Jahresrückblick 2014

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Wieder einmal hat sich ein Kinojahr dem Ende zugeneigt, wieder einmal habe ich bei weitem nicht alle Filme gesehen, die ich mir vorgenommen hatte und wieder einmal fasse ich den Vorsatz, es im nächsten Jahr besser zu machen. Das ein oder andere Mal habe ich es aber natürlich auch dieses Jahr ins Kino geschafft, und natürlich gibt es wieder eine kurze Einschätzung der Filme, die ich 2014 auf der grossen Leinwand gesehen habe.

The Grand Budapest Hotel (Wes Anderson)
Ein nahezu überbordendes Spektakel an wahnwitzigen Ideen und Einfällen. Ungemein originell, witzig, visionär und ultra-unterhaltsam.
9 / 10

A Most Wanted Man (Anton Corbijn)
Ein erstklassiges Ensemble, eine clevere und spannende Erzählung, messerscharf gezeichnete Charaktere und eine dezente aber kraftvolle Inszenierung: einer der besten Agentenfilme der letzten Jahre, aufregende und feinsinnige Kost. Eine mehr als würdige Abschiedsvorstellung für Philip Seymour Hoffman.
9 / 10

Kaththi (A.R. Murugadoss)
Anspruchsvoll wie auch unterhaltsam, eine Studie sozialer Missstände in der Dritten Welt und zugleich ein bombastisches, leichtfüssiges Actionspektakel - und alles stimmig zu einem grossen Ganzen verwebt.
9 / 10

47 Ronin (Carl Rinsch)
Endlich mal wieder ein feinsinniger Abenteuerfilm mit dezent eingearbeiteten Fantasy-Elementen und mit viel Gespür für Optik und Atmosphäre inszeniert. Rinsch sollte man definitiv im Auge behalten.
9 / 10

X-Men: Days of Future Past (Bryan Singer)
Erreicht zwar nicht schillernde Qualität des herausragenden Vorgängers, aber auch in der siebten Runde der tollen Superhelden-Chronik ist Singer wieder ein einfallsreicher, kurzweiliger Fantasy-Spass gelungen, der mit der wohl faszinierendsten Zeitlupensequenz der letzten Jahre aufwartet.
8,5 / 10

Gone Girl (David Fincher)
Fincher ist eine Bank. Wieder einmal ist ihm ein eindringlicher Thriller geglückt, der darüber hinaus auch als Familiendrama, Charakterstudie und Medienkritik gleichermassen gut funktioniert. Nicht zuletzt durch Konzipierung und Darstellung der Figuren sehr spannend.
8,5 / 10

12 Years a Slave (Steve McQueen)
Vielschichtig herausgearbeitete Adaption eines Einzelschicksals im vielleicht dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte. Nicht immer ganz unpathetisch und frei von Kitsch, dafür aber auch häufig nüchtern und narrativ eindrucksvoll.
8 / 10

The Wolf of Wall Street (Martin Scorsese)
Lieblingsregisseur Nummer eins. Scorsese kehrt in die thematischen Gefilde seines Comeback-Klassikers Goodfellas zurück und inszeniert seine High-Society-Satire als masslos überzogenen, bizarren Drogentrip. Die tabulose Inszenierung garantiert ebenso viel Spass wie Hauptdarsteller Di Caprio, der spielt als gäbe es kein Morgen.
8 / 10

Interstellar (Christopher Nolan)
Lieblingsregisseur Nummer zwei. Nolan kann die gekünstelte Tränendrüse nicht immer zurückhalten, ebenso wenig redundante Erklärungen und Dialoge, fasziniert in seiner Science-Fiction-Oper aber mit einer visuellen Pracht und philosophischer Substanz, wie man sie seit den Tagen von Kubrick nicht mehr häufig erlebt. Kein zweites 2001, aber definitiv ein visionärer und starker Film.
8 / 10

Sin City: A Dame to kill for (Robert Rodriguez)
Die zweite filmische Adaption, die sämtliche Stärken und Schwächen des Erstlings teilt. Qualitativ schwankender Grossstadt-Episodenfilm, dessen untypische und innovative visuelle Gestaltung und Verfremdung aber durchgehend enorm beeindruckt.
8 / 10

Homefront (Gary Fleder)
Stallone und Statham Nummer eins. Homefront ist ein erfreulich altmodischer aber nicht altbackener Kleinstadtthriller über einen sich in ungeahnte Dimensionen aufschaukelnden Nachbarschaftskonflikt. Dramaturgisch gut gemacht und mit Actionszenen der alten Schule verfeinert.
8 / 10

