Re: Zuletzt gesehener Film

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TheManFromUNCLE hat geschrieben:@Samedi Dann lass Dich mal überraschen, spoilern will ich mal nichts !
Ich sage nur das es ein tolles Sequel geworden ist, welches den ersten Teil nochmals locker toppt ! 8)
Also UNBEDINGT nochmal einen Kinobesuch einplanen ! :wink:
Ja, werd ich machen! :D
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Zuletzt gesehener Film

8237
iHaveCNit: Fack Ju Göthe (2013) und Fack Ju Göthe 2 (2015)

Ja, der deutsche Mainstream-Film hat so immer wieder einen Film hervorgebracht, der alles aus dem internationalen Raum national hinter sich gelassen hat. Egal ob es einst die Komödien von Michael „Bully“ Herbig“ oder auch die Karriereförderung für die eigenen Kinder von Til Schweiger sowie in dem Fahrwasser die Filme mit Matthias Schweighöfer gewesen sind. Im Jahre 2013 hat sich der deutsche Film ein Vorbild an „Dangerous Minds“ und „Bad Teacher“ genommen und eine eigene, deutsche abgewandelte Version in die Kinos gebracht. Bora Dagtekin hat nebenbei dafür gesorgt, dass sich auch ein Elyas M´Barek in die Riege deutscher Mainstream-Stars einreihen darf.
Am 26.10.2017 kommt der dritte (und letzte) Teil der Reihe ins Kino und ich habe die Zeit genutzt, mir beide Vorgänger anzusehen.

Er spielt hier Zeki Müller, der aufgrund seiner kriminellen Wege seine entsprechende Zeit im Knast verbracht hat und nun frei kommt. Er hat die Beute des letzten großen Dings in der Nähe einer Schule vergraben und will diese nun wieder ausgraben. Problem: Während seines Knastaufenthalts ist auf dem Eingrabungsort eine Turnhalle draufgesetzt worden. Die Lösung: Er nimmt in der Schule einen Posten als Aufhilfslehrer an, um die Nähe und die Zeit in der Schule mit Ausgrabungsarbeiten zu nutzen. Doch macht er die Rechnung ohne die bildungsschwache und rebellische Problemklasse und der ehrgeizigen jungen Lehrer Lisi Schnabelstedt.

Im 2. Teil ist er bereits einige Zeit der Lehrer der Problemklasse und kommt durch einen dummen Zufall und gerade weil ihm ein Diebesgut wieder abhanden gekommen ist, auf die Idee, nach Thailand zu reisen und für ein Partnerschaftsschulprojekt eine Klassenfahrt mit der Problemklasse nach Thailand zu machen. Dort hat er nicht nur mit Lisis Ex Hauke Wölki zu tun, der eine Konkurrenzschule dort begleitet, sondern auch wieder mit seiner Problemklasse alle Hände voll zu tun.

Eines fällt mir immer wieder auf – Der reine Unterhaltungswert dieser Komödien ist so unglaublich groß. Es macht einfach Spaß sich das Treiben auf der Leinwand anzusehen. Das hängt damit zusammen, dass man dem ganzen Cast ansieht, richtig viel Spaß an der Arbeit zu haben und das transportiert sich natürlich auch auf den Zuschauer. Natürlich sind Story- und Charakterzeichnung so unglaublich klischeehaft und übertrieben überzeichnet. Die Schule als Handlungsort wird damit mit einer verschmitzten Überspitztheit dargestellt, auch wenn es tatsächlich nicht so cool ist, wie dort beschrieben. Dialoge, Handlungen sind ebenfalls zu „Over-The-Top“ - Flache und dumme Sprüche, überzeichnete und (auch unfreiwillig) komische Situationen sind die Folge. Der Film will aber als Film gar nicht ernst genommen werden, sondern einfach eine spaßige, coole Zeit im Kino bieten. Und wenn man sieht, wie einem als Zuschauer sowie die Charaktere auch untereinander sich ans Herz wachsen, kann es auch mal ein wenig emotional werden. Richtig witzig finde ich so ganz neben dem direkten Ton eines Elyas M´Barek diese ehrgeizige, aber häufig weinerlich winselnde Karoline Herfurth und auch bei den Schülern Leute wie Jella Haase und Max von der Groeben.
Eine Sache, die natürlich hier in den Filmen entweder als Stilmittel oder einfach nur nervig angesehen werden kann, ist der grelle, bunte und leicht neon-artige Look und die Beleuchtung des Films, der gerade das ganze auch optisch so überzeichnet. Wie so häufig bei aktuellen deutschen Mainstream-Produktionen versucht man auch durch schnelle Schnitte eine Dynamik und Schnelligkeit zu produzieren um den an diese Sehgewohnheiten gewohnten Zuschauer bei der Stange zu halten und die Aufmerksamkeitsspanne nicht durchzubrechen. Gerade dieser Ton zwischen Schulalltag und Geschichte eines Kleinkriminellen, der in einer Art „Coming-Of-Age“ und „Feel-Good“ die guten Seiten des Leben kennenlernt, ist der Ton des Films an manchen Momenten zwar leicht inkonsistent, aber der Fokus liegt trotz allem immer noch auf dem Spaß.

