Welcher Film von Christopher Nolan ist der Beste?

Following (1998) (Keine Stimmen)
Memento (2000)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (24%)
Insomnia (2002) (Keine Stimmen)
Batman Begins (2005)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (4%)
Prestige (2006)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (12%)
The Dark Knight (2008)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (16%)
Inception (2010)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
The Dark Knight Rises (2012)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (4%)
Interstellar (2014)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
Dunkirk (2017)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (4%)
Tenet (2020)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
Oppenheimer (2023)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (12%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 25

Re: Die Filme des Christopher Nolan

961
Bin ganz ehrlich überhaupt kein Fan von Gravity, hab mich im Kino damals richtig verar.scht gefühlt. Keine Ahnung, ob eine Zweitsichtung mich da versöhnen könnte, schwer zu sagen. Ich denke aber eher nicht, dafür waren die Schwächen des Films imo zu eklatant. Habe mich da auch nicht sonderlich in den Weltraum gesogen gefühlt, sondern eher wie in einer Kirmes, so effekthascherisch oft wie einem da irgendwas vor den Augen vorbei flog (das 3D muss sich ja rechtfertigen). :D Aber wirklich nervig waren die dauer heulende Sandra Bullock, der Grinsebär George Clooney als Grinsebär-Astronaut und Grinsebär-Geisterastronaut und die teils unfreiwillig komischen Drama-Szenen. Mein Highlight: George baumelt an dem Schlauch zwischen ihm und Sandra und wird von einer unsichtbaren Macht weggezogen und empfiehlt der verplanten Bullock ernsthaft, ihn los und damit seinen Tod zuzulassen. :roll: :lol: Ich spiele ungerne den Nick Rivers, aber ein Film, der mit einer Texttafel voller physikalischer Fakten (die letztlich niemanden interessieren) beginnt, sollte was das angeht dann nicht so himmelschreiend dämlich sein, nur um einen unnützen Grinsebär-Charakter loszuwerden.
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Re: Die Filme des Christopher Nolan

962
Casino Hille hat geschrieben: 26. September 2018 16:49 Wurde sich hier eigentlich schon mal über die bekloppten Bildsprünge in "The Dark Knight", "The Dark Knight Rises", "Inception" oder Interstellar" auf Blu-ray beschwert, die durch die in IMAX gedrehten Szenen entstehen? Das ist nicht nur unglaublich hässlich, sondern auch wahnsinnig nervig, vor allem wenn es innerhalb einer einzelnen Szene hin und her springt. Geht es nur mir so?
Nein, nicht nur dir geht es so. Wenn ich da mal kurz mehrer Unterhaltungen zwischen uns beiden zitieren darf:


Nico hat geschrieben: 3. September 2015 17:21
Casino Hille hat geschrieben:
Nico hat geschrieben:Ich hab neulich TDKR auf BD gesehen und das war teilweise ziemlich nervig, dass bei ungefähr jeder 2. Szene sich das Bildformat geändert hat und mal schwarze Balken oben und unten waren und mal nicht.
Selber Mist bei Interstellar.
Den hab ich noch gar nicht gesehen... Ich verstehe auch nicht, warum bei Filmen einzelne Szenen oder sogar nur Teile der Szenen in IMAX gedreht werden. Entweder ganz oder gar nicht.
Nico hat geschrieben: 23. Juli 2017 22:50 Wenn ich übrigens mal kurz was anderes einwerfen darf: Ich schaue gerade TDK und mich nerven diese Sprünge zwischen Letterbox und IMAX-Format unfassbar.
Casino Hille hat geschrieben: 23. Juli 2017 23:28 Diese Sprünge finde ich auch sehr unangenehm, nerven aber leider seit TDK in jedem Nolan Film rum.
Nico hat geschrieben: 23. Juli 2017 23:59 Kann man denn nicht wenigstens den ganzen Film in IMAX drehen? Oder halt auch nicht? Was soll das denn?
Casino Hille hat geschrieben: 24. Juli 2017 00:15 Ich versteh das auch nicht, aber bin technisch da auch nicht so bewandert. Auf jeden Fall reißt es mich bei TDK, TDKR und Interstellar immer unangenehm aus dem Film, besonders wenn es mitten in der Sequenz springt...
Nico hat geschrieben: 24. Juli 2017 01:16 Ja, das ist echt das schlimmste. Establishing Shot in IMAX, dann kurzer Dialog mit schwarzen Balken, dann eine Aufnahme wieder in IMAX... Komische Vorgehensweise.
Vor einigen Wochen hab ich wieder die Batman-Trilogie geguckt. Einfach fantastisch. Diese Bildsprünge jedoch waren zum Kotzen. Kann sich der Kerl nicht mal für ein Format entscheiden?