A Long Way Down (Pascal Chaumeil)
Schönes Feel-Good-Movie über die Freundschaft vier Suizidgefährdeter. Pierce Brosnan sieht man doch immer gerne.
7,5 / 10

Grudge Match (Peter Segal)
Erstaunlich launige und frische „Coming-of-Age“-Komödie der etwas anderen Art, Stallone und De Niro waren wohl schon lange nicht mehr so engagiert bei der Sache. Von Segal als spassige Boxerkomödie mit einigen gelungenen ernsteren Untertönen angelegt.
7,5 / 10

The Expendables 3 (Patrick Hughes)
Stallone und Statham Nummer zwei. Es knallt und kracht auch in der dritten Nummernrevue der Genre-Ikonen gewaltig! Brachiale Actionszenen, legendäre Eigenzitate und vordergründige Gags kommen am laufenden Band. Ein Guilty-Pleasure der besonderen Art, und dazu noch viel stimmiger inszeniert als die beiden Vorgänger.
7,5 / 10

A Million Ways to Die in the West (Seth MacFarlane)
MacFarlane mag man, oder man mag ihn nicht. Ich fühle mich von seinen Filmen eigentlich immer gut unterhalten, was in erster Linie an seinem tabulosen, sicherlich etwas plakativen Stil liegt. Hin und wieder entgleist der Humor, ansonsten ist sein Westernklamauk aber für viele Lacher gut.
7 / 10

Exodus (Ridley Scott)
Bildgewaltiger und eindrucksvoll inszenierter Bibelfilm, der zwar in der Entwicklung von Handlung und Charakteren nicht immer gut ausgearbeitet ist, seine Mängel aber mehr und mehr ausbügelt. Optisch einer der Höhepunkte des Jahres.
7 / 10

American Hustle (David O. Russel)
Der am meisten überschätzte Film des Jahres: Zwar grösstenteils kurzweiliger, aber auch belangloser und unausgegorener Genre-Mix ohne prägende oder nennenswerte Akzente mit einem bestenfalls mittelmässigen Darstellerensemble.
5,5 / 10

Magic in the Moonlight (Woody Allen)
Anfänglich eine enorm launige und charmante Urlaubskomödie, die aber mehr und mehr ins Unentschlossene und Oberflächliche abdriftet und mit thematischen Ambitionen auffährt, die nicht erfüllt werden können. Von Altmeister Allen habe ich mir etwas mehr erhofft.
5 / 10

Monuments Men (George Clooney)
Spannender und launiger Abenteuerfilm vor historischer Kulisse, schön inszeniert und mit sichtlicher Freude gespielt von den alten Haudegen. Nein, Moment, das waren die Erwartungen an den Film. Liefern kann Clooney jedoch nur ein weitgehend inspirations- und höhepunktslos vor sich hin dümpelndes, belangloses Filmchen. Mittelmass in Reinkultur.
4,5 / 10

Sabotage (David Ayer)
Reissbrettartiger und durchschnittlicher Drogenkrimi- Arnolds Karriere hat durchaus bessere Tage gesehen.
4 / 10

I, Frankenstein (Stuart Beattie)
Kolossale Gurke, richtig erbärmliches, uninspiriertes, redundantes und einfallsloses Fantasy-Kino nach 08/15-Schablone.
2 / 10

Ausserdem hatte ich noch die Gelegenheit, einen meiner absoluten All-Time-Favoriten im Kino zu seh… zu erleben. Da es kein Film von 2014 ist und er sowieso allen Filmen dieses Jahr turmhoch überlegen ist, läuft er ausser Konkurrenz. Aber weil es in diesem Beitrag um Kinobesuche geht, muss er natürlich trotzdem aufgezählt werden.

2001: A Space Odyssey (1968, Stanley Kubrick)
Nicht nur eine Reise über die Grenzen von Zeit und Raum, sondern auch eine Reise ins Unergründliche und weit über die Grenzen der Vorstellungskraft hinaus. Kubricks grösstes Vermächtnis und eine der sowohl visuell wie auch emotional schönsten und ehrlichsten Erfahrungen die das Medium Film zu bieten hat.
10 / 10 (eher 12 / 10)
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Jahresrückblick 2014

2
Sehr interessanter Jahresrückblick. Danke dafür. Ob ich das mit meinem 40+ Kinogängen letztes Jahr mache, weiß ich nicht. Die meisten haben hier ohne hin Reviews bekommen.

