Der beste Luc Besson Film?

Avant dernier (Keine Stimmen)
Der letzte Kampf (Le Dernier Combat) (Keine Stimmen)
Subway (Keine Stimmen)
Im Rausch der Tiefe
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (17%)
Nikita
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (17%)
Atlantis (Keine Stimmen)
Léon – Der Profi
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (50%)
Das fünfte Element
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (17%)
Johanna von Orleans (Keine Stimmen)
Angel-A (Keine Stimmen)
Arthur und die Minimoys (Keine Stimmen)
Arthur und die Minimoys 2 - Die Rückkehr des bösen M. (Keine Stimmen)
Adèle und das Geheimnis des Pharaos (Keine Stimmen)
Arthur und die Minimoys 3 – Die große Entscheidung (Keine Stimmen)
The Lady (Keine Stimmen)
Lucy (Keine Stimmen)
Valerian and the City of a Thousand Planets (Keine Stimmen)
Anna (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6

Re: Die Filme des Luc Besson

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iHaveCNit: Valerian – Die Stadt Der Tausend Planeten (2017)

Anfangs habe ich eigentlich wenig Interesse an „Valerian“ gehabt. Nur eine weitere knallbunte Weltraumoper mit wenig interessantem Hauptcast und bereits im Marketing mit einer großspurigen Behauptung im Trailer unterlegt „Basierend auf dem sensationellen Comic, der eine ganze Generation inspiriert hat“. Mich hat er noch gar nicht inspiriert und davon hörte ich beim Trailer zum ersten Mal. Aber als ich dann auf der Bluray von „Hacksaw Ridge“ den Trailer in Bluray-Qualität und weniger im Kino-3D gesehen habe, dachte ich mir, dem Film gibst du eine Chance im Heimkino. Aber je mehr auch mein Bruder durch entsprechende Bestandteile des Casts Interesse am Film entwickelt hat und ich noch ein paar Infoschnipsel über den Einfluss des Comics auf das Werk von Luc Bessons „Fifth Element“ und auch Filme/-Reihen wie „Star Wars“ ; „Avatar“ ; „John Carter“ usw. gelesen habe, war aufgrund einer gerade urlaubsbedingten Flexibilität klar, dass man sich den auch im Kino geben konnte. Vor allem, weil die Comicreihe „Valerian et Laureline“ seit den 50ern existiert und schon immer ein Herzensprojekt von Luc Besson war, dass er aufgrund des technologischen Fortschritts des Filmhandwerks erst jetzt wirklich realisieren konnte und damit die teuerste Filmproduktion Europas überhaupt in Gang gebracht hat. Für mich war es ein relativ unterhaltsamer und interessanter Kinonachmittag.

Die Agenten Valerian und Laureline bekommen den Auftrag, zwei wichtige Artefakte auf einem geheimen Markt sicherzustellen. Nichtsahnend über die Herkunft der Artefakte, denn die Spezies der Zivilisation, welchen diese Artefakte gehören, brechen auf Alpha – der Stadt der Tausend Planeten ein und entführen den Oberbefehlshaber von Valerian. Valerian und Laureline machen sich daraufhin auf die Verfolgung, die sie nicht nur in eine interne Verschwörung, sondern auch in die Geheimnisse dieser Spezies einweiht.

Interessanter Film – und ein bisschen unausgewogen. Warum unausgewogen ? Ich verstehe es, dass uns Luc Besson hier in seinem Herzensprojekt mit unglaublich vielen Details diese fantastische Welt filmisch aufbauen und darstellen möchte – sei es im Kostüms- und Setdesign oder auch in Form von Spezialeffekten und der unterschiedlichsten Darstellung diverser Alienrassen, die auch mal mehr oder weniger gut animiert worden sind. Das erzeugt eine wunderschöne Atmosphäre und verleiht dieser tollen Weltraumoper eine schöne Optik. Doch wie sieht es unter der Oberfläche aus ? Die gebotene Story ist recht dünn für die Laufzeit von 137 Minuten, weil der Plot auch in weniger Filmdauer hätte abgehandelt werden können. Ich verstehe es ja, dass man hin und wieder auf die Idee kommt, neue Gesichter in den Hauptcast zu berufen und diese hauptsächlich einen Film auf den Schultern zu tragen und so auch ins Rampenlicht etwas weiter vorzudringen, aber der Cast von Cara Delivigne und Dane DeHaan will bei mir nicht so recht zünden. Ihre Beziehung untereinander besteht in großen Teilen aus coolen Aktionen und Frotzeleien, eine echte tiefe emotionale Verbindung kommt weder von der Chemie noch von der Charaktertiefe rüber. Mal schauen, wohin uns eventuelle Fortsetzungen der Reihe bringen können in diesem Bezug. Aber sonst passt die gebotene Action sehr gut ins klassische Schema einer knallbunten Weltraumoper, die auch noch mit skurrillen Auftritten von z.B. Ethan Hawke und Rihanna aufwarten kann, die unterhaltsam sind, den Ton des Films etwas beeinträchtigen müssen, aber so ein vielfältiges Bild des Films unterstützen.

