Re: Zuletzt gesehener Film

2102
Das sehe ich eher andersrum. Mich hat die STory der SAW-Filme fasziniert, ich fand es spannend, zu sehen, welche Motive der JIGSAW hatte etc. Auch wie man Film für Film immer etwas mehr erfahren hat. HOSTEL hab ich mal angetestet und zwischendurch auch mal gezappt, und fand ihn bisher eher uninteressant..die Story ist einfach nichts Besonderes...
http://michael.huenecke.hat-gar-keine-homepage.de/

Re: Zuletzt gesehener Film

2104
vodkamartini hat geschrieben:Krach, Bumm, Peng ahoi!

Wer Transformers auch mal als maritime Attraktion genießen will, der sollte an Bord von "Battleship" gehen.
Peter "Hancock" Berg ist nicht Michael Bay, was sowohl Vor- als auch Nachteile hat und in der Endsumme auf das gleiche Ergebnis hinausläuft:

http://www.ofdb.de/review/225034,492765,Battleship
Interessante Review auch wenn ich ja eine andere Meinung habe (Seite 140)
"Sie verstehen etwas von Waffen, Mr. Bond?" - "Nein, aber von Frauen"

Re: Zuletzt gesehener Film

2105
Vom Winde verweht
Nun, bisher hatte ich den Film nicht gesehen und muss auch zugeben, dass ich wohl nicht viel verpasst hab. Ich halte den Film für maßlos überschätzt. Dramatrugisch ist der Film misslungen und unnötig in die Länge gezogen. Wenn Scarlett das gefühlte 36ste mal für ihren Schwager schmachtet und kurz davor ist ihn um den Hals zu fallen (und irgendjemand sie wieder mal dran erinnert) ist man nur noch angenervt. Womöglich wollte man sich nah an der Romanvorlage (kenne ich nicht) halten, anders kann ich mir solches kaum erklären. Dinge unnötg zu wiederholen und in die Länge zu ziehen gehört wohl zum Konzept des Filmes. Scarlett und Rhett Butlers um sich hergedrehe (bis sie endlich zusammenkommen) ist ähnlich in die Länge gezogen wie der soeben beschriebene Punkt. Immerhin sorgt Rhett Butler (Clark Gable) für einige gute und messerscharfe Dialogzeilen. Die Dialoge der anderen, vor allen den Frauen, sind dagegen dröge und sehr hölzern. In die ganze Geschichte wirkt einfach schlecht auf Filmform gebracht. Mit weniger Wiederholungen und ein paar Straffungen wäre der Film in ca. 150 Min statt fast 4 Std. Laufzeit wesentlich besser geworden. Dem hätte aber noch anderes im Weg gestanden. So unter anderem der Soundtrack, der nie so wirklich an den relevanten Stellen passend wirkt. In Gefühlvollen Szenen fehlt er ganz (wo man super mit unterstreichen hätte können) und in Szenen mit epischem Anspruch (meist mit einer Version des Filmthemas) wirkt er wiederum zu überkandidelt. Dem ganzen Konzept darf man noch vorwerfen, dass der Blick auf die Sklaverei und den "old South" viel zu gütig (selbst für 1939) und glorifizierend ist. Dagegen werden die Nordstaaten bzw. deren Soldaten wie die Barbaren dargestellt. Hinsichtlich der afroamerikanischen Besetzung hat die Darstellerin der Mammy zwar einen Oscar bekommen, doch ihr Charakter ist der einzige der afroamerikanischen Besetzung, der nicht ein platter stark rassistisch geprägter Stereotyp ist. Die Leser der Forums wissen, dass ich selten auf Political Correctness bestehe, aber "Vom Winde verweht" ist in der Hinsicht sogar mir zu Stereotyp.
Soweit der Verriss. Kommen wir zum positiven. Man merkt dem Film den Aufwand durchaus an und in einige Szenen sind auch heute noch beeindruckend. So beispielsweise die Einstellung in der Scarlett durch das Meer an Verwundeten in Atlanta wandert. Charakterlich sind im Film vor allem zwei Charaktere Sympathisch: Rhett Butler lockert den Film mit seinem Rebellentun auf und hat die mit Abstand besten und schlagfertigsten Dialogzeilen. Mammy dagegen ist ein guter Gegenpol zu den anderen Charakteren und wunderbar eigensinnig.

Fazit: Ein Film der auf Grund seiner Mängel wirklich schwere Kost ist. Andere überlange Epen (Lawrence von Arabien, Ben Hur) meistern den Spannungsbogen über die Laufzeit zu halten, "Vom Winde verweht" nicht. Dazu kommen noch andere Mängel, die den Film und seinen Ruf gnadenlos entmystifizieren. Am Ende bleibt ein Film der auf fast ganzer Linie enttäuscht.

