Welcher Teil ist der beste?

Highlander
Insgesamt abgegebene Stimmen: 11 (100%)
Highlander II - Die Rückkehr (Keine Stimmen)
Highlander 3 - Die Legende (Keine Stimmen)
Highlander: Endgame (Keine Stimmen)
Highlander: The Source (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 11

Re: Der Highlander Thread

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Highlander III - Die Legende (Ot: The Sorcerer), 1994 v. Andrew Morahan

Nach dem Totalschaden den Highlander II verursacht hat, war es nicht verwunderlich das der 3. Film der Reihe unter dem Produktionstitel 'Highlander: The Apology' entstand. Man machte vieles anders im Vergleich zum zweiten Film und orientierte sich mehr an den Stärken des Erstlings, was der deutlich bessere Weg war im Vergleich zu dem den der zweite Film folgte.

Nach dem Tod seiner großen Liebe Heather beschließt Connor Macleod (Christopher Lambert) den Highlands den Rücken zu kehren und sich Richtung Japan zu bewegen. Dort trifft er auf den Zauberer Nakano der ihm sein Wissen beibringen will, ehe es der boshafte und brutale Kane (Mario van Peebles) in sich aufnehmen kann.

Um die 400 Jahre später ist die Archäologin Alex Johnson in Japan mit Ausgrabungen beschäftigt, nämlich genau dort wo der Zauberer Nakano damals seine Höhle hatte. Als sie auf antike Waffen stößt, die damals noch gar nicht hätten existieren dürfen wird sie neugierig. Am Ende führen alle Spuren zu Russell Nash, Connor Macleods alias. Dieser ahnt noch gar nicht das er doch nicht der Letzte war und Kane noch immer da draußen ist und nun jagt auf den unsterblichen Highlander macht. Am Ende kann es nur einen geben!

Okay, ich muss gestehen das Connor es doch irgendwie geahnt haben muss. Ich glaube das wird auch im Film irgendwann deutlich, der Satz passte oben einfach besser. Man mag es mir verzeihen. Schon einmal vorweg, Lambert hat sich zu einem weiteren Film überreden lassen und das war gut so. Der dritte Teil ist in jeder Hinsicht besser als der miese zweite Film. Van Peebles ist zwar ebenfalls ein Kurgan Klon aber deutlich spaßiger und unterhaltsamer als Katana aus dem zweiten Film. Deborah Kara Unger als Love-Interest in Past und Present ist ebenfalls nicht schlecht besetzt und weiß sogar mehr zu gefallen als ihre Vorgängerin aus dem Originalfilm.

Wie auch zuvor fließen im Film magische Elemente ein. Der Zauberer Nakano und seine Magie sind sicherlich sehr speziell und mögen den ein oder anderen verwundern aber schließlich ist das eine Geschichte um Unsterbliche oder nicht? Es ist eine Art Magie.

Fangen wir mal an mit der visuellen Seite des Films. Die Effekte und Erneuerungen sehen besser aus als je zuvor. Mit den technischen Möglichkeiten wird auch bei Magie-Teil nicht gegeizt. Der Film hat auch nicht den künstlichen Look den der zweite Film hatte und wirkt so viel zugänglicher, realer. Man hat im wunderschönen Schottland gedreht und eine der schönsten Videomontagen der Reihe im Film. Das Trainings Macleods zu den klängen des wundervollen Bonny Portmore ist ein Genuss, da die Symbiose aus Musik und der visuellen Schönheit Schottlands absolut perfekt und gelungen ist. Auch die sonstigen Drehorte funktionieren einwandfrei und bringen mehr Abwechslung herein.

Auch die Actionszenen sind gelungen. Die Schwertkämpfe wirken viel flotter und technisch anspruchsvoller als noch bei den beiden Vorgängern, weswegen sie sehr unterhaltsam sind. Dennoch ist der Film bei all dem Lob nicht frei von Fehlern. In vielerlei Hinsicht kopiert man den ersten Film, schafft es dabei aber selten an die Genialität oder an den Kult des ersten Films heran. Ja, der Bösewicht hier funktioniert und macht Spaß, verliert aber in jeder Hinsicht gegen toll aufspielenden Clancy Brown als Kurgan im Erstling. Auch die Handlung ist nicht so packend und emotional wie noch im ersten Film, fehlt hier klar der sympathische Lehrmeister Part in Form eines Connerys. Der erste Film wirkte in allem Runder, alles ging Hand in Hand während die emotionale Seite der Geschichte hier arg auf der Strecke bleibt. Macleod offenbart eine Liebe aus der Vergangenheit die der Archäologin mehr als nur ähnelt. Statt dies aber weiter zu thematisieren oder vielleicht auf eine Verwandschaft anzuspielen, verläuft diese im Sande und wird links liegen gelassen. Sie ist einfach da, sie ist interessant und hat Ähnlichkeit. Das reicht für die Handlung.. eben nicht. Schade, dass man hier was verschenkt hat.

Wo Highlander mit der Connor/Heather Romanze noch in jeder Hinsicht stark, emotional, glaubwürdig und mitreißend war bleibt das Ganze hier blass und eher belanglos. Schade eigentlich. Natürlich kann man keine zweite Heather konstruieren aber mehr wäre doch locker drin gewesen. Der Soundtrack von Queen fehlt leider total. Abgesehen vom großartigen Bonny Portmore bleibt nichts vom Soundtrack hängen, was sehr schade ist. Sind Queen und Highlander im Erstling noch eins, ist hier nichts das packt. Da hätte man ruhig noch mehr kopieren und Queen mitbringen können. Verschenktes Potenzial.

Highlander 3 ist locker besser als der zweite Film und trotz seiner Kopie-Schwächen ein unterhaltsamer Film der dem Original zwar niemals das Wasser reichen kann, dennoch Spaß macht und zumindest für einen versöhnlicheren Abschluss sorgt als der Zeistmist. Trotz der holprigen Mainstory, der schwachen Nebenplot-Lovestory und dem 'fehlenden' Soundtrack läuft hier vieles richtig. Die Action und die Optik stimmen, Lambert und van Peebles funktionieren gut und natürlich sind die Schottland-Szenen eine große Bereicherung. Der ganz große Wurf ist Highlander 3 nicht, aber ein unterhaltsamer.