Im 2. Teil hat man sich an einer Regel von Todd Philipps orientiert. Bei erfolgreichen Komödien immer nach Thailand im 2. Teil. Ähnlich wie in „Hangover“ schickt uns der 2. Teil nach Thailand. Es gibt ein wenig Culture-Clash, exotische Schauplätze und sogar entfernt eine Rezitierung von Mad Max: Jenseits der Donnerkuppel. Und der Youtube-Wahn der Jugend wird auch entsprechend thematisiert. Ich habe beide Filme erst im Heimkino entdeckt und genossen. Nun wird der 3. Film im Kino gesehen und ich bin trotz Fehlens einer Karoline Herfurth zuversichtlich, dass es die „Neue“ aus „Toni Erdmann“ bekannte Sandra Hüller sehr gut machen wird und der 3. Teil im Kino dieses Jahr eine Spaßgranate wird.

Wertungstechnisch kann ich beide Vorgänger nur aus dem Spaßfaktor heraus beurteilen. Und hier sehe ich beide Filme auf einem ähnlichen Level und respektiere nebenbei somit deren finanziellen Erfolg hierzulande.

„Fack Ju Göhte“ - Multiple Look – 8/10 Punkte
„Fack Ju Göthe 2“ - Multiple Look – 8/10 Punkte
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

8238
iHaveCNit: What Happened To Monday ? (2017)

Wieder mal so ein Ding Marke „Out of Nowhere !“. Dementsprechend kam ich durch Zufall auf den Trailer – der Film hat eine interessante Idee und der Trailer hat Lust auf mehr gemacht – Dementsprechend habe ich als kleiner Sci-Fi-Fan, der auch gerne Noomi Rapace sieht, den Film auf meine Liste gesetzt. Auch wenn er dieses Kinowochenende auf der Liste die niedrigste Priorität hatte, bin ich im Film gewesen – und musste irgendwie meine einstig gesetzte Priorität überdenken.

Im Laufe der Zeit wird durch Klimawandel und Überbevolkerung aufgrund der Nahrungsknappheit eine genmanipulierte Nahrung eingeführt, die das Problem der Überbevolkerung durch daraus folgende Mehrlingsgeburten noch verschärft. In dieser Situation wird eine Einkindpolitik eingeführt, bei der jedes „überschüssige“ Kind in einem Cryoschlaf verwahrt wird – und es gibt Menschen, die sich dieser Einkindpolitik entziehen wollen. So auch Terrence Settmann, der sich dem Problem entgegensieht, dass seine Tochter bei der Geburt ihrer Siebenlinge stirbt. Er überlegt sich ein riskantes und gefährliches Experiment, indem er jeder dieser Siebenlinge den Namen eines Wochentags gibt – und an exakt diesem Wochentag darf sich diejenige in einer für alle 7 geltenden Karen Settmann vor die Haustür trauen. Doch an einem Montag im Jahre 2073 kommt Monday nicht nach Hause und die Frage für die restlichen 6 ist nun: „What Happened To Monday ?“

