Re: Oscars / Golden Globes 2019

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GoldenProjectile hat geschrieben: 22. Januar 2019 17:43
vodkamartini hat geschrieben: 22. Januar 2019 16:11 Oscar Nominations 2019:

Best Picture

Black Panther
Hahaha :lol: Nur gut, dass ich seit letztem Jahr aufgehört habe, mich für die Oscars zu interessieren bzw. ihnen überhaupt noch grosse Bedeutung zuzumessen. Das ist schlicht nur Late-Night-Komödie mit viel (Selbst)Beweihräucherung und Gutmenschentum.
Ach was. Ich bin nun weiß Gott kein Oscar-Fan und gebe so gut wie gar nichts auf diesen Preis, aber das ist dann auch wieder zu viel des Guten. Der Oscar ist in erster Linie ein Branchenpreis von Branchenleuten für Branchenleute und hat als solcher natürlich auch die "Aufgabe" (bzw. ergibt sich dieser Umstand schlicht aus seinem Ursprung), den US-Film in einer gewissen Breite abzudecken (ob er das jetzt immer adäquat getan hat ist ein anderes Thema). Und dazu gehören dann eben u.a. anspruchsvollere Produktionen wie Roma, Green Book oder The Favourite wie auch größere Mainstream-Erfolge à la Black Panther, Bohemian Rhapsody oder A Star is Born. Das ist für mich völlig in Ordnung und warum jetzt die sieben Nominierungen für Black Panther Gelächter auslösen sollen, wenn man da in den letzten Jahren in der Best Picture Kategorie u.a. Mad Max Fury Road, The Martian, Life of Pi, Gravity, Herr der Ringe 1, Herr der Ringe 3 (der hat sogar gewonnen) oder Avatar hingenommen hat, erschließt sich mir nicht. Die Superheldenwelle wird immer größer, die Erfolge dieser Filme toppen jedes Jahr neue Einspielrekorde und die ursprünglich als Nerdnische entstandene Comickultur ist das Mainstream-Phänomen im US-Kino der letzten 20 Jahre schlechthin geworden. Verwundert es da wirklich so sehr, dass ein Branchenpreis wie der Oscar irgendwann diese Stimmung anerkennt und dementsprechend diese Filme auch in den oberen Kategorien mitspielen? Letztes Jahr erst gab es für "Logan" eine Nominierung in der Drehbuch-Kategorie und die Aufstockung der Nominierungen in der Best Picture Kategorie selbst sind letztlich auf die Nichtberücksichtigung von The Dark Knight im Jahr 2009 zurückzuführen (die damals sogar Hugh Jackman mit ironischem Ton kritisch in seiner Anmoderation erwähnt hat). Natürlich ist es bei dem enorm positiven Echo, welches der Panther aus den Staaten bekommen hat mittlerweile im Netz auch cool geworden, Black Panther nicht zu mögen oder ihn als overrated zu bezeichnen und ganz besonders cool ist man, wenn man dahinter gleich noch eine politische Agenda vermutet, aber letztlich ist diese Nominierung genau ein Ausdruck dessen, was sie ist: Eine Würdigung für die popkulturelle Signifikanz des Superheldenkinos in den letzten Jahren, die im Falle von Black Panther (und das meine ich wertfrei und unpolitisch) auch der Repräsentation dunkelhäutiger Figuren im US-Mainstream-Kino einen gewaltigen Dienst erwiesen hat. Der erste Mega-Big-Budget-Film mit einem fast ausschließlich schwarzem Cast, der zudem im Production Design, im Soundtrack, im Kostümdesign etc. sehr liebevoll Ströme des Afrofuturismus verarbeitet und ganz besonders auf das dunkelhäutige Publikum zugeschnitten ist. Muss den Film jeder mögen? Nein. Ist er oberflächlich betrachtet qualitativ vermutlich für die meisten Kinogänger kaum von den anderen Marvel-Filmen zu unterscheiden? Sicherlich. Hat die Wertschätzung dieses Films etwas damit zu tun oder muss etwas damit zu tun haben? Nein. Der Oscar ist ein Kulturpreis und als solcher ist die Nominierung von Black Panther in diesem Jahr in der Hauptkategorie kein Augenroller, sondern eine Unabwendbarkeit. Und deswegen ist auch Black Panther nominiert worden und nicht Dr. Strange oder Infinity War oder Ant-Man oder Aquaman. Das muss einem nicht gefallen, aber so waren die Oscars schon immer - und das ist für sich genommen auch nicht verkehrt.