6,5/10

Re: Der Highlander Thread

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AnatolGogol hat geschrieben:Und fairerweise muss man Teil III dann auch zugestehen, dass er genau dies konsequent liefert. Er ist dabei so konsequent, dass er sich inhaltlich und stilistisch geradezu sklavisch an den Erstling hält, was ihn mehr zu einem Remake denn einer Fortsetzung macht.
Ich sehe die Kritik hier ganz klar und kann sie auch verstehen, stimme ihr sogar zu. Es ist eine schwache Version des ersten Films aber weiß Gott nie so schwach und schlecht wie der zweite Film.
AnatolGogol hat geschrieben: [...] da man den in sich abschliessenden Erstling (Es kann nur einen geben!) zwangsläufig fortsetzen musste entlarvt man das so stimmige Finale des Originals einfach als Irrtum, denn McLeod hat plötzlich gar nicht mehr den Preis gewonnen, da noch weitere Unsterbliche auf der Erde rumturnen. Nicht nur, dass man mit dieser Art von cineastischem Revisionismus nahezu den gesamten Sinn von Teil 1 zerstört, man macht es auch noch äusserst plump und unbeholfen. Immerhin kann so die Geschichte fortgeführt werden – aber das konnte sie ja auch schon mit der Zeist-Nullnummer des direkten Vorgängers!
Natürlich ist das der Tatsache geschuldet das der Erstling zu keinem Zeitpunkt als Franchise oder dergleichen geplant war. Da sollte ja nichts mehr kommen. Und ich finde hier zumindest die Erklärung ganz ok. Sie erfüllt ihren Zweck ohne zu glänzen, wirkt aber weitaus besser als fremde Planeten und alles was dazu im zweiten Film kam. Zumal es im Film auch mehrmals deutlich thematisiert wird.

AnatolGogol hat geschrieben:A propos Zeist, die Ereignisse des zweiten Teils werden – natürlich - komplett ignoriert, ebenso werden die zwei verbliebenen weiblichen Schlüsselrollen in McLeods Leben entweder in einem Satz rausgeschrieben (Brenda) oder gleich ganz unter den Tisch fallen gelassen (Rachel).
Gott sei Dank zum ersten. Schade das keine weiteren Figuren zurückkehrten da sie entweder nicht wollten (Brenda) oder aus anderen Gründen nicht konnten. Da wäre eine Brücke zum Erstling natürlich deutlich schöner gewesen und hätte das ganze enorm aufgwertet.
AnatolGogol hat geschrieben:Und warum der Highlander nach dem vermeintlichen Erringen des Preises im Original plötzlich soviele neue Fähigkeiten hatte wird dann auch nicht thematisiert (vermutlich nur Einbildung) – kurz die gesamte dramaturgische Prämisse des Films holpert schon so bedenklich, dass wenig Gutes daraus erwachsen konnte.
Welche neuen Fähigkeiten denn? Er konnte doch nur Schmieden, was ja nix neues ist. Oder wovon sprichst du? :?:
AnatolGogol hat geschrieben: [..] und fügt beliebig einzelne historische Passagen aus des Highlanders Vergangenheit ein, um auch hier das Schema der Erstlings sklavisch einzuhalten.
Die sehe ich ebenfalls als Schwäche. Wie in meinem Review erwähnt wäre da deutlich mehr drin gewesen, hätte man sich vor allem bei dem Loveinterest und der Rückblende mehr auf die Figuren selbst eingelassen. Schade darum. So bleibt es irgendwie belanglos für den Zuschauer.
AnatolGogol hat geschrieben:Da der Film auch abseits seines dramaturgischen und inszenatorischen Versagens praktisch keinerlei erlösende Elemente vorzuweisen hat entwickeln sich die immerhin 100 Minuten zu einer maximal kafkaesken Veranstaltung, bei dem zumindest der hier rezensierende Zuschauer permanent den Uhrenvergleich bemühte, um zu checken ob das Ende dieser Tortur nicht doch schon etwas näher gekommen sei. Wirklich ganz ganz schlimm, da auch die Actionszenen außer Morahans aufgesetzt-hipper Ästhetik nichts zu bieten haben und man auch mit den Darstellern gar nichts anzufangen weiss. Hinzu kommt ein vollkommen fehlbesetzter Mario van Peebles, der statt wie beabsichtigt bedrohlich eher lachhaft wirkt und der als nominell groß angelegter Antagonist in keiner Weise überzeugen kann. Gibt es also gar nichts Gutes bei Highlander III? Charkterkopf Mako als Connery-Ersatz macht seine Sache souverän und die Inszenierung sowie die ansonsten extrem enttäuschende Musik wissen bei McLeods finalem Preisgewinn (wenn es denn diesesmal wirklich der Fall sein sollte) dann tatsächlich einmalig zu überzeugen und diesen Moment eindringlich zu unterstreichen. Aber mehr kann ich leider wirklich nicht an Positivem berichten.
Das finde ich auch zu hart. Der Film war deutlich spaßiger und unterhaltsamer als der Zeist-2-Quatsch. Deutlich höheres Tempo und mehr Highlander Feeling als der 2. Film es jemals hatte. Auch die Action und die Kämpfe waren zweifelsohne besser und m.E nach vorallem unterhaltsam. Auch die Rolle des Bösewichts funktionierte gut, wenn gleich sie nie an Brown's Original herankommt.

AnatolGogol hat geschrieben:Highlander III ist eine ganz große filmische Enttäuschung, sogar noch mehr als der ebenfalls äusserst schwache direkte Vorgänger. Das Niveau von Highlander II wird in meinen Augen vor allem deshalb nochmals unterboten, da der dritte Teil außer dem finalen Preisgewinn keinen einzigen erwähnenswerten Moment im Angebot hat und man Teil II zumindest noch zu Gute halten kann, dass er halbwegs etwas Eigenständiges versucht hat. Bei Highlander III dagegen wird abgekupfert und kopiert, dass kein Auge trocken bleibt. Das Original wird stilistisch und dramaturgisch unbeholfen durch den Fleischwolf gedreht und die so enstehende Masse beliebig dargereicht. Auch außerhalb des Franchises bedient sich Morahan schamlos, so ist die komplette Introsequenz ein holpernder Abklatsch von Milius legendärer Schmiedeszene aus Conan, der Barbar. Vor allem in diesen Momenten, in denen sich Highlander III in direkte Konkurrenz zu solch großen Vorbildern begibt wird dann schonungslos offensichtlich, wie handwerklich defizitär und uninspiriert, ja geradezu tölpelhaft der Film in seiner Machart ist. Es kann nur einen geben? Es hätte wirklich nur einen geben dürfen! Dass ein Franchise einem hochbeliebten und grossartigen Original gleich zwei so abgrundtief schlechte direkte Sequels zugemutet hat ist wohl beispiellos in der Filmgeschichte. Diesbezüglich ist der letzte Satz des dritten Teils dann wirklich punktgenau zutreffend: „ich bin froh, dass es vorüber ist“.