Dieser Sci-Fi-Actionthriller bietet eine enorm interessante Grundidee und hat mich auf jeden Fall sehr gut unterhalten und mitgenommen. Das liegt an einer extrem rasanten Erzählung der Geschichte – und einer unglaublich guten Noomi Rapace, die hier eine der besten Performances ihrer Karriere abliefert, indem sie 7 unterschiedliche Persönlichkeiten spielt, die auch miteinander interagieren müssen. Diese Flexibilität und der perfekte Noomi Rapace-Mix aus Verletzlichkeit, Intelligenz, Toughness und Weiblichkeit, der den Großteil ihrer bisherigen Rollen in früheren Filmen ausgemacht hat, entfaltet sich vollkommen auf der Leinwand. Ein berechtigtes Problem vor Sichtung des Films war für mich eine gegebenenfalls entstehende Unübersichtlichkeit im Hinblick auf die unterschiedlichen Settmann-Sisters – Aber das war in gewisser Art und Weise unbegründet, da man im Laufe des Films einen guten Überblick darüber erhält, wer nun wer ist um auch genau dem im Film folgen zu können. Aber auch Glenn Close und Willem Dafoe bieten auf unterschiedliche Art und Weise tolle Leistungen. Während Glenn Close sehr kalt rüberkommt, ist Dafoe überraschend feinfühlig im Gegensatz zu seinem klassischen Rollentypus. Die Grundidee des Films ist auch eine nicht ganz unrealistische Entwicklung der menschlichen Gesellschaft. Für mich ist der Film überaus spannend, hat trotz einer spürbaren Konstruktion der Handlung auch genug überraschende, gefühlvolle und auch konsequente Momente zu bieten. Der Soundtrack ist laut, gefühlvoll und treibend, trägt hin und wieder etwas dick auf, bleibt aber sonst relativ passend. Wer auf Science-Fiction steht und auch mit Noomi Rapace etwas anfangen kann, dem kann ich diesen Film gerne ans Herz legen. Und natürlich sollte sich jeder die Frage stellen: „What Happened To Monday ?“

„What Happened To Monday ?“ - My First Look – 8/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

8240
HCN007 hat geschrieben:iHaveCNit: Fack Ju Göthe (2013) und Fack Ju Göthe 2 (2015)

Ja, der deutsche Mainstream-Film hat so immer wieder einen Film hervorgebracht, der alles aus dem internationalen Raum national hinter sich gelassen hat. Egal ob es einst die Komödien von Michael „Bully“ Herbig“ oder auch die Karriereförderung für die eigenen Kinder von Til Schweiger sowie in dem Fahrwasser die Filme mit Matthias Schweighöfer gewesen sind. Im Jahre 2013 hat sich der deutsche Film ein Vorbild an „Dangerous Minds“ und „Bad Teacher“ genommen und eine eigene, deutsche abgewandelte Version in die Kinos gebracht. Bora Dagtekin hat nebenbei dafür gesorgt, dass sich auch ein Elyas M´Barek in die Riege deutscher Mainstream-Stars einreihen darf.
Am 26.10.2017 kommt der dritte (und letzte) Teil der Reihe ins Kino und ich habe die Zeit genutzt, mir beide Vorgänger anzusehen.

Er spielt hier Zeki Müller, der aufgrund seiner kriminellen Wege seine entsprechende Zeit im Knast verbracht hat und nun frei kommt. Er hat die Beute des letzten großen Dings in der Nähe einer Schule vergraben und will diese nun wieder ausgraben. Problem: Während seines Knastaufenthalts ist auf dem Eingrabungsort eine Turnhalle draufgesetzt worden. Die Lösung: Er nimmt in der Schule einen Posten als Aufhilfslehrer an, um die Nähe und die Zeit in der Schule mit Ausgrabungsarbeiten zu nutzen. Doch macht er die Rechnung ohne die bildungsschwache und rebellische Problemklasse und der ehrgeizigen jungen Lehrer Lisi Schnabelstedt.

Im 2. Teil ist er bereits einige Zeit der Lehrer der Problemklasse und kommt durch einen dummen Zufall und gerade weil ihm ein Diebesgut wieder abhanden gekommen ist, auf die Idee, nach Thailand zu reisen und für ein Partnerschaftsschulprojekt eine Klassenfahrt mit der Problemklasse nach Thailand zu machen. Dort hat er nicht nur mit Lisis Ex Hauke Wölki zu tun, der eine Konkurrenzschule dort begleitet, sondern auch wieder mit seiner Problemklasse alle Hände voll zu tun.

