Die Szenen, in denen Cavills Gesicht bearbeitet werden musste, stammen aus den Nachdrehs unter Joss Whedon.

Clark Kent bzw. Superman mit Schnauzer wäre auch voll mein Ding, Baby! Am liebsten einen richtig amtlichen Pornobalken im späten 70er- bzw. frühen 80er-Jahre-Stil. Wäre mir für den Film einen Extrapunkt wert.

Unter dem Gesichtspunkt (Was für ein Wortspiel !) dieser digitalen Bartentfernung mit dem "Moustachegate" und dem Kinostart im November hätten die Filmemacher auch ggf. auf den "Movember" aufmerksam machen können. Da lassen sich einige Männer den Bart komplett rasieren und fangen bei 0 an für den Bartwachstum. Hat aber einen ernsten Hintergrund, denn die Movember Foundation sammelt jeden "Movember" Spenden für die Erforschung und Prävention von klassischen Männerkrankheiten wie Prostatakrebs, Hodenkrebs, Männerdepression und bipolaren Störungen. Das wäre eine richtig coole Aktion von Warner und DC gewesen, wenn man diese Reshoots auch für einen guten Zweck hätte genutzt.

Justice League, 2017
Jack Snyder, Joss Whedon

oder: Ein Kinobesuch im Jahr 2017

Nach einiger Zeit noch mal mit Freunden im Kino gewesen. Eigentlich habe ich dem Superhelden-Schmarrn inzwischen abgeschworen. Bei dem letzten Thor, Wonder Woman, Suicide Squad, Guardians habe ich ausgesetzt. Die Filme davor waren einfach durch die Bank nur noch langweilig (Deadpool, Doctor Strange, Logan).

Um es ganz klar zu sagen: Dieses Genre ist so dermaßen am Ende, dass es ein Wunder ist, dass jede dieser Wiederholungen und bestenfalls leicht modifizierten Reißbrett-Nummern immer noch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich seine 600+ Mio USD an den Kinokassen macht.
Doch es kam noch schlimmer an diesem Abend: Wer den Block an Trailern gesehen hat, kann das gleiche Urteil gleich für ganz Hollywood ausstellen. Es gab nicht eine einzige Vorschau für einen eigenständigen Film. Nur Sequels! Nur Comicverfilungen! Nur Weltuntergang! Und das alles in der ewig gleichen Optik mit den hunderfach gesehenen CGI-Kamerafahrten bei denen CGI-Hampelmännchen im Kostüm über rotierende Autos hüpfen. Abartig!

Der Film wurde dann der daraus resultierenden niedrigen Erwartung gerecht. Wie können zwei Stunden mit viel Action nur so dermaßen uninspiriert und schlicht langweilig daher kommen?
Sind sich die Leute bei DC nicht selbst zu doof dafür, praktisch eine ganze Handlung mit jedem noch so kleinen Detail bei den Marvel und X-Men Filmen abzukupfern? Ist die Comiceelt wirklich so dermaßen durchschaubar und unkreativ?

Flash = Quicksilver (nur nicht so lustig)
Cyborg =Iron-Man (nur ohne Charme und Witz)
Superman = Hulk (wenn gar nichts mehr geht, hilft der unendlich starke und unzerstörbare immer)
WonderWoman = Thor
Irgendwelche energieerzeugenden Boxen = Tesserakt bei Marvel
Eine feindliche Invasion von Außerirdischen die durch ein Tor zwischen den Welten einfliegen = siehe Thor/Avengers
Der Background um den Kampf des Steppenwolfs gegen die Amazonen = siehe Thor 2
Der Steppenwolf als ultrastarkees CGI Männchen = siehe... eigentlich jeder Marvelfilm
Zeitlupensequenzen in denen der Blitzschnelle faxen macht = ...

Ich kann und will gar nicht so viel erinnern wie hier kopiert wurde.

All das kann ja immer noch interessant sein, aber dafür braucht man eben a) Schwung in der Regie, b) charismatische Helden und c) Chemie zwischen diesen.
Leider versagen die Produzenten und der Regisseur (unentschuldigung: Die Regisseure) auch hier auf ganzer Linie.
Der Film lässt sich unendlich Zeit die verschiedenen Figuren in Stellung zu bringen. Gefühlt braucht man 100min bis das "Team" mal zusammen ist. Derlei Team-Rekrutierung hat man anderswo schon viel besser gesehen. Ständig wechselt der Film Perspektiven und Fokus. Wenn man dann endlich grade so das Team zusammen hat, beschäftigt sich der Film 15min lang mit der Auferstehung Supermans, die dann in einen unglaublich schwulstigen und melodramatischen Part übergeht.
Sorry: Hier passt wirklich nichts! Nichts!!! Was bei Marvel mit Bedacht und weiser Voraussicht über Filme aufgebaut wird, wird hier in einen Film gespresst. Während die Avengers es irgendwie geschafft haben, verschiedenee Genre und Ansätze in eine gemeinsame Welt zu bringen, scheitert DC hier grandios. Die schwulstige Superman Ästhetik Synders will so gänzlich zum Fantasy-Trash Look der anderen Figuren passen. Zwischendrin ist Afflecks Batman, der einfach so dermaßeen fad und ausgelaucht daherkommt - und mit ihm die wohl gnadenloseste Fehlbesetzung der letzten 100 Jahre Hollywood: Jeremy Irons als Alfred (und mit ihm der eigentlich im Stimm-Ruhestand befindliche Synchronsprecher Thomas Fritsch).
Kaum Chemie zwischen den Figuren. Humorversuche die selbst am pubertierenden Publikum kläglich scheitern. Ja geht es denn noch?