Wertung: 1,5 / 10
Ich sehe das einfach total anders. Gerade du als absoluter Trashliebhaber der so einiges was echt.. schwierig ist mag, bist hier viel zu hart wie ich finde. :mrgreen: Teil 2 kann man gar nicht unterbieten weil er eine Beleidigung für den ganzen Mythos von Highlander ist. Der 3. Film kopiert das meiste zwar, ist aber immer noch angenehmer als die Immortals zu Aliens von fremden Planeten zu machen. Und das dir als 80er/90er Fan nicht einmal die Trainingsmontage gefallen hat, überrascht mich ebenfalls total. Ich dachte ich könnte in gewissen Dingen voll auf dich setzen aber da habe ich mich wohl gnadenlos getäuscht. Sehr schade Anatol, sehr schade. Ich denke unsere Freundschaft findet hier ein Ende. Zieh dein Schwert!!!!

Sehr, sehr schade.

Re: Der Highlander Thread

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Agent 009 hat geschrieben:Natürlich ist das der Tatsache geschuldet das der Erstling zu keinem Zeitpunkt als Franchise oder dergleichen geplant war. Da sollte ja nichts mehr kommen.
Das zeigt doch aber nur umso deutlicher, dass man eben nicht mit Gewalt eine Fortsetzung von etwas abgeschlossenem forcieren sollte. Und wenn doch, dann sollte man halt wenigstens a) mit etwas halbwegs einfallsreichem und plausiblem aufwarten und b) nicht mit etwas, dass das Original nachträglich beschädigt. Denn wenn man schon unsinnigerweise (aus künstlerischer Sicht, ist mir schon klar, dass es ein wirtschaftliches und fanseitiges Bedürfnis hier gibt) ein Franchise aus einem abgeschlossenen Film macht, dann sollte doch zumindest das Franchise in sich einer gewissen Logik folgen. Die Prämisse von Teil III zerschiesst den zuvor so logischen Teil 1 aber vollständig. Wenn der Kampf gegen Kurgan nicht der ultimative war, wenn Connor nicht den Preis gewonnen hat und am Ende als sterblicher leben kann, was war dann überhaupt der Sinn des Films?
Agent 009 hat geschrieben:Und ich finde hier zumindest die Erklärung ganz ok. Sie erfüllt ihren Zweck ohne zu glänzen, wirkt aber weitaus besser als fremde Planeten und alles was dazu im zweiten Film kam. Zumal es im Film auch mehrmals deutlich thematisiert wird.
Da widerspreche ich dir und das obwohl ich von den Ideen von Teil 2 auch nicht begeistert bin, ganz im Gegenteil. Aber man hat zumindest versucht eine Fortführung zu konstruieren, die das Original zumindest halbwegs unangetastet liess. Die Entmystifizierung des Unsterblichen-Ursprungs ist dabei zwar auch schauderhaft schlecht, aber zumindest hat man die Thematik um die abschliessende Sterblichkeit Connors und den Preisgewinn unangetastet gelassen. Nicht das ich Teil 2 in Bezug auf die Fortführung von Teil 1 in irgendeiner Weise in Schutz nehmen will, aber Teil III ist diesbezüglich meinem Empfinden nach einfach noch schlechter.
Agent 009 hat geschrieben:Gott sei Dank zum ersten. Schade das keine weiteren Figuren zurückkehrten da sie entweder nicht wollten (Brenda) oder aus anderen Gründen nicht konnten. Da wäre eine Brücke zum Erstling natürlich deutlich schöner gewesen und hätte das ganze enorm aufgwertet.
Die Ignorierung von Teil 2 ist auch nicht wirklich etwas, was ich kritisiere. Das war eine bewusste Entscheidung, die kann man mögen oder auch nicht (mir ist es egal, da ich Teil 2 eh scheisse finde), die den Film aber nicht beschädigt. Das Ignorieren bzw. der schludrige Umgang mit wichtigen Figuren des Originals finde ich da dann deutlich ärgerlicher. Auch wenn Roxanne Hart keinen Bock mehr auf Teil III hatte, so hätte es dennoch andere Möglichkeiten gegeben damit umzugehen. Entweder die Rolle neubesetzen oder wenn man dies vermeiden hätte wollen ihr zumindest innerhalb der Handlung einen plausiblen Abgang ermöglichen können, z.B. indem man es zumindest kurz innerhalb eines Gespräches thematisiert, aber nicht nur in einem Satz von jemandem (dem Detective), der mit ihr eigentlich gar nix zu tun hatte. Dadurch, dass Connor sie nicht mal erwähnt (wie auch Rachel) kommt er nicht gerade besser weg. Es kommt für den Kenner des Originals so rüber, dass McLeod offenbar doch nicht wirklich an seinen Beziehungen hängt, da das Drehbuch ihm keinen Gedanken und keine Äusserung an/über sie zugesteht. Zudem lässt das die laut Film ihm so wichtige Beziehungen zu seinem Ziehsohn und der Wiedergängerin seiner ehemaligen Geliebten merkwürdig deplaziert erscheinen. Der Kenner des Originals soll glauben, dass ihm sein Söhnchen so wichtig ist, seine jahrzehntelange Ziehtochter aber überhaupt keine Rolle mehr in seinem Leben spielt (obwohl er nach New York zurückkehrt)? Und man soll glauben, dass er Brenda komplett aus seiner Erinnerung gestrichen hat, aber einer verflossenen Geliebten von vor 200 Jahren schwermütig nachtrauert? Das funktioniert alles nicht richtig und ist einer von vielen Gründen, warum H3 so arg vor sich hin holpert, gerade dramaturgisch.
Agent 009 hat geschrieben:Welche neuen Fähigkeiten denn? Er konnte doch nur Schmieden, was ja nix neues ist. Oder wovon sprichst du?
Dass er die Gedanken der gesamten Menschheit lesen und so erkennen kann, was gut für die Welt ist. In all seinen Fehlern hat Teil 2 das finde ich ganz gut aufgegriffen, indem man McLeod zu Beginn als wissenschaftlichen Mitstreiter etabliert hat, der etwas zum Wohle der Menschheit tut. Teil 3 will uns dann aber verkaufen, dass er diese Fähigkeit doch nicht bekommen hat (ergo muss es Einbildung sein) und er auch nicht weiter gealtert ist (was auch in gewisserweise problematisch ist, da Lambert ja fast ein Jahrzehnt älter geworden ist und man das auch sehr deutlich sieht). Das ist auch wieder alles sehr unglücklich und holprig gelöst finde ich.
Agent 009 hat geschrieben:Die sehe ich ebenfalls als Schwäche. Wie in meinem Review erwähnt wäre da deutlich mehr drin gewesen, hätte man sich vor allem bei dem Loveinterest und der Rückblende mehr auf die Figuren selbst eingelassen. Schade darum. So bleibt es irgendwie belanglos für den Zuschauer.
Ja, die Beziehung von McLeod zur Unger-Figur bzw. ihren Figuren ist entweder nicht gut entwickelt (die 20.Jahrhundert-Version) oder schlicht nur eine Behauptung des Films (die 18. Jahrhundert-Version). Während im Original beide Liebesbeziehungen des Highlanders behutsam und sorgfältig entwickelt wurden, ist es hier eher hopplahopp und einfach nicht glaubwürdig. Ähnlich verhält es sich auch mit McLeods unsterblichem Kumpel, der für ihn den Kopf hinhält. Der wird ganz kurz eingeführt, nimmt dann eine nicht unerhebliche dramaturgische Rolle ein, obwohl man ihn als Zuschauer praktisch nicht kennt. Ganz schlecht gemacht wie ich finde und total verschenkt, obwohl diese Idee (ein Freund opfert sich für den Highlander) durchaus Potenzial hatte.
Agent 009 hat geschrieben:Das finde ich auch zu hart. Der Film war deutlich spaßiger und unterhaltsamer als der Zeist-2-Quatsch. Deutlich höheres Tempo und mehr Highlander Feeling als der 2. Film es jemals hatte. Auch die Action und die Kämpfe waren zweifelsohne besser und m.E nach vorallem unterhaltsam. Auch die Rolle des Bösewichts funktionierte gut, wenn gleich sie nie an Brown's Original herankommt.
Für mich war H3 gestern wirklich unterhaltungstechnisch ganz weit unten angesiedelt, ich kann es nicht anders sagen. Hätte mich nicht das Marathon-Pflichtgefühl ermahnt, ich hätte spätestens nach ner halben Stunde abgeschalten. Das Highlander-Feeling konnte bei mir nie wirklich trumpfen, da es so uninspiriert vom Original kopiert wird. Das war handwerklich alles so schwach und plump, da spielte es letztlich überhaupt keine Rolle mehr, dass der Erstling so gut war. Was ich meine ist, dass der Film als eigenständiges Werk für mich so schlecht ist, dass der Vergleich zum Erstling da gar nicht gezogen werden muss, um ihn schlecht aussehen zu lassen.

