Re: Die besten und schlechtesten Remakes

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dernamenlose hat geschrieben:@Maibaum: Nö, dann sind eher 3 und 4 Remakes als Sequels. Ein Sequel spielt im gleichen "Universum", ein Remake nicht. Und es gibt nicht einen einzigen Grund anzunehmen, dass die 1960er und die 2016er Version im gleichen Universum spielen.
Jetzt gib mir hier nicht den Samedi, ;) Mensch, ist doch sonst nicht deine Art.

Wenn ich es ein "Remake, das eigentlich eher das 4. Sequel ist" nenne, dann sage ich nicht daß es ein Sequel ist, sondern ein Reamke daß eher wie Sequel daherkommt. Und dann habe ich das auch noch erläutert. Im Übrigen sind sehr viel Sequels auch verkappte Remakes, denn sie setzen nicht wirklich fort, sondern variieren nur das Vorhandene.

Re: Die besten und schlechtesten Remakes

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Friedkins 12 Angry Men-Remake finde ich absolut herausragend. Grossartig besetzt, bärenstark gespielt sowie effektiv und kurzweilig inszeniert. Ein mehr als würdiges Remake. A propos Friedkin, Sorcerer gehört hier dann auch unbedingt rein, für mich eine nochmalige Steigerung des ebenfalls schon sehr guten Clouzot-Originals.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Die besten und schlechtesten Remakes

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Maibaum hat geschrieben:Jetzt gib mir hier nicht den Samedi, ;)
War auch nicht meine Absicht.
Maibaum hat geschrieben:Wenn ich es ein "Remake, das eigentlich eher das 4. Sequel ist" nenne, dann sage ich nicht daß es ein Sequel ist, sondern ein Reamke daß eher wie Sequel daherkommt. Und dann habe ich das auch noch erläutert.
Das hab ich dann wohl nicht richtig verstanden, bzw. unsere Auffassung von einem Sequel generell ist unterschiedlich. Denn für mich kommt Fuquas Film nicht eine Sekunde wie ein Sequel daher. Diesen Eindruck hätte ich erst, wenn ich irgendeinen zeitlichen Zusammenhang feststellen könnte (oder einer angedeutet würde). Ich habe die Fortsetzungen der 1960er Version ja gar nicht gesehen (ich hab lediglich die Handlungszusammenfassungen gelesen), vielleicht kommt unser unterschiedlicher Eindruck daher. Mir erscheint es nämlich so, dass der "sequelhafte Charakter" daher kommt, dass die offiziell als Sequels bezeichneten Filme teilweise eher Remakes als Sequels sind und das die aktuelle Version das ebenfalls ist, nur eben von Anfang an auch "zugibt" ein Remake zu sein.
In meinen Augen ist "The Magnificent Seven" 2016 einen lupenreines Remake, das keine Sekunde etwas anderes andeutet, und ein gelungenes Remake noch dazu.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Die besten und schlechtesten Remakes

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Das liegt nur daran daß der Film denselben Titel trägt. Er könnte genau so gut The Magnificent 7 Ride Again oder sonstwie heißen, Hauptsache Mag 7 ist im Titel. Der Punkt ist daß er den Sequels genau so fern oder nah steht wie dem Original (dem sogenannten).

Ok, eine Szene ist direkt vom Sturges Film inspiriert, und ein Dialoggag kommt ganz direkt daraus.

Re: Die besten und schlechtesten Remakes

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Naja, würde er den Titel "The Magnificent Seven ride again" tragen, würde ich ihn dafür wohl kritisieren, weil eben kein Bezug zum 1960er gegeben ist. Wahrscheinlich würde ich also mit den Fortsetzungen (zumindest 3 und 4 nichts anfangen können). Dass er den Sequels und dem Orginal genauso fern oder nah steht mag sein. Das kann ich nicht beurteilen.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Die besten und schlechtesten Remakes

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AnatolGogol hat geschrieben:Friedkins 12 Angry Men-Remake finde ich absolut herausragend.
Starker Film, aber wie auch im TB - NSNA Vergleich halte ich das Original für haushoch überlegen. Was aber nicht gegen NSNA oder Friedkin spricht, sondern für die jeweiligen Originale.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Die besten und schlechtesten Remakes

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Casino Hille hat geschrieben: Starker Film, aber wie auch im TB - NSNA Vergleich halte ich das Original für haushoch überlegen. Was aber nicht gegen NSNA oder Friedkin spricht, sondern für die jeweiligen Originale.
Mir liegt Friedkin als Filmemacher einfach mehr als Lumet, was vermutlich auch einer der Gründe dafür ist, warum ich dem Remake den Vorzug gebe. Obwohl ich 12 Angry Men noch nicht mal als besonders typischen Friedkin bezeichnen würde, das sind für mich eher French Connection, Exorzist, Sorcerer, To live and die in L.A. oder Cruising, eben Filme in denen er sich stilistisch so richtig austoben konnte, was das vergleichsweise enggestrickte Korsett seines bühnenhaften Remakes nicht wirklich zuliess. Schön sind in jedem Fall die subtilen Änderungen bzw. Variationen, die er dem bestens bekannten Stoff spendiert hat, wie dass der Rassismus unabhängig von Rassenschranken verteten ist.
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Re: Die besten und schlechtesten Remakes

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dernamenlose hat geschrieben:Naja, würde er den Titel "The Magnificent Seven ride again" tragen, würde ich ihn dafür wohl kritisieren, weil eben kein Bezug zum 1960er gegeben ist.
Braucht der den Bezug? Wäre doch der gleiche Film.

Wie wäre es wenn er einfach ganz auf den Mag 7 Kram verzichtet hätte? Hätte dem Film qualitativ doch auch weder geschadet noch genutzt, und wäre immer noch derselbe Film, und alte Ideen ausschlachten machen doch ohnehin 12 von 10 Genrefilmen auch ohne direkten Bezug.

Re: Die besten und schlechtesten Remakes

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Maibaum hat geschrieben:Braucht der den Bezug? Wäre doch der gleiche Film.
Er bräuchte den Bezug, wenn er diesen Titel benutzen würde. Denn ein "ride again" impliziert ja, dass es schon mindestens ein erstes Mal gegeben hätte. Würde es dann keinen Bezug geben, wäre der Titel schlicht falsch.
Maibaum hat geschrieben:Wie wäre es wenn er einfach ganz auf den Mag 7 Kram verzichtet hätte? Hätte dem Film qualitativ doch auch weder geschadet noch genutzt, und wäre immer noch derselbe Film
Wenn er auf den Namen generell verzichtet hätte, hätte es mich kaum gestört. Außer dass es dann wohl schon eine sehr dreiste Kopie gewesen wäre. Da er schon sehr viele Elemente wieder verwendet, die über das normale genreinterne Wiederverwenden von Ideen hinaus gehen, ist es schon angebracht auch den Titel zu übernehmen, auch wenn es dem Film selbst natürlich nicht geschadet hätte, wenn der Titel völlig anders gelautet hätte.
Aber bei einem "ride again" erwarte ich dann auch, dass es einen Bezug gibt. Sonst verspricht der Film etwas, was er gar nicht halten kann oder will. Und das sehe ich dann als Mogelpackung an.
Ich nehm einen Titel da schon beim Wort.
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