Re: Der Jason Statham Thread

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Ich denke eine genauere Analyse würde hier jetzt zu weit führen, aber dass das US-Settimg so gut funktioniert hat, mit der dortigen Wild West- respektive Frontier-Historie zu tun, die sich nicht nur fest ins amerikanische, sondern auch ins Bewusstsein der anderen Nationen eingefräst hat (bzw. dort akzeptiert und als stimmig empfunden wird).
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Der Jason Statham Thread

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Ja ja, kulturelle und mythologische Aspekte sind mir bekannt, aber wir haben das 21. Jahrhundert. Wenn es Interesse an deutschen Genreproduktionen gäbe und diese dann auch mal überzeugen würden, gäbe es Erfolg und in Zuge dessen auch mehr Filme.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Der Jason Statham Thread

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Casino Hille hat geschrieben:Stimme ansonsten Connor zu. Filme wie Schutzengel rechtfertigen einfach keine großen Erfolge und sind zudem nur wenig begeisternswert.
Klar hätte Schutzengel das Zeug zu einem größeren Erfolg gehabt.

Es ist übrigens auch bezeichnend das ein Star wie George, der ursprünglich ja sogar direkt vom Kino kam, zum größeren Teil "nur" Fernsehen gemacht hat. Also trotz einiger Erfolge auch im Kino, sich nicht dauerhaft dort etablieren konnte.

Re: Der Jason Statham Thread

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Maibaum hat geschrieben:Es ist übrigens auch bezeichnend das ein Star wie George, der ursprünglich ja sogar direkt vom Kino kam, zum größeren Teil "nur" Fernsehen gemacht hat. Also trotz einiger Erfolge auch im Kino, sich nicht dauerhaft dort etablieren konnte.
Das lag aber weniger an George als an der nicht wirklich vorhandenen Kinolandschaft für einen Star von seinem Kaliber. Dennoch war er für 15 Jahre sehr präsent im Kino und hatte nicht gerade die erfolglosesten Filme (Abwärts, Zahn um Zahn, Die Katze, Zabou, Schtonk, Rossini)
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Der Jason Statham Thread

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AnatolGogol hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Es ist übrigens auch bezeichnend das ein Star wie George, der ursprünglich ja sogar direkt vom Kino kam, zum größeren Teil "nur" Fernsehen gemacht hat. Also trotz einiger Erfolge auch im Kino, sich nicht dauerhaft dort etablieren konnte.
Das lag aber weniger an George als an der nicht wirklich vorhandenen Kinolandschaft für einen Star von seinem Kaliber. Dennoch war er für 15 Jahre sehr präsent im Kino und hatte nicht gerade die erfolglosesten Filme (Abwärts, Zahn um Zahn, Die Katze, Zabou, Schtonk, Rossini)
Davon reden wir ja, daß ein Star wie George hier nicht dauerhaft ein Publikum im Kino findet. Ich bin mir sicher in den USA hätte er nur Kino gemacht.

Re: Der Jason Statham Thread

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Maibaum hat geschrieben:Davon reden wir ja, daß ein Star wie George hier nicht dauerhaft ein Publikum im Kino findet. Ich bin mir sicher in den USA hätte er nur Kino gemacht.
Bei George kommt erschwerend hinzu, dass er seinen Durchbruch als hauptdarsteller erst mit Mitte 40 hatte und seine Kinokarriere mit 60 dann auslief. Warten wir ab, ob Schweiger mit über 60 noch so präsent ist wie jetzt. In den USA wäre mit 60 aber wohl auch weitgehend Ende mit der großen Karriere gewesen (sieh Ford, Gibson, Willis). Was ich sagen will: George hätte wohl eine deutlich längere Kinolaufbahn gehabt, wenn die Rahmenbedingungen anders gewesen wäre (und er nicht vom neuen deutschen Film als Bestandteil von "Opas Kino" praktisch ignoriert worden wäre).
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Re: Der Jason Statham Thread

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Der neue deutsche Film ist sicher nicht schuld daß George, der ja schon ganz jung ein Star war, nämlich in den 60ern, keine Rollen mehr fand. In Frankreich existierte auch parallel zur Nouvelle Vague lange Zeit ein kommerzielles Genre Kino mit einem funktionierenden Star System, wobei die Stars auch teils in beidem zu finden waren.

Die neue deutsche Welle, die ja kommerziell betrachtet ohnehin keine große Bedeutung hatte, ist ganz sicher wenig damit zu tun daß das deutsche Kommerzkino in den 70ern schnell den Bach runter ging.