Agent 009 hat geschrieben:Ich sehe das einfach total anders. Gerade du als absoluter Trashliebhaber der so einiges was echt.. schwierig ist mag, bist hier viel zu hart wie ich finde.
Findest du H3 ist Trash? So habe ich den Film trotz seiner eher schwächelnden Produktionswerte und Effekte nicht gesehen. Trash liebe ich ja auch nur dann, wenn er hohen Unterhaltungswert besitzt, also etwas das mir bei H3 komplett abgeht. Von daher bin ich dann auch nur so hart, wie der Film es gegenüber mir war. :wink:
Agent 009 hat geschrieben:Teil 2 kann man gar nicht unterbieten weil er eine Beleidigung für den ganzen Mythos von Highlander ist. Der 3. Film kopiert das meiste zwar, ist aber immer noch angenehmer als die Immortals zu Aliens von fremden Planeten zu machen.
Ich kann das nachvollziehen, dass man als Fan an sowas Anstoss nimmt. Da für mich Highlander aber „nur“ ein sehr guter Film ist, tue ich mich da dann vielleicht etwas einfacher. Was ich sagen will: der Inhalt ist letztlich für mich weniger problematisch (Zeist/Zauberer/doch nicht alle Unsterblichen tot), als die Art und Weise wie man damit umgeht. Grundsätzlich hätten beide Ansätze (also die von Teil 2 und 3) funktionieren können, es ist weniger die Konzeption als mehr die Ausführung, an der die Filme scheitern. Ich sehe H2 nicht so dogmatisch wie du, für mich ist es nur ein sauschlechter Film, aber keine Beleidigung für ein Franchise (das es für mich eigentlich eh nicht gibt).
Agent 009 hat geschrieben:Ich dachte ich könnte in gewissen Dingen voll auf dich setzen aber da habe ich mich wohl gnadenlos getäuscht. Sehr schade Anatol, sehr schade. Ich denke unsere Freundschaft findet hier ein Ende. Zieh dein Schwert!!!!
Wenn du mich schon forderst, solltest du eine andere Waffenwahl treffen: wenn du mit deinem Highlander-Schwertchen ankommst zück ich mein Conan-Breitschwert! :mrgreen:
Agent 009 hat geschrieben:Sehr, sehr schade.
Ja, aber du kannst nicht sagen, ich hätte dich nicht von Anfang an gewarnt, was auf dich zukommt. Du solltest es eher als große freundschaftliche Geste sehen, dass ich dennoch die für mich zu erwartenden mühseligen Sichtungen von Teil 2 und 3 auf mich genommen habe, um an deinem Marathon teilzunehmen. :)
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Der Highlander Thread

