Welcher ist euer Lieblingsfilm der "Terminator"-Reihe?

Terminator (James Cameron, 1984)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (55%)
Terminator: Tag der Abrechnung (James Cameron, 1991)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (27%)
Terminator: Rebellion der Maschinen (Jonathan Mostow, 2003) (Keine Stimmen)
Terminator: Die Erlösung (Joseph McGinty Nichol, 2009)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (18%)
Terminator: Genisys (Alan Taylor, 2015) (Keine Stimmen)
Terminator: Dark Fate (Tim Miller, 2019) (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 11

Re: Die Terminator-Reihe

901
photographer hat geschrieben:.

Wenn, wenn nicht Cannes:
https://www.crosstopia.de/marvel/televi ... t-zurueck/


.

Traurig... das einzig interessante an diesem kontinuierlichen Totreiten ist die Erkenntnis, dass die alte Mär von wegen "mindestens das Dreifache des Budgets einspielen,..." nicht richtig sein kann.
Zudem heißt es immer, aus dem Ausland und speziell China landet weniger in den Taschen des Studios.
Da muss man sich mal vor Augen halten:

Terminator Genisys:
Budget: 155 Mio (ich denke es waren mehr)
Worldwide total: 455 Mio

davon China: 113 Mio
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Terminator-Reihe

905
Ich schaue gerade mal wieder Terminator 4 (Salvation) und der Film ist einfach in vielerlei Hinsicht sagenhaft. Diese Endzeit-Atmosphäre ist wahnsinnig intensiv und vermeidet Gott sei Dank das Klischee, welches vor allem eben die drei Vorgänger Filme prägten, alles bei Nacht mit Schrottplatz-Lookalike-Kulissen zu zeigen. Nein, hier gibt es grelles Sonnenlicht, Staub und Hitze, und das wird den Erzählungen von Kyle Reese aus dem Originalfilm weitaus mehr gerecht, als das, was Cameron und Mostow in den Fortsetzungen andeutungsweise präsentiert haben. Die Inszenierung von McG ist wirklich sehr gut, und es wundert mich doch sehr, dass diese wenig gewürdigt wird von den Fans, obgleich er doch mit dem Helikopterabsturz etwa gleich zu Beginn, der krassen Brückenszene oder dem klasse Showdown wahre Actionhighlights der Reihe gezaubert hat, die erschreckenderweise weniger rein digital realisiert sind als ich es in Erinnerung hatte. Ansonsten muss ich sagen, dass ich die Besetzung richtig richtig gut finde und es immer noch als sehr schade wahrnehme, dass man bei Genisys die Rollen von John Connor und Kyle Reese umbesetzt hat. Ganz ehrlich: Christian Bale ist hier einfach die Idealbesetzung für Connor und keiner hätte das besser spielen können als er. Ist er ein Sympathiebolzen? Nein! Soll er das sein? Auf gar keinen Fall. Connor ist eine sehr schwierige Rolle, bei der schon in den Vorgängern damit gespielt wurde, dass wir ihn nie als den großen Anführer erleben, der er einmal sein wird. In T2 ist er ein Kind, ein junger Rebell, der aber wenig Charakterzüge eines Anführers und Widerstandkämpfers zeigt. In T3 ist es noch skurriler, obwohl bereits erwachsen, ist Connor eigentlich ein totaler Versager und hat keinerlei Ausstrahlung (weshalb der konturlose Nick Stahl - wenn auch ironisch - perfekt passte). T4 geht diesen Weg logisch weiter: Connor muss sich in der postapokalyptischen Welt immer noch seinen Mitstreitern gegenüber behaupten, auf ihm lastet quasi die Prophezeiung von ihm als großen Messias, für viele ist er ein falscher Prophet. Sie wollen schlicht nicht glauben, dass Connor der ist, der es heißt, er wäre es. Und genau das setzt der Film um und genau diesen Konflikt spielt Bale absolut fabelhaft. Genauso eben auch der leider nun verstorbene Anton Yelchin, den ich anfangs gar nicht als Reese mochte, der mittlerweile aber für mich die absolut richtige Besetzung war. Natürlich sieht er Michael Biehn kein Stück ähnlich, aber er bringt eine noch leicht bubihafte Facette in die Figur, die den Kontrast zwischen ihm und seinem älteren, männlicheren Vater wunderbar herauf beschwört und dieses Paradoxon damit schön veranschaulicht. Und ansonsten ist der Cast mit Michael Ironside oder Helena Bonham Carter ja ohnehin absolut namenhaft gestützt, auch wenn Sam Worthington natürlich der wahre Protagonist ist und er spielt seine Sache auch sehr sehr gut. Schön auch, dass der Film sowohl als Stand Alone Actioner funktioniert, aber man doch arg vom Wissen aus den Vorgängern profitiert (Brennstoffzellen für den T-800, die Rolle von Bryce Dallas Howard, die ganze Reese-Story, etc.). Was mir ebenfalls besonders gefällt, ist die Art und Weise, wie in Salvation die üblichen Terminator-Trademarks oder Running Gags eingebaut sind. Der "if you wanna live" Spruch wird als Identifikation von Reese genutzt (was beinahe metanarrativ auf die Bedeutung dieses Satzes in der Filmreihe verweist), "Welches Jahr?" wird natürlich ebenfalls nach Teil 1 wieder gefragt (was ein guter Lacher war) und die Nutzung des "I'll be back"-Satzes ist die einzige würdige Neuverwendung des Spruchs nach Terminator 1, weil sie sich ungezwungen aus der Situation ergibt und nicht nur gesagt wird, damit sie im Film eben gefallen ist. Außerdem ist es cool, wie die Musik dort anschwillt, um im entscheidenden Moment zu verstummen - ähnlich wie bei der legendären "Bond, James Bond" Vorstellung in GoldenEye verfahren wurde.
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Re: Die Terminator-Reihe