Re: Der Jason Statham Thread

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Ein wesentlicher Grund gegen aufwendiges Genrekino in Deutschland ist schlicht das Finanzielle.

Wenn man überlegt wieviel ein aufwendiger Actionfilm kosten muss dann ist es absolut unmöglich dass sowas in D oder sogar in DACH ein komerzieller Erfolg wird.

Was bleibt wäre eine produktion die von anfang an international angelegt ist wofür man internationale stars vor und hinter der kamera braucht. Aber sowas kann dann Hollywood besser selbst

So einfach ist das
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Der Jason Statham Thread

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Maibaum hat geschrieben:Der neue deutsche Film ist sicher nicht schuld daß George, der ja schon ganz jung ein Star war, nämlich in den 60ern, keine Rollen mehr fand. In Frankreich existierte auch parallel zur Nouvelle Vague lange Zeit ein kommerzielles Genre Kino mit einem funktionierenden Star System, wobei die Stars auch teils in beidem zu finden waren.

Die neue deutsche Welle, die ja kommerziell betrachtet ohnehin keine große Bedeutung hatte, ist ganz sicher wenig damit zu tun daß das deutsche Kommerzkino in den 70ern schnell den Bach runter ging.
Doch, war er in gewisser Weise schon. Er hat sich mehrfach so geäussert und wurde auch bewusst von den Filmemachern des neuen deutschen Films ignoriert, im Nachruf der Zeit wird darauf beispielsweise kurz eingegangen:
http://www.zeit.de/kultur/film/2016-06/ ... ge-nachruf

Und neben dem neuen deutschen Film bot das Kino ab Mitte der 60er bis in die frühen 80er keine wirklichen Alternativen wollte man sich nicht in Schlagerfilmen oder Sexklamotten verdingen. Daher blieb George nur der Weg über Theater und TV. George hatte das Glück mit seiner Tatort-Rolle sich nochmals in den Vordergrund zu spielen, sonst wäre er wohl nie wieder im Kino aufgetaucht, jedenfalls nicht in prestigeträchtigen Hauptrollen. Einen Bezug zwischen Kommerzkino und Neuen deutschen Film, den du hier in Frage stellst, habe ich auch gar nicht herstellen wollen. Dein Vergleich mit Frankreich hinkt massiv, nenn mir doch mal bitte deutsche Stars dieser Epoche vom Schlage eines Delon, Ventura, Belmondo oder Gabin und entsprechende Produktionen! Es gab sie schlicht nicht aus genannten Gründen, erst in den 80ern ging es wieder los, auch weil man hier mit George dann einen echten Star hatte.
Zuletzt geändert von AnatolGogol am 3. September 2016 11:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Jason Statham Thread

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danielcc hat geschrieben:Ein wesentlicher Grund gegen aufwendiges Genrekino in Deutschland ist schlicht das Finanzielle.

Wenn man überlegt wieviel ein aufwendiger Actionfilm kosten muss dann ist es absolut unmöglich dass sowas in D oder sogar in DACH ein komerzieller Erfolg wird.

Was bleibt wäre eine produktion die von anfang an international angelegt ist wofür man internationale stars vor und hinter der kamera braucht. Aber sowas kann dann Hollywood besser selbst

So einfach ist das
Um das auszuführen.
Mit einem Publikum wie es selbst die Marvel Filme in Deutschland erreichen, wäre ein solcher Film oder auch nur ein Film der ein Bruchteil dessen kostet undenkbar.
Nehmen wir mal an, ein toller Actionfilm könnte hier ein Publikum von 3 Mio finden (was schon viel ist!).
Dann würde ein solcher Film ein Bruttoeinspielergebnis von rund 24 Mio EUR haben. Davon landen rund 12 Mio in der Kasse des Studios. Nun zeigt mir einen aufwendigen und gut besetzten Actionfilm den man für 10 Mio drehen kann
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Re: Der Jason Statham Thread

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Daniel, du vergisst die Gelder aus Filmförderung sowie die Möglichkeit einer Kooperation mit öffentlichrechtlichen Sendern. Die Sieger, auch wenn letztlich unverdienterweise komplett untergegangen, hat 1994 12 Millionen Mark gekostet. Ich sehe keinen Grund, warum man so etwas heute inflationsbereinigt dann in Euro nicht stemmen könnte. Das Problem ist eher die Erwartungshaltung des deutschen Publikums, das wenn überhaupt wohl nur einen deutschen Actionfilm nach US-Muster sehen will.
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