Hollywood und die Zahlen: Der Box Office Thread

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Da wir immer wieder off topic über das Thema reden, schaffe ich hier mal einen Raum für derartige Diskussionen. Wenn ich Zeit habe, werde ich auch einiges hierein verschieben...

Zum Einstieg: Gute Quellen zu dem Thema sind natürlich:
boxofficemojo.com
insidekino.de

Los geht es mit einem verschobenen Teil aus der Star Trek Diskussion:


Ich lach mich schlapp. into Darkness ist trotz Inflation, trotz 3D und trotz irrsinnigen medialen Rummels in den USA schlechter gestartet als der erste Film von 2009. Das wars dann wohl mit der großen JJ Abrams Show :-) Schaun wir mal wie der Film in Summe abschneidet aber das ist schon mehr als enttäuschend und zeigt umso deutlich wie sich mediale Aufmerksamkeit von der Wirklichkeit der Kinozuschauer im Falle JJ Abrams entfernt hat

http://boxofficemojo.com/news/?id=3686&p=.htm
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Star Trek - Der thread

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Nur was soll das aussagen? Ist der Film deswegen schlecht? Ganz sicher nicht. Zumal man nie vergessen sollte, dass Star Trek nie solche Massen vor die Leinwände geholt hat wie Star Wars. Beim reboot war vielfach die Neugier sehr groß. Nun kennt man die Machart und bleibt Star Trek (wie schon früher) wieder fern. Man darf nicht vergessen, dass der letzte Film für Star Trek-Verhältnisse ein Megaerfolg war.
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Star Trek - Der thread

3
Man kann hier wie immer jetzt die Diskussion um budget vs einspielergebnis fuehren um den erfolg von abrams erstem zu relativieren, aber was solls.

Ich finde into darkness sogar besser als teil 1 aber ich finde es schoen zu sehen, wie am ende das kinopublikum das letzte wort hat und nicht die medien, die abrams feiern, als habe er star trek zum zweiten star wars gemacht
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Re: Star Trek - Der thread

4
Unter Erfolg verstehe ich immer zuerst den Publikumserfolg. Je mehr Menschen den Film sehen wollten, desto erfolgreicher ist er. Ob der nun 2,50 Euro oder 250 Millionen gekostet hat, ist mir dabei völlig schnuppe.
Das ist nur für die Produzenten interessant, denn da geht es um den reinen Gewinn. Je höher das Budget, desto mehr muss er natürlich einspielen um rentabel zu sein. Aber das ist ein rein wirtschaftliches Problem und interessiert mich bestenfalls am Rande.
http://www.vodkasreviews.de

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Re: Star Trek - Der thread

6
vodkamartini hat geschrieben:Unter Erfolg verstehe ich immer zuerst den Publikumserfolg. Je mehr Menschen den Film sehen wollten, desto erfolgreicher ist er. Ob der nun 2,50 Euro oder 250 Millionen gekostet hat, ist mir dabei völlig schnuppe.
Das ist nur für die Produzenten interessant, denn da geht es um den reinen Gewinn. Je höher das Budget, desto mehr muss er natürlich einspielen um rentabel zu sein. Aber das ist ein rein wirtschaftliches Problem und interessiert mich bestenfalls am Rande.
Aber mit einem Marketingbudget von 200 Millionen fällt es einem Film idR deutlich einfacher viele Zuschauer ins Publikum zu locken als einem Film mit überschaubarem Marketingbudget, der weitgehend auf positive Mundpropaganda angewiesen ist. :wink:
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Star Trek - Der thread

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danielcc hat geschrieben:Das mit den 200 is hoffentlich ne uebertreibung
Das war nur ein etwas übertriebenes Beispiel. Aber Avatar soll 150 Millionen gehabt haben. Ich vermute bei Star Trek wird es sich eher im Bereich von 100 Millionen Dollar abgespielt haben.
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Re: Star Trek - Der thread

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AnatolGogol hat geschrieben:Man braucht sich ja eigentlich nur die Frage stellen, warum die Studios gerade um die Marketingbudgets ihrer Filme so ein Geheimnis machen :wink:
Hier liegt aus meiner Sicht ein generelles Missverständnis vor. Bin mir aber nicht sicher und würde mich freuen, wenn wir das mal erörtern könnten.

Die Produktionsfirma (zB MGM) produziert einen Film und ist für das Produktionsbudget verantwortlich. Mit den 60% (?) des Umsatzes, den sie hinterher bekommen, müssen sie dieses decken.
Danebenen gibt es aber einen Filmverleiher, der ist für den Verleih und wohl damit auch für das internationale Marketing zuständig. Es müsste ja im Interesse des Verleihs/Distributor sein, selbst zu entscheide wo er wie viel Werbung macht, damit der Film, den er an die Kinos verleiht, Geld einspielt.
Von den 40% (?) die dieser vom Box Office bekommt, deckt er u.a. sein Marketingbudget.

Es wäre demnach falsch, Produktions- und Marketingbudget zu addieren und dann noch zu glauben, man brauche das 2 oder gar 3 fache Einspielergebnis damit die Produktionsgesellschaft Gewinn macht. Wenn es nicht so wäre wie von mir vermutet, dann würde der Verleiher ja Geld ohne Ende scheffeln, ohne Ausgaben und Risiko zu haben

EIn weiteres Thema: KAUFEN Kinos eigentlich die Kopien um das Recht zu bekommen, einen Film zu spielen?
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Re: Star Trek - Der thread

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danielcc hat geschrieben:
AnatolGogol hat geschrieben:Man braucht sich ja eigentlich nur die Frage stellen, warum die Studios gerade um die Marketingbudgets ihrer Filme so ein Geheimnis machen :wink:
Hier liegt aus meiner Sicht ein generelles Missverständnis vor. Bin mir aber nicht sicher und würde mich freuen, wenn wir das mal erörtern könnten.

Die Produktionsfirma (zB MGM) produziert einen Film und ist für das Produktionsbudget verantwortlich. Mit den 60% (?) des Umsatzes, den sie hinterher bekommen, müssen sie dieses decken.
Danebenen gibt es aber einen Filmverleiher, der ist für den Verleih und wohl damit auch für das internationale Marketing zuständig. Es müsste ja im Interesse des Verleihs/Distributor sein, selbst zu entscheide wo er wie viel Werbung macht, damit der Film, den er an die Kinos verleiht, Geld einspielt.
Von den 40% (?) die dieser vom Box Office bekommt, deckt er u.a. sein Marketingbudget.

Es wäre demnach falsch, Produktions- und Marketingbudget zu addieren und dann noch zu glauben, man brauche das 2 oder gar 3 fache Einspielergebnis damit die Produktionsgesellschaft Gewinn macht. Wenn es nicht so wäre wie von mir vermutet, dann würde der Verleiher ja Geld ohne Ende scheffeln, ohne Ausgaben und Risiko zu haben

EIn weiteres Thema: KAUFEN Kinos eigentlich die Kopien um das Recht zu bekommen, einen Film zu spielen?
Die Unterscheidung zwischen Studio und Verleih ist im heutigen Hollywoodsystem aber weitgehend akademisch, da beide Funktionen meines Wissens bei den Big Playern wie Warner, Sony, Disney oder 20th Century Fox unter einem Konzerndach verwaltet werden. Diese Entwicklung wurde begünstigt durch die immer größer werdenden Medienkonzerne, die bestrebt sind möglichst an allen "Fronten" der Filmproduktion einen Ertrag abzuschöpfen.

Zur letzten Frage: die Kinos mieten die Kopien vom Verleih für eine bestimmte Dauer und müssen im Gegenzug einen bestimmten Anteil an den Eintrittserlösen abliefern.
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Re: Star Trek - Der thread

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Nein, die Kinos leihen natürlich.

Und eine Firma wie MGM ist in der Regel auch selber der Verleiher.

Edit: Anatol war schneller ..

Trotzdem sind die Marketingkosten schon seltsam hoch. Warum soll (laut Soderbergh) ein 10 Mio Film dann noch 130 mio zusätzliche Kosten haben? Sehr geheimnisvoll ...

Re: Star Trek - Der thread

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AnatolGogol hat geschrieben:
Die Unterscheidung zwischen Studio und Verleih ist im heutigen Hollywoodsystem aber weitgehend akademisch, da beide Funktionen meines Wissens bei den Big Playern wie Warner, Sony, Disney oder 20th Century Fox unter einem Konzerndach verwaltet werden. Diese Entwicklung wurde begünstigt durch die immer größer werdenden Medienkonzerne, die bestrebt sind möglichst an allen "Fronten" der Filmproduktion einen Ertrag abzuschöpfen.
Bis in die frühen 50ger gehörten den Studios in den USA auch die Kinos. Die produzierten also für ihre eigenen Abspielstätten und der gesamte Gewinn war in einer Hand.