Außer Konkurrenz:

Star Wars Episode I - Die dunkle Bedrohung
Star Wars EPisode II - Der Angriff der Klonkrieger
Star Wars Episode III - Die Rache der Sith
Star Wars Episode IV - Eine neue Hoffnung
Star Wars Episode V - Das Imperium schlägt zurück
Star Wars Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Normale Kinofilme:

Captain America - The Winter Soldier 3D (2x)
Interstellar/Die Tribute von Panem: Mockingjay Pt. 1
X-Men: Zukunft ist Vergangenheit 3D (2x)
Edge of Tomorrow 3D
Gone Girl
Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere (3D)
Guardians of the Galaxy 3D
Drachenzähmen leicht gemacht 2 3D
Godzilla 3D
12 Years a Slave
Maze Runner - Die Auserwählten im Labyrinth
Planet der Affen: Revolution 3D
The Wolf of Wall Street
Das Schicksal ist ein mieser Verräter
Maps to the Stars
The Expendables 3 (2x)
Noah 3D
47 Ronin 3D
300 - Rise of an Empire 3D
American Hustle
Das erstaunliche Leben des Walter Mitty
Zwei vom alten Schlag
Wie der Wind sich hebt
Sabotage
Homefront
Annabelle
Brick Mansions (2x)
The Amazing Spider-Man 2 3D
Divergent - Die Bestimmung
Pompeii 3D
Monuments Men
Paranormal Activity: Die Gezeichneten
Maleficent - Die dunkle Fee
.
Storm Hunters
.
.
.
Transformers: Ära des Untergangs 3D

Letzter Platz mit Abstand das grottigste was ich bislang im Kino gesehen habe..

Re: Jahresrückblick 2014

3
Ich hoffe, dass ich keinen Film vergessen habe. Es war für mich nicht so wirklich ein Film dabei, der mich vollkommen begeistert hat; sprich einen 10er habe ich im letzten Jahr im Kino nicht geschaut. Unmittelbar nach der Erstsichtung am ehesten noch Gone Girl - aber mit ein paar Tagen Abstand dann doch nicht mehr.


Gone Girl
Homefront
American Hustle
Das erstaunliche Leben des Walter Mitty
The Wolf of Wallstreet
Godzilla 3D
The Expendables 3
Streif - one hell of a ride
A long way down
Interstellar
Sin City 2 - a dame to kill for


Das ist jetzt nur eine Aufzählung und keine Rangliste.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Jahresrückblick 2014

4
Mir fehlen auch noch eine handvoll Filme von den 2014er Veröffentlichungen, die ich in nächster Zeit nachholen werde. Aber auch jetzt kann ich schon sagen, dass das Filmjahr 2014 für mich etwas besser ausgefallen ist als die davor. Das liegt vor allem am sehr interessanten und qualitativ gutklassigen ersten Kinoquartal sowie einigen herausragenden Direct-to-Video-Veröffentlichungen. Denn es lässt sich auch nicht übersehen, dass ab April im Kino die guten Filme mit der Lupe gesucht werden mussten und dass das Niveau der Hollywood-Blockbuster immer tiefere Regionen erforscht. Anyway, es war alles in allem ein gutes Filmjahr, mal sehen was 2015 bringt.



Stalingrad
Handwerklich schwaches, erschreckend schmerzfreies Weltkriegsmärchen um edle Sowjets und dreckig-hinterhältige Deutsche. Oft unfreiwillig komisch, aber das Lachen bleibt einem bei dieser ernstgemeinten Propaganda öfter im Hals stecken.
2 / 10


Pompeii
CGI-Lachplatte nach bekannter Andersonscher Art. Peinliches darstellerisches Gezappel, langweilige Inszenierung, hanebüchene Handlung.
2,5 / 10


Der blinde Fleck - Täter. Attentäter. Einzeltäter?
Bräsige, pseudo-kritische Geschichtsaufarbeitung. Langweiliges, politisch stark parteiliches Sperrkino aus deutschen Landen. Gähn.
3 / 10


Noah
Bibel goes Herr der Ringe: pseudointellektuelle alttestamentliche Lachplatte mit unfreiwillig komisch agierender Darstellerriege.
3 / 10


Cerro Torre - Nicht den Hauch einer Chance
Langweiliges Red Bull-Werbefilmchen mit blassen “Darstellern” und einfallsloser Inszenierung.
3,5 / 10


Auge um Auge
Bräsiges Rachedrama mit unwahrscheinlich verschenktem hochkarätigem Darstellerpotenzial und ohne Gespür für Spannung und Dramaturgie.
4 / 10


Jack Ryan: Shadow Recruit
Schrecklicher, aufgeblasener Pseudo-Reboot, welcher mit Clancys literarischen Vorlagen nur noch den Namen gemein hat. Jack Ryan goes Actionhero, ein fehlbesetzter Pine und ein Regisseur Branagh, der weder Spannungselemente noch Actionszenen interessant zu gestalten weiss. Da hilft auch ein solider Costner nix, ab dem zweiten Drittel dröge und lahm.
4 / 10