907
Also ich finde Salvation ja auch gut. Absolut beeindruckend ist die Soundkulisse und die Endzeit-Atmosphäre ist auch gelungen. Ebenso mag ich den Showdown indem für mich am meisten Terminator Flair aufkommt.

Problematisch an dem Film ist für mich:
- Die unentschlossene Erzählperspektive und der fehlende Fokus auf eine Haupfigur - vermutlich den Star-Ansprüchen von Bale geschuldet
- An einigen Stellen verliert der Film seine Glaubwürdigkeit und verkommt vom beinharten Terminator-Endzeit Drama leider zum Transformers ABklatsch, wenn plötzlich riesige Maschinen auftauchen, oder die Hauptfigur hunderte Meter durch die Luft geschleudert werden, oder bei den Motorrad-Bots. Hier hätte noch mehr Bodenständigkeit gut getan.


Abgesehen davon habe auch ich mir gestern Mittag (!) noch mal Terminator 2 reingezogen. Ich erwarte jetzt gar keine Zustimmung oder große Diskussion, weil es hier ja viele Leute anders sehen - ich will auch nicht provozieren, das Folgende ist meine ehrliche Meinung

Aber für mich ist das schlicht der beste Actionfilm aller Zeiten. Da ist so dermaßen viel Perfektion in einfach allem - ich kann das gar nicht in Worte fassen. Allen voran aber die immer noch vergleichsweise intelligente Story, verpackt in den ultimativen Überlebenskampf gegen einen unschlagbaren Gegner, der mich noch heute Gänsehaut bereitet (Patrick fällt nicht EINEN Moment aus der Rolle, so dermaßen viel Präzision...)
Großartige, aufwendige Action brillant und packend inszeniert, in perfekter Symbiose mit einem Soundtrack für die Ewigkeit.
Es reihen sich eine ikonenhafte Szene an die Nächste. Jeder Charakter ist auf den Punkt, jedes Bild sitzt.

Den oft gehörten Vorwurf, es sei ein verweichlichtes Familien-Remake des Originals kann ich nach erneuter Sichtung noch weniger nachvollziehen. Der Film ist aufs aller übelste brutal ohne Kompromisse. John Connor war für mich immer einer der wenigen Kinderfiguren in Filmen die ich mag und das hat sich bis heute nicht geändert. Was die letzten 5min eingebracht wird, ist für mich fast logisch und von Cameron gezielt eingesetzt um aus einem großartigen Actionfilm ein überwältigendes Drama mit Emotionen zu machen.

Wie großartig und kompromisslos T2 ist, wird erst richtig klar, wenn man den erweiterten Cut sieht, denn es wird klar, dass Cameron mit bestechender Präzision jede Szene aus dem Film eliminiert hat, die zu soft, zu albern, zu geschwätzig war - selbst Szenen die sicherlich besonders aufwendig was die Tricks waren. Großes Kompliment.

Es schwingt sicherlich etwas Nostalgie mit, denn der FIlm war in meiner Jugend schon ein Mythos. Die Musik und das Flair vermitteln einen für mich angenehmen frühen 90er Jahre Ton. Aber das passt einfach.