Und ich versichere dir: Natürlich wird Black Panther den Oscar in der Hauptkategorie nicht gewinnen. Die Nominierungen (passend zum 10 jährigen MCU-Jubiläum) sind Auszeichnung genug, um als Anerkennung dafür zu fungieren, was der Film für sein angepeiltes Zielpublikum geleistet hat.
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Re: Oscars / Golden Globes 2019

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vodkamartini hat geschrieben: 22. Januar 2019 18:40 Zumal es diesmal vermutlich nicht einmal einen Moderator geben wird.
Das glaube ich erst, wenn ich es sehe.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Oscars / Golden Globes 2019

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Leider habe ich einen Großteil der Nominierten noch nicht gesehen, weshalb meine Tipps ins Blaue geraten wären. Ich denke die Show werde ich auf jeden Fall, wenn auch wahrscheinlich erst im Nachhinein verfolgen bzw. mir anschauen. Vor allem wenn Craig dabei ist, wird das denke ich mal wieder ne interessante unterhaltsame Verleihung, auch wenn ich mich erst auf Kevin Hart als Host gefreut hatte.

Re: Oscars / Golden Globes 2019

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Ich werde das Teilnehmerfeld bis zu den Oscars weitgehend abgedeckt haben. Bei der Best Picture Kategorie fehlt mir nur noch der gute "Vice", der erst übernächste Woche bei uns startet.

Sehen werde ich die Verleihung definitiv live - und danach auf die Arbeit gehen ! . Mein Tippspiel werde ich erst final am Sonntag vor der Verleihung fertigstellen.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Oscars / Golden Globes 2019

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Gernot hat geschrieben: 4. Februar 2019 22:50 Daniel Craig wird einer der Presenter der diesjährigen Oscars sein!
Ist schon bekannt für welchen?
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Re: Oscars / Golden Globes 2019

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NickRivers hat geschrieben: 5. Februar 2019 12:02 Der Oscar ist halt einfach der Nobelpreis für den Film. Egal wie fragwürdig manche Entscheidungne auch waren
Ha ha, nein, echt nicht, dafür ist das zu oberflächlich, und viel zu sehr fokussiert auf den englischsprachigen Film, bzw auf den Hollywood Film. Es ist wirklich traurig daß IMDB und der Oscar in der öffentlichen Wahrnehmung dermaßen populär sind. Das ist eine massive Herabwürdigung der Möglichkeiten der Filmkunst.

Den Literatur Nobelpreis kann man natürlich auch heftig kritisieren, aber die haben einen ganz anderen Anspruch in der Auswahl der Preisträger.

Re: Oscars / Golden Globes 2019

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Ein wunderbares Video, über die Verlogenheit von Hollywood in der andauernden #metoo-Diskussion und die Beschränkungen einer Plattform wie den Academy Awards. Ein wenig übertrieben an einigen Stellen (sicher auch dem Alter des Video-Machers geschuldet), aber dennoch erstaunlich wahr und zutreffend - ohne Blatt vor dem Mund.
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Re: Oscars / Golden Globes 2019

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Na ja, eher ein sehr geschwätziges, selbstverliebtes Geschwafel. Außerdem geht es gefühlt zur Hälfte um Black Panther, der auch nicht gut weg kommt. Zudem wird "A star is born" als im Vergleich deutlich wertigeres Oscar-Material bezeichnet? Echt jetzt? Ab da kann man das nicht mehr ernst nehmen. Kommt eh nur noch die Gähn-Tirade eines eingefleischten Hollywood-Haters. Alles was er da ablässt, gilt auch für den Politzirkus, aber egal.
Natürlich ist BR kein filmhistorisches Meisterwerk, aber hey, mit einem Einspiel von bisher! 845 Millionen, ohne Stars, ohne Superhelden, ohne Marvel, ohne Star Wars, ohne 3D, ohne ekstatisches CGI-Gehampel und ohne China-Anbiederung? Mega Respekt! Und obwohl der Film sehr formel- und episodenhaft daherkommt schafft er das? Warum nur? Weil er totaler Crap oder mindestens lahmer Durchschnitt ist? Jaaaa, ganz bestimmt.
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Re: Oscars / Golden Globes 2019

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Geschwätziges Geschwafel... ja, uff, also naja, logisch nä?