American Hustle
Möchtegern-Satire mit hemmungslos drauflos chargierendem Staraufgebot aus welchem lediglich Bale positiv herauszuragen versteht. Handlung und Figuren werden zu Gunsten einer bizarren 70er Jahre Mode- und Frisuren-Freakshow geopfert. Kaum Unterhaltungswert, noch weniger Witz, keine erkennbare dramaturgische Linie.
4,5 / 10


X-Men: Zukunft ist Vergangenheit
Geschwätzige Zeitreisenschwurbelei mit wenigen inszenatorischen Lichtblicken, aber auch diversen diesbezüglichen Totalausfällen. Auch bei diesem Film gilt leider mal wieder: von allem zu viel ist selten dienlich.
4,5 / 10


Interstellar
Bildgewaltiges, inhaltsleeres Großkino mit bleierner Inszenierung und Dramaturgie sowie mit Ausnahme des starken McConaughey schwachen Darstellern. Schade um die gute Idee und den guten Anfang.
4,5 / 10


Monuments Men - Ungewöhnliche Helden
Der 2. Weltkrieg in der Wunschvorstellung der liberalen Hollywoodelite. Clooney liefert einen langweiligen, dramaturgisch entsetzlichen Mix aus Ensemble-Gaudi und Pseudo-Kriegsdrama ab. Immerhin in seinen Epsioden leidlich unterhaltsam.
5 / 10


Mud
Ordentlich gespielte aber auch äusserst konventionelle Krimiballade mit coming-of-age-Hintergrund, die sich mehr und mehr tot läuft. Die Geschichte um den Knacki mit vermeintlichem Herz und das halbwüchsige Kind hat man auch schon gefühlte 100x gesehen – und eben auch weit besser.
5 / 10


Grace of Monaco
Heiligenverehrung Teil 1: Story und Inszenierung bleiben leider noch blasser als der Teint von Hauptdarstellerin Kidman, die übermäßige Ikonisierung der Kelly nervt zudem. Immerhin schönes Setdesign und ein paar amüsante Momente.
5 / 10


Erlöse uns von dem Bösen
Auf allen Gebieten mittelmäßiger und biederer Horrorthriller, der sich nahezu sklavisch an die Regeln des Genres hält und nicht zuletzt deshalb auch so vorhersehbar ist.
5 / 10


Snowpiercer
Verkopfter Mix aus Gesellschaftskritik und Action mit allzu viel Gelaber und zu wenig Sinn für Tempo.
5,5 / 10


Transcendence
Tolle Ausgangsidee, solide Besetzung, starkes erstes Drittel – danach macht der Film eine besorgniseregende Talfahrt und kann das gegebene Versprechen eines sehr guten Films nie auch nur annähernd einhalten.
5,5 / 10


The Lego Movie
Quasi-Comicverfilmung für die Happy-go-Lucky-Generation mit unzähligen filmhistorischen Anspielungen, aber auch unübersehbarer Tendenz zur fragmentarischen Episodenhaftigkeit. Auf Dauer ermüdend.
5,5 / 10


Homefront
Stinkkonventioneller 80er Jahre-Retro-B-Film mit unglaubwürdiger Story und Figuren. Guter Anfang, zunehmend lahmender Rest.
5,5 / 10


Sabotage
Ungewöhnlicher Schwarzenegger-Film mit interessanter Ausgangsidee und solide bis gut spielendem Personal. Erstaunlich blutig, leider aber auch in der Dramaturgie allzu schleppend. Gute Ansätze, aber letztlich geht dem Film auf halber Strecke die Luft aus.
5,5 / 10


Tokarev
Über weite Strecken überdurchschnittlicher Rachethriller, dem leider gegen Ende zusehends der Sprit ausgeht, was den Gesamteindruck leider nach unten zieht.
5,5 / 10


Man of Tai Chi
Mediokres Eastern-Revival mit netten Kampfszenen aber leider auch einer belanglos vor sich hinplätschernden Geschichte. Visuell von Reeves aber ansprechend umgesetzt.
6 / 10


The Wolf of Wall Street
Bemüht sarkastische, überlange Yuppi-Abrechnung mit einem überzeugenden DiCaprio. Nach starkem Anfang lässt der Film leider immer mehr nach und läuft sich in seiner Überdrehtheit mehr und mehr tot.
6 / 10


Diana
Heiligenverehrung Teil 2: verklärende, aber immerhin emotional halbwegs berührende Nachzeichnung der letzten Jahre der „Königin der Herzen“. Etwas arg steril und distanziert in der Figurenzeichnung, aber weitgehend unterhaltsam.
6,5 / 10