Unabhängig davon was man persönlich denken mag, muss man aber die absolute Ausnahmestellung des Films anerkennen wenn einfach mal aufs Einspielergebnis schaut. Ein r-rated movie, der 1991 über 500 Mio USD eingespielt hat, das ist sagenhaft. In den USA dauerte es 7 (!) Jahre bis das ein Film inflationsunbereinigt (!) knacken konnte.
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Re: Die Terminator-Reihe

909
Cameron plant eine neue Terminator Trilogie, da er die Rechte 2019 zurück bekommt. Bekannt ist noch nicht, ob und wenn ja wie Schwarzenegger involviert werden würde.

http://www.comingsoon.net/movies/news/8 ... or-trilogy
“The question is — has the franchise run its course or can it be freshened up?,” Cameron says. “So I am in discussions with David Ellison, who is the current rights holder globally for the Terminator franchise and the rights in the US market revert to me under US copyright law in a year and a half, so he and I are talking about what we can do. Right now we are leaning toward doing a three-film arc and reinventing it.”
In meinen Augen ist das Franchise spätestens nach der Vollgurke Genisys endgültig Geschichte. Da kann auch Cameron jetzt nichts mehr ändern, der Terminator ist ein filmisches Relikt und sollte das auch bleiben.
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Re: Die Terminator-Reihe

911
Agent 009 hat geschrieben:Ich fand das Genysis den richtigen Weg gegangen ist.
Wollte zu dem eigentlich noch ein Review schreiben, finde aber momentan nicht die Zeit. Nur so viel: Mit Genisys ist mein Interesse an einer Fortführung der Terminator-Reihe ohnehin komplett gestorben.
Ich glaube auch nicht, dass Cameron da noch viel machen kann. Klar, er würde Teil 3-5 sicherlich ignorieren, nur das er mit Sicherheit das bestehende Kuddelmuddel schlicht gegen ein neues austauchen würde.
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Re: Die Terminator-Reihe

913
Auch als großer Fan ist die Serie für mich jetzt eigentlich zu Ende. Teil 1 und 2 sind für mich absolute Action Klassiker. Teil 3 war eine viel zu späte möchtergern-Kopie von Teil 2 mit zu viel Alberheiten, Salvation ging interessante neue Wege, Genisys hatte eine interessante erste Hälfte, verlor sich danach aber in absoluter Belanglosigkeit.

Was Schwarzenegger angeht - gerade da kann ich mir aber vorstellen, dass Cameron neue Wege gehen würde. Ich vermute er würde eine CGI-Terminator im Arnold-84er Look einsetzen (also so wie in Genisys aber da war es ja eher nur eine winzige Sequenz)

Wenn man es so nimmt, kann natürlich Cameron alles mögliche mit der Terminator-Prämisse machen, ganz andere Filme erzählen, mal neue Figuren behandeln... was auch immer. Ob es dann eben Terminator heißt wäre dann fast egal. Wenn der Film gut ist, ist er gut.

Ich bezweifele aber ehrlich gesagt, dass er wirklich (selbst) eine Trilogie plant oder durchführen wird. Bei dem Tempo in dem er arbeitet, und die Zeit die er schon für Avatar eingeplant hat, sehe ich nicht, dass da noch viel von ihm zu erwarten ist
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Re: Die Terminator-Reihe

914
danielcc hat geschrieben:Salvation ging interessante neue Wege, Genisys hatte eine interessante erste Hälfte, verlor sich danach aber in absoluter Belanglosigkeit
Schön, dass das noch jemand so sieht wie ich. Ich finde auch, wenn, dann ist die Zukunft des Terminator Franchises entweder in einer Salvation-artigen Ausrichtung (Endzeitkulisse, After-Judgment-Day, Krieg gegen Skynet) oder in einer tieferen Ausarbeitung dessen, was bei Genisys leider zu früh verworfen wird (80er Jahre Setting, Umdeutung der Originalfilme, Einbindung alter Szenen) zu finden. Was Genisys angeht, so war ich wirklich fassungslos, wie ein interessantes Konzept nach etwa 45 Minuten so dämlich ad absurdum geführt werden konnte mit derartig wenig Verständnis für die Stärken der Reihe. Zumal Alan Taylor (der schon den wenig aufregenden zweiten Thor Film inszenierte) so bald er sich von Cameron loslöst visuell völligen Einheitsbrei bietet mit Konsolenaction und zero Verständnis für Dramaturgie. Unfassbar, dass der Mann Folgen von Mad Men und Game of Thrones inszeniert haben soll.
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