Ach, und Gravity fand ich übrigens auch ziemlich mies. Würde dir bei deiner Beschreibung komplett zustimmen.
Und eine Zweitsichtung hat mich auch nicht versöhnt.
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963
AnatolGogol hat geschrieben: 31. Juli 2017 19:09 Dunkirk (2017) - Christopher Nolan

"Weltkrieg durch die türkise Brille"

Wertung: 5,5 / 10
Lustig. Habe heute ein zweites Mal in Dunkirk reingeschaut (die Erstsichtung im Kino hatte mich gänzlich unbeeindruckt zurückgelassen und ich hielt ihn für Nolans schwächsten Film seit Insomnia). Dennoch wollte ich den Film, auch wegen vieler interessanter Meinungen dazu (etwa von einem meiner besten Freunde oder auch die überraschend positiven Stimmen einiger User hier im Forum) eine zweite Chance geben, wie ich ohnehin ein großer Freund zweiter Chancen bin. Also Blu-ray von der Bibliothek geholt und ab das gute Stück. Und direkt nach der Sichtung des Films lese ich mich per Suchfunktion durch den Nolan Thread und was sehe ich da? Der Herr General Gogol hat vor etwa 1 1/2 Jahren meine heutige Sichtung des Films bereits perfekt zusammengefasst. Das ist einerseits für mich klasse zu lesen gewesen, macht einen eigenen Fließtext meinerseits allerdings vollkommen obsolet. Well played, Anatol! :D Dennoch ein paar Anmerkungen meinerseits...
AnatolGogol hat geschrieben: 31. Juli 2017 19:09 Dunkirk ist kein "Spielfilm" im eigentlichen Sinn des Wortes, sondern vielmehr eine Collage an Impressionen rund um die britische Evakuierung an der französischen Küste. Entsprechend knapp sind Dialogpassagen gehalten, wie auch echte Charakterentwicklung kaum stattfindet. Dunkirk will vor allem das "wie" darstellen und weit weniger ein "was". Das ist gleichzeitig seine große Stärke wie auch seine kritische Schwäche
Tatsächlich fasst das ideal zusammen, wie sehr der künstlerische Aufhänger des Films sein größter Triumph aber auch sein größter Stolperstein ist. Dunkirk funktioniert besonders zu Beginn imo deshalb, weil er weniger an einer Art figürlich bezogener Dramatisierung der Dünkirchen-Ereignisse interessiert als viel mehr eine Art Hautnah-Erfahrung für den Zuschauer darstellt, der den eingeschränkten Blickwinkel der Soldaten teilt und so "mittendrin" deren Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit miterlebt, ein selten wirklich passender Begriff, der hier ausnahmsweise vollkommen ins Schwarze trifft. Es fällt in dem Zusammenhang natürlich auf, dass Nolan vollkommen auf ein physisches Auftreten der Deutschen verzichtet und den Gegner damit nicht nur anonymisiert, sondern den Krieg und die Flucht von Dünkirchen als historisches Ereignis entpolitisiert. Somit ergäbe es über weite Strecken des Films (später mehr dazu) Sinn, Dunkirk nicht als Kriegsfilm, sondern als (experimentellen) Thriller zu betrachten, denn der Krieg (bzw. die missliche Lage der Soldaten) ist hier bestenfalls ein nötiger Katalysator, um genau diese Extremsituationen herbeizuführen, denen sich Nolan filmisch annähert. Gleichzeitig aber ist dieser radikal entschlankte, rohe und unmittelbare (da expositionslose) Ansatz auch (m)ein Problem mit diesem auf dem Papier hoch interessanten Film: Was hier über die brachiale und unglaublich gewaltige Soundkulisse, den unverschämt treibenden Soundtrack von Hans Zimmer und die epische Inszenierung erreicht werden soll, ist ein absolutes Hineinfühlen in die Situation der Soldaten. Genau das will mir nicht gelingen, denn obgleich es für Nolan als Regisseur sinnig war, auf eine Art "filmische Lenkung" zu verzichten und daher eine eindeutige Charakterzeichnung oder gar Entwicklung auszusparen (da diese von seinem Quasi-"Live"-Ansatz ablenken würde), erzeugt sie bei mir vor allem eine komplette Unterkühltheit und Nüchternheit, die mich zum objektiven Beobachter "fremder" Gesichter macht, deren Verzweiflung und Leid ich zwar spüre, welche mir aber trotzdem nicht nahegehen.
AnatolGogol hat geschrieben: 31. Juli 2017 19:09ich gehe davon aus, dass viel des gezeigten Kriegsgeräts digital erzeugt wurde, allein: man sieht nichts davon. Daher kann man nur den Hut vor der tricktechnischen Umsetzung ziehen, alles passt nahtlos zueinander, der Film wirkt echt und es kommt nie der Eindruck vieler (nein, der meisten) aktueller Produktionen auf, dass eigentlich alles im Studio vor Green screen gedreht wurde