300: Rise of an Empire
Weitgehend inhaltsleerer Splatterporno in CGI-künstlicher Edeloptik, immerhin mit ordentlichen Darstellern und kurzweiligen Actiongemetzeln. Mehr aber auch nicht.
6,5 / 10


3 Days to Kill
Übertrieben-greller Genremix, bei dem zusammengeführt wurde, was eigentlich nicht zusammengehört. Funktioniert erstaunlicherweise dennoch halbwegs, nicht zuletzt aufgrund sehr ordentlicher Action und mit Costner einem allesüberragenden Hauptdarsteller.
6,5 / 10


Godzilla
Nett gemachtes, aber letztlich sowohl in Bezug auf Story, Charaktere und Inszenierung recht biedere Neuverfilmung des japanischen Kultmonsters. Unterm Schnitt auch nicht wirklich besser als die schwäbische Interpretation.
7 / 10


Planet der Affen: Revolution
Sehr stark getrickste Fortsetzung mit unterhaltsamer Story, die aber auch völlig vorhersehbar abläuft. Dass man ausschliesslich auf Klischeefiguren gesetzt hat macht den Film auch nicht wirklich besser. Dennoch unterhaltsam.
7 / 10


Und Äktschn!
Polt wieder ganz in seinem Element zwischen bissiger Satire und launigem Bajuwaren-Humor. Reicht nicht ganz an frühere Kino-Großtaten des Meisters heran, taugt aber trotzdem als vergnügliches Vehikel.
7 / 10


Nicht mein Tag
Nettes Comeback von Peter Thorwarth mit gut aufgelegten Darstellern und launigen Figuren, allerdings auch ohne den Biss vorangegangener Grosstaten wie Bang Boom Bang oder Goldene Zeiten.
7 / 10


12 Years a Slave
Bemühtes, schauspielerisch gekonntes Sklavereidrama, das aber merkwürdigerweise sein an sich emotionales Thema weitgehend emotionslos und distanziert abhandelt und mich als Zuschauer damit irgendwie teilnahmslos zurücklies.
7 / 10


A Million Ways to Die in the West
Trotz einiger Hänger und ab und an etwas gewollt wirkendem Humor doch unterm Streich eine launige und ordentlich unterhaltende Schnurre mit sympathischen Darstellern.
7 / 10


Mandela: Der lange Weg zur Freiheit
Gut gespieltes, durchgängig unterhaltsames Biopic mit einem beachtlich aufspielenden Idris Elba.
7 / 10


A Long Way Down
Launiges und charmante Hornby-Verfilmung mit liebenswerten Hauptfiguren und gut aufgelegten Darstellern.
7 / 10


Saving Mr. Banks
Nette, aber auch erwartungsgemäß zahnlose Disney-Geschichtsstunde rund um die Entstehung von Mary Poppins.
7 / 10


Das erstaunliche Leben des Walter Mitty
Nettes kleines Feelgood-Abenteuer, welches gekonnt mit Wunschvorstellungen und Realität spielt. Hätte aber gern etwas weniger herzig und dafür noch etwas bissiger sein dürfen.
7,5 / 10


Non-Stop
Zwar unglaubwürdiger, aber dafür schön spannender Actioner getreu dem Motto: der Weg ist wichtiger als das Ziel.
7,5 / 10


Die zwei Gesichter des Januars
Highsmith meets Hitchcock: edel ausgestatteter und stilvoll gefilmter 50er Jahrethriller mit gut aufgelegten Hauptdarstellern. Leider zeitweise aber auch mit etwas Leerlauf, dennoch spannend und unterhaltsam.
7,5 / 10


Zulu
Stark gespieltes Thrillerdrama vor interessantem südafrikanischem Hintergrund. Bloom überzeugt mit einer kaum für möglich gehaltenen darstellerischen Leistung. Durchgängig spannend, aber man hätte dem Film noch etwas mehr Zug gewünscht,
7,5 / 10


Dallas Buyers Club
Starkes Schauspielerkino mit einem fantastischen McConnaughey und einer emotional ergreifenden Inszenierung zwischen Drama und unerwartet viel Witz.
7,5 / 10


Grand Budapest Hotel
Einfallsreiche und tragikomische Filmkunstperle mit spielfreudigen Darstellern. Raph Fiennes präsentiert sich in absoluter Topform!
8 / 10


Lone Survivor
Packendes Kriegsabenteuer, das den Zuschauer durch die sehr direkte Inszenierung in Mitten eines Feuergefechtes schleudert. Da drückt man auch bei zuweilen pathetischen Szenen gern mal beide Augen zu.
8 / 10