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AnatolGogol hat geschrieben:
Agent 009 hat geschrieben:Natürlich ist das der Tatsache geschuldet das der Erstling zu keinem Zeitpunkt als Franchise oder dergleichen geplant war. Da sollte ja nichts mehr kommen.
Das zeigt doch aber nur umso deutlicher, dass man eben nicht mit Gewalt eine Fortsetzung von etwas abgeschlossenem forcieren sollte. Und wenn doch, dann sollte man halt wenigstens a) mit etwas halbwegs einfallsreichem und plausiblem aufwarten und b) nicht mit etwas, dass das Original nachträglich beschädigt. Denn wenn man schon unsinnigerweise (aus künstlerischer Sicht, ist mir schon klar, dass es ein wirtschaftliches und fanseitiges Bedürfnis hier gibt) ein Franchise aus einem abgeschlossenen Film macht, dann sollte doch zumindest das Franchise in sich einer gewissen Logik folgen. Die Prämisse von Teil III zerschiesst den zuvor so logischen Teil 1 aber vollständig. Wenn der Kampf gegen Kurgan nicht der ultimative war, wenn Connor nicht den Preis gewonnen hat und am Ende als sterblicher leben kann, was war dann überhaupt der Sinn des Films?
Agent 009 hat geschrieben:Und ich finde hier zumindest die Erklärung ganz ok. Sie erfüllt ihren Zweck ohne zu glänzen, wirkt aber weitaus besser als fremde Planeten und alles was dazu im zweiten Film kam. Zumal es im Film auch mehrmals deutlich thematisiert wird.
Da widerspreche ich dir und das obwohl ich von den Ideen von Teil 2 auch nicht begeistert bin, ganz im Gegenteil. Aber man hat zumindest versucht eine Fortführung zu konstruieren, die das Original zumindest halbwegs unangetastet liess. Die Entmystifizierung des Unsterblichen-Ursprungs ist dabei zwar auch schauderhaft schlecht, aber zumindest hat man die Thematik um die abschliessende Sterblichkeit Connors und den Preisgewinn unangetastet gelassen. Nicht das ich Teil 2 in Bezug auf die Fortführung von Teil 1 in irgendeiner Weise in Schutz nehmen will, aber Teil III ist diesbezüglich meinem Empfinden nach einfach noch schlechter.
Das sehe ich halt wie erklärt und in meinem Review geschrieben ganz anders. Da kommen wir aber wohl nicht mehr auf einen Nenner. Ich habe lieber eine schwächere Kopie als den Versuch eine originelle Fortsetzung zu machen die inhaltlich eine absolute Beledigung und Vergewaltigung des ersten Filmes ist. Denn das ist der 2. Film für mich.
AnatolGogol hat geschrieben:
Agent 009 hat geschrieben:Gott sei Dank zum ersten. Schade das keine weiteren Figuren zurückkehrten da sie entweder nicht wollten (Brenda) oder aus anderen Gründen nicht konnten. Da wäre eine Brücke zum Erstling natürlich deutlich schöner gewesen und hätte das ganze enorm aufgwertet.
Die Ignorierung von Teil 2 ist auch nicht wirklich etwas, was ich kritisiere. Das war eine bewusste Entscheidung, die kann man mögen oder auch nicht (mir ist es egal, da ich Teil 2 eh scheisse finde), die den Film aber nicht beschädigt. Das Ignorieren bzw. der schludrige Umgang mit wichtigen Figuren des Originals finde ich da dann deutlich ärgerlicher. Auch wenn Roxanne Hart keinen Bock mehr auf Teil III hatte, so hätte es dennoch andere Möglichkeiten gegeben damit umzugehen. Entweder die Rolle neubesetzen oder wenn man dies vermeiden hätte wollen ihr zumindest innerhalb der Handlung einen plausiblen Abgang ermöglichen können, z.B. indem man es zumindest kurz innerhalb eines Gespräches thematisiert, aber nicht nur in einem Satz von jemandem (dem Detective), der mit ihr eigentlich gar nix zu tun hatte. Dadurch, dass Connor sie nicht mal erwähnt (wie auch Rachel) kommt er nicht gerade besser weg. Es kommt für den Kenner des Originals so rüber, dass McLeod offenbar doch nicht wirklich an seinen Beziehungen hängt, da das Drehbuch ihm keinen Gedanken und keine Äusserung an/über sie zugesteht. Zudem lässt das die laut Film ihm so wichtige Beziehungen zu seinem Ziehsohn und der Wiedergängerin seiner ehemaligen Geliebten merkwürdig deplaziert erscheinen. Der Kenner des Originals soll glauben, dass ihm sein Söhnchen so wichtig ist, seine jahrzehntelange Ziehtochter aber überhaupt keine Rolle mehr in seinem Leben spielt (obwohl er nach New York zurückkehrt)? Und man soll glauben, dass er Brenda komplett aus seiner Erinnerung gestrichen hat, aber einer verflossenen Geliebten von vor 200 Jahren schwermütig nachtrauert? Das funktioniert alles nicht richtig und ist einer von vielen Gründen, warum H3 so arg vor sich hin holpert, gerade dramaturgisch.
Und auch hier kann ich das absolut nachvollziehen. Die Tatsache das Rachel raus ist aber der Sohn drin und dann ach so wichtig.. hast ja recht. Aber vielleicht ist Old Macleod etwas sentimentaler weil er ein Kind ist. Vielleicht hat er nach dem ersten Film jeglichen Kontakt zu Rachel abgebrochen damit sie sicher ist. Aber gut, alles Spekulation. Ich kann deine Kritik hier voll nachvollziehen.
AnatolGogol hat geschrieben:
Agent 009 hat geschrieben:Welche neuen Fähigkeiten denn? Er konnte doch nur Schmieden, was ja nix neues ist. Oder wovon sprichst du?
Dass er die Gedanken der gesamten Menschheit lesen und so erkennen kann, was gut für die Welt ist. In all seinen Fehlern hat Teil 2 das finde ich ganz gut aufgegriffen, indem man McLeod zu Beginn als wissenschaftlichen Mitstreiter etabliert hat, der etwas zum Wohle der Menschheit tut. Teil 3 will uns dann aber verkaufen, dass er diese Fähigkeit doch nicht bekommen hat (ergo muss es Einbildung sein) und er auch nicht weiter gealtert ist (was auch in gewisserweise problematisch ist, da Lambert ja fast ein Jahrzehnt älter geworden ist und man das auch sehr deutlich sieht). Das ist auch wieder alles sehr unglücklich und holprig gelöst finde ich.
Achso, du meinst aus dem ersten Film am Ende. Absolut berechtigter Einwand. Drehbuchfehler. Keine Ahnung.. das man die Geschichten nicht aufeinander abgestimmt hat, verstehe ich nicht. Aber ok, da sind wir wieder beim Problem geplantes/ungeplantes Sequel.

AnatolGogol hat geschrieben:
Agent 009 hat geschrieben:Teil 2 kann man gar nicht unterbieten weil er eine Beleidigung für den ganzen Mythos von Highlander ist. Der 3. Film kopiert das meiste zwar, ist aber immer noch angenehmer als die Immortals zu Aliens von fremden Planeten zu machen.
Ich kann das nachvollziehen, dass man als Fan an sowas Anstoss nimmt. Da für mich Highlander aber „nur“ ein sehr guter Film ist, tue ich mich da dann vielleicht etwas einfacher. Was ich sagen will: der Inhalt ist letztlich für mich weniger problematisch (Zeist/Zauberer/doch nicht alle Unsterblichen tot), als die Art und Weise wie man damit umgeht. Grundsätzlich hätten beide Ansätze (also die von Teil 2 und 3) funktionieren können, es ist weniger die Konzeption als mehr die Ausführung, an der die Filme scheitern. Ich sehe H2 nicht so dogmatisch wie du, für mich ist es nur ein sauschlechter Film, aber keine Beleidigung für ein Franchise (das es für mich eigentlich eh nicht gibt).
Ich kann dich ja auch verstehen. Ich mein, das Potenzial zu mehr wäre ja von Anfang an da gewesen, nur irgendwie verschenkt. Selbst die super Serie funktioniert nicht ganz mit den Filmen. Lambert hatte ja in Folge 1 einen Gastauftritt, relativ groß sogar und doch wurde die Serie nicht mit dem Film abgestimmt. Laut Serie ist Connor nicht der letzte und es gibt weitere Unsterbliche, ende. Trotz des Wissen wie gut die Serie läuft hat man den 3. Teil aber ähnlich wie den ersten konzipiert. Total bescheuert. Naja.. für mich bleibt die Serie weiterhin die beste und charmanteste Fortsetzung. Aber die werden wir hier nicht durchkauen.
AnatolGogol hat geschrieben:
Agent 009 hat geschrieben:Ich dachte ich könnte in gewissen Dingen voll auf dich setzen aber da habe ich mich wohl gnadenlos getäuscht. Sehr schade Anatol, sehr schade. Ich denke unsere Freundschaft findet hier ein Ende. Zieh dein Schwert!!!!
Wenn du mich schon forderst, solltest du eine andere Waffenwahl treffen: wenn du mit deinem Highlander-Schwertchen ankommst zück ich mein Conan-Breitschwert! :mrgreen:
Ach, das hält genauso stand wie Connors im Kampf gegen Kurgans mächtiges Schwert. Mach dir um mich keine Sorgen. 8)