Was funktioniert? Wenig.
Aber ganz ehrlich, ich hätte mir 2 Stunden das wunderschöne Gesicht von Gal Gadot anschauen können (alternativ auch gerne ihren zensiert in dieser schwarzen Lederhose)

Man könnte nun fragen, wer so einen Mist in Hollywood freigibt.
Man könnte fragen wer sich sowas anschaut und es für gut befindet.
Könnte man... Bringt aber nichts, wenn man die Trailer vor dem Film gesehen hat

P.S.:
und ja: die CGI-Entfernung von Cavills Schnurbart ist wirklich ein schlechter Witz

Also nichts für ungut, aber wer ewig nicht mehr im Kino war und die entsdprechende Einstellung zum Superheldenfilm hat, der geht doch nicht in Justice League. Das war nun wirklich sonnenklar, was einen da erwartet. Snyder, die Marvel dilettantisch hinterherhinkende DC-Masche auch.
Da gäbe es im Moment wirklich dutzende lohnendere Filme, selbst für eine nicht nach Anspruch suchende Freundesrunde.Also was soll dieser Verriss? Die Frage ist doch eher, was wolltest du in dem Film? Zumal mit dem rundum gelungenen Thor 3 praktisch zeitgleich ein deutlich lohnenderes Pendant zu haben gewesen wäre.

Ich wollte einfach spontan ins kino und einen unterhaltsamen Film sehen. Thor3 hatten die Freunde schon gesehen. (aber auch nicht besser bewertet)
Verreißen darf ich doch wann immer ich will wenn mir ein Film so dermaßen nicht gefällt.

Sehe das ganz wie Daniel. Auch an den JL Film darf man Erwartungen haben und das Ding dementsprechend abstrafen. Oh, und d'accord zu Irons. Michael Caine wird schmerzlich vermisst.

danielcc hat geschrieben:Ich wollte einfach spontan ins kino und einen unterhaltsamen Film sehen. Thor3 hatten die Freunde schon gesehen. (aber auch nicht besser bewertet)
Verreißen darf ich doch wann immer ich will wenn mir ein Film so dermaßen nicht gefällt.

Ich kenne niemand - außer deine Freunde - die beide Filme gesehen haben und Justice League gleichwertig zu Thor bewertet haben, geschweige denn besser.

Wie gesagt, einen unterhaltsamen Film konnte man imo bei DC nun wirklich nicht erwarten. Und nachdem du ja so gern auch im Internet recherchierst hättest du mal auf das US-Einspiel, rotten tomatoes etc. schauen können, da gibt es genug Indikatoren die zusammengenommen alles andere als einen guten Film erwarten lassen. Aber wie gesagt, die allseits bekannte Kombi Zack und DC reicht vollkommen, um den Film einschätzen zu können.

Klar, du kannst verreissen was du willst, nur verstehe ich beim besten Willen nicht, wie du da ansatzweisetolle Unterhaltung hast kommen sehen bzw. erwartet hast.

Casino Hille hat geschrieben:Auch an den JL Film darf man Erwartungen haben

Kurz: Nö.

Auch schlechte Filme brauchen Verrisse. Sorry, aber das ist doch jetzt Aufregen um des Aufregens Willen, Vodka.

Keine Sorge Hille, ich rege mich überhaupt nicht auf. Eher bin ich amüsiert. Aber zu schreiben, dass Superheldenfilme totaler shit sind ...

Zitat:
Eigentlich habe ich dem Superhelden-Schmarrn inzwischen abgeschworen. ... Um es ganz klar zu sagen: Dieses Genre ist so dermaßen am Ende, dass es ein Wunder ist, dass jede dieser Wiederholungen und bestenfalls leicht modifizierten Reißbrett-Nummern immer noch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich seine 600+ Mio USD an den Kinokassen macht.

... und dann ausgerechnet in den mit miesen Kritiken und enttäuschenden Box Office Zahlen gestarteten JL zu gehen um sich dann darüber zu echauffieren was das doch für ein hohler und öder Bockmist ist, ist schon ein gutes Stück weit lächerlich. Aber jedem seine Meinung, es gibt wichtigeres im Leben. Ich habe meinen Standpunkt klar gemacht. Thema zu Ende.

Der CGI-entfernte Schnurrbart ist sicher eine Batman-1966-Hommage. Back to the roots und so. ^^

Funksoulbrother hat geschrieben:... "Wonder Woman" auch gesehen...
Der Film selber ist solide Unterhaltung mit einigen deutlichen Plotlöchern und historischem Nonsens im Hintergrund. Ich würde ihn mit 6 von 10 Punkten bewerten.
....

Ich komme auf ganz knappe 7/10. Die erste 1h ist wirklich toll. Die 2te Hälfte Mist.

Von DC mag ich nur einzelne Batman-Filme (insbesondere der erste von Burton und Batman Begins), ansonsten war da das meiste enttäuschend. Da bietet Marvel sicherlich mehr.
Die DC-Animationsfilme sind dagegen teilweise überraschend gelungen, unter anderem "Batman: Under the Red Hood" oder "Batman: Year One".

Vodka, da bin ich aber auch nicht unlogischer als Leute, die mit sehr hohem historischem Anspruch immer und immer wieder in Hollywoodfilme und sogar Comicverfilmungen gehen, um sich dann regelmäßig hier staatstragend über die fehlende historische Korrektheit echauffieren