4 von 10 Punkten
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Re: Zuletzt gesehener Film

2106
The Woman in Black
Von der Story her ein ganz typischer Horrorfilm bei dem so ziemlich alle Elemente und Szenarien dabei sind, die man sich unter diesem Genre vorstellt. Inszeniert wird das Ganze jedoch verdammt gut, die Drehorte und Sets stehen auf hohem Niveau (Ich liebe dieses England im späten 19. Jahrhundert in Filmen). Der Film hält durchgehend eine spannende Atmosphäre und strotzt im Mittelteil nur so von Grusel-, Schock- und Horrormomenten bei denen einem oftmals fast das Herz stillsteht (ganz im positiven Sinne). Dazu gibt es einige echt gut gemachte / geschnittene Szenen bei denen die Geräuschkulisse zur Untermalung der Dramatik oft auf die Musik reduziert wird. The Women in Black ist jedem zu empfehlen der die Filme aus dem Haus Hammer und klassische, ohne grossen Aufwand und alberne Ideen produzierte Grusel- und Horrorstreifen mag. Am besten im Kino!

Für Daniel Radcliffe ist TWiB der erste Schritt weg vom "Harry-Potter"-Image hin zu einer vielversprechenden Schauspielkarriere. Der Mann spielt anständig, auch wenn das Verhalten des Charakters wie in den meisten Horrorfilmen kaum nachzuvollziehen ist. :wink:

9 / 10 Punkte
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

2107
JFK - Tatort Dallas (Directors Cut)

Einer der wohl brilliantesten Filme aller Zeiten und nah dran an der Wahrheit. Kevin Costner als Staatsanwalt Garrison, Tommy Lee Jones als homosexueller und Donald Sutherland als geheimnisvoller Mr. X sind einfach genial in diesem spannenden und gut (anhand realer Aufnahmen und dem Zapruderfilm) dokumentierten Thriller, der im Directors Cut seine volle Wucht und Atmosphäre nochmehr entfalten kann. Oliver Stone ist hier ein ganz großes Werk gelungen, das vielen (hoffentlich) die Augen geöffnet hat/öffnen wird.

10/10

Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Jeder kennt Jesse James, aber die wenigsten haben etwas von seinem Mörder Robert Ford gehört. Die Geschichte der beiden wird in diesem "Western" sehr intensiv dargestellt und dank der beiden Darsteller (Brad Pitt, Casey Affleck) kann man sich sehr gut in die Figuren hineinversetzen. Regisseur Andrew Dominik und - insbesondere - Kameramann Roger Deakins verleihen dem Film eine sehr ungewöhnliche Spannung, die weniger mit einem Western, als mehr mit einer Biografie zu tun hat. Es fehlt eigentlich dem Film nur ein Quäntchen, um an die Dollar Trilogie und den Klassiker "Spiel mir das Lied vom Tod" ranzukommen.

9,5/10
https://filmduelle.de/

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Re: Zuletzt gesehener Film

2109
AnatolGogol hat geschrieben:@Casino: wo liegen denn die Unterschiede zur Kinoversion von JFK und wie lange läuft der Directors Cut?
Der Directors Cut läuft 197 Minuten, also 16 Minuten länger als die 181 Minuten lange Kinofassung...

Die Unterschiede liegen vorallem darin, dass der Zuschauer mehr über die Hintergründe des Teams von Garrison und Lee Harvey Oswalds Leben zusehen kriegt. Außerdem gibt es eine weitere Szene mit Garrison im Umkreis der Medien und ausführlichere Zeugenbefragungen. Am schönsten ist jedoch, dass am Ende im Abspann auf Reaktionen des Publikums über die Kinofassung berichtet wird. Desweiteren wurden zwei - drei Szenen leicht verschoben, was der Handlung an mancher Stelle mehr Dynamik verleiht.
https://filmduelle.de/

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Verfluchtes Amsterdam ("Amsterdamned")

2110
Verfluchtes Amsterdam - Special Uncut Edition

Den Film habe ich vor vielen Jahren mal gesehen, ich schätze minimum 5 Jahre ago, wenn nicht mehr.

"Amsterdamned" ist sicher kein schlechter Film, aber einer, der für meinen Geschmack hinter seinen Möglichkeiten bleibt.

Das fängt bei der Action an - der Film gibt sich streckenweise als Actionthriller, verliert aber für meinen Geschmack gerade gegen Ende enorm an Tempo. Für einen Actioner hat er deutlich zuwenig Action (lediglich zwei Verfolgungsjagden - eine kurze Autojagd und die relativ spektakuläre Bootsjagd), für einen Thriller fand ich ihn zu wenig packend. Vor allem fehlte mir das Mitfiebern können; ich weiß nicht genau, woran es lag, ich vermute mal, die Opfer waren zu unbedeutend, zu beliebig und zu austauschbar.
So wird zwar am Anfang geschickt ein Geflecht aufgebaut, das viele Verdächtige vorstellt, allerdings sinkt die Spannung zu schnell....

Zudem finde ich, dass der Film sich mit dem Ende irgendwie selbst ein Bein stellt. Mir gefällt es nach wie vor nicht...


Dick Maas ist wohl ein Regisseur, der von...bis macht...da sind halt die Flodders-Filme, flacher, streckenweise noch sympathischer Humor mit Dampfhammerfaktor oder auch seine kleinen Ausflüge beispielsweise ins Horrorfach ("Down")...

Für mich hat er das bisher rundeste Paket 1999 mit dem gnadenlos unterschätzten Thriller "Do not disturb" abgeliefert. Den habe ich bereits dreimal gesehen, zuletzt mit ein paar Freunden, und ich habe richtig mitgefiebert wieder mit dem behinderten Mädchen, das glänzend gespielt wurde von Francesca Brown.

Meine Kritik zu diesem Film könnt ihr hier nachlesen:
http://www.liquid-love.de/forum/viewtopic.php?t=12397

Mich würde auch interessieren, wie andere User hier die beiden Filme sehen würden.




Lange rede, kurzer Sinn - meine Bewertung für "Verfluchtes Amsterdam" liegt irgendwo zwischen

6 bis 7/10
http://michael.huenecke.hat-gar-keine-homepage.de/

Re: Zuletzt gesehener Film

2111
The Dark Knight

hatte den film bisher nur einmal gesehen und das war damals im kino. nun gestern im tv in HD.
und ich muss sagen: hat mir irgendwie noch besser gefallen, als damals im kino, da man sich mehr auf die dialoge und die vielen einzelheiten und details konzentrieren und auch der handlung besser folgen konnte.
es ist zwar schon abgedroschen, aber heath leadgers joker war und ist einfach sensationell, ein unglaublich toll beschriebener und gespielter charakter. auch die sonstigen darsteller wie nolan und oldman überzeugen voll und ganz - einzig und alleine die wandlung des twoface war für mich nicht ganz glaubwürdig dargestellt, nicht schauspielerisch, eher handlungstechnisch (ich glaube, das habe ich damals auch schon kritisiert).

deshalb gebe ich großartige 9,5 / 10 :)
Bond... JamesBond.de

Re: Zuletzt gesehener Film

2113
Gernot hat geschrieben:es ist zwar schon abgedroschen, aber heath leadgers joker war und ist einfach sensationell, ein unglaublich toll beschriebener und gespielter charakter.

Wo ich den Film auch noch mal sehe: Ich finde Ledgers Synchro ist relativ schwach. Irgendwie wirkt der Sprecher zu jung und seine Versuche, das gerissene und nuschelnde von Ledger's Joker rüberzubringen, wirkt auch mich zu gekünselt
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Zuletzt gesehener Film

2114
Ich habe den auch noch mal gesehen wegen der Nolan Diskussion hier, allerdings schon vor Wochen und im Original via DVD.

Hat mir besser gefallen, aber er ist zu sehr mainstream um wirklich gut zu sein, bzw um die Möglichkeiten des Stoffes richtig auszuschöpfen. Das Ende hätte so schön apokalyptisch werden können, statt dessen lässt er den Joker in der Luft hängen und entscheidet sich dann für Sentimentalität und Pathos.
einige Passagen sind aber wirklich gelungen. 7/10

Re: Zuletzt gesehener Film

2115
Maibaum hat geschrieben: Hat mir besser gefallen, aber er ist zu sehr mainstream um wirklich gut zu sein,

besteht nicht echtes Können darin, trotz Einschränkungen durch Erfüllung des "Mainstream-Geschmacks" etwas Gutes zu schaffen?
und, was ist Mainstream? Ist etwas Mainstream, weil es im Endeffekt erfolgreich war, oder ist etwas Mainstream, weil es von Anfang an auf den kleinstem gemeinsamen Nenner beim Publikumsgeschmack setzt?

Wie schon oft gesagt: Bewusst etwas Künstlerisches zu schaffe, wohlwissend, dass man eine Nische anspricht und auch kein Risko eingeht, da man kein großes Budget hat, ist für mich kein Können. Aber Nolan hat einen Film geschaffen, der doch sehr ungewöhnlich ist für eine reine Unterhaltungsfilm sehr Dialoglastig, mit tollen Aufnahmen, spannenden Fragen, etc. und er hat dennoch damit einen Riesenerfolg erzielt
"It's been a long time - and finally, here we are"