Welcher Teil ist der beste?

Highlander
Insgesamt abgegebene Stimmen: 11 (100%)
Highlander II - Die Rückkehr (Keine Stimmen)
Highlander 3 - Die Legende (Keine Stimmen)
Highlander: Endgame (Keine Stimmen)
Highlander: The Source (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 11

Re: Der Highlander Thread

136
Agent 009 hat geschrieben:Maximal 5. Habe sie aber auch lange nicht mehr gesehen.
Ist für dich die Renegade dann aufgrund des akzeptableren Inhalts besser oder profitiert der Film auch handwerklich erkennbar von der veränderten Fassung? Sind die gemeinsamen Szenen mit dem Kinocut (abgesehen von evtl. anderer Anordung) identisch oder wurden die auch neu geschnitten?
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Der Highlander Thread

137
Wie Vodka auch anmerkte durfte Mulcahy selber schneiden und Hand anlegen und seine Version des Ganzen zusammentragen. Vieles im Film wirkt dadurch runder und passender. Kein Zeist usw. Mehr Connery glaube ich auch. Er wirkt in jeder Hinsicht besser und sollte dir auf jedenfall einen Blick wert sein. ;)

Re: Der Highlander Thread

138
Agent 009 hat geschrieben:Wie Vodka auch anmerkte durfte Mulcahy selber schneiden und Hand anlegen und seine Version des Ganzen zusammentragen. Vieles im Film wirkt dadurch runder und passender. Kein Zeist usw. Mehr Connery glaube ich auch. Er wirkt in jeder Hinsicht besser und sollte dir auf jedenfall einen Blick wert sein. ;)
Also wurden die bereits im Kinocut vorhandenen Szenen tatsächlich komplett neu geschnitten? Ok, dann kann ich mir durchaus vorstellen, dass der Film so mehr Spass macht. Denn ein Teil der Probleme von Highlander II resultiert aus der ganz schwachen handwerklichen Komponente, vor allem in Bezug auf den Schnitt (den ich in meiner Review mit der Inszenierung gleichgesetzt habe). Das gleicht wirklich in weiten Teilen des Films einem einfallslosen Abfilmen. Wenn zumindest die Actionszenen durch einen neuen Schnitt mehr Pfiff hätten, das wäre schon etwas. Ich befürchte nur, dass auch die verbleibenden Probleme des Films immer noch zu gravierend sind, als dass der Film mir halbwegs gut gefallen würde.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Der Highlander Thread

139
Der Film macht erheblich mehr Spaß, ist aber dennoch sehr anders als das Original. Und anders heißt hier nicht besser. Trotzdem macht es Spaß den Unterscheid zwischen den beiden Fassungen so deutlich zu sehen und endlich Mulcahys eigentliche Intentionen mit der Fortsetzung zu erkennen.

Ansosnsten sind wieder mal die Review-Reihen geschlossen, was fast ein wenig fad ist, aber zu erwarten war. Wird bei teil 3 auch nicht deutlich auseinander gehen, obwohl, wer weiß? :)
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Der Highlander Thread

140
vodkamartini hat geschrieben:Ansosnsten sind wieder mal die Review-Reihen geschlossen, was fast ein wenig fad ist, aber zu erwarten war. Wird bei teil 3 auch nicht deutlich auseinander gehen, obwohl, wer weiß? :)
Wartet nur, bis ich mit meinem 10er-Review fertig bin. Unglaublich, wie hier die gewaltige Faszination von Highlander II verkannt wird.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Der Highlander Thread

143
Highlander: The Quickening (1991, Russell Mulcahy)

"There can be only one" - Der vielzitierte Spruch aus Highlander ist in diesem Zusammenhang längst zur Plattitüde geworden. Seit über 25 Jahren wird der griffige und ironischerweise so treffende Slogan aus dem Erstling verwendet, um die nicht vorhandene Qualität der redundanten Fortsetzung zu verdeutlichen, die fünf Jahre später unter dem Banner des ursprünglichen Highlander-Machers Russell Mulcahy erschienen ist. Aber was will man auch machen, wenn diese Äusserung in Form einer Art selbst auferlegter Wertung einfach nur punktgenau zutrifft? Die mokante Präzision des Spruchs fasst in fünf Worten alles zusammen, was man über den zweiten Teil der Unsterblichensaga wissen muss: Diesen Film hätte es am besten nie gegeben, denn dann wären viele Menschen um neunzig Minuten ihrer Lebenszeit reicher.

Wer dieses Machwerk genauer unter die Lupe nimmt kommt nicht umhin zu erfahren, dass die Produktion ein einziges Chaos gewesen war und die fertige Fassung gegen sämtliche Intentionen des Regisseurs durchgesetzt wurde. Ob die Jahre später erstellte Wunschfassung von Mulcahy allerdings eine lohnenswerte Steigerung bietet ist auch in Unkenntnis derer anzuzweifeln, so himmelschreiend schlecht kommt das Gebotene daher. Der Grundgedanke des Drehbuchs, die Hintergründe der unsterblichen Gladiatoren auf einen völlig aus dem Nichts gegriffenen Planeten namens Zeist zu verlegen, ist als eigenständige Weiterentwicklung der Geschichte noch gar nicht mal so uninteressant, auch wenn die Erzählung des Erstlings damit unnötig entmystifiziert wird. Die Umsetzung ist im fertigen Produkt aber so dermassen misslungen, dass man nur mit dem Kopf schütteln kann.

Was ist in der Endfassung von Highlander: The Quickening also schiefgegangen? Man möchte sagen: alles. Wo der erste Highlander mit seiner Reise zwischen Historienfilm, Fantasyflick und stilisiertem Videoclip die Genregrenzen aufgelöst und sich seine eigene Note erschaffen hat, biedert sich Quickening bei seine Ausflügen in Sci-Fi-Gefilde bei allen möglichen und unmöglichen Stoffen an. Der Film wirkt wie ein Zusammenschnitt aus schlechteren Fassungen von Blade Runner, Terminator, Total Recall und dem ersten Highlander, und die Dramaturgie rumpelt und stolpert so ungelenk vor sich hin, dass man sich tatsächlich in einem Werk fühlt, das zwischen vier verschiedenen Stoffen hin- und herspringt. Die rudimentäre Handlung und noch vielmehr ihre hölzerne Narration rollen einem die Zehennägel hoch, alleine in den ersten Minuten folgt ein riesiger Zeitsprung auf den nächsten, dazwischen bleibt dem Schwertschwingenden Einzelgänger MacLeod aber immerhin ausreichend Zeit, in seiner neuen und plötzlichen Rolle als genialer Wissenschaftler einen Schutzschild um die Erde zu spannen, um den Verlust der Ozonschicht zu kompensieren. Ähnlich stupide geht es dann munter weiter in diesem unausgegorenen Machwerk, das wie ein drittklassiges B-Movie wirkt - ein drittklassiges B-Movie mit aufgebauschten Produktionswerten und zweieinhalb Actionszenen, die sich nicht entscheiden können ob sie zum Einschlafen oder zum Vorspulen animieren sollen.

Der arme Christopher Lambert erkannte den kolossalen Schmarren frühzeitig und versuchte vergeblich, aus dem Projekt auszusteigen, war aber rechtlich an seine Teilnahme gebunden. Auch er ist nicht in der Lage, den kruden Mix aus Science-Fiction-Trash und stümperhaftem Öko-Werbefilmchen vor dem Totalabsturz zu bewahren und muss gezwungenermassen ein eindimensionales Abziehbild seiner populärsten Rolle abliefern. Ähnliches Mitleid hat man mit Mulcahy, der nicht nur von den Geldgebern über den Tisch gezogen wurde sondern auch nicht durchsetzen konnte, den Alan-Smithee-Ausweg zu erwischen und seinen Namen somit für immer auf diesem Machwerk stehen hat. Bleibt noch Sean Connery, der seinem Ableben im Vorgänger zum Trotz wieder an Bord geholt wurde, weil es halt einen Star braucht. Und sein Auftritt, so beliebig und bizarr er in der Handlung auch gerechtfertigt ist, ist tatsächlich das beste am Film. Die wenigen Minuten, in denen er, ein mittelalterlicher Prinz, zum ersten Mal in unsere Zeit gelangt, eine Hamlet-Aufführung stürmt und sich einen Anzug anfertigen lässt sind die einzigen, die ein bisschen Spass machen. Alles andere kann man getrost vergessen. Denn - um noch einmal den Kreis zur passenden Plattitüde vom Beginn zu schliessen - es kann halt nur einen geben. Und dieser eine ist ganz sicher nicht The Quickening.

Wertung: 1,5 / 10
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Der Highlander Thread

149
Da es hier weder eine Rückmeldung noch sonst was gab, mache ich jetzt mit Runde 3 weiter. Schade, dass zwei Wochen am Ende doch nicht reichen :( Das Fazit reiche ich dann nach, wenn Hille so weit ist.

HIGHLANDER MARATHON RUNDE 3

Highlander III - The Sorcerer, 1994 v. Andy Morahan




„Fantasy-Actionspektakel mit viel pyrotechnischem Schnickschnack. Das Kinodebüt eines Videoclip-Spezialisten, der über weite Strecken die Originalversion einfach nur kopiert und dabei in der filmischen Gestaltung kein Profil entfaltet. Nur einige Tricksequenzen verraten eine eigene Handschrift.“

– Lexikon des internationalen Films: (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997

Re: Der Highlander Thread

150
Highlander III (1994) - Andy Morahan

Wie wenig die eigentliche Qualität im Filmbusiness letztlich verantwortlich für wirtschaftlichen Erfolg ist oder zumindest sein kann zeigt das Beispiel von Highlander II eindrucksvoll. Denn obwohl ob seiner kruden Ideen und handwerklichen Schwächen von Kritik und Fans gleichermaßen abgelehnt entwickelte sich der Film zu einem veritablen Erfolg an der Kinokasse. Grund genug für die Rechteinhaber den so eindringlichen Kerngedanken des legendären Erstlings „Es kann nur einen geben“ (ja, diese platte Bemerkung musste kommen!) erneut in den Wind zu schlagen und eine weitere Fortsetzung in Angriff zu nehmen. Hatte man sich bei Highlander II noch erstaunlich kreativ gezeigt und sich sowohl stilistisch als auch inhaltlich bemerkenswert weit vom Original entfernt, so wurde beim dritten Teil die Präambel „Zurück zu den Wurzeln“ ausgerufen. Die Fans hatten sich angesichts der Abweichungen des zweiten Teils enttäuscht gezeigt, also sollten sie im dritten Teil eine ungebremste Ladung dessen erhalten, nach was es ihnen gelüstete. So jedenfalls der Plan…

Und fairerweise muss man Teil III dann auch zugestehen, dass er genau dies konsequent liefert. Er ist dabei so konsequent, dass er sich inhaltlich und stilistisch geradezu sklavisch an den Erstling hält, was ihn mehr zu einem Remake denn einer Fortsetzung macht. Nur leider geht den Machern, allen voran dem inszenierenden Andy Morahan, dem so ziemlich angesagtesten Videoclip-Regisseur seiner Zeit (womit man auch hier das copy&paste-Muster streng einhielt, da bekanntlich auch Mulcahy sich seine Sporen im gleichen Metier erworben hatte), jegliches Gespür sowohl für den Einsatz von Stilmitteln als auch für eine ordentliche Dramaturgie ab. Highlander III erinnert mich persönlich daher fatal an Alfred Vohrers „Der Gorilla von Soho“, also jenen Beitrag der langlebigen Edgar Wallace-Reihe, welcher den Serienklassiker „Die Toten Augen von London“ teilweise 1:1 kopierte, nur ebenfalls ohne jedes Gespür und inhaltlich so stark eingedampft, dass statt einer spannenden und kohärenten Geschichte lediglich ein Wust an bizarren Einzelszenen übrigblieb. Genau so verhält es sich leider auch beim dritten Teil der Schwertschwinger-Saga.

Bereits die inhaltliche Ausgangssituation deutet an, wie einfallslos der dritte Teil zu Werke geht: da man den in sich abschliessenden Erstling (Es kann nur einen geben!) zwangsläufig fortsetzen musste entlarvt man das so stimmige Finale des Originals einfach als Irrtum, denn McLeod hat plötzlich gar nicht mehr den Preis gewonnen, da noch weitere Unsterbliche auf der Erde rumturnen. Nicht nur, dass man mit dieser Art von cineastischem Revisionismus nahezu den gesamten Sinn von Teil 1 zerstört, man macht es auch noch äusserst plump und unbeholfen. Immerhin kann so die Geschichte fortgeführt werden – aber das konnte sie ja auch schon mit der Zeist-Nullnummer des direkten Vorgängers! A propos Zeist, die Ereignisse des zweiten Teils werden – natürlich - komplett ignoriert, ebenso werden die zwei verbliebenen weiblichen Schlüsselrollen in McLeods Leben entweder in einem Satz rausgeschrieben (Brenda) oder gleich ganz unter den Tisch fallen gelassen (Rachel). Und warum der Highlander nach dem vermeintlichen Erringen des Preises im Original plötzlich soviele neue Fähigkeiten hatte wird dann auch nicht thematisiert (vermutlich nur Einbildung) – kurz die gesamte dramaturgische Prämisse des Films holpert schon so bedenklich, dass wenig Gutes daraus erwachsen konnte.

Und das tut es dann auch nicht, da der Film weitgehend ganz auf eine wirkliche Handlungsentwicklung verzichtet. Stattdessen arbeitet man plump die Eckpunkte der Story des Originals ab (neuer, ganz böser Schurke der den Highlander verfolgt - neuer Loveinterst des Highlanders, die seinem Geheimnis auf die Schliche kommt – ein übereifriger Detective, der Russell Nash ans Leder will) und fügt beliebig einzelne historische Passagen aus des Highlanders Vergangenheit ein, um auch hier das Schema der Erstlings sklavisch einzuhalten. Durch die so stark und unbeholfen beschnittene Urhandlung sowie der extrem uninspirierten Inszenierung (Morahan konzentriert sich weitgehend auf schicke Schnitte in hoher Frequenz und sterile Videoclipästhetik, filmt darüberhinaus vor allem die inhaltlich etwas gewichtigeren Passagen einfach nur ab ohne Sinn für Dynamik oder Akzentuierung) verweigert sich der Film dramaturgisch nahezu komplett und zieht sich entsprechend wie die grüne Kaugummi-Paste in Die Abenteuer des Rabbi Jacob :wink: .




Da der Film auch abseits seines dramaturgischen und inszenatorischen Versagens praktisch keinerlei erlösende Elemente vorzuweisen hat entwickeln sich die immerhin 100 Minuten zu einer maximal kafkaesken Veranstaltung, bei dem zumindest der hier rezensierende Zuschauer permanent den Uhrenvergleich bemühte, um zu checken ob das Ende dieser Tortur nicht doch schon etwas näher gekommen sei. Wirklich ganz ganz schlimm, da auch die Actionszenen außer Morahans aufgesetzt-hipper Ästhetik nichts zu bieten haben und man auch mit den Darstellern gar nichts anzufangen weiss. Hinzu kommt ein vollkommen fehlbesetzter Mario van Peebles, der statt wie beabsichtigt bedrohlich eher lachhaft wirkt und der als nominell groß angelegter Antagonist in keiner Weise überzeugen kann. Gibt es also gar nichts Gutes bei Highlander III? Charkterkopf Mako als Connery-Ersatz macht seine Sache souverän und die Inszenierung sowie die ansonsten extrem enttäuschende Musik wissen bei McLeods finalem Preisgewinn (wenn es denn diesesmal wirklich der Fall sein sollte) dann tatsächlich einmalig zu überzeugen und diesen Moment eindringlich zu unterstreichen. Aber mehr kann ich leider wirklich nicht an Positivem berichten.

Highlander III ist eine ganz große filmische Enttäuschung, sogar noch mehr als der ebenfalls äusserst schwache direkte Vorgänger. Das Niveau von Highlander II wird in meinen Augen vor allem deshalb nochmals unterboten, da der dritte Teil außer dem finalen Preisgewinn keinen einzigen erwähnenswerten Moment im Angebot hat und man Teil II zumindest noch zu Gute halten kann, dass er halbwegs etwas Eigenständiges versucht hat. Bei Highlander III dagegen wird abgekupfert und kopiert, dass kein Auge trocken bleibt. Das Original wird stilistisch und dramaturgisch unbeholfen durch den Fleischwolf gedreht und die so enstehende Masse beliebig dargereicht. Auch außerhalb des Franchises bedient sich Morahan schamlos, so ist die komplette Introsequenz ein holpernder Abklatsch von Milius legendärer Schmiedeszene aus Conan, der Barbar. Vor allem in diesen Momenten, in denen sich Highlander III in direkte Konkurrenz zu solch großen Vorbildern begibt wird dann schonungslos offensichtlich, wie handwerklich defizitär und uninspiriert, ja geradezu tölpelhaft der Film in seiner Machart ist. Es kann nur einen geben? Es hätte wirklich nur einen geben dürfen! Dass ein Franchise einem hochbeliebten und grossartigen Original gleich zwei so abgrundtief schlechte direkte Sequels zugemutet hat ist wohl beispiellos in der Filmgeschichte. Diesbezüglich ist der letzte Satz des dritten Teils dann wirklich punktgenau zutreffend: „ich bin froh, dass es vorüber ist“.

Wertung: 1,5 / 10
Zuletzt geändert von AnatolGogol am 2. März 2017 10:20, insgesamt 1-mal geändert.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"