence“), Jodie Foster („Die Fremde in Dir“), Liam Neeson („96 Hours“), Hugh Jackman („Prisoners“), Denzel Washington („The Equalizer“), Keanu Reeves („John Wick“) und jüngst Bruce Willis („Death Wish“) griffen immer mehr namhafte Stars zur Waffe und holten das Genre aus der Schmuddelecke reaktionärer Videotheken-Hinterzimmer. Der Zeitgeist hatte sich offenbar gedreht, denn solche fimischen Wellen sind auch immer ein Abbild ihrer Entstehungszeit. Warum das so ist, mögen Soziologen klären und erforschen, aber eine zunehmende Unsicherheit im öffentlichen und privaten Raum vieler westlicher Gesellschaften mag ein Erklärungsansatz sein. Das gilt selbst für den bei diesem Sujet eher unterrepräsentierten europäischen Film.


https://ssl.ofdb.de/review/295753,743614,Darkland
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Zuletzt gesehener Film

8652
Thunderball1965 hat geschrieben:Dafür habe ich mich in Berenice Bejo verliebt
Ja, eine sehr schöne Frau, aber auch eine talentierte Darstellerin (fand sie schon im ersten OSS 117 Film (ebenfalls an der Seite von Jean Dujardin) sehr sehr gut!).

The Artist hingegen mag ich - wie bereits erwähnt - zwar ganz gerne, denke aber, dass der unglaublich viel Potenzial liegen lässt.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

8655
DonRedhorse hat geschrieben: Und? Möchtest Du uns noch sagen, wie er Dir gefallen hat?
Ich fand den Film super! Tolle Darsteller und tolle Kameraarbeit. Nur bei der Synchro hätte ich mir z. B. eine andere Stimme für Sharlto Copley gewünscht. DSF kommt da einfach nicht vom Gesicht.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."