„Valerian – Die Stadt Der Tausend Planeten“ - My First Look – 7/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Die Filme des Luc Besson

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Valerian and the City of a Thousand Planets (2017, Luc Besson)

Luc Besson hat mindestens zwei der besten Filme des Planeten gedreht, aber das ist offenbar lange her. In der Zwischenzeit hat der französische Filmemacher auf den Fortschritt der Spezialeffekttechnik gewartet um endlich sein Wunschprojekt realisieren zu können; eine Verfilmung der Sci-Fi-Comicreihe Valérian et Laureline. Jedem das Seine, auch Besson, aber wirklich gelohnt hat sich sein jahrelanges Abwarten nicht.

Warum der Stand der Technik laut Besson ausgerechnet jetzt hoch genug ist für sein Weltraum-Mammutprojekt erschliesst sich auch nicht ganz, aber zumindest muss man ihm zugute halten, dass das Design des Strandplaneten Mül (der in einigen Schlüsselszenen, darunter eine längere Sequenz ganz am Anfang auftritt), welches wie vieles anderes im Film auch überwiegend aus dem Rechner stammt, wahrlich gelungen ist. Der Planet mag nicht die Bohne authentisch wirken, aber die opulente und kitschreiche Exotik sowie die dadurch beschworene Atmosphäre sind eine Augenweide. Leider setzt sich der restliche Film zu grossen Teilen aus Greenscreen-Standard-Setpieces und 0815-Actionschrott zusammen, der wenig bis gar nicht innovativ daherkommt und teilweise direkt aus den Star-Wars-Prequels recycelt zu sein scheint, womit der Zuschauer lediglich die Option bekommt die Naboo-Unterwasserszene aus Episode I und die Coruscant-Speederjagd aus Episode II in HD-Optik und - wenn man das wirklich will - 3D anzuschauen. Ausserdem etwas dass ich in einem anderen Zusammenhang schon mal angetönt habe: nicht jeder Film muss gleich das sich bewegende Äquivalent zu Picasso sein, aber wie man gerade in den Action- und Weltraumszenen so lieblos wenig Achtung auf Aspekte wie visuelle Struktur, Schnittfolgen und Kameraperspektiven geben kann entzieht sich meinem Verständnis, besonders wenn zur Ausnahme mal ein profilierter Regisseur wie Besson am Lenkrad sitzt und kein dahergelaufener Videoclipmacher.

Leading Lady Cara Delevingne kommt vom Laufsteg, und entsprechend wenig Charisma und schauspielerische Feinheiten hat sie zu bieten. Aber immerhin ist die Dame schön anzuschauen und funktioniert als Zugpferd des Films sogar so halbwegs, was aber auch seinen ganz besonderen Grund hat. Erinnert sich noch jemand an die grauenhaft unterirdische Emilia Clarke im letzten Terminator, neben der die Vollpfeife Jai Courtney plötzlich ganz erträglich wirkte? Dasselbe Phänomen ereignet sich auch in Bessons Sci-Fi-Versuch. Wer auch immer gedacht hat, diesen Dane DeHaan vor die Kamera zu stellen sei eine gute Idee, gehört schleunigst in die nächste Strafanstalt. DeHaan sieht aus wie ein sechzehnjähriger Rotzbengel, ihm den erfahrenen Weltraumabenteurer mit dem nicht gerade bedeutungslosen Rang "Major" abzunehmen, bedarf entweder einer aussergewöhnlichen Fantasie oder einer gehörigen Portion Humor. Die hat DeHaans Valerian übrigens auch, so darf er immer wieder Witzeleien und Machosprüche vom Stapel lassen, die ausgelutschter, unpassender und unlustiger nicht sein könnten, nimmt sich und seine Rolle aber ansonsten total ernst. Tja, da ist er aber wohl der einzige. Neben ihm werden Charakterköpfe wie Clive Owen und Ethan Hawke in eindimensionalen Nebenrollen verheizt.

Gibt es nichts positives über Valerian und seine tausendplanetige Stadt zu berichten? Abgesehen von der unfreiwilligen Komik, mit der Besson teils um sich wirft sehe ich da leider nicht viel. Der Science-Fiction-Film, auf den alle gewartet haben ist das nämlich definitiv nicht. Im Prinzip ist Valerian eine einfache Krimigeschichte im Weltall, die durch ihre Subplots unnötig verschleppt wird und mittelmässig umgesetzt wurde. Die Science-Fiction-Konzepte vermögen maximal in der Idee, nicht aber in der Ausführung zu überzeugen, dafür ist der Film insgesamt viel zu generisch und halbherzig. Der schlechteste Film aller Zeiten ist er mit Sicherheit nicht, aber er ist auch weit weg davon, der beste zu sein.