Ja, für mich ist auch das das Highlight gewesen bei der heutigen Sichtung. Dunkirk ist tricktechnisch der Marvel-Konkurrenz haushoch überlegen, und das kann man sicher auch als Fanboy dieser Schmiede (als solcher würde ich mich nicht bezeichnen, aber da ich die doch alle fast mehr als einmal und auch recht aufmerksam geschaut habe kann ich eine gewisse Zugänglichkeit zu diesen Filmen wohl kaum leugnen) neidlos und vorbehaltlos anerkennen. Sicherlich glänzt Nolan auch hier als Regisseur wieder einmal dadurch, Practical Effects so grandios mit nahezu "unsichtbarem" CGI zu verbinden, dass die perfekte cineastische Illusion entsteht. Gerade ein Film wie Dunkirk verlangt auch nach genau diesem Niveau (und deshalb hätte man Nolans Konzept in dieser brachialen, angestrebt epischen Wirkung kaum als Arthouse Movie umsetzen können), denn worum es ihm geht, ist die vollkommene filmische Immersion, das besprochene "Mittendrin"-Erlebnis. Und im technisch-visuellen Bereich liefert er dabei mehr als ab. Nicht Blade Runner 2049, nicht Avengers: Infinity War und auch nicht Mad Max: Fury Road, nein, Dunkirk ist die Messlatte im Bereich Effektkunst, an der die großen Blockbuster der nächsten Jahre sich messen müssen.
AnatolGogol hat geschrieben: 31. Juli 2017 19:09Nolan bleibt wie bereits erwähnt seinem Inszenierungsstil treu, was sich u.a. auch in einer gewissen Langsamkeit ausdrückt. Man kann (bzw. viele tun dies) das als "episch" oder "wuchtig" bezeichnen, für mich wirkt es aber in erster Linie schwerfällig. Besonder auffällig ist dies finde ich in den Actionszenen (wovon der Film jede Menge hat), so verzichtet Nolan beispielsweise in den Luftkämpfen auf eine übermäßig dynamische Gestaltung
Anatol, ich freue mich regelrecht, in dir in dieser Hinsicht einen Bruder im Geiste gefunden zu haben, denn dieser Eindruck, den ich nach der Kinosichtung nur schwer verbalisieren konnte, findet sich in diesen Zeilen wieder. Was mich am meisten daran irritiert, ist vor allem, dass obwohl Nolans Dunkirk gemeinhin zugesprochen wird, viele typische Attribute des Regisseurs vermieden zu haben (Übererklärungen, plakative Metaphern, Pathos-Holzhammer etc.), immerhin verzichtet Nolan hier gänzlich auf seine sonst ausladenden Dialogzeilen, so ist sein visueller Stil unterm Strich hier kaum anders als in seiner sonstigen Arbeit der letzten Jahre, insbesondere seines filmischen Erbes seit 2005 ("Batman Begins"). Das muss nicht per se etwas schlechtes sein (warum sollte ein eigener Stil auch als Problem bezeichnet werden), aber dennoch verwundert es mich, dass dieser in der Intention ganz andere Nolan-Film dann optisch doch quasi exakt genauso aufgezogen wird wie seine ansonsten in ganz andere Kerben schlagenden Dark-Knight-Filme. So oder so: Mit der Inszenierung insbesondere der "Actionszenen" bin ich nicht warm geworden. Gerade hier müsste sich aus meiner Sicht viel mehr von dem Immersions-Gefühl abspielen, doch dafür ist Dunkirk zu... und ich traue mich kaum, es zu schreiben, aber dafür ist Dunkirk zu "schön" inszeniert. Die Flugszenen etwa setzen immer wieder auf diese vermeintlich "epischen" Aufnahmen, und auch vieles, was sich auf dem Wasser anspielt wird von der Kamera nicht unbedingt theatralisch, aber zumindest "zu ästhetisch" bzw. ästhetisierend eingefangen. Dunkrik springt da für meinen Geschmack vor allem in der zweiten Hälfte unentschlossen zwischen authentischer Nabelschau der Kriegsverzweiflung und wuchtigem Schlachtengemälde hin und her und verliert dabei sein Ziel aus den Augen. Nolan sucht die großen Bilder, anstatt beim einfachen Soldaten zu bleiben. Und genau daher kommt der wie du richtig schreibst schwerfällige, in der Tat kontra-dynamische Eindruck. Die Action offenbart sich als präzise Fassade, als exakt geplantes filmisches Kabumm, aber hier verliert Dunkirk mich als Zuschauer. Teilweise würde ich den Effekt damit vergleichen, als hätte Steven Spielberg in der fantastischen Eröffnungssequenz von "Der Soldat James Ryan" plötzlich ein paar Vogelperspektiven eingestreut, mit entsprechend schmalziger musikalischer Untermalung - den Effekt der völligen Verwahrlosung und des Schreckens in Anbetracht der entsetzlichen Brutalität hätte diese allzu inszenatorische Auffälligkeit ohne Frage für mich gemindert. Ein Film wie Dunkirk braucht keine Actioninszenierung à la Mission Impossible und nicht jeder "Kriegsfilm" muss aussehen wie Black Hawk Down, und doch ist hier gefühlt etwas nicht richtig. Das Chaos ist zu kontrolliert.
AnatolGogol hat geschrieben: 31. Juli 2017 19:09 auch in Punkte Spannungsaufbau konnte Nolans Inszenierung nur wenig Pluspunkte bei mir sammeln
Dies würde ich Dunkirk zugegebenermaßen nicht unbedingt als negativ anlasten wollen, auch wenn ich es genauso sehe. Wirklich spannend im Suspense Sinne soll Dunkirk ja gar nicht wirklich sein, aber es stimmt schon, dass auch mich das Geschehen zu sehr kalt gelassen hat. Warum das so ist, habe ich bereits erklärt. Anmerken möchte ich aber, dass Nolan zumindest hin und wieder lobenswerterweise auf klassische Suspense-Mittel verzichtet. Das gelingt ihm nicht immer und einige Szenen (Stichwort: Spitfire) müssen als Zugeständnisse an das angepeilte breite Publikum gesehen werden, dennoch hält er sein Konzept meist aufrecht durch. Das mag uns beiden emotional nicht unbedingt gefallen, ist aber für sich genommen schon eine Qualität, die ich ihm als Erzähler zu Gute halten möchte.
AnatolGogol hat geschrieben: 31. Juli 2017 19:09 Nolan konnte auch diesesmal nicht widerstehen seinem Film eine trendige türkise Farbgebung zu verpassen. Gleichwohl er ansonsten dem alten Spielbergschen Muster eines farblich entsättigten Pseudo-Schwarzweiss-Looks folgt drückt er durch den intensivem Türkis-Stich dem Film unverkennbar seinen eigenen Stempel auf. Eine merkwürdig anachronistisch anmutende Entscheidung
So ist es! Das mag nicht jedem (störend) auffallend, aber die eigentlich (besonders durch die Ausstattung) enorme historisch authentische Wirkung des Films macht dieser Look auch für mich zunichte. Unabhängig davon, dass es mir ganz persönlich ästhetisch nicht wirklich entspricht, überall dieses unangeneheme Türkis wahrzunehmen, passt der Look kaum zur unabhängig vom erzählerischen Zeit-Gimmick (welches mir beim ersten Sehen so gut wie gar nicht aufgefallen ist und dessen Sinn sich mir nicht erschließt) größtenteils naturalistischen Herangehensweise. Nun muss so ein Film auch nicht unbedingt wie eine Dokumentation aussehen, aber so intensiv eingefärbt werden muss das Bild dann auch wieder nicht, zumal hier die Wahl des Türkis-Stichs wie du sagst ganz eindeutig auch eine Trend-Entscheidung gewesen ist, die den Film recht deutlich als Kind seiner Entstehungszeit markiert.
AnatolGogol hat geschrieben: 31. Juli 2017 19:09 Das im Trailer noch so stark präsente Pathos wird über große Strecken erfreulicherweise eher auf Sparflamme gekocht, wird im Nolan-typischen Bombastfinale dann aber erwartungsgemäß doch noch in voller Pracht aufgefahren. Auch ist nicht zu übersehen, dass alle Protagonisten charakterlich äusserst nobel dargestellt werden als Repäsentaten erstrebenswerter Werte, was man durchaus als gewisse Eindimensionalität werden kann
Ein Punkt, der in diesem Forum hitzig genug diskutiert wurde, daher nur so viel von mir: Ich kann mich noch gut erinnern, bei den Trailern zu Dunkirk gerne mit den Augen gerollt zu haben. "Survival is victory", hieß es da, meine ich. Eine krachende Niederlage wie die von Dünkirchen zum Sieg umzudeuten, mag als Propagandaziel in den 40er Jahren auf der britischen Insel verständlich gewesen zu sein, diese alte Mär aber 70 Jahre später in einem (wie oben erwähnt) ansonsten eben gänzlich unpolitischen Film, für den der Krieg bis dato nur ein austauschbarer Background war, wiederzukäuen, hinterließ bei mir einen bitteren Nachgeschmack. Der deutlich politischere Film "Darkest Hour" über Winston Churchills erste Wochen als Premierminister empfindet die Flucht von Dünkirchen zwar ebenfalls als zumindest logistischen Erfolg, behält aber in diesen Momenten eine melancholische Stimmung und lässt nicht vergessen, dass damit noch kein echter Sieg gegen Nazideutschland errungen wurde. Nun: Dunkirks Ende ist vielleicht nicht ganz so schlimm, wie ich es in Erinnerung habe, aber dennoch viel zu dick aufgetragen. Zugegebenermaßen ist die Churchill-Rede am Schluss zumindest insofern nicht gänzlich falsch gesetzt, weil sie etwas ironisch von einem "Neubeginn" des Krieges spricht (bzw. diesen ankündigt), während die heimgekehrten Soldaten sichtbar sich am Ziel fühlen. Ihnen fällt gerade eine große Last von den Schultern, sind dem Albtraum endlich entkommen, da kündigt Churchill aus dem Off an, dass der Krieg noch lange nicht vorbei ist. Kein grundsätzlich schlechter Gedanke, aber eben nur auf dem Papier. In der letztlichen Umsetzung mit dem emotional-aufbauschenden Zimmer-Score, der obligatorischen abschließenden Nolanesquen Parallelmontage und dem heroisch aufblickenden Soldaten als Schlussbild liefert Nolan hier leider gefühlt doch im vollen Umfang nach, was er vorher zu vermeiden vermochte - und so bleibt für mich ein extrem ärgerlicher Abschluss, der den Film punktetechnisch leider ein gutes Stück weiter nach unten zieht als er ansonsten vielleicht dank seiner letztlich mutigen und experimentellen (wenngleich bei mir nur halb zündenden) Veranlagerung gelandet wäre.

