Hoho, ich sehe grade es gibt ja bei boxofficemojo sogar eine automatische "estimated tickets" Anpassung im M:I Showdown.
https://www.boxofficemojo.com/showdowns ... r=1&p=.htm
Das wird zwar aufgrund des 3D Effekts von Fallout auch noch nicht ganz genau sein aber demnach sieht es nach ~40 Tage im Release so aus:

Teil 1: 37,3 Mio Tickets
Teil 2: 36,9 Mio Tickets
Teil 4: 25,0 Mio Tickets
Teil 5: 22,1 Mio Tickets
Teil 6: 22,0 Mio Tickets
Teil 3: 19,5 Mio Tickets

Für mich ist der letztendliche Box-Office-Erfolg (kann auch Misserfolg sein) von "Fallout" nicht so wichtig. Für mich ist wichtig, dass er mir überaus gut gefallen hat. Ob er irgendwann als eine der Messlatten für das Actionkino gelten wird, wird auch die Zeit zeigen müssen.

Es zeigt sich aber hier wieder, dass Filme vom Schlag eines Fallout zwar beim Großteil der Kritiker und Zuschauer gut ankommt, aber eben der riesige bzw. ganz oder relativ große Erfolg am Box-Office ausbleibt.

Letztes Jahr galt Blade Runner 2049 als einer der besten Filme des Jahres (teils wurde vom Besten Films des Jahrzehnts geredet), aber gut gelaufen ist er nicht. 2014 wurde "Edge of Tomorrow" (mit Cruise), den Kritiker direkt als "instant classic" feierten, zu einer Box-Office-Enttäuschung, bekam später in der Heimkinoauswertung sogar einen anderen Titel: "Live. Die. Repeat." Die dafür immer wieder geschmähten Transformers-Filme von Krawall-Experte Michael Bay erreichen dafür zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk die Massen. Ich denke auch, so richtig interessant ist das Einspielergebnis eines Films nicht - es sei denn, man arbeitet als Produzent in Hollywood und hat was von der Kohle.

PS: Auch der einst finanziell enttäuschende Bondfilm OHMSS gilt heute als einer der besten der Reihe. Was heute ist, was in 5 Jahren ist und was in 50 Jahren ist, darüber kann man genauso nur mutmaßen wie über die Gründe eines Erfolgs am Box-Office.

Ich tausche übrigens Freiwillig meine Kinokarten von mir und meinem Vater (den ich zu diesem Elend überredet hatte) von M:I 2 gegen M:I 6.
Der Misserfolg von 3 ist klar der Grottigkeit von 2 geschuldet gewesen. Mir hat 2 so sehr gereicht, dass ich bis 6 keinen mehr im Kino gesehen un den 3ten erst vor 3 Wochen habe.
Wer hätte je gedacht, dass das Limp Bizkit Cover das beste am Film ist.

Der Misserfolg von Teil 3 liegt vor allem daran, dass Cruise zu der Zeit extrem unbeliebt war.

Ich glaube, ich war damals 4 oder sogar 6 mal in M:I2 weil der Film wie die Faust aufs Auge der Zeit passte. Mich hat das damals total begeistert. Heute sehe ich es ganz anders.

Teil 2 ist doch auch heute noch ein ziemliches Brett. Totaler Käse, aber die Action fetzt gewaltig. Und Woo hatte zumindest einen eigenen Stil, den man überhaupt nicht mögen muss, weshalb ich seinen Film allerdings nach wie vor besser finde als die Abrams Variante ohne Ecken und Kanten. Für mich ist das auch bis heute die Qualität der MI-Filme: Jeder hat seinen eigenen Stil und jeder Regisseur bringt auch seinen eigenen Stil mit (weshalb es mich freut, dass McQuarrie eine ganz andere Gangart bei Fallout als bei Rogue Nation gewählt hat, so bleibt diese schöne Eigenheit jedes MI-Films bestehen). Imo fällt da nur Teil 3 weitgehend durch, der eine recht seelenlose 08/15-Highspeedactionorgie präsentiert.

"Fallout" ; "Blade Runner 2049" ; "Edge of Tomorrow" - genauso wie "The Revenant" und auch "Mad Max Fury Road" haben alle am Ende eines gemeinsam - Sie nehmen die Topposition meines jeweiligen Filmjahres ein, waren aber finanziell eher moderat bis enttäuschend erfolgreich. Sie sind bei Kritikern regelrecht gut weg gekommen, was mich erfreut, aber ich verstehe natürlich was dem einen oder anderen an den Filmen missfällt, aber mittlerweile ist auch das mir egal.

HCN007 hat geschrieben: 3. September 2018 22:16 Es zeigt sich aber hier wieder, dass Filme vom Schlag eines Fallout zwar beim Großteil der Kritiker und Zuschauer gut ankommt, aber eben der riesige bzw. ganz oder relativ große Erfolg am Box-Office ausbleibt.

Bei den Zuschauern kommt der Film offenbar ja nicht so gut an, wie das mancher gedacht hätte, denn sonst würden ihn auch mehr Leute sehen. Vor allem im Verhältnis zu den anderen Teilen der Reihe.

danielcc hat geschrieben: 3. September 2018 22:28 Ich glaube, ich war damals 4 oder sogar 6 mal in M:I2 weil der Film wie die Faust aufs Auge der Zeit passte. Mich hat das damals total begeistert. Heute sehe ich es ganz anders.

Beileid, schade um's Geld .

Klar, man kann aber halt sehen, dass sich das geniale von John Woos "eigenen" Filmen nicht gut auf so einen Agenten / Team Film übertragen ließ.
Bei seinen Hong Kong Action Krachern war man gewohnt eine banale kleine Story zu haben. Da war die Action die Story.
So schippert MI2 dann ohne echten Inhalt auch die erste Hälfte rum, bis man sich einen mageren Plot gefummelt hat, der so eher zu Johnny English passt.

vielleicht hat M:I2 ja Johnny Englisch inspiriert

Revoked hat geschrieben: 3. September 2018 22:37So schippert MI2 dann ohne echten Inhalt auch die erste Hälfte rum

Würdest du das auch über Hitchcocks Notorious sagen, dessen erste Hälfte exakt dieselbe Handlung wie die von MI2 erzählt?

Revoked hat geschrieben: 3. September 2018 22:23 Der Misserfolg von 3 ist klar der Grottigkeit von 2 geschuldet gewesen. Mir hat 2 so sehr gereicht, dass ich bis 6 keinen mehr im Kino gesehen un den 3ten erst vor 3 Wochen habe.

M:I-2 fand und finde ich auch grottig. Teil 3 hab ich mir trotzdem im Kino gegönnt. Das war in Leipzig damals. M:I ist einfach immer Pflicht, genau wie Bond.

Also mir gefällt tatsächlich MI:III am besten. War mein erster MI im Kino, und ich erinnere mich, dass ich diese Wucht nicht erwartet hatte. Die Handlung ist nichts besonderes, aber Philip Seymour Hoffman ist auf der Leinwand immer wieder ein Genuss, möge er in Fireden ruhen. Ob Abrams einen eigenen Stil hat, weiß ich nicht. Jedenfalls ist ihm mit dem Angriff auf die Brücke, eine der besten Actionszenen der 2000er gelungen. Ich hatte damals Spaß im Kino und bin mit einem Kumpel ein zweites Mal rein.

MI:II ist überhaupt nicht meins. Ich kann mir vorstellen, dass der Kinobesuch so manche Beziehung auf die Probe gestellt hat. Klar, man wollte auf den Matrix-Zug aufspringen, dafür waren Cruises Haare aber einfach zu lang. Schaut euch den Film nochmal in Ruhe an, und stellt euch vor, nach jedem Spruch, nach jeder peinlichen Zeitlupe kommt: "Ohne Scientology hätte Cruise das nicht geschafft. Auch du besitzt diese Macht. Komm zum Auditing und teste deine geheimen Superkräfte!"

craigistheman hat geschrieben: 3. September 2018 23:41 Jedenfalls ist ihm mit dem Angriff auf die Brücke, eine der besten Actionszenen der 2000er gelungen.

Also für mich war das eher eine der schwächeren Szenen des Films. Die Szenen im Vatikan waren da deutlich stärker.

Casino Hille hat geschrieben: 3. September 2018 22:43

Revoked hat geschrieben: 3. September 2018 22:37So schippert MI2 dann ohne echten Inhalt auch die erste Hälfte rum

Würdest du das auch über Hitchcocks Notorious sagen, dessen erste Hälfte exakt dieselbe Handlung wie die von MI2 erzählt?

Den kenne ich gar nicht. Kann mir aber vorstellen, dass der Meister selbst ohne Handlung immer noch was besseres zaubert als John Woo.