All Is Lost
Packendes Abenteuerdrama. Redford zieht als Seebär am Rande der Verzweiflung alle Register. Die reduzierte Inszenierung lässt die Unbarmherzigkeit der Naturgewalten umso besser zur Geltung kommen.
8 / 10


Banklady
Überzeugende Krimikost aus deutschen Landen mit tollen Darstellern und liebevoller Retro-Ausstattung.
8 / 10


Nebraska
Alter Kauz auf großer Fahrt: ein fabelhaftes Ensemble rund um den auftrumpfenden Bruce Dern, eine unterhaltsame Odysse durchs Niemandsland des Mittleren Westens sowie eine gelungene Mischung aus tragikomischen Momenten und warmherzigem Humor machen auch den neuesten Film von Payne zu einem Fest für Liebhaber tragikomischer Kost.
8 / 10


Stromberg - Der Film
Der Papa in Topform – auch in Kinolänge. Den Machern gelang es erfreulicherweie scheinbar mühelos den Biss der Serie auch in den Kinofilm rüberzuretten. Durch die längere Laufzeit wird der alltägliche Bürowahnsinn sogar noch intensiver.
8,5 / 10


Zwei vom alten Schlag
Zwei Schlachtrösser in großartiger Form: tolle Quasi-Rocky-Hommage mit Stallone und De Niro in prächtiger Spiellaune, jeder Menge zündenden Witzes und einer verdaulichen Prise Herz. Für mich DIE Überraschung des Filmjahres 2014.
8,5 / 10


Draft Day
Sportmanagement als Hochspannungsthriller mit ernstzunehmenden Charakteren. Hinzu kommt eine wendungsreiche Spannung, ein gewohnt charismatischer Costner und eine präzise Schilderung der Welt des Football-Managements.
9 / 10


47 Ronin
Visuell und erzählerisch starkes Japan-Epos mit nicht störendem Fantasy-Einschlag. Hätte ohne den überflüssigen 3D-Zirkus noch mehr Spass gemacht, aber auch so ein pralles, starkes Stück Abenteuerkintopp,
9 / 10


Harms
Spitzenthriller aus deutschen Landen mit einem grandiosen Darstellerensemble aus dem der großartig auftrumpfende Heiner Lauterbach herauszuragen versteht. Besser als die inhaltlich verwandten Heat und The Town.
9,5 / 10


Gun Woman
Ungemein einfallsreicher Genremix aus diversen Zutaten des Mainstream- und Grindhousekinos. Ein bildgewaltiger Rachethriller am Rande des guten Geschmacks und zuweilen bzw. je nach Gusto auch darüberhinaus.
10 / 10
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Jahresrückblick 2014

5
AnatolGogol hat geschrieben: X-Men: Zukunft ist Vergangenheit
Geschwätzige Zeitreisenschwurbelei mit wenigen inszenatorischen Lichtblicken, aber auch diversen diesbezüglichen Totalausfällen. Auch bei diesem Film gilt leider mal wieder: von allem zu viel ist selten dienlich.
4,5 / 10
Da haben wir wohl einen anderen Film gesehen, was inszenatorischen Einfallsreichtum angeht sind die X-Männer von Singer und Vaughn doch ganz klar mit das Beste im Genre. Die Zeitlupen-/Zeitrafferszene in Zukunft ist Vergangenheit ist doch grandios.

Mir war gar nicht bekannt, dass du mit den X-Men-Filmen vertraut bist. Kennst du First Class?
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Re: Jahresrückblick 2014

6
GoldenProjectile hat geschrieben: Da haben wir wohl einen anderen Film gesehen, was inszenatorischen Einfallsreichtum angeht sind die X-Männer von Singer und Vaughn doch ganz klar mit das Beste im Genre. Die Zeitlupen-/Zeitrafferszene in Zukunft ist Vergangenheit ist doch grandios.

Mir war gar nicht bekannt, dass du mit den X-Men-Filmen vertraut bist. Kennst du First Class?
Der Vaughn-Film war der Grund, warum ich mir den neuerlichen Singer angeschaut hab, denn den fand ich unterhaltsam und erfrischend. Die Szene mit dem Typ der den Kugeln ausweicht war übrigens der inszenatorische Lichtblick den ich ansprach. Aber zB die Anfangs- und die finale Actionsequenz: grundgütiger! Singer ist wirklich eine Eintagsfliege, alles was nach Usual Suspects kam hat mich mehr oder noch mehr enttäuscht.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Jahresrückblick 2014

7
Ich habe nicht alles gesehen, was Singer fabriziert hat, aber neben seinen X-Men-Filmen (dass dich solche CGI-lastigen Heldengeschichten nicht unbedingt ansprechen kann ich verstehen) war doch Operation Walküre ein toller Film, der sowohl als verblüffend genaue Geschichtsstunde als auch als spannender Thriller hervorragend funktionierte.
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Re: Jahresrückblick 2014

8
Und da hätten wir schon drei von mir weiter oben vergessene Filme - einen 10er inklusive.

Dallas Buyers Club (der 10er)
Lone Survivor
Draft Day (meine persönliche Überraschung des letzten Jahres)
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Jahresrückblick 2014

9
GoldenProjectile hat geschrieben:Ich habe nicht alles gesehen, was Singer fabriziert hat, aber neben seinen X-Men-Filmen (dass dich solche CGI-lastigen Heldengeschichten nicht unbedingt ansprechen kann ich verstehen) war doch Operation Walküre ein toller Film, der sowohl als verblüffend genaue Geschichtsstunde als auch als spannender Thriller hervorragend funktionierte.
Wie du ja vielleicht weisst, bin ich ein großer Fan des Kriegsfilmgenres und als solcher fand ich Walküre höchst mittelmäßig. Allein die haarsträubende Fehlbesetzung von Scientology-Tom bereitete mir schon fast körperliche Schmerzen, aber eben auch die einfallslos runtergekurbelte Verschwörungsstory. Und um den Kohl fett zu machen: Usual Suspects gefällt mir mittlerweile auch bedeutend weniger als seinerzeit im Kino, stellt aber immer noch die absolute Ausnahmeerscheinung in Singers Werk dar - imo natürlich.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Jahresrückblick 2014

11
Ich habe bei weitem auch nicht alle Filme geschafft, die ich mir vorgenommen hatte.
Ich war sowieso viel weniger im Kino, als im letzten Jahr.
Im großen und ganzen bin ich eigentlich ziemlich zufrieden. Das Jahr hat eigentlich gut angefangen, aber dann stark abgebaut, was zumindest meine Filme betrifft.

Diese Filme habe ich gesehen:
- Das erstaunliche Leben des Walter Mitty----(8/10)
- The Wolf of Wall Street-----------------------(9/10)
- Homefront--------------------------------------(8/10)
- Jack Ryan---------------------------------------(4/10)
- Need for Speed---------------------------------(8/10)
- Non Stop----------------------------------------(8/10)
- Bad Neighbors----------------------------------(5/10)
- Transformers 4---------------------------------(3/10)
- 22 Jumpstreet----------------------------------(5/10)
- Sex Tape----------------------------------------(5/10)


Mein erster Film war "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty". Ben Stiller mal in einer etwas anderen Rolle. Der Film brauchte ein bisschen um in Fahrt zu kommen, aber wurde dann immer besser. Er profitiert sehr von den schönen (Landschafts)Aufnahmen.

Der Beste Film 2014 war meiner Meinung nach Martin Scorsese's "The Wolf of Wall Street".
Was ich da gesehen habe, war einfach ziemlich genau das, was ich erwartet habe. Leonardo Di Caprio in Bestform, ein grandioser Auftritt von Matthew McConaughey und der Film wurde trotz seiner Länge von 180 Minuten nie langweilig. Der Film bewegte mich übrigens dazu, auch andere Scorsese Filme zu sehen/kaufen wie z.B. Goodfellas und Departed.

Nach 2 Dramen war dann auch wieder mal ein Actionfilm fällig: "Homefront".
Typischer Statham-Film in einer amerikanischen Kleinstadt. Wie immer klasse Action und Kampfszenen. Außerdem darf Statham hier auch wieder einmal sein schauspielerisches können ein wenig zeigen.

Zu "Jack Ryan" kann ich leider nicht mehr viel sagen. Da wäre ich, bei der Mitte des Films beinahe eingeschlafen.

Meine Überraschung des Jahres war "Need for Speed", ein wirklich großartiger Film für Autofreunde. Die Story ist zwar nichts besonderes, aber schadet dem Film keineswegs. Er profitiert nämlich sehr von Bild und Ton, sowie auch von vielen Einzelszenen.

Als nächstes kam dann "Non-Stop". Liam Neeson wie wir ihn kennen, dieses mal allerdings kombiniert mit einer genialen Story. Komplett durchdacht mit sehr guten Twists.

Danach folgte dann nur noch mittelmäßiges bis schlechtes. "Bad Neighbours", "22 Jumpstreet" und "Sex Tape" waren Filme für zwischendurch die ich nicht mehr wiedersehen muss. Dort waren eigentlich schon ziemlich alle guten Witze und Sprüche in den Trailern zu sehen.

Mein persönlicher Tiefpunkt war eindeutig "Transformers 4". Lediglich den Anfang mit der Einführung der Charaktere und den Szenen auf der Farm fand ich noch gut. Danach wurde es ziemlich schwachsinnig und ich wollte einfach nur das der Film zu Ende geht.



Filme eigentlich auch auf meiner Liste standen:
- 12 Years a Slave
- Dallas Buyers Club
- The Expandables 3
- November Man
- Interstellar
- The Drop - Bargeld
"Erschießen Sie mich, da wohn ich lieber im Leichenschauhaus"
- Quantum of Solace (2008)

Re: Jahresrückblick 2014

12
MrWhiTe hat geschrieben:"Bad Neighbours", "22 Jumpstreet" und "Sex Tape" waren Filme für zwischendurch die ich nicht mehr wiedersehen muss.
Allesamt Filme, die ich schon in der Vorschau unerträglich nervig fand. Daher wenig überraschend, dass du sie auch dementsprechend bewertest.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Jahresrückblick 2014

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Meine persönliche Top-10 des Jahres 2014

1. The Wolf of Wall Street
2. Interstellar
3. The Grand Budapest Hotel
4. Her
5. Boyhood
6. American Hustle
7. No Turning Back
8. Under the Skin
9. Nightcrawler
10. Zwei Tage, Eine Nacht

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Beste Regie:
Martin Scorsese - The Wolf of Wall Street

Bester Darsteller:
Michael Fassbender - Edwin Epps (12 Years a Slave)

Beste Darstellerin:
Marion Cotillard - Sandra (Zwei Tage, Eine Nacht)

Bestes Originaldrehbuch:

Spike Jonze (Her)

Bestes adaptiertes Drehbuch:
Terence Winter (The Wolf of Wall Street)

Bester Score:
Hans Zimmer (Interstellar)

Bester Song:
'The Hanging Tree' (James Newton Howard / feat. Jennifer Lawrence]

Beste Kamera:
Hoyte van Hoytema (Interstellar)

Bester Schnitt:
Alan Baumgarten, Jay Cassidy & Crispin Struthers (American Hustle)

Bestes Szenenbild:
Adam Stockhausen (The Grand Budapest Hotel)

Beste visuelle Effekte:
Interstellar

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Die erinnerungswürdigsten Momente für mich waren (Spoiler-Alarm):

- Eltiche Szenen in 'The Wolf of Wall Street', angefangen von der kuriosen Einführungsszene mit McConaughey, über den Besuch des FBI auf der Yacht von Jordan Belfort bis hin zur Lamborghini Countach-Slapstick-Nummer.
- Die Szene in 'Under the Skin', mit dem schreienden Baby am Strand, völlig verlassen und komplett verstört, während Scarlett Johansson's Figur einfach so weggeht und das Baby keines Blickes würdigt.
- Das Finale von 'Nightcrawler' in der Louis Bloom seinen Kollegen in die Falle lockt.
- Der zuckersüße Schlußgag von 'Guardians of the Galaxy' mit Michael Jackson's "I want You Back" - mit keinem breiteren Grinsen verließ ich in diesem Jahr einen Lichtspielsaal
- Der Moment als das Liedchen von Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) 'The Hanging Tree' sich in einen theatralischen Choral-Gesang verwandelt.
- Die letzte Konfrotation von Marion Cotillard's Filmfigur mit ihrem Arbeitgeber in 'Zwei Tage, Eine Nacht' .
- Der Wutausbruch von Philip Seymour Hoffman's Film-Charakter am Ende von 'A Most Wanted Man'
- Die Szene mit Cooper (Matthew McConaughey) im Schwarzen Loch in 'Interstellar'. Hier überwältigt mich einfach alles: Die Inszenierung, die Optik, der Art und Weise wie auf diese Schlüsselstelle hingearbeitet wurde, Hans Zimmers wundervoller Musik – eine absolut magische Sequenz. Für mich DER Moment des Jahres !
"Das ist Gold Mr. Bond. Schon mein ganzes Leben habe ich seine Farbe geliebt, seinen Glanz, seine göttliche Schwere..." (Auric Goldfinger)

Re: Jahresrückblick 2014

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Auch wenn jetzt schon 2016 ist.
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1. Edge of Tomorrow
(Warum haben die meisten von euch diesen Film übersehen ?)
2. Guardians of The Galaxy
3. Gone Girl
4. Interstellar
5. Planet der Affen: Revolution
6. Nightcrawler
7. Exodus
8. The Drop / Locke (Tom-Hardy-Sektion)
9. Her
10. The Raid 2
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "