Re: Sherlock

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Casino Hille hat geschrieben:http://de.wikipedia.org/wiki/Sherlock_(Fernsehserie)

Die zweite Staffel startet morgen am 17. 05 um 20:15 in der ARD! :)

Hat jemand die ersten drei Filme bereits gesehen und kann eine Art Fazit abgeben? Soll ja ganz nett sein...
Irgendwo gabs schon mal einen thread dazu meine ich.

Ganz kurz: Ich schaue nicht so richtig viel TV Serien aber die Sherlock Serie (ersten drei Folgen) waren so ziemlich das beste was ich an TV Unterhaltung je gesehen habe.
Die Folge sind sehr clever gestrickt, sind zudem sehr lustig, die Charaktere sind viel interessanter gezeichnet als in den alten Holmes Filmen, und es macht tierisch viel Spaß zu sehen, wie sie teilweise original Romane/Geschichten in die Moderne übertragen haben.
Ein freund meinte, die neue Staffel sei noch besser und auch die TV Movie hat die nächste Folge als Highlight der Serie (bislang) bezeichnet...
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Sherlock

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habe nun beide Staffeln auf DVD und damit auch Folge 2-1 gesehen. Was soll ich sagen, ich bin sprachlos. Die beste aller Folgen mit einer sensationellen Irene Adler, einer irrsinnigen Kameraarbeit, brillanten Dialogen und den 2-3 emotionalsten Momenten der Serie.
Brillant. Sowas gutes sieht man selbst im Kino selten
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Sherlock

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Wobei ich jetzt auch nicht so beeindruckt war. Habe aber nur Die Hunde von Baskerville gesehen, und, na ja, toll war es nicht.

Kommt jedenfalls nicht an die genialen Serien der letzten Jahre heran.

Re: Sherlock

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Maibaum hat geschrieben:Wobei ich jetzt auch nicht so beeindruckt war. Habe aber nur Die Hunde von Baskerville gesehen, und, na ja, toll war es nicht.

Kommt jedenfalls nicht an die genialen Serien der letzten Jahre heran.
In der Tat war leider ausgerechnet die Baskerville Folge die aus meiner Sicht Schwächste. Einige meiner Freunde haben das genauso bewertet. Die erste Folge der dritten Staffel war für mich der Höhepunkt. Wobei das Jammern auf hohem Niveau ist. Ich kenne keine vergleichbar gute Serie im TV.

An welche denkst du da?
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Sherlock

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Mad Men (nach 3 Staffeln vielleicht das bislang Beste überhaupt aus diesem Jahrtausend)
Die Sopranos (selbstverständlich)
Im Angesicht des Verbrechens
Rom (ich schaue gerade die 2. und letzte Staffel)
Deadwood (aber nach 3 Staffeln nicht abgeschlossen)
Lost (obwohl das Ende enttäuschend war)

Und natürlich von dem älteren Kram Twin Peaks und Heimat

Was ich noch schauen möchte:

The Wire
The Shield
Game of Thrones
Boardwalk Empire

Re: Sherlock

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danielcc hat geschrieben:
In der Tat war leider ausgerechnet die Baskerville Folge die aus meiner Sicht Schwächste. Einige meiner Freunde haben das genauso bewertet. Die erste Folge der dritten Staffel war für mich der Höhepunkt. Wobei das Jammern auf hohem Niveau ist. Ich kenne keine vergleichbar gute Serie im TV.
Wie dumm, dann habe ich zu lange gezögert, um dann doch den Falschen zu erwischen.
Ich hatte schon an der 1. Staffel Interesse, aber dann doch erst mal gepasst.

Re: Sherlock

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Maibaum hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:
In der Tat war leider ausgerechnet die Baskerville Folge die aus meiner Sicht Schwächste. Einige meiner Freunde haben das genauso bewertet. Die erste Folge der dritten Staffel war für mich der Höhepunkt. Wobei das Jammern auf hohem Niveau ist. Ich kenne keine vergleichbar gute Serie im TV.
Wie dumm, dann habe ich zu lange gezögert, um dann doch den Falschen zu erwischen.
Ich hatte schon an der 1. Staffel Interesse, aber dann doch erst mal gepasst.

Ach du kennst nur die Baskerville Folge?
Ganz ehrlich: Gib der Serie noch eine Chance! Ich empfehle:
- Folge 2-1 Skandal in Belgravia: Spannende Story, beste Charaktere, eine geniale Irene Adler, viele Wendungen, sehr kreative und ungewöhnliche Kameraarbeit, einige sensationelle Einzelsezenen (die "Laken-Szene im Buckingham Palace gibts wohl auch bei youtube...)
- Folge 1-1 Eine Studie in Pink: Die erste Folge zeigt Sarkasmus und Zynismus seitens Sherlock am besten und ist damit vielleicht am witzigsten)
- Folge 2-3 Der Reichenbach Fall: Das (vorerst) große Endspiel mit Prof. Moriarty, wiederum sehr viele Wendungen, ein genialer Plan, ein nahezu hilfloser Holmes und wiederum großartige Inszenierung
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Sherlock

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danielcc hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:
In der Tat war leider ausgerechnet die Baskerville Folge die aus meiner Sicht Schwächste. Einige meiner Freunde haben das genauso bewertet. Die erste Folge der dritten Staffel war für mich der Höhepunkt. Wobei das Jammern auf hohem Niveau ist. Ich kenne keine vergleichbar gute Serie im TV.
Wie dumm, dann habe ich zu lange gezögert, um dann doch den Falschen zu erwischen.
Ich hatte schon an der 1. Staffel Interesse, aber dann doch erst mal gepasst.

Ach du kennst nur die Baskerville Folge?
Hatte ich aber gesagt.
Wenn sie in den Digital Sendern wiederholt wird schaue ich sicherlich noch mal rein.

Der Vollständigkeit halber auch noch mal hier...

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Sherlock - Ein Fall von Pink