Eines fällt mir immer wieder auf – Der reine Unterhaltungswert dieser Komödien ist so unglaublich groß. Es macht einfach Spaß sich das Treiben auf der Leinwand anzusehen. Das hängt damit zusammen, dass man dem ganzen Cast ansieht, richtig viel Spaß an der Arbeit zu haben und das transportiert sich natürlich auch auf den Zuschauer. Natürlich sind Story- und Charakterzeichnung so unglaublich klischeehaft und übertrieben überzeichnet. Die Schule als Handlungsort wird damit mit einer verschmitzten Überspitztheit dargestellt, auch wenn es tatsächlich nicht so cool ist, wie dort beschrieben. Dialoge, Handlungen sind ebenfalls zu „Over-The-Top“ - Flache und dumme Sprüche, überzeichnete und (auch unfreiwillig) komische Situationen sind die Folge. Der Film will aber als Film gar nicht ernst genommen werden, sondern einfach eine spaßige, coole Zeit im Kino bieten. Und wenn man sieht, wie einem als Zuschauer sowie die Charaktere auch untereinander sich ans Herz wachsen, kann es auch mal ein wenig emotional werden. Richtig witzig finde ich so ganz neben dem direkten Ton eines Elyas M´Barek diese ehrgeizige, aber häufig weinerlich winselnde Karoline Herfurth und auch bei den Schülern Leute wie Jella Haase und Max von der Groeben.
Eine Sache, die natürlich hier in den Filmen entweder als Stilmittel oder einfach nur nervig angesehen werden kann, ist der grelle, bunte und leicht neon-artige Look und die Beleuchtung des Films, der gerade das ganze auch optisch so überzeichnet. Wie so häufig bei aktuellen deutschen Mainstream-Produktionen versucht man auch durch schnelle Schnitte eine Dynamik und Schnelligkeit zu produzieren um den an diese Sehgewohnheiten gewohnten Zuschauer bei der Stange zu halten und die Aufmerksamkeitsspanne nicht durchzubrechen. Gerade dieser Ton zwischen Schulalltag und Geschichte eines Kleinkriminellen, der in einer Art „Coming-Of-Age“ und „Feel-Good“ die guten Seiten des Leben kennenlernt, ist der Ton des Films an manchen Momenten zwar leicht inkonsistent, aber der Fokus liegt trotz allem immer noch auf dem Spaß.

Im 2. Teil hat man sich an einer Regel von Todd Philipps orientiert. Bei erfolgreichen Komödien immer nach Thailand im 2. Teil. Ähnlich wie in „Hangover“ schickt uns der 2. Teil nach Thailand. Es gibt ein wenig Culture-Clash, exotische Schauplätze und sogar entfernt eine Rezitierung von Mad Max: Jenseits der Donnerkuppel. Und der Youtube-Wahn der Jugend wird auch entsprechend thematisiert. Ich habe beide Filme erst im Heimkino entdeckt und genossen. Nun wird der 3. Film im Kino gesehen und ich bin trotz Fehlens einer Karoline Herfurth zuversichtlich, dass es die „Neue“ aus „Toni Erdmann“ bekannte Sandra Hüller sehr gut machen wird und der 3. Teil im Kino dieses Jahr eine Spaßgranate wird.

Wertungstechnisch kann ich beide Vorgänger nur aus dem Spaßfaktor heraus beurteilen. Und hier sehe ich beide Filme auf einem ähnlichen Level und respektiere nebenbei somit deren finanziellen Erfolg hierzulande.

„Fack Ju Göhte“ - Multiple Look – 8/10 Punkte
„Fack Ju Göthe 2“ - Multiple Look – 8/10 Punkte
Das Schlimmste an den Filmen ist sowieso die Kameraführung. Ich bin da ja absolut kein Experte, aber da fiel es mir schon extrem auf, hat mich tatsächlich ziemlich gestört.
The name's Bond, James Bond.