Ein Extrakritikpunkt mag mir erlaubt sein, und dieser lässt sich in zwei Worte fassen: Tom Hardy. Jetzt bloß keine Schnappatmung kriegen, sollte hier noch jemand mitlesen: Natürlich ist Hardy kein schlechter Schauspieler. Ich halte ihn zwar für viel zu hoch geschätzt, aber er weiß handwerklich zu liefern. Seine Besetzung in Dunkirk aber bereitet mir Bauchschmerzen. Sein Pilot Farrier ist wie eigentlich alle anderen Akteure in Dunkirk kein Charakter, sondern eine leere Hülle, an die der Zuschauer seine eigenen Empfindungen projizieren kann. Er ist nicht "der Pilot", wie es eine typische privilegierte Hauptfigur wäre, er ist "irgendein Pilot". Und das ändert sich schlagartig, wenn er im Zuge der abschließenden Parallelmontage seine Maske abnimmt und sich als der Filmstar Tom Hardy entpuppt. Dieses überflüssige Stunt-Casting (überflüssig, weil Hardys Qualitäten hier kein bisschen genutzt werden und er anders als als Bane in The Dark Knight Rises hinter der Maske vollkommen verschwindet) sorgt für einen Aha-Moment, der erneut mit der filminternen Immersion bricht und den gern zitierten Suspension of Disbelief für mich empfindlich gestört hat - und das sogar mehr als das trotz nachvollziehbarer Idee imo unerträgliche Churchill-Voiceover.
AnatolGogol hat geschrieben: 31. Juli 2017 19:09 Unterm Strich für mich ein typischer Nolan, der leider aufgrund seiner inhaltlichen Reduziertheit und einigen handwerklichen Entscheidungen die mir persönlichen wenig taugen das Mittelmaß in Gänze nicht zu durchbrechen weiss.
Ein schönes Schlusswort, den ich mich gerne anschließe. Den viel zitierten Über-Nolan (der wäre imo eher Prestige, müsste Memento aber nach vielen Jahren dringend nachholen) kann ich in Dunkirk nicht entdecken und er hat meine Meinung von ihm als sein schwächster Film seit Insomnia definitiv bestätigt und mir sogar noch ein Stückweit weniger gefallen als 2017 im Kino - vielleicht sehe ich ihn nun sogar insgesamt als seinen uninteressantesten Film. Das ist schade, da der Ansatz zumindest aufregend anders ist, doch auf Spielfilmlänge gemünzt sind die Abnutzungserscheinungen für mich schlicht zu eklatant und die Ausführung mit meinem Geschmack nicht kompatibel. Dem hervorragenden Review von Anatol habe ich ansonsten nichts zuzufügen - aber ich denke, das reicht ja auch. :wink:
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Re: Die Filme des Christopher Nolan