Wertung: 4 / 10
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Re: Die Filme des Luc Besson

95
Schön, dass du meine Vorahnung mit deiner Kritik bestätigst. Als ich die Trailer gesehen habe, war mein erster Gedanke: "Was ist denn das für ein Schrott?" Und was DeHaan angeht, irgendwie finde ich den ganz komisch. In "A Cure for Wellness" hat er mir zwar sehr zugesagt, irgendetwas stört mich aber an ihm, auch wenn ich nicht genau sagen kann, was.
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Re: Die Filme des Luc Besson

96
AnatolGogol hat geschrieben:Johanna von Orleans 5/10
(...)
Nach dem vermasselten Jean d´Arc (...)
nach fast 20 Jahren heute zum zweiten mal gesehen und ich war angenehm überrascht. Über weite Strecken konnte mich Bessons Ausflug ins Mittelalter richtig packen, erst im letzten Viertel liess der Film etwas nach. Hier ist die Visualisierung der inneren Gewissenskämpfe von Jeanne zwar ein hochinteressanter und insgesamt auch gelungener Ansatz, aber der Film verliert doch etwas von der Kompaktheit der vorangegangenen 2 Stunden. Dennoch kann ich ein positives Fazit ziehen, da Besson einen einen sehr guten Job macht bei der atmosphärischen Rekreation des mittelalterlichen Frankreichs, vor allem auch die Inszenierung der Schlachtszenen sehr gut geraten ist und ich die filmische "Verweltlichung" des Mythos Jeanne D'Arc mit dem zumindest angedeuteten Wahnsinn der Hauptfigur deutlich gelungener fand als vergleichbare Versuche wie beispielsweise Ridley Scotts Robin Hood-Entmystifizierung.

7,5 / 10

P.S. btw, wer ist eigentlich dieser Jean d'Arc? :lol:
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Re: Die Filme des Luc Besson

98
Kinofassung - so hab ich den Film kennengelernt und ich bevorzuge in diesem Fall auch die straffere Dramaturgie. Langfassung ist aber auch ok, so groß sind die Unterschiede nicht finde ich. A propos: bei The Big Blue ist es gerade anders rum: obwohl ich den Film ebenfalls in der Kurzfassung kennengelernt habe bervorzuge ich die Langfassung.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Die Filme des Luc Besson

99
AnatolGogol hat geschrieben: 25. September 2018 12:45 Kinofassung - so hab ich den Film kennengelernt und ich bevorzuge in diesem Fall auch die straffere Dramaturgie. Langfassung ist aber auch ok, so groß sind die Unterschiede nicht finde ich. A propos: bei The Big Blue ist es gerade anders rum: obwohl ich den Film ebenfalls in der Kurzfassung kennengelernt habe bervorzuge ich die Langfassung.
Ich kenne von beiden glaube ich nur die Langfassung, wobei ich bei Léon eigentlich die Kinofassung sehen wollte aber die Discs verwechselt habe. Bei LGB bin ich mir aber gar nicht mehr so sicher, ich weiss definitiv nur, dass es eine sehr lange, grösstenteils französischsprachige Version war und ein echtes Meisterwerk.
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Re: Die Filme des Luc Besson

101
AnatolGogol hat geschrieben: 25. September 2018 13:40 Klingt nach der Langfassung, die Kurzfassung geht mit 2 Stunden fast 1 Stunde kürzer. War die Szene drin, in der sie beim Tauchgang mit dem U-Boot Alkohol saufen? Dann isses die Langfassung.
Ja, auch unter Wasser wurde fröhlich getankt. Rätsel gelöst.

Den Film muss ich mir bald dringend wieder anschauen.
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Re: Die Filme des Luc Besson

103
AnatolGogol hat geschrieben: 25. September 2018 12:45 Kinofassung - so hab ich den Film kennengelernt und ich bevorzuge in diesem Fall auch die straffere Dramaturgie. Langfassung ist aber auch ok, so groß sind die Unterschiede nicht finde ich.
Interessant, weil ich behaupten würde, dass die Zeichnung der Beziehung zwischen Leon und Natalie Portman doch im "Directors Cut" eine ganz andere, sexuellere Komponente bekommt, die der Kinofassung eindeutig fehlt.
https://filmduelle.de/

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Re: Die Filme des Luc Besson

104
GoldenProjectile hat geschrieben: 25. September 2018 13:45
AnatolGogol hat geschrieben: 25. September 2018 13:40 War die Szene drin, in der sie beim Tauchgang mit dem U-Boot Alkohol saufen? Dann isses die Langfassung.
Ja, auch unter Wasser wurde fröhlich getankt.
Habe die Langfassung auch vor einigen Wochen gesehen: Die Szene ist einfach grandios! (Lachweinender-Smiley, den wir hier nicht haben)

Und eben auch erstmals die Langeversion von Robin Hood mit Costner... Waren auch einige interessante Zusatzszenen drin, aber dazu mehr im Costner Thread...
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Die Filme des Luc Besson

105
Mir ist heute aufgefallen, dass auf meiner Blu-ray von "Léon - Der Profi" die Musik teilweise so laut ist, dass der Dialog dagegen manchmal wirklich sehr leise klingt - und das trotz 7.1. DTS Sound. Kennt jemand dieses Problem, liegt das an der Scheibe, am Film oder ist womöglich mein Gerät nicht richtig eingestellt?
https://filmduelle.de/

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