Re: Zuletzt gesehener Film

8241
Kingsman - The Golden Circle

Eins gleich vorweg: Der Film hat meine Erwartungen total erfüllt! Teil 1 hat schon gut vorgelegt, wodurch man sich bei Teil 2 durchaus einiges erwarten durfte.
The Golden Circle hat von Anfang an einfach nur Spaß gemacht. Natürlich sind Story und Action ziemlich "drüber", sogar noch ärger als bei Teil 1, aber das stört absolut nicht! Genau das macht Kingsman ja aus, deswegen gehen die Leute ins Kino. Die Kameraführung gerade bei den Actionszenen ist hervorragend, die kurzzeitigen Slow-Motion-Szenen passen super rein und mindern die Dynamik überhaupt nicht.
Ich musste sehr viel lachen, was ich nicht mal bei reinen Komödien tue. Da können sich andere Regisseure und Drehbuchautoren einiges von abschneiden.
Von Anfang bis Ende pure Unterhaltung, würde jederzeit wieder dafür ins Kino gehen!

Highlight: Sir Elton John! :D

Fazit: 10/10, weil ich Nachts um 1 einfach nur gut gelaunt aus dem Kino bin.
The name's Bond, James Bond.

Re: Zuletzt gesehener Film

8242
Ja Sir Elton John war wirklich ein Highlight in diesem Film und habe ich auch so in der Form nicht mit gerechnet ! :)
Es freut mich das Dir der Film @Blofeldskatze ebenfalls so gut gefallen hat ! 8)
Ich vergebe auch mal 10 von 10 möglichen Punkten, für "Kingsman 2 The Golden Circle" !
"Zum korrekten Anzug das passende Gerät !" "Ein toller Apparat !" "Njja !"

Re: Zuletzt gesehener Film

8244
Ghost in the Shell (1995)

Ich bin überhaupt kein Anime-Fan. Im durchaus positiven Sinn ein seltsamer Film, dem man anmerkt, dass er Substanz hat, auch wenn man sie nicht immer genau zu lokalisieren in der Lage ist. Und obwohl ich durchaus Cyberpunk-affin bin, gefällt mir die Ästhetik des Films nur teilweise, denn sie wirkt zum Teil schon veraltet. Das Remake soll ja ein ziemlicher Reinfall sein.

7 von 10 Punkten
"Nelly, I'm about to get neck-ed back here. So: No peekin'! ... I said: No peekin'!"
(Joe Bang)

Re: Zuletzt gesehener Film

8246
vodkamartini hat geschrieben:
GoldenProjectile hat geschrieben:Eher 5/10. Ziemlich wechselhafte Angelegenheit.

viewtopic.php?f=44&t=6050&p=306187#p306187
Ich lieg dazwischen, hatte im Kino Spaß, was leider auch häufiger nicht klappt. Daher mindestens 7 mit Tendenz zur 8.
Ich denke wenn ich ihn objektiver betrachten würde, dann ginge die Tendenz auch eher gegen 8. Aber wie du schon sagst, vodka, schaffen es heute nur noch wenig Filme einem ein durchgängiges Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Die Mischung in The Golden Circle passt einfach, weswegen man Negativpunkte gerne absichtlich übersieht.
Dieses Jahr hatte ich auf jeden Fall noch nicht so viel Spaß im Kino. :)
The name's Bond, James Bond.

Re: Zuletzt gesehener Film

8247
iHaveCNit: Schneemann (2017)

Der „Dame, König, As, Spion“-Regisseur Tomas Alfredson hat nach 5 Jahren seinen nächsten Film in den Startlöchern und könnte den Startschuss legen für die Verfilmungen der Romanreihe um den Ermittler Harry Hole von Jo Nesbo. Da ich mich gerne für skandinavische Thriller interessiere und auch mit dem Hauptdarsteller Michael Fassbender und seit „Mission Impossible Rogue Nation“ auch mit Rebecca Ferguson viel anfangen kann, war der Film in meinem Jahreskalender gesetzt. Herausgekommen ist für mich ein spannender und relativ guter Thriller, der jedoch nicht mit der „Millenium-Trilogie“ oder auch den „Jussi-Adler-Olsen-Verfilmungen“ mithalten kann.

Verschwundene Frauen, abgetrennte Körperteile und stets ein Schneemann am Tatort. Hier muss Harry Hole als Ermittler ran und er bekommt die Hilfe von seiner neuen Kollegin Katrine Bratt. Doch je mehr er sich der Lösung und dem Täter in einem Netz aus falschen Fährten nähert, umso mehr werden er und Katrine zur Zielscheibe des Täters.

Der Film ist düster, kalt und relativ trist. Er folgt dem klassischen „Whodunit“, der für das deutsche Krimipublikum relativ vertraut ist und sich den klassischen Sehgewohnheiten anpasst. Der Film hat im Aufbau über Nebenplots und Rückblenden ein Fokusproblem, das ich erst genau beurteilen kann, wenn ich mal die Buchvorlage gelesen habe und genau weiß, worin der Fokus der Erzählung gelegen hat. In diesem Fall ist es gehobene klassische Krimikost, die uns in Deutschland häufig genug serviert wird. Die Frage, die sich mir stellt ist, ob einer der Handlungsstränge und Elemente hätte komplett rausgestrichen werden können, ohne direkten Einfluss auf die Hauptgeschichte zu haben. Es fühlte sich auch etwas an, als gäbe es ein „Missmatch“ zwischen den Rollen und der Besetzung – so dass es sich nicht wie aus einem Guß anfühlt und irgendwo Schnee beim Werfen von Schneebällen runtergefallen ist. Ich finde so etwas schade für die tolle Besetzung, da ich besseres von Fassbender, Ferguson, J.K. Simmon usw. gewohnt bin. Etwas, was mir jedoch richtig gut gefallen hat sind die Kameraufnahmen von Norwegen in Oslo und auch Bergen, die in mir dringend den Wunsch geweckt haben, dort einmal im Winter Urlaub zu machen. Auch die grafische Gewaltdarstellung und die FSK-Freigabe von 16 ist klar gerechtfertigt und gibt dem ganzen auf der Leinwand die gewisse Härte. Ob das zu einer Inkonsistenz des Film führt, ist reine Geschmackssache. Ja, in Anbetracht meiner Erwartungen wurde ich leicht enttäuscht. Für mich ist das so, als würde man versuchen einen Schneemann zu bauen bei bereits einsetzender Tautemperatur, das funktioniert nur bedingt – lässt einen aber auch entsprechend kalt, weil der Schneemann dann am vergänglichsten ist, wenn er bereits am Tauen ist.

Trotz allem durch Besetzung, einem klassisch spannenden Krimiplot, dem Look und entsprechend interessantem Aufbau kann ich wohlwollend doch noch entsprechend trotz diverser Schwächen wie folgt werten:

„Schneemann“ - My First Look- 6/10 Punkte
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Jonathan Mostow

8248
The Hunter's Prayer (2017)

Lucas, ein Auftragskiller, der unter belastenden Ereignissen aus seiner Vergangenheit leidet, wird beauftragt, die junge Ella zu töten. Doch als er sich weigert, den Abzug zu drücken, befindet er sich zusammen mit Ella auf der Flucht vor seinem Auftraggeber - quer durch Europa.

Die Filmografie des Regisseurs von "The Hunter's Prayer", Jonathan Mostow, weist nicht unbedingt allzu viele Highlights auf. So dürfte sein Thriller "Breakdown" aus dem Jahr 1997 mit Kurt Russell in der Hauptrolle für viele noch immer sein bester Film darstellen. Ein klassischer, altmodischer Thriller mit solider Story und guten Darstellerleistungen.
Sein wohl bekanntester Film "Terminator 3 - Rebellion der Maschinen" wiederum stellt gerade im Vergleich zu James Camerons' Vorgängern eine klare Enttäuschung dar. Immerhin, nach den ebenfalls schwachen Fortsetzungen "Terminator Salvation" (mit Christian Bale) und "Terminator Genisys" (wieder mit Arnold Schwarzenegger) steht der Film innerhalb der Franchise möglicherweise nicht mehr ganz so schlecht da, zumal auch der ironische Ansatz des Films durchaus zu gefallen weiss und einige Actionszenen zu beeindrucken wissen. Die inhaltlichen Defizite und manch abstruse Ideen bleiben aber dennoch zurück.
Nach "Surrogates - Mein zweites Ich" (2009), einem etwas unterschätzten und durchaus unterhaltsamen Sci-Fi-Actioner mit Bruce Willis drehte Mostow nur noch die Pilotfolge für die Fernsehserie "The Last Ship".
Somit stellt "The Hunter's Prayer" Mostow's erster Spielfilm seit acht Jahren dar. Allerdings handelt es sich beim vorliegenden Film nicht mehr um einen Blockbuster, sondern eher um einen vergleichsweise kleineren Film, der weitgehend direkt im Heimkino veröffentlicht wurde.