Als Sir Arthur Conan Doyle 1887 seinen ersten Sherlock Holmes-Roman "A Study in Scarlet" ("Eine Studie in Scharlachrot") veröffentlichte, ahnte er wohl nicht, dass er gerade den Grundstein für einen der größten Mythen, der sich sogar bis ins 21. Jahrhundert retten konnte, gelegt hatte. Über 100 Schauspieler haben bis heute die Rolle des Sherlock Holmes gespielt, darunter die beinahe ebenso legendären Jeremy Brett, Basil Rathbone oder in einer der neuesten Versionen Robert Downey Jr. Die Umsetzungen sind dabei so unterschiedlich, wie es überhaupt nur möglich wäre, doch die beiden ausführenden Produzenten Mark Gatiss und Steven Moffat kommen dieses Mal mit einer noch ungewöhnlicheren Idee daher, die dem ganzen eine neue interessante Komponente mitzugeben verspricht, denn die aktuelle BBC-Miniserie "Sherlock" wurde inhaltlich in die Gegenwart des heutigen Londons versetzt und damit um die Möglichkeit bereichert, sämtlichen angestaubten Details einer Generalüberholung zu unterziehen. Vorerst stellt sich dabei große Ernüchterung ein, verspricht das moderne und mit seinen Hochhäusern und Wolkenkratzern recht graue und kahle London nicht die Atmosphäre, die man aus den Kostümfilmen früherer Zeit gewohnt ist. Doch kann man nach "Ein Fall von Pink" lediglich feststellen, dass all das der Kultfigur zu keinem Zeitpunkt geschadet hat. Dabei ist das Herzstück des Filmes die gelungene und gewählt ausgesuchte Besetzung, allen voran der beispiellos agierende Benedict Cumberbatch. Man möchte behaupten, dass noch nie (die Guy-Ritchie-Filme außen vor) der brillante Meisterdetektiv jemals so lebendig und voller Energie auf einen gewirkt hätte, was alleine seinem sehr nuanciertem Spiel zu verdanken ist. Genau wie bei seinem Watson-Kollegen Martin Freeman ist deutlich der Spaß an der Sache, aber auch der Enthusiasmus spürbar, den sie beide offenkundig an den Tag gelegt haben. Doch richtig großartig sind die beiden erst im direkten Zusammenspiel, wenn sie in irrwitzigen Dialogen die Möglichkeit bekommen, sich den Ball zuzuspielen und sich beinahe gegenseitig zu Höchstleistungen anstacheln. Folglich hat man den Fokus auch voll auf diese beiden Charaktere gelegt und viele Szenen nur von ihrem Miteinander profitieren lassen. Inspektor Lestrade und Mycroft Holmes sind mit Rupert Graves und Mark Gatiss ebenfalls hervoragend besetzt, wobei bei letzterem auch noch der große Wurf gelingt, dem Publikum erst einzureden, es wäre Moriarty, den wir da vor uns haben. Wie dieser in späteren Filmen funktionieren wird, wird sich dann zeigen müssen, erstmal gelingt seine "Einführung" gut und wirft auf eine schöne Art und Weise bereits ein paar Fragen auf. Auch sonst funktioniert der Plot als Aufhänger für das Kennenlernen der beiden Protagonisten sehr schön und ist dabei nur selten vorhersehbar. In der finalen Konfrontation wird es dann sogar ungemein aufregend und ehrlich spannend, ohne zu irgendeinem Zeitpunkt effekthascherisch zu wirken. Dieses Kunststück gelingt Regisseur Paul McGuigan auch bei all den kleinen Spielerein, die man einsetzt, um Holmes Gedankengänge zu visualisieren und vor allem bei den Anspielungen an die berühmten Originalwerke, die immer wieder geschickt eingeflochten werden. Neben der Frage ob "Rache" oder "Rachel" ("Studie im Scharlachrot") wäre da natürlich auch noch Watsons Bein/Schulterverletzung ("Das Zeichen der Vier") und das Drei-Pfaffen-Problem ("Die Liga der Rothaarigen"), das mal so eben in ein Drei-Pflaster-Problem umgetauft wird. Dieser selbstironische Umgang mit der Vorlage ist insofern wichtig, als das damit das Kunststück gelingt, den alten Fans ein paar Insider auf den Weg mitzugeben und man gleichzeitig trotzdem nicht allzu sehr davon eingenommen ist, um die neue Generation, für die man im Dialogbuch ein paar nicht minder geniale Wortgefechte bereithält, damit zu verschrecken.
Fazit: Ja, vielleicht ist man vom starken letzten Drittel des Filmes etwas zu euphorisiert und verzeiht daher etwas leichtfertig die Tatsache, dass anfänglich alles etwas zu konstruiert daherkommt, einige Entwicklungen zu schnell verlaufen und wichtige Details für den Fortgang der Handlung nur so nebenbei als Randnotiz erwähnt werden. Doch warum muss sowas denn immer zwanghaft auf die Goldwaage gelegt werden? "Ein Fall von Pink" ist eine faszinierende und längst überfällige Neuauflage einer der interessantesten Persönlichkeiten, die die britische Literatur je vorher gebracht hat und dabei gelingt ihr auch noch das Kunststück, der weltberühmten Vorlage selbst für die größten Experten noch weitere ungeahnte Facetten abzugewinnen und ihnen diese auf erfrischende Art zu präsentieren. Am wichtigsten wird auch für die folgenden Filme die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern und die gelungene Vermischung von altbewährten Traditionen und neuen Elementen sein, damit diese bislang einzigartige Kombination noch viele spannende Abenteuer bereithalten kann. Wenn das gewährleistet ist, kann man sich in späteren Folgen dann vielleicht auch noch etwas mehr Zeit nehmen, um Atmosphäre und nachvollziehbare Entwicklungen aufzubauen. Denn genau wie es Arthur Conan Doyle 1887 tat, ist der Grundstein für etwas viel größeres nun gelegt. Man darf gespannt sein, was daraus gemacht wird.

9/10
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Sherlock

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Kann mich Agent 009 nur anschliessen. Ich freue mich schon sehr auf Staffel 3. An irgendeinem Sonntag im letzten Jahr habe ich da zufällig im TV in eine Folge reingeschaut und war sofort infiziert. Ich hätte nicht gedacht, dass es den Machern so exzellent gelingt, Sherlock in die Moderne zu übertragen. Die Dialoge mit Watson sind einfach ein Traum und absolut köstlich!
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)