965
Die "Actionszenen" bei Nolan sind immer eher "Passier-Szenen", in denen gezeigt wird, was passiert. Eine besondere Choreographie oder Dynamik gibt es dabei kaum. Der spektakulär umkippende Lkw in TDK ist vermutlich das beste Beispiel dafür und die Szenen aus Dunkirk schließen nahtlos daran an.
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Re: Defeat may serve as well as victory to shake the soul

966
Casino Hille hat geschrieben: 18. Januar 2019 04:06 ...
Well played, Anatol! :D Dennoch ein paar Anmerkungen meinerseits...

....


Dem hervorragenden Review von Anatol habe ich ansonsten nichts zuzufügen - aber ich denke, das reicht ja auch.
Hi, hi, deine paar Anmerkungen dürften länger sein als Anatols Text, sind jedenfalls weitaus ausführlicher als das Zitierte. Eine vollständige Kritik würde dann wohl ein buch füllen. Nicht schlecht. ;)

Was mich jedoch ein wenig schockiert hat ist, daß du Nolans Erzählkonzept mit den 3 parallelen Zeitebenen als Gimmick bezeichnest. Schlimm genug wenn Daniel so was macht, aber von dir hätte ich das nicht erwartet. Tsk, tsk tsk ..

Ich sehe da ja sehr viel anders, empfinde den Film eher entgegengesetzt, und sehe viel von dem Kritisierten als die Stärken des Films.

Re: Die Filme des Christopher Nolan

968
Thunderball1965 hat geschrieben: 19. Januar 2019 07:09 Gimmik vermutlich daher, dass nicht die Handlung diese Verschachtelung der 3 Zeitebenen mit unterschiedlichem Zeitverlauf motiviert, wie zB in Inception, sondern... tja... dass Nolan der Regisseur ist?
Es geht mir um die Verwendung des Begriffs Gimmick an sich für erzählerische oder inszenatorische Mittel.

Nicht darum wie das begründet wird. Wobei die möglichen Begründungen nichts sind was mir Sorgen bereitet.

Re: Die Filme des Christopher Nolan

969
Das war eine absichtliche kleine Provokation, Maibaum. Auch wenn ich zugegeben tatsächlich überhaupt nicht verstehe, was das Verrücken der Zeit in Dunkirk für einen Mehrwert haben soll. Gemeint ist damit nicht ausschließlich ein narrativer Zweck, sondern ein für mich irgendwie spürbarer Effekt, der über "Gepose" (et voila: Provaktion Nr. 2) hinausgeht.
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Re: Die Filme des Christopher Nolan

970
Hmm, egal ob man das mag oder nicht, Dunkirk wäre ein vollkommen anderer Film, wenn das mit den Zeitebenen nicht so wäre. Dann hätte er es entweder chronologisch erzählen müssen, was aber de Film massiv in seiner Wirkung verändert hätte. Wobei dann natürlcihauch wieder diskutiert werden kann ob das den Film besser oder schlechter gemacht hätte.
Oder Nolan hätte was Anderes bzw sich auf einen Aspekt konzentrieren erzählen müssen, oder den Film ganz anders aufziehen.

Aber das gilt ja für jeden anderen Film auch. Wie wären z.B. Memento oder Pulp Fiction oder die beiden Westworld Staffeln wenn man banal normal nur chronologisch erzählt hätte?

Das man so was nur als Gepose einstuft (auch sehr daniellistisch) ist ein für mich etwas fremder Gedanke.
Sich darüber zu unterhalten ob das für einen persönlich funktioniert oder nicht, das ist natürlich was Anderes.

Es ist auf jeden Fall ein origineller Einfall, etwas das nicht jeder macht (und für so was stehen die Nolan Bros ja), und es war etwas daß auch weitgehend funktioniert hat, also nicht nur für mich, sondern auch im Sinne von der Film hat damit ein Publikum gefunden (war kein Flop), und hat damit auch genügend positive Kritiken bekommen (neben den üblichen Negativen). Und hat es auf jeden Fall vermocht einen Teil seines Publikums damit zu begeistern. Und das immerhin ohne viel kommerzielle Zugeständnisse zu machen. Das Ende sehe ich in der Hinsicht ja auch anders und weitaus positiver als du.

Re: Die Filme des Christopher Nolan

971
Kann man alles sehen wie man möchte und wie geschrieben meine ich die Begriffe auch nur so halb ernst. Aber ich sehe das doch eher wie TB65, dass diese chronologische Verrückung in Dunkirk durch nichts motiviert ist, außer dadurch, dass Nolan eben Regie führt, während sich mir bei Prestige, Inception oder Westworld oder eben Pulp Fiction direkt erschließt, warum das so sein muss. Bei Dunkirk scheint es mir aber zu sehr Selbstzitat zu sein (so musst du es nicht sehen, das ist eben Empfindungssache), und der große Aha Moment blieb bei zwei Sichtungen leider aus. Das ist so ein bisschen wie mit bspw. manchen Dialogen in Django Unchained, die zu sehr Tarantino-haft sind um der Tarantino-haftigkeit willen (sprich: Das ganze ergibt sich (für mich) nicht mehr aus sich selbst). Während ich also bei Prestige sagen würde, dass erst die verschobene Chronologie dem Film den entscheidenden Kick gibt, spüre ich da in Dünkirchen nur Ratlosigkeit.
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Re: Die Filme des Christopher Nolan

972
Wie ich zu "Dunkirk" und auch Nolan stehe, brauche ich hier ja niemanden mehr zu erzählen. Und die Verknüpfung der 3 Zeitebenen und der 4 unterschiedlichen Handlungsperspektiven (Der Soldatentrupp, die Mole, im Boot und in der Luft) ist die perfekte Art, wie Nolan den Film konzeptioniert und dramaturgisch aufgebaut hat. Mit einer chronologischen Erzählweise hätte es glaube ich soweit weniger gut funktioniert. Aber das ist mein subjektiver Eindruck. Während mir die Konzeption und der dramaturgische Aufbau einen der spannendsten und nervenaufreibendsten Kinobesuche beschert hat, lässt das den ein oder anderen unbeeindruckt gelangweilt kalt. Meine sehr ambivalente und ausdifferenzierte Meinung lässt auch diese Stimmen zu. Das ist doch ganz normal ! Das zeigt, dass der Film auch noch einige Zeit später viel Raum für Diskussion und unterschiedliche Meinungen bietet.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Die Filme des Christopher Nolan

973
„Dunkirk" wird ja vielerorts als Meisterwerk und Nolans bis dato ungewöhnlichster weil untypischster Film gefeiert. Zutreffend ist keine der beiden Behauptungen, am wenigsten letztere. Nolans größte Stärke liegt in seiner wuchtigen Überwältigungsoptik. Wie kein zweiter zeitgenössischer Filmemacher schafft er kraftvolle Bildkompositionen, die sich beim Zuschauer förmlich einbrennen. Während das moderne Blockbusterkino auf pausenlose Schnitte, eine enervierend hibbelige Kamera und völlig überladene CGI-Effekte setzt, erinnern Nolans Filme mit ihren elegischen 70mmm-Panoramen und betont ruhigen Kamerafahrten an Cinemascope und Breitwand-Epen der 50er und 60er Jahre. Dieser bewusst altmodische Ansatz ist zum Nolanschen Markenzeichen geworden, das er spätesten mit seinen beiden Batman-Sequels („The Dark Knight" und „The Dark Knight Rises") perfektioniert hat.
Diese Bilder präsentiert Nolan mit Vorliebe und dunklen, gedeckten Farbtönen, die den ernsten, kühlen Ton seiner Filme visuell verstärken bzw. komplettieren. Dazu passt es gut, dass er sich mit Gefühlen, vor allem romantischen, äußerst schwer tut, oder sich erst gar nicht dafür interessiert. Versucht er es dann doch einmal wie in „Inception" oder „Interstellar", gleitet er entweder in Oberflächlichkeiten oder Kitsch ab, in jedem Falle bleibt einem der emotionale Zugang verwehrt. Nolan nähert sich damit mehr und mehr seinem Vorbild Stanley Kubrick an, der trotz aller inszenatorischer Meisterschaft und Intelligenz ebenfalls nie ein Gespür für Gefühle besaß.
Schließlich haftet seinen Filmen stets etwas Akademisches und Analytisches an. Seine Charaktere gleichen dabei Schachfiguren, die für die jeweiligen Erkenntnisse, Thesen und Ansichten in Stellung gebracht werden. Das lässt sie mitunter abstrakt und chiffrenhaft wirken, was im Wirkungsfeld eines Spielfilms zumindest gewagt ist. Nolans Faszination für Wissenschaft und Mathematik tritt damit noch stärker hervor und wird vor allem in seiner „Raum-Zeit-Trilogie" („Prestige", „Inception" und „Interstellar") zum bestimmenden Faktor.

So gesehen ist „Dunkirk" reinster Nolan, mehr noch, er treibt all seine Manierismen und bevorzugten filmischen Stilmittel auf die Spitze, so dass man zum allerersten Mal einen völlig unverstellten Blick auf das Wesen der Nolanschen Formel bekommt. Die Bilder der von der Wehrmacht eingekesselten englisch-französischen Truppen gleichen elegischen Gemälden. Hier gibt es keine Hektik, keine Unübersichtlichkeit, keine Orientierungslosigkeit. All dies spielt sich in den Köpfen der Soldaten ab, in ihren angsterfüllten, traumatisierten und resignierten Blicken. Das äußere Kriegsgeschehen wird dagegen betont sachlich, nüchtern und gänzlich unaufgeregt präsentiert. Selbst die Luftkämpfe zwischen einer Handvoll britischer und deutscher Flugzeuge sind fast aufreizend übersichtlich und langatmig inszeniert.
All dies taucht Nolan in eine monochrome Farbpalette mit der klaren Dominanz eines enorm kalt wirkenden Türkis. Nähe, oder gar Realismus erzeugt er so nicht, was bei seiner abstrakten Herangehensweise vordergründig sinnig erscheint, im Endeffekt aber die Schwächen des Films nur noch verstärkt. Denn wo keine emotionalen Anküpfungspunkte, wo keine Empathieangebote, da auch keine nachhaltige Wirkung. Nolan will den Krieg zeigen wie er wirklich ist, wie er sich auf die Psyche des Menschen auswirkt und vergisst dabei das Menschliche. Er scheint weit mehr an seinem vermeintlich genialen Konzept dreier Zeitebenen interessiert, als am Schicksal seiner Figuren. Vermeintlich, weil der anfangs spannende Aspekt nicht nur schnell verpufft, sondern am Ende keinerlei Relevanz besitzt. Vermeintlich auch, weil Nolan diesen Kniff gleich zu Beginn via Einblendungen („Am Strand - eine Woche, auf See - ein Tag, in der Luft - eine Stunde") „verrät" und vermeintlich, weil man es ohne diese Ankündigung wohl nicht einmal bemerkt hätte. Die drei Protagonisten (Fion Whitehead und Harry Styles als einfache Soldaten am Strand, Mark Rylance als ziviler Skipper auf nationaler Rettungsmission und Tom Hardy als Pilot der Royal Air Force) stehen symbolisch für die jeweiligen Zeitabschnitte, persönlich erfährt man über sie so gut wie nichts. Darüber hinaus verzichtet Nolan über weite Strecken gänzlich auf jedweden Dialog, was die Figuren noch abstrakter und symbolhafter wirken lässt.
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Re: Die Filme des Christopher Nolan

974
Casino Hille hat geschrieben: 19. Januar 2019 14:40 Kann man alles sehen wie man möchte und wie geschrieben meine ich die Begriffe auch nur so halb ernst. Aber ich sehe das doch eher wie TB65, dass diese chronologische Verrückung in Dunkirk durch nichts motiviert ist, außer dadurch, dass Nolan eben Regie führt, während sich mir bei Prestige, Inception oder Westworld oder eben Pulp Fiction direkt erschließt, warum das so sein muss. Bei Dunkirk scheint es mir aber zu sehr Selbstzitat zu sein
Wie kann etwas ein Selbszitat sein was jemand das erste Mal macht? Und was überhaupt vorher nur selten, wenn überhaupt mal gemacht worden ist.

Aber wenn das nur ein überflüssiges Gimmick ist, wie müsste der Film denn dann sein wenn er das nicht gemacht hätte?

Diese Sorte Kriegsfilme, die ein bekanntes historisches Sujet aus der Sicht vieler verschiedener Parteien erzählen, die gibt es ja immer wieder mal, aber wenn ich jetzt mal Dunkirk mit so konventionellen und relativ mittelmäßigen Filmen wie Der längste Tag oder A Bridge too Far vergleiche, dann ist er diesen konzeptuell, inszenatorisch, intellektuell und sogar in der differenzierten Zeichnung der meisten Charaktere weit überlegen. Lediglich gut photographiert sind sie alle 3.
Und da ist es gerade auch die Zeitstruktur die Nolan hilft, nicht so banal episodenhaft zu erzählen, sondern einen erzählerisch geschlossenen Film zu kreieren.

Re: Die Filme des Christopher Nolan

975
Ich stimme Maibaum in vielem zu, aber nicht im Fazit. Gimmick ist mir ebenfalls zu hart, das wird Nolans ernsthaftem und intelligenten Ansatz nicht gerecht. Aber er macht eben leider nichts wirkunsgvolles draus, was nicht nur an seiner (leider) gewohnt unterkühlten Inszenierung liegt. Originell ist die konzeptionelle Idee absolut, nicht aber die Umsetzung bzw. Ausführung. Die Kritik muss sich Nolan dann schon gefallen lassen, gerade weil man an ihn geiwisse Ansprüche stellt.
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