Die Handlung, wie auch einige Dialoge und sehr vorhersehbare Situationen machen dann auch schnell klar, warum der Film es nicht in die Kinos schaffte. So handelt es sich bei diesem Actionthriller eher um ein technisch gut umgesetztes "B-Movie", welches in den Kinos sicherlich am falschen Platz wäre.
Das reduzierte Budget schadet zumindest der Optik des Films aber kaum. Mostow inszeniert den Film gewohnt routiniert und die Schauplätze wissen durchaus zu gefallen, auch wenn man grundsätzlich eher an Orten drehte, die etwas düsterer ausgefallen sind. Allzu sonnendurchflutete Einstellungen sollte man demnach eher nicht erwarten. Verschiedene Drehorte in England und Ungarn müssen dabei einige andere Länder in Europa doubeln, wobei einige Szenen zumindest auch tatsächlich in England spielen.

Die geringen Mittel machen sich wiederum in der Action durchaus bemerkbar. Immerhin, handwerklich weiss diese durchaus zu gefallen. Gerade die Autojagd zu Beginn und auch einige weitere Schiessereien im Verlauf zeigen, dass Mostow in diesem Genre einige Erfahrung aufweisen kann. Insbesondere eine kurze, aber druckvoll inszenierte Schiesserei in einem Restaurant überzeugt durchaus. Leider nimmt die Qualität der Action im Verlauf des Films stetig ab und es enttäuscht auch die Menge dieser Einlagen. So bleibt auch der Showdown seltsam unspektakulär.

Die Geschichte an sich, basierend auf einem Buch von Kevin Wignall und aus der Feder der Drehbuchautoren John Brancato und Michael Ferris, welche bereits mehrmals mit dem Regisseur zusammenarbeiteten, bietet im Grunde keinerlei Innovationen - man hat stets den Eindruck selbige schon in dutzenden ähnlichen Filmen gesehen zu haben. Hier verlässt sich der Film im Grunde zu sehr auf seine Darsteller. Immerhin, erfreulicherweise wissen diese durchaus ihre Rollen mit Leben zu füllen.

So gibt Allen Leech ("Downton Abbey") einen recht brauchbaren Bösewicht ab, auch wenn ihm zweifellos Spielzeit fehlt, um seine Rolle richtig entfalten zu können.
Die beiden Hauptdarsteller Sam Worthington ("Avatar - Aufbruch nach Pandora") und Odeya Rush ("The Giver - Hüter der Erinnerung") hingegen können in ihren Rollen ausreichend aufspielen, und überzeugen dabei erfreulich gut. Die Dialoge zwischen ihnen wirken stimmig und nie aufgesetzt. Worthington gibt den gebrochenen und vom Krieg gezeichneten Mann sehr überzeugend, und kann den Film überraschend gut tragen. So sind es neben einem grundsätzlich guten Erzähltempo tatsächlich in erster Hinsicht die gelungenen Leistungen der Hauptdarsteller, die es über weite Teile des Films schaffen, den Zuschauer über die wenig innovative Geschichte hinwegsehen zu lassen.

Während das Produktionsdesign durchaus brauchbar ausfällt und man sich um Abwechslung bei den Drehorten bemühte (so spielen ein paar Szenen zum Beispiel auch in einem Zug), enttäuscht hingegen die Musik von Komponist Federico Jusid ("Kidnap") - bis auf wenige brauchbare ruhigere Klänge wirkt diese komplett austauschbar und schafft es zu keinem Zeitpunkt dem Film eine musikalische Identität zu verleihen.

So sind es in erster Linie die überzeugenden schauspielerischen Leistungen und die routinierte technische Umsetzung, die "The Hunter's Prayer" zu einem zu keinem Zeitpunkt innovativen, aber immerhin unterhaltsamen Genrebeitrag verhelfen, den man sich mit etwas gesenkten Erwartungen durchaus einmal ansehen kann.

6/10

Re: Zuletzt gesehener Film

8249
iHaveCNit: Geostorm (2017)

Warum ? So manchmal habe ich die Lust auf etwas Katastrophenkino, aber selbst nach den Trailern war ich irgendwie immer noch nicht ganz Feuer und Flamme, habe ihn aber trotzdem auf meine Liste gesetzt und letztendlich im Kino gesehen. Und war überrascht, dass ihn nur als Zweitpriorität gesetzt habe, denn von den für mich interessanten Starts in dieser Woche gefällt mir dieser hier besser als der Serienkiller-Thriller „Schneemann“.

