Re: Die Filme von Tony Scott

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Bis es offiziell ist, hier rein damit:

Top Gun 2 vereint Val Kilmer & Tom Cruise erneut, dazu stößt Gene Hackman, produziert von Bruckheimer, Regie Francis Coppola. Quelle? Val Kilmer Facebook:
I just got offered ‪#‎topgun2‬ - not often you get to say "yes" without reading the script...
"It's starring Gene Hackman..."
"Yes" "The director is Francis Coppola..." "Yes!"

Jerry Bruckheimer and Tom Cruise!!! "Yes." We will all miss Tony Scott one of the kindest gentlemen I've ever met in the film biz, but let's fire up some fighter jets again!!!
Hammer Konstellation. Let it be true!

Re: Die Filme von Tony Scott

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Ja, sehe das ebenso. Freue mich auf hoffentlich coole Actionszenen in der Luft. Wird Zeit das ich den ersten Film mal wieder gucke. War irgendwie ziemlich kultig. Und wenn Coppola & Hackman wirklich involviert sind - hammer.

/e:

Übrigens kein Hackman & Coppola für Top Gun 2.

Val schrieb: I just got offered ‪#‎topgun2‬ - not often you get to say "yes" without reading the script...

Darunter:
"It's starring Gene Hackman..." "Yes"
"The director is Francis Coppola..." "Yes!"

Als Beispiele dafür wo man einfach ja sagt, ohne scriptreading.
Scheiße verdammt. Ich war schon so gehyped. Egal. Kilmer & Cruise ist auch toll.

Re: Die Filme von Tony Scott

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Lieblingsfilmreviews von HCN007 Nummer 8

Ich möchte in letzter Zeit ein wenig intensiver auf meine Lieblingsfilme eingehen und euch diese vorstellen. Folgende Filme hatten schon die Ehre:

Edge of Tomorrow
Collateral
Don Jon
The Last Samurai
Die Jagd
Die Insel
Rain Man

Unter meinen Lieblingsregisseuren sind auch die beiden Scott-Brüder Tony und Ridley. Beide sind Regisseure, deren Filmografien beispiellos sind und viele Klassiker und Meisterwerke hervorgebracht haben. Zu Ridleys Filmografie werde ich noch kommen, aber ich möchte hier erstmal seinem jüngeren und bereits verstorbenen Bruder Tony eine Lieblingsfilmreview widmen. Er hat sich im Jahr 2010 einem Film angenommen, der von wahren Ereignissen inspiriert wurde. Die Rede ist von ….

„Unstoppable“ (2010)
Regie: Tony Scott
Musik: Harry Gregson-Williams
Darsteller: Denzel Washington, Chris Pine, Kevin Dunn, Rosario Dawson und einige mehr.
Laufzeit: ca. 94 Minuten (DVD-Fassung)

Worum geht es in „Unstoppable“ ?

In einem Stellwerk in Pennsylvania wird aufgrund des Fehlers eines Lokführers ein Güterzug mit hochgiftigen Chemikalien führerlos mit hohem Tempo auf ein Gleis gelassen, auf dem Gegenverkehr ist. Die beiden Rangierer Frank Barnes und Will Colson befinden sich auch gerade auf derselben Strecke und nehmen die Verfolgung des führerlosen Zuges auf.

Warum liebe ich „Unstoppable“ ?

Im Actionbereich sind mir Filme am Liebsten, die sich auf eine simple Grundidee fokussieren und weitaus mehr herausholen anstatt Filme, die schon von Beginn an mehr sein wollen, denen es aber an Substanz und Tiefe fehlt. „Unstoppable“, der in Deutschland den Beititel „Außer Kontrolle“ bekommen hat, ist wie schon „Speed“ oder auch „Mad Max Fury Road“ ein Non-Stop-Action-Thrill-Ride mit simpler Grundidee und weitaus mehr Substanz, als es erst den Anschein hat. Filmisch orientiert sich „Unstoppable“ stark an „Speed“, hat aber in meinen Augen genug, um als eigenständiger Film zu gelten. Der Film versetzt die ähnlich gelagerten Ereignisse mit einem führerlosen Zug aus Ohio 2001 hier nach Pennsylvania und orientiert sich lose an den Ereignissen.

Visuell bietet der Film schnelle Schnitte, die klassische gut aussehende Werbeoptik eines Tony Scott und handgemachte, wirklich toll gefilmte Action. Was man leicht als „Speed“ auf „Schienen“ abstempeln könnte, ist weitaus mehr als nur eine Kopie und ein Actionthriller – die Grundidee eines führerlosen Zuges mit gefährlichen Chemikalien ist auch perfekt als Katastrophenfilm zu bewerten.
Die beiden Rangierer werden durch Denzel Washington und Chris Pine verkörpert. Denzel spielt den extrem erfahrenen Frank Barnes, dessen Arbeitsvertrag ausläuft und kein Kontakt mehr zu den Töchtern besteht. Chris Pine spielt Will Colson, den jungen, unerfahrenen und frischen neuen Kollegen von Barnes. Von Überwachungstafeln und Büros der Verkehrsgesellschaft aus werden von Rangiermeistern die Rettungsaktionen koordiniert. Rosario Dawson und Kevin Dunn sind hier unterschiedlicher Auffassung, wie das Problem des führerlosen Zuges gelöst werden sollte. Vor allem aus Sicht der ungleichen Typen Barnes und Colson, die anfangs erst gar nicht zu einander passen wollen, in der extremen Situation aber zusammenwachsen, entwickelt sich der Film auch zu einem kleinen Charakterstück, der ein Loblied auf die Arbeiterklasse anstimmt.