Und A Star is Born war doch ein Top-Film, der Publikum und Fachpresse weltweit begeistert hat. Warum soll der also kein wertiges Oscar-Material sein? Und doch, wertiger als Bohemian Rhapsody, das ist er imo um Welten, nicht nur auf die Oscars bezogen. Übrigens mochte er den Film, was er auch mehrfach im Video sagt, womit deine "totaler Crap"-Rhetorik das Video gar nicht berührt.
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Re: Oscars / Golden Globes 2019

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War klar, dass das mit Geschwätz und Geschwafel kommt, habs extra stehen lassen um zu sehen ob du drauf anspringst. :) Hat funktioniert. Zum eigentlichen Thema. Ich find den Beitrag schwach, so what. Ist ödes Geschwafel. Selbstgefällig noch dazu, was ich per se nicht leiden kann, noch dazu dünn argumentiert. Ich weiß, dass er den Film irgendwie mochte und ihn nur keinesfalls für oscarwürdig hät, was immer das auch sein soll. Und Star is Born hat mich kalt gelassen, BR nicht. Klar, war auch erfolgreich, hat aber nur die Hälfte eingebracht, was dann doch ein deutlich Abstand ist.

Und wenn du schon zitierst dann vollständig, nicht immer nur das rauspicken, was zur eigenen Argumentation passt. Da steht auch "oder mindestens lahmer Durchschnitt" (was genau das ist, was er ständig wiederholt, womit das "I liked it" recht unglaubwürdig rüber kommt).
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Re: Oscars / Golden Globes 2019

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hab mir das Video auch mal angesehen. Der Typ hat schon etwas leicht überhebliches und nerviges in seinen Ausführungen gehabt und die waren durchaus auch sehr subjektiv.

Wenn ich jetzt auf die Idee kommen würde, mein eigenes subjektives "Preferential Balloting" für die Oscars abzugeben, wäre ein "Bohemian Rhapsody" eher angeschlagen auf einem der letzteren Plätze - ähnlich wie z.B. "Black Panther" und "BlacKkKlansman".
"Bohemian Rhapsody" hat genug Material in sich, dass den Film auch klar als Oscar-Bait oder auch Film mit Oscar-Potential anbietet. Biografien kommen ja gut an, egal aus welcher Sichtweise sie dargestellt werden. Dazu gibt es noch eine reichliche Welle der Nostalgie auf der dieser Film schwimmt. Und auf der Kultfigur des Freddie Mercury liegt ja bedingt durch dessen Tragik genug Potential dafür, klares Oscar-Material auf Darsteller-Ebene zu bieten. Dafür ist Rami Maleks Method Acting schon sehr auf den Punkt und sicherlich der Academy schon genug, um Malek dieses Mal den Oscar zu geben, weil er vermutlich danach nie wieder die Möglichkeit für den Award erhält. Eine Option, die sowohl Bale als auch Cooper, Mortensen und Dafoe sicherlich noch häufiger haben werden, womit man auch vor allem nach dem Gewinn des Globes, des BAFTAS und des SAG-Awards dem guten Malek auch noch den Goldjungen gibt. Aber ich verstehe das natürlich nicht nur als Oscar für den guten Malek, sondern auch noch posthum an Mercury !

Aktuell gehe ich stark davon aus, dass die Oscars 2019 neben wenigen Überraschungen bei den Schauspielerkategorien zu den "Roma"-Festspielen werden und Cuarons Werk Einiges an Trophäen mit nach Hause nehmen wird. Es hängt eben sehr an der Auszeichnung "Best Foreign Language Film" ab - wenn "Roma" hier gewinnt, gehe ich von "Green Book" in der Hauptkategorie aus, ansonsten wird es klar sein, wenn einer der anderen 4 in dieser Kategorie nominierten Filme gewinnen werden, dass "Roma" als Sieger in der Hauptkategorie hervorgeht !
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "