Wer gibt denn den Joker? 30 Seconds to Mars?

Revoked hat geschrieben: 22. September 2018 08:07 Wer gibt denn den Joker?

Joaquin Phoenix

...könnte klappen mit dem.

Definitiv JOKER. Leto's Interpretation des Jokers, die ja durchaus einem aus den Comics entspricht, gefiel mir gar nicht. Da konnte ich mit Ledger und Nicholson deutlich mehr anfangen. Und dieser hier wirkt auch eher wie der klassische Joker, weswegen mir das auch mehr gefällt.

Das Make-Up ist wohl eher der Comedian als der Joker. Der wird sicherlich im Film noch mal ganz anders aussehen, optisch.

So oder so: Ein Joker-Film ist mit Abstand die dümmste Idee von DC seit langer Zeit und zeigt, was in Hollywood derzeit falsch läuft.

Gehört der denn dann auch zu DCEU?

Wer weiß? Vielleicht, vielleicht nicht. Das wissen die bei DC und Warner selbst noch nicht so genau.

Soll ein Standalone sein.

Das ist mit anderen Worten eine Verzweiflungstat, der Film.

Kein größerer Plan, sondern irgendwie mit einer populären Figur nochmal Geld verdienen.

Vielleicht kommen die Macher damit besser klar als sich im Universum zu verhaspeln.

Irgendwie alles planlos bei DC und Warner. Auch wenn das DC-Universum definitiv interessanter ist als das von Marvel verhaspelt sich DC und Warner bei der hochkomplexen Aufgabe, aus den Filmen einen homogenen Guß zu schaffen, der auch als zusammenhängendes Universum über mehrere Filme funktioniert. Irgendwo habe ich mal den Schnipsel gelesen, dass Warner aus gewinnorientierten Gründen mehr am Geld und nicht an den Fans interessiert ist und so beginnt man den Fehler ins Blaue irgendwas zu kreieren, in die Kinos zu bringen und gerade weil es kreativ so chaotisch ist, kann man sich vorstellen, warum man immer wieder von so vielen Problemen bei der Entstehung der Filme liest. Und bei fertigen Produkten heißt es dann "Friss oder stirb".

Der Honest Trailer von Batman v Superman hat zu dem Film und eigentlich auch dem gesamten DCEU als Filmtitel den genau passenden Ton getroffen:

Fans V Batman V Superman V Critics V Other Fans V Executives V Zack Snyder V Expectations
Can´t Do Them All Justice

Zum Joker-Standalone mit Joaquin Phoenix - Ich mag Phoenix und seine Art, wie er in seine Rollen abtaucht, unglaublich vielseitig der Mann und ich traue ihm die Rolle des Joker sehr zu. Wird aber nicht nur von Phoenix abhängen, wie am Ende der Film sein wird. Also abwarten.

Ich halte Phoenix für einen außergewöhnlichen Schauspieler, der immer auch eine sehr interessante Rollenwahl hat. Einen Solo-Joker-Film finde ich aber selbst mit ihm so gar nicht spannend. Aber klar, das Superhelden- /comic-Pferd wird halt so lange geritten wie es nur irgend geht. Sehe ich inzwischen nur noch als rein wirtschaftliche Entscheidung an.

Für mich ist der neue Joker-Film auf jeden Fall die interessanteste DC-Produktion seit Wonder Woman.

Das Problem ist doch ganz einfach: Einen altmodischen Gangster- oder Mafiafilm im großen Stile kriegst du heute gar nicht mehr finanziert. Wenn du nicht gerade Martin Scorsese heißt. Moderne Versuche wie "Gangster Squad" oder "Live by Night" sind krachend gescheitert - beim Publikum und bei der Presse. Heute kannst du so einen Film der breiten Masse nur noch schmackhaft machen, wenn er irgendwie mit einer Comicfigur oder einem existierenden Franchise verbunden ist. Früher war das letztlich nicht anders - nur hat man damals solche Filme über Stars verkauft, heute eben über Charaktere. Das ist die traurige Realität. Der geplante Jokerfilm soll ja folgerichtig ein recht klassisches Mafiadrama werden, dass nebenbei die Ursprünge des Jokers auf Basis der "Killing Joke"-Graphic Novel erläutert. Derartige Muster zeichnen sich immer wieder ab, man schaue sich nur "Logan" oder "Captain America: Winter Soldier" an. Solche Politthriller oder melancholischen Spätwestern kriegst du heute ohne den entsprechenden Background aus Comicheftchen nicht produziert. Man kann dem Publikum aus Sicht der Studios andere Handlungsmuster nur noch zumuten, wenn dieses bereits aus einem anderen Grund die Kinokarte zahlt.

Dass nun gerade der Joker dann am effektivsten ist, wenn er keine Backstory hat ("If I'm going to have a past, I prefer it to be multiple choice!") und keine Hintergrundgeschichte erhält und das gerade diesen Umstand die "Killing Joke"-Graphic Novel oder die Ledger-Interpretation in "The Dark Knight" so wirksam machten... Geschenkt! Um die Essenz der Figuren geht es bei diesen Produktionen nicht, sondern um die große Geste, um das Clowns-Make-Up, um den Namen. Joaquin Phoenix mag ein toller Schauspieler sein, sogar ein außergewöhnlicher, und mit Sicherheit wird er den Joker mit Leben füllen, aber wäre es nicht noch schöner, wenn ein großer Gangsterfilm mit einem ausgezeichneten Joaquin Pheonix auch ohne die "Joker"-Marke funktionieren und geschätzt werden würde?

Casino Hille hat geschrieben: 24. September 2018 12:32 Joaquin Phoenix mag ein toller Schauspieler sein, sogar ein außergewöhnlicher, und mit Sicherheit wird er den Joker mit Leben füllen, aber wäre es nicht noch schöner, wenn ein großer Gangsterfilm mit einem ausgezeichneten Joaquin Pheonix auch ohne die "Joker"-Marke funktionieren und geschätzt werden würde?

Ich freue mich zwar über jeden guten Mafia- bzw. Gangsterfilm, aber einem DC-Film vorzuwerfen, DC-Figuren zu verwenden kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Diese Kritik müsste sich dann eher an Hollywood bzw. die Filmwirtschaft allgemein richten.

Und auch wenn in Sachen Gangsterfilm aktuell eine ziemliche Flaute herrscht, so geht doch im TV-Bereich mit "Boardwalk Empire", "Peaky Blinders", etc. einiges.

Hab mir wieder mal "Batman begins" angesehen. Für mich konnte der Film nie mit TDK mithalten, aber jetzt ist mir nochmal einiges aufgefallen:

- Der Schnitt ist im Vergleich zum Rest des Films unglaublich schlecht oder zumindest weniger gut.
- Die Effekte sind zum Teil auch sehr schlecht gealtert. Ein relativ normales Problem der Filme aus den 2000ern, aber bei BB war mir diese Entdeckung auch neu.
- Von der Gesamterscheinung wirkt der Film auf mich jedoch eher wie ein Film aus den 90ern als ein Film aus den 2000ern.

Die Musik gefällt mir jedoch immer besser, je öfter ich sie höre.