Welches sind die drei besten Scorsese-Filme?

Who's that knocking at my door? (Keine Stimmen)
Boxcar Bertha (Keine Stimmen)
Mean Streets (Keine Stimmen)
Alice doesn't live here anymore (Keine Stimmen)
Taxi Driver
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (19%)
New York, New York (Keine Stimmen)
Raging Bull (Keine Stimmen)
The King of Comedy (Keine Stimmen)
After Hours (Keine Stimmen)
The Color of Money
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (5%)
The Last Temptation of Christ
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (5%)
Life Lessons
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (5%)
Goodfellas
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (14%)
Cape Fear (Keine Stimmen)
Age of Innocence (Keine Stimmen)
Casino
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (19%)
Kundun (Keine Stimmen)
Bringing out the Dead (Keine Stimmen)
Gangs of New York (Keine Stimmen)
Aviator (Keine Stimmen)
The Departed
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (19%)
Shutter Island
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (5%)
Hugo Cabret (Keine Stimmen)
The Wolf of Wall Street
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (10%)
Silence (Keine Stimmen)
The Irishman (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 21

Re: Die Filme des Martin Scorsese

391
Habe mich für die 25th Anniversary Version beim Händler meines Vertrauens entschieden - wohlgemerkt aber mehr noch wegen des Preises, da er sie für etwa 3 Euro weniger angeboten hat.
Danke auf jeden Fall für deine verlässlichen und wie immer sehr aufschlussreichen Ausführungen. Freue mich jetzt wieder mal richtig auf den Film.

Weiß nicht, ob ich es schon mal angemerkt habe, aber diese großen, epischen Gangsterdramen der 80er und 90er, die fehlen mir schon ziemlich in der heutigen Kinolandschaft.
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Re: Die Filme des Martin Scorsese

393
Nach meiner letzten Sichtung von "GoodFellas" nominiere ich übrigens folgenden Long Take Steadicam Shot als Kandidat für die Spitzenklasse der besten Szenen der Filmgeschichte:



Unglaublich schön, das ist pure Filmmagie. Was da in 3 Minuten nur durch die Kamera erzählt wird, erzählen andere Filme nicht in vollen 3 Stunden. Große Klasse!
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Re: Die Filme des Martin Scorsese

396
AnatolGogol hat geschrieben:Viel interessanter finde ich hier aber eh die Frage, warum Scorsese diese Einstellung eingebunden hat, während er später eine ganz andere Realität zeigt. Irgendwelche Ideen?
Sicherlich, um das Publikum zu täuschen. Die Titelsequenz von Saul Bass wirkt so, als würde sie sich auf diese erste Szene beziehen, meint aber wohl eher, dass DeNiros Charakter in Las Vegas Hoch und Tief erreichen wird, dass Las Vegas ihn gleichermaßen aufbaut wie zerstört. An eine tiefere Bedeutung denke ich bei dieser PTS nicht, sie dient dazu, das Publikum in die Irre zu führen.
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Re: Die Filme des Martin Scorsese

397
Casino Hille hat geschrieben:Sicherlich, um das Publikum zu täuschen. Die Titelsequenz von Saul Bass wirkt so, als würde sie sich auf diese erste Szene beziehen, meint aber wohl eher, dass DeNiros Charakter in Las Vegas Hoch und Tief erreichen wird, dass Las Vegas ihn gleichermaßen aufbaut wie zerstört. An eine tiefere Bedeutung denke ich bei dieser PTS nicht, sie dient dazu, das Publikum in die Irre zu führen.
Ich meinte aber weniger das Intro/Titelsequenz mit dem durch Luft und Flammen fliegenden DeNiro als mehr den amateurhaften Umschnitt direkt davor, in welchem man sieht wie DeNiros Charakter im Auto sitzt während die Bombe explodiert.
Spoiler
Im späteren Film kann er sich ja aber als er bemerkt, dass was nicht stimmt vor der Explosion mit einem Sprung aus dem Auto retten. Die gleiche Szene läuft also jeweils unterschiedlich ab, also zwei verschiedene Realitäten. Eigentlich ein ziemlich billiger Trick, um das Publikum in die Irre zu führen.
Bei Hitch war es wenigstens eine subjektiv erzählte Version, Scorsese zeigt das Ganze ja aber wenn man so will aus "objektiver" Perspektive.



Man kann es natürlich auch so sehen, dass die Flammen bereits das Intro darstellen und gar nichts mehr mit dem Dummy im Auto zu tun haben, dann passt es wieder halbwegs. :)

Edit: ne, kann auch nicht sein, man sieht bereits den vorderen Teil der Karre explodieren, als die Flammen das Bild noch nicht überdecken.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Die Filme des Martin Scorsese

400
Casino Hille hat geschrieben: 17. September 2017 23:52 Nach meiner letzten Sichtung von "GoodFellas" nominiere ich übrigens folgenden Long Take Steadicam Shot als Kandidat für die Spitzenklasse der besten Szenen der Filmgeschichte:

Unglaublich schön, das ist pure Filmmagie. Was da in 3 Minuten nur durch die Kamera erzählt wird, erzählen andere Filme nicht in vollen 3 Stunden. Große Klasse!
Nach meiner letzten (heutigen) Sichtung von Goodfellas gebe ich dir absolut recht, aber was ich beinahe noch mehr genossen habe ist der Soundtrack. Nicht nur hat Scorsese praktisch ein exzellentes, vollgepacktes Mixtape durch die Jahrzehnte abgeliefert, auch der Trick, nur Musik zu verwenden die mindestens so alt ist wie das jeweilige Handlungsjahr, trägt ungemein viel zur pulsierenden Stimmung des 25 Jahre umspannenden Handlungsbogens bei. Auf mirakulöse Weise passt die Musikauswahl in Verbindung zur narrativen Chronologie jeweils wie die Faust aufs Auge zur dramaturgischen Entwicklung: Es fängt an mit romantischen Rückblicken auf die leichte und abenteuerliche Kindheit in den 50ern in Form von klassischen Nummern wie Rags to Riches und Speedoo, weiter über flamboyante Lieder wie Then He Kissed Me und Vintons Roses Are Red als Verkörperung des glamourösen und unbeschwerten Richboy-Lifestyles, bis hin zuletzt zu den brodelnden Rockmelodien von den Stones, den Who, Clapton und Harrison wenn sich das Umfeld verändert, die Drogen ins Spiel kommen und Henrys private, kleine Mafiawelt in sich zusammenbricht.

Absolut grandios, und es gibt sicher noch an die 40 mehr. Goodfellas ist auf seine ganz eigene Art schon beinahe ein Musikfilm.
We'll always have Marburg

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Re: Die Filme des Martin Scorsese

401
Habe es heute geschafft, mir endlich Silence anzusehen, hauptsächlich weil ich die schauspielerische Arbeit von Adam Driver in den letzten Jahren enorm schätze. Leider hatte der Film abseits des tollen Darsteller-Duos (Garfield & Driver) und einer wahnsinnig atmosphärischen Kameraarbeit nicht allzu viel zu bieten. Obgleich auf dem wunderschön komplexen Roman von Endō Shūsaku basierend, gelingt es dem angepeilten Glaubensepos unter der Führung von Scorsese nur selten, seine Themen um Glauben und Zweifel angemessen zu vertiefen. Die Jesus-Geschichte schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Filmplot, doch die beabsichtigten Parallelen sind letztlich viel zu forciert, um einen Aha-Moment auszulösen. Gerade die Off-Kommentare wirken, als habe Scorsese weder Script noch Publikum zugetraut, den Film selbst zu erschließen, zu erklärend legen sie also den Inhalt dar. Natürlich muss man dem Regie-Altmeister anerkennen, dass er plumpe Schwarz-Weiß-Malerei (Böse Japsen kontra Gute Christen) vermeidet und es ist sogar erstaunlich, dass "Silence" trotz der ständigen Möglichkeit nie in eine verleugnende Legimitation von europäischen Kolonialismus im Namen des Herren ausartet. Und dennoch, trotz all dieser lobenswerten Attribute, ist "Silence" mit fast drei Stunden Laufzeit schlicht zu zäh und lang und mäandert, obwohl sie bereits mehrfach ihren Punkt erreicht zu haben scheint. Scorsese, dem seine Kritiker in jüngerer Zeit gerne vorwerfen, seine Filme zu oft mit Wiederholungen in die Länge zu ziehen, verpasst hier mehrfach ein kraftvolles Momentum, um dann letztlich dort zu enden, wo sein Film schon einige Male gewesen ist. Trotz aller Anspielungen an Conrad's "Herz der Finsternis" mangelt es mit zunehmender Laufzeit an dramaturgischer Stringenz. Und trotzdem: Als filmischer Essay zum Thema Stillleben, um nicht zu sagen als spirituelle Erfahrung kann dieser vermutlich sehr persönliche Film durchaus ansprechend wirken, erst recht weil sich der Handlungsfluss jeden erzählerischen Konventionen verweigert. In den fantastischen Landschaftsgemälden der Kamera kann man dich nicht nur verlieren, sondern bekommt die Chance, eine mystische Naturkulisse äußerst expressiv komprimiert zu erspüren, ähnlich wie es auch im Westerndrama "The Revenant" möglich war, sich von der naturalistischen Stimmung fesseln zu lassen und zugleich Verständnis für andere zivilisatorische Umstände zu gewinnen (etwa, wenn man Verständnis für die japanischen Statthalter und ihre uns fremdelnde fernöstliche Philosophie entwickelt). Für die einmalige Erfahrung daher trotz zahlreicher Mängel einen Blick wert - auf einen zweiten wird es für mich aber wohl nicht hinauslaufen.
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Re: Welches Remake hätt'ns denn gern?

403
Im Internet wird derzeit "The Irishman" von Martin Scorcese gehypt wie nur was. Es soll sozusagen ein Remake von "Good Fellas" sein mit einer Bombenbesetzung (DeNiro, Pacino, Pesci, Keitel etc.).
Wird spannend
Code Name: Anti Spy Agent 666-OH!
Real Name: Louis Duke "The Destroyer" Duck
Parents: illegitimate son of Scrooge McDuck and Magica de Spell

Re: Welches Remake hätt'ns denn gern?

404
DukeDuck hat geschrieben: 3. September 2019 13:50 Im Internet wird derzeit "The Irishman" von Martin Scorcese gehypt wie nur was. Es soll sozusagen ein Remake von "Good Fellas" sein.
Nein, es ist die Verfilmung eines Romans von Charles Brandt. Nur weil in einem Film zum Teil die gleichen Schauspieler mitwirken, ist es deshalb noch lange kein Remake. :wink:
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."