In 2 Jahren, also 2019 sieht sich die Menschheit global umspannenden Klimakatastrophen entgegen und droht fast komplett vernichtet zu werden. Im Zuge dessen wird ein global umspannendes Satellitennetz erschaffen, dass als Frühwarnsystem Wetterereignisse bannt. Als sich jedoch einige Zeit später ein paar Wetterereignisse stattfinden, ist Eile angesagt und die beiden Brüder Jake und Max Lawson sehen sich an der Front im All und der Erde unglaublichen Herausforderungen ausgesetzt, um einen globalen Wetterkollaps, den Geostorm zu verhindern.

Ja, die Idee von Wettersatelliten, die Naturkatastrophen verhindern sollen ist nicht neu. Mir ist diese in Filmen wie „Sharknado 4: The Fourth Awakens“ bereits begegnet. Und auch hier hat die Technik versagt. Natürlich kommt „Geostorm“ ganz ohne Haie und den ganz üblen Sharknado-Trashfaktor aus, bietet aber dafür die schweren Geschütze eines Roland-Emmerich-Films auf, ohne auch nur im entferntesten einen Roland Emmerich im Stab zu haben. Woher kommt das nun ? Der langjährige Weggefährte, Produzent und Drehbuchautor der meisten Emmerich-Filme, Dean Devlin ist hier als Regisseur, Mitproduzent und Mitdrehbuchautor am Drücker. Herausgekommen ist ein schöner, feiner, runder und kurzweiliger Katastrophenactioner, der mit einer gewissen Portion Science-Fiction, Drama und Politthriller daherkommt. Das wirkt hier aber keineswegs überladen, sondern ist nur im notwendigen Rahmen vorhanden. Alles ist stellenweise arg oberflächlich und plakativ, aber das passt. Für mich war zum Beispiel das Zusammenspiel von Jim Sturgess und Gerard Butler als Brüder sehr gut gelungen und eine Triebfeder des ganzen Spektakels. Aber auch die Nebenrollen sind mit der deutschen Alexandra Maria Lara, Abbie Cornish sowie auch den Altstars Andy Garcia und Ed Harris top besetzt. Der Film trumpft natürlich nicht in den notwendigen „Erklärbär-Szenen“, sondern in den Szenen auf, in denen es zur Sache geht – und wenn es rummst, dann richtig, auch wenn die Effekte nicht ganz nahtlos sind und eine eigene Form des Trashfaktors festzustellen ist. Trotz allem war ich positiv überrascht, ich habe genau das bekommen, was ich wollte, und das war ein cooler, schneller Katastrophenfilm. Natürlich passt auch die Message des Films in Bezug auf die weltweite Klimapolitik, aber auch auf den weltweiten gesellschaftlichen Umgang mit diesem Thema.

„Geostorm“ - My First Look – 7/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

8250
Körper und Seele - Ildiko Enyedi

Es gab mal eine faszinierende Tradition herausragender osteuropäischer Filme, eine Tradition die witzigerweise nach dem Untergang des Kommunismus nicht noch fruchtbarer wurde, sondern weitgehend verschwunden ist. Enyedi, die zuvor seit 1999 keinen Film mehr (fürs Kino) machen konnte, macht mir schmerzlich bewußt wie groß dieser Verlust ist (auch in Anbetracht des kürzlich mal wieder genossenen Kieslowski Meisterwerks Der Zufall (1981) oder Miklos Jancsos Die Hoffnungslosen (1966) ).

Körper und Seele ist ein wunderbarer Film der klugen Realismus mit unkitschig märchenhaften Elementen verbindet, und eine höchst originelle Geschichte erzählt, in der sich 2 Menschen die dafür überhaupt nicht geschaffen sind, dadurch ineinander verlieben, daß sie denselben Traum von 2 Hirschen in einem winterlichen Wald träumen. Enyedis präzise Kadrierungen und Schnitte, und ihr Talent glaubwürdige Charaktere zu schaffen (denen sie allen mit Respekt und Würde begegnet), machen daraus einen der schönsten Filme der letzten Jahre. 10/10