Re: Der Highlander Thread

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vodkamartini hat geschrieben:Anatol, mich würde wirklich mal interessieren, wie du den Renegade Cut siehst, falls du mal Zeit und Lust haben solltest.
Grundsätzliches Interesse hab ich schon (trotz des Kinocut-Desasters vor 2 Wochen), aber so wenig Zeit. Muss jetzt eh erst mal die Ninjas abarbeiten, die du und Connor mir schmackhaft gemacht haben. Vielleicht mittelfristig dann auch mal den Renegade-Cut des zwoten Hochländers. A propos: du hast noch gar nix über den neuen Verhoeven geschrieben, hast du Elle noch nicht gesehen?

Agent 009 hat geschrieben:Das sehe ich halt wie erklärt und in meinem Review geschrieben ganz anders. Da kommen wir aber wohl nicht mehr auf einen Nenner. Ich habe lieber eine schwächere Kopie als den Versuch eine originelle Fortsetzung zu machen die inhaltlich eine absolute Beledigung und Vergewaltigung des ersten Filmes ist. Denn das ist der 2. Film für mich.
Wie gesagt liegt mir auch nichts ferner, als den zweiten Film in irgendeiner Form zu relativieren. Ich wollte halt nur zum Ausdruck bringen, dass man bei Teil 2 bei allen Fehlern in der originären Konzeption auch einiges besser gemacht hat als in Teil 3 (zB wie man mit Brenda umgegangen ist oder wie man Connors Alterung und dessen Fähigkeiten aus dem gewonnen Preis integriert hat). Teil 3 macht es sich für mein Empfinden hier zu einfach, indem es "ohne Rücksicht auf Verluste" nachträglich in die Handlung des Originals eingreift bzw. diese in ein völlig anderes Licht stellt.
Agent 009 hat geschrieben: Ach, das hält genauso stand wie Connors im Kampf gegen Kurgans mächtiges Schwert. Mach dir um mich keine Sorgen. 8)
Ja, aber das hat Rexor ja auch gedacht... :D


btw: was für eine Kampfszene! allein schon die Einstellung am Ende, als Rexor in sein Blut fällt ist pures Gold. Ich merk schon, wird mal wieder Zeit den Barbaren zu beehren. :D
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Der Highlander Thread

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iHaveCNit: Highlander 3 – Die Legende (1994)

Russell Mulcahy hat im Jahre 1986 mit dem ersten Highlander ein fast perfektes filmisches Meisterwerk mit Kultstatus geschaffen und war 5 Jahre später beim zweiten Teil an einem absolut katastrophalen Produktionsdebakel, welches heutzutage vermutlich mit „Fant4stic“ vergleichbar ist, in gewisser Art und Weise beteiligt gewesen. Weitere 3 Jahre später im Jahr 1994 ist der 3. Teil gekommen. Diesmal mit dem mir bis jetzt unbekannten Andy Morahan im Regiestuhl. Christopher Lambert spielt zum 3. Mal Connor MacLeod. Los geht’s !

Im Zeitrahmen zwischen den Ereignissen in den schottischen Highlands sowie dem New York der 80er-Jahre lernt Connor MacLeod vom japanischen Hexenmeister Nakano die Kampfkunst und Schmiedekunst mit dem Katana. Doch der Hexenmeister wird vom Unsterblichen Kane gesucht und getötet. Jahrhunderte später in der aktuellen Zeit gibt es mysteriöse Vorfälle in einer japanischen Ausgrabungsstätte, die scheinbar mit Kane zu tun haben, so dass es am Ende wieder nur lauten kann: Es kann nur einen geben !

„Es sollte nur einen geben !“ so habe ich das Zitat umschrieben, als ich den 2. Teil gesehen habe. Es sieht so aus, als könne ich mein umgeschriebenes Zitat in gewissem Umfang revidieren. Highlander 3 macht für mich an den richtigen Punkten sehr viel richtig, worin der 2. Teil vollends versagt hat. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass wir hier in vielen Punkten einen ähnlichen Plot serviert bekommen haben, wie den aus dem ersten Teil. Inszenatorisch bewegt sich Morahan definitiv an Mulcahys Stil und verneigt sich davor, ohne eine eigene Identität zu schaffen. Die Spezialeffekte sind eben die, die wir auch im ersten Teil bekommen haben. Sie sind nicht gut gealtert, aber unterstützen die Kontinuität innerhalb der Reihe. Kontinuität ist auch das Stichwort. Wo ich mich fragte, wo diese beim 2. Teil hin ist, kann ich erfreut aufatmen, dass es sie in Teil 3 wieder gibt und man den ganzen Zeist-Quatsch aus dem 2. Teil vergessen kann. Von den Charakteren kann man auch klare Vorbilder erkennen. Kane ist hier der Ersatz für Kurgan, ist zwar ein charmanter Bad Guy, der auch mit seiner Magie punkten kann, aber dem das diabolische eines Kurgan fehlt. Vorher mir nur aus Finchers „The Game“ bekannt, ist Deborah Kara Unger hier in einer Doppelrolle zu sehen – als Alex, eine archäologische Ermittlerin und als Sarah, ein Love-Interest von Connor aus vergangener Zeit während der fränzosischen Revolution. In der Kombination kann man sagen, dass Deborah Kara Unger hier eine Mischung aus Heather- und Brenda-Ersatz ist. Und Nakano ist entfernt ein interessanter Mentor-Ersatz für Connerys Ramirez aus Teil 1 und Teil 2. Jedoch muss sich leider jeder Charakter mit denen aus dem ersten Teil messen lassen und da die Messlatte enorm hoch ist, müssen sich diese leider hinten anstellen. In einer Einstellung, als Connor und John durch die Wüste Marrakeschs reiten, hatte ich bei den künstlichen Blitzeffekten im Himmel und Horizont schon die Befürchtung, dass dies ähnlich ausgehen wird wie beim zweiten Teil, doch zu meiner Zufriedenheit weit gefehlt. Irgendwie fällt mir auf, dass unzählig viele Filme der 80er und auch 90er verlassene Lager- oder Fabrikhallen als Schauplatz für den Showdown auswählen. Die Optik bedingt durch leicht rötliches Licht, Nebel und Rauch gibt dem ganzen eine gewisse Atmosphäre.
Ich habe bei der Sichtung gespürt, dass man hier klar die Essenz der Faszination des ersten Teils verstanden hat, aber noch nicht vollends ausschöpfen konnte, da hier aufgrund des Kopiefaktors ein wenig die Eigenständigkeit fehlt. Mir hat er jedoch gut gefallen, weil er sehr fokussiert darauf war, die Essenz einzufangen und nach einem katastrophalen zweiten Teil wiederherzustellen.

„Highlander 3 – Die Legende“ - My First Look – 6/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Der Highlander Thread

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AnatolGogol hat geschrieben:
vodkamartini hat geschrieben:Anatol, mich würde wirklich mal interessieren, wie du den Renegade Cut siehst, falls du mal Zeit und Lust haben solltest.
Grundsätzliches Interesse hab ich schon (trotz des Kinocut-Desasters vor 2 Wochen), aber so wenig Zeit. Muss jetzt eh erst mal die Ninjas abarbeiten, die du und Connor mir schmackhaft gemacht haben. Vielleicht mittelfristig dann auch mal den Renegade-Cut des zwoten Hochländers. A propos: du hast noch gar nix über den neuen Verhoeven geschrieben, hast du Elle noch nicht gesehen?
Ja, schau dir nur erst mal die Ninja an. :D
Nein, Elle leider bisher noch nicht gesehen, ich hoffe, ich schaffe das noch im Kino.
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Close Encounters of the High Kind

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Highlander: Die Rückkehr

Bei einem Heist-Movie handelt es sich um ein Untergenre des Thrillers, welches die Planung und Ausführung eines Raubüberfalls in den Fokus der Erzählung stellt. Doch wie nennt man Filme, die das Konzept anderer Filme mit ähnlicher Sorgfalt und Konsequenz ausplündern? Seit 1991 könnte die Bezeichnung dafür das "Zeist-Movie" sein. Denn Connor MacLeod, jener titelgebende "Highlander", der 1986 in den Kinos Popkulturgeschichte schrieb, offenbarte in der fünf Jahre später erschienenen Fortsetzung, dass er zwar Highlander sei, aber nicht aus den Highlands stamme. Tatsächlich kommen er und die anderen kopflosen Unsterblichen vom Planeten Zeist, von dem sie einst aufgrund ihrer Rebellion gegen den Tyrann Katana verbannt wurden. Russell Mulcahy, der schon den ersten Teil inszenierte, übernahm erneut die Regie und holte seine Stars Christopher Lambert und Sean Connery zurück an Bord. Das Ergebnis ist eine wahnsinnig witzige und liebevolle Parodie auf den legendären Kultfilm der 80er Jahre.

Zwar muss am Anfang doch einmal relativiert werden: Die Außerirdischen-Thematik wollte Mulcahy eigentlich nicht im Film haben. Ihm stand der Sinn ursprünglich nach einer durchaus ernsten Fortführung der "Highlander"-Thematik. Gott sei Dank jedoch schlossen die Produzenten ihn nach den Dreharbeiten von der Postproduktion aus und nutzten das wahre parodistische Potenzial, dass in der "Rückkehr" des Highlanders verborgen lag. War das Original noch ein erschreckend tiefgründiger und hinter all dem musikalischen Queen-Bombast und virtuos inszenierten Kampfgetummel im Kern tief trauriger Film, entpuppt sich das Sequel schnell als launige Demontage und Umkehrung seines großen Vorgängers. Zu Beginn des Erstlings noch saß Connor im Publikum eines Wrestlingkampfes und dachte zurück an die Schlachten, der als junger Schotte im Mittelalter geschlagen hatte. Nun eröffnet das Geschehen stattdessen mit ihm als gealterten Mann, der sich bei einer Opernvorführung an seine Alienrevoluzzer-Vergangenheit erinnert. Der tumbe, stets leicht bedröppelt aussehende Christopher Lambert als uralter Pseudo-Intellektueller? Schon hier schießen dem Zuschauer die Tränen in die Augen. Derartig liebevoll gestalten sich auch die restlichen 90 Minuten, in denen Mulcahy immer wieder Situationen des Vorgängers (wie die Trainingsmontage zwischen Lambert und Connery oder allgemein die dynamischen Schwertkämpfe) aufgreift und filmisch völlig zerstört: sei es durch dilettantisch gesetzte Schnitte, unsinnige Kamerapositionen oder den im Kern schlicht albernen Chorographien.

Gleichzeitig versteht sich "Highlander: Die Rückkehr" auch als Satire auf die Willkürlichkeit des Highlander-Mythos, der im ersten Teil schlicht und ergreifend ohne Konturen blieb. Viele Fans liebten das mythische Element des Kultfilms und konnten selbst in ihrer Fantasie Geschichten über die Unsterblichen entspinnen. Doch eigentlich entschädigt das kaum dafür, dass dieser Teil des Narrativs im 86er Film letztlich bloß undurchdacht und konstruiert ausfiel. Auch dies findet im Sequel seine entsprechende Schelte: Da die Rückblenden des Originals bei genauerer Betrachtung nur pseudo-mythisch angelegt waren, setzt Mulcahy dieses Mal einen drauf und entfesselt in den ersten dreißig Minuten ein wahnwitziges, weil vollkommen unverständliches Zeitwirrwarr, in dem sich kein Zuschauer zurecht finden wird. Worum es geht, kann hier kaum verstanden werden. Einmal wird von einem zerstörten Ozonloch als große Gefahr für die Menschheit gesprochen, ein anderes Mal hat die Erde bereits einen Schutzschild und mittendrin die konfusen Geschehnisse auf Zeist. Was alle Szenen verbindet, ist ihre verworrene Actioninszenierung. Überall kämpfen und sterben sie, ob auf der Erde, auf Zeist, im Ozonloch oder im Kinosaal gegen die Lachreflexe. Der Mensch kann nun mal nicht anders, ob mit Pistolen, Schwertern, Laserkanonen oder Atomgeschützen, er muss sich bekriegen, er muss kämpfen, um seine Existenz zu rechtfertigen.

In diesen Momenten offenbart "Highlander: Die Rückkehr", keineswegs nur als Parodie zu funktionieren. Er ist auch eine thematische und philosophische Steigerung seiner Vorlage, die in ihrer für den Zuschauer augenscheinlich "schlechten" Umsetzung in Wahrheit die Dekadenz widerspiegelt, auf die der von substanzlosen Musikvideos geprägte Stil des Popkultur-Meilensteins bei einer näheren Ausgestaltung unausweichlich zusteuern würde. Wo 1986 noch die übertrieben emotional aufgeladene Musik von Freddie Mercury und Queen das Geschehen künstlich überhöhte, ist nun "The Police" Schlagzeuger Stewart Copeland für einen Score verantwortlich, der von Kaufhausmusik nicht zu unterscheiden ist, als Äquivalent zur Banalität, die "Highlander: Die Rückkehr" dem gemeinen US-Blockbusterkino unterstellt. Somit ist Mulcahys sicher nicht unbedingt freiwillig entstandenes Sci-Fi-Abenteuer ein filmisches Experiment, eine Anatomie der Fortsetzungskultur Hollywoods und ein cleverer Versuch, die Gigantomanie der hiesigen Konsumkultur als barockes Stückwerk zu spiegeln. Dazu passt dann auch, dass Antagonist Katana (dessen Name nur ein Platzhalter ist, angesichts der Tatsache, dass er ohne Katana in Erscheinung tritt) nur dem Abziehbild eines Abziehbilds eines Klischeeschurken entspricht und Sean Connery, der im Vorgänger noch triumphierend nonchalant den spanischen Edelmann mit schottischem Akzent gab, auf den sich der Blick konzentrieren sollte, hier ganz verloren durch das Szenengefüge stolpert. Ganz abgesehen davon, dass seine Figur nach seinem Verbleib am Ende des Originals eigentlich gar nicht in Erscheinung treten dürfte. Dieser im höchsten Maße künstlerische Ansatz von Regie und Studio muss und kann dabei sicher nicht jedem gefallen, die Intellektualität kann man dieser prächtigen Satire/Parodie jedoch nicht absprechen, die das Schlechtsein so herrlich propagiert wie noch kein anderer Film zuvor.

Fazit: So oder so ähnlich könnte eine Nachbetrachtung zum "Highlander"-Sequel sicherlich lauten. Doch leider scheitern all diese Ansätze an einem banalen wie erschreckenden Fakt: Das Studio meinte diesen Film, besser: diesen Versuch eines Films, dieses abscheulich schlechte Öko-Märchen voll von dümmlichen Dialogen, affigen Actionszenen und bescheuerten Charakteren wie Handlungen, wirklich ernst. Und das ganz ohne doppelten Boden, versteckten Witz oder sonstige Bewandnis. Die Verantwortlichen können nur hoffen, dass unter den Zuschauern niemals ein tatsächlicher Zeist-Bewohner sitzen wird. Ansonsten werden ihre Köpfe rollen.

1/10
https://filmduelle.de/

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Re: Der Highlander Thread

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Highlander III - The Sorcerer (1994, Andy Morahan)

Was tun, wenn man einen Film gemacht hat und damit auf positive Resonanzen gestossen ist? Man dreht eine Fortsetzung, um noch ein wenig im Fahrwasser der Popularität weiter zu schwimmen. Und was tun, wenn die Fortsetzung auf negative Rückmeldungen vom Publikum gestossen ist? Man dreht noch einen Film, um die eigenen Fehler wieder auszubügeln und es möglichst allen Recht zu machen. Soweit der Sachverhalt zur Entstehung des dritten Films in der Highlander-Saga. Nachdem sie die Anhänger des Erstlings mit der grauenhaften Fortsetzung Highlander: The Quickening erzürnt im Kinosessel zurückgelassen hatten, gingen die Verantwortlichen dieses Mal auf Nummer Sicher indem sie The Quickening (und auch Teile des ersten Films) inhaltlich komplett ignorierten. Stattdessen wurde zur vermeintlichen Besänftigung der Fans kurzerhand das originale Highlander-Skript noch einmal verfilmt, angereichert mit ein paar Hokuspokus-Fantasyelementen.

So folgt die filmische Wiedergutmachung des mythologischen Stoffes dem ersten Film auch beinahe in allen Punkten sklavisch. Wieder will ein ungehobelter Unsterblicher mit fragwürdigen Fahrkünsten dem alten Connor McLeod ans Leder, und dieser muss widerwillig seinen Ruhestand in Marokko aufgeben, wo er sich mit seinem nervtötenden Adoptivbalg die Zeit beim Kamelreiten vertrieben hatte. Wieder kreuzt eine mässig attraktive Historikerin bei den Ermittlungen zu einer der Enthauptungen auf, kommt der ganzen Sache allmählich auf die Schliche und fängt an, mit Connor rumzuturteln. Und als ob die Parallelen noch nicht ausreichen würden kriegt man noch ein weisen alten Mentor und noch eine Hintergrundgeschichte in einer vergangenen Epoche serviert.

Die altbekannten Elemente sind also alle versammelt, und die Umsetzung vermag weder zu begeistern, geschweige denn der Geschichte neue Facetten abzugewinnen. Die Inszenierung von Videoclipmacher Andy Morahan ist weitgehend beliebig, einfallslos und schematisch, mit wenig Gespür für dramaturgische Feinheiten oder erzählerische Tiefe. Richtig schwach ist die gut zehnminütige Exposition der Handlung, in welcher der weise, phrasendreschende Mentor und Schwerttrainer sowie der jüngste Kurgan-Aufguss eingeführt werden, was in Sachen Inszenierung und Erzählkunst so langweilig und platt gemacht wurde, dass es fast wie ein Quantensprung anmutet, wenn der Film im Folgenden insgesamt etwas besser wird.

Und dennoch, Neues wird einem nicht geboten. Was dem Zuschauer nicht aus dem ersten Highlander sehr bekannt vorkommt entspringt halt eben direkt dem Anfängerbaukasten für filmische Dramaturgie. Der Wüstling schüchtert sein Opfer durch eine destruktive Amokfahrt ein. Connor rennt, übt und trainiert an den Stränden Schottlands. Connors geheimnisvolle Aura beschert ihm die Liebe der Frau, die von ihm fasziniert ist. Eine Verhörszene, in der ein Polizist McLeod/Nash in die Mangel nehmen will. Ein letztes Schwertduell um den grossen Preis in einer alten Fabrikhalle. Es wird recycelt, was das Zeug hält und letzten Endes ist man als Zuschauer keinen Zentimeter weiter, weil nahezu alles was man in den letzten 90 Minuten gesehen hat kennt man in sehr ähnlicher und deutlich besserer Form bereits.

Die letzte Frage, die sich nach dieser wenig aufschlussreichen Extrarunde durch die Saga der Unsterblichen stellt ist Folgende: Ist Highlander III besser oder sogar noch schwächer als The Quickening? Nach nicht allzu langer Überlegung muss man konstatieren, dass Teil III trotz aller Unzulänglichkeiten selten so erschütternd lachhaft und langweilig wird wie der vermurkste Quickening-Film. Dass er den ersten Teil auf nahezu schamlose Art und Weise plündert und recycelt, und dabei sowohl in den Feinheiten als auch im Gesamtpaket alles deutlich schlechter macht, kann er aber nicht verschleiern. So kann man auch nach diesem Film noch einmal guten Gewissens die Plattitüde bemühen, dass es nur einen hätte geben sollen.

Wertung: 3 / 10
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