Natürlich ist die Action extrem „Over-The-Top“ und das gebotene weist auch Logikfehler auf – aber all das funktioniert im Film wirklich prima. Unterstützt wird dieser schnelle Trip durch einen treibenden Score von Harry Gregson-Williams, der sich schon seit Ewigkeiten auf Rotation in meiner MP3-Playlist befindet. Ein Film, der so „Unstoppable“ ist wie dieser, bietet auf seinem extrem temporeichen Trip nur wenig Pausen zum Luftholen und ist Adrenalin, Action und Spannung pur. Mich unterhält er immer wieder. Schade und Traurig, dass Tony Scott sich das Leben genommen hat und uns keine weiteren großartigen Actionfilme mehr bietet. So bleibt seine großartige Filmografie, aus der ich nicht nur „Unstoppable“, sondern auch „Top Gun“ ; „Tage des Donners“ ; „Crimson Tide“ ; „Der Staatsfeind Nr. 1“ ; „Spy Game“ ; „Mann unter Feuer“ ; „Domino“ und „Deja-Vu“ kenne und gesehen habe. Jeder davon ist gut gewesen.

Danke Tony – für deine Filme und auch für „Unstoppable“ !

„Unstoppable“ bekommt von mir 10/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Die Filme von Tony Scott

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Tony ist halt der Bruder von Ridley (und leider tot).

1983: Begierde - 6/10 Punkte
1986: Top Gun - 3/10 Punkte
1987: Beverly Hills Cop II - 4/10 Punkte
1990: Tage des Donners - 3/10 Punkte
1991: Last Boy Scout – Das Ziel ist Überleben - 6/10 Punkte
1993: True Romance - 7,5/10 Punkte
1995. Crimson Tide – In tiefster Gefahr - 5/10 Punkte
1996: Der Fan - 3/10 Punkte
1998: Der Staatsfeind Nr. 1 - 5/10 Punkte
2001: Spy Game – Der finale Countdown - 5/10 Punkte
2004: Mann unter Feuer (Man on Fire) - 6/10 Punkte
2005: Domino - 4/10 Punkte
2006: Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit - 5/10 Punkte
2009: Die Entführung der U-Bahn Pelham 123 - 5/10 Punkte
2010: Unstoppable – Außer Kontrolle - 7,5/10 Punkte
"Nelly, I'm about to get neck-ed back here. So: No peekin'! ... I said: No peekin'!"
(Joe Bang)

Re: Die Filme von Tony Scott

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Man on Fire (2004) – Tony Scott

Irgendwie hat es mich gejuckt dem Film noch einmal eine zweite Chance gegeben und siehe da: er ist immer noch mindestens genau so doof wie bei Erstsichtung vor über einem Jahrzehnt. Dabei beginnt der Film noch durchaus vielversprechend, da sich Scott der jüngere viel Zeit nimmt seine Figurenkonstellationen zu etablieren. Mexico City erweist sich dabei als exquisiter Backdrop, den Scott in gewohnt sicherer Manier visuell prächtig in Szene zu setzen weiss. Das qualitative Blatt dreht sich nach gut einer halben Stunde, als Scott der Versuchung nicht widerstehen kann die Schlüsselbeziehung zwischen Bodyguard und kleinem Mädchen immer mehr in Kitsch und Lächerlichkeit abdriften zu lassen. Dank Rülps- und Lächelwettbewerbe sowie des in diesen Szenen hinreissend klischeehaften Spiels von Denzel Washington wird der Film zur Fremdschäm-Orgie.

Nachdem Man on Fire nach dem ersten Drittel dann zum reinen Rachereisser umschwenkt wird es erstaunlicherweise aber sogar noch schlimmer. Zwar sind die Kitschmomente dann rarer gesäht (aber immer noch vorhanden, wie etwa wenn der beinharte Bodyguard gerührt im Tagebuch des kleinen Mädchens blättert („Creasy-Bär“ omfg!)), dafür entgleitet Scott hier aber endgültig das Tempo seines Films. Lahmend schleicht der Film dahin und folgt Washingtons zuweilen äusserst blutigen Racheeskapaden (wobei die diversen Folterszenen ironischerweise dann tatsächlich die Höhepunkte des Film sind, da hier wenigstens „ordentlich auf die Kacke“ gehauen wird), ohne dass die Story jemals wirklich spannend wird. Dabei hilft es auch nicht, dass die Hintergründe der Entführung bereits zu Beginn des Films äusserst offensichtlich angedeutet werden. Die tolle Besetzung (Walken, Rourke, Giannini) wird in Klein- bis Kleinstauftritten verheizt und darf hier und da ultra-peinliche Dialogperlen von sich geben (etwa wenn Walken über Washingtons künstlerische Ader als Killer und dessen ultimatives Meisterwerk schwadroniert).

Das schmalzig-peinliche Quasi-Happy End, welches dem ganzen dann noch die Krone aufsetzt, beendet den viel zu langen Film (zweieinhalb Stunden mit einer problemlos in der Hälfte der Zeit abfrühstückbaren Handlung), wobei das nicht ganz stimmt, da noch ein merkwürdig aufgesetzt wirkender Nachklapp in Form einer untertitelten Kurzeinstellung kommt, in der die Bösewichte dann doch noch ihr Fett abbekommen. Oh je Tony, da wollte wohl jemand sein großes Epos schaffen und raus kam dann doch nur ein zwar zumeist schön ausschauender, aber lahmer und oftmals peinlicher Klischeequark. Eine merkwürdige Mischung aus ultra-seichten und ultra-brutalen Momenten, handwerklich wie immer bei Tony Scott über jeden Zweifel erhaben (wobei sein Schnittkinkerlizchen hier auf Dauer etwas arg penetrant sind), dramaturgisch aber äusserst schwach.

Wertung: 3,5 / 10
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"