Dan Brown Romane - "Bond-ability Potenzial"

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Hat jemand die Romane von Dan Brown gelesen?
Ich bin ja seitdem ich damals in den USA innerhalb weniger Tage seine ersten beiden Robert Langdon Romane Angels and Demons sowie The Da Vinci Code gelesen habe, hellauf begeistert von ihm.
Die beiden bisherigen Verfilmungen mit Tom Hanks können das atemlose Tempo und die brillante Verknüpfung von Kunstgeschichte, Religion, Mystik, Verschwörungstheorie und Krimihandlung kaum einfangen.

Jetzt lese ich grade seinen aktuellen Robert Langdon Roman "Ingerno" und muss feststellen, wie toll sich Teile der Handlung aber auch einzelne Szenen für einen Bondfilm eignen würden.
Ohne jetzt alle Wendungen zu kennen (bin erst auf Seite 200 von 700) erscheint da eine sehr mystriöse Organisation mit einem faszinierenden Boss an der Spitze, eine Auftragskillerin, eine interessante Verbündete und und und.

Auch die Anfangsszene wäre eine coole PTS für Bond:
- Der Protagonist wacht im Krankenhaus auf nach einem Alptraum
- Er kann sich an nix erinnern
- Eine Ärztin teilt ihm mit, es sei auf ihn geschossen worden; er kann sich an zwei Tage nicht erinnern
- im gleichen Moment stürmt eine Killerin in die Notaufnahme, tötet einen der Ärzte
- es gelingt in letzter Sekunde die Flucht

Von da an startet dann eine atemlose Suche nach den verlorenen Erinnerungen - aber nicht nur das.... mehr sei nicht verraten
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Dan Brown Romane - "Bond-ability Potenzial"

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Hilfe, habe das Buch nun durch und bin einigermaßen Fassungslos. Die letzten 100 Seiten sind leider eine totale Enttäuschung und dem Rest des Buchs unwürdig.
Habe noch nie mit so viel Enttäuschung ein Buch beendet. Das kann Brown doch nicht ernst gemeint haben.

Wer hat das Buch gelesen?
Zwei Spoiler Fragen:
1. HEisst das nun dass der Virus tatsächlich freigelassen wurde und im Grunde erstmal nicht aufgehalten werden kann?
2. Sehe ich es richtig, dass an keiner Stelle angedeutet wird, warum Zobrist eigentlich diese irrsinnige Schnitzeljagt mit Hinweisen gestartet hat wenn er doch nicht wollen konnte, dass sein Virus gefunden wird???
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Re: Dan Brown Romane - "Bond-ability Potenzial"

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Dan Brown ist in der Tat ein Meister origineller Spannung. Beeindruckend, wie glaubwürdig er Verschwörungstheorien mit Fakten und Fiktion verknüpfen kann. Illuminati habe ich bestimmt viermal gelesen. Meteor war auch noch besonders toll.
danielcc hat geschrieben:Hilfe, habe das Buch nun durch und bin einigermaßen Fassungslos. Die letzten 100 Seiten sind leider eine totale Enttäuschung und dem Rest des Buchs unwürdig.
Habe noch nie mit so viel Enttäuschung ein Buch beendet. Das kann Brown doch nicht ernst gemeint haben.

Wer hat das Buch gelesen?
Zwei Spoiler Fragen:
1. HEisst das nun dass der Virus tatsächlich freigelassen wurde und im Grunde erstmal nicht aufgehalten werden kann?
2. Sehe ich es richtig, dass an keiner Stelle angedeutet wird, warum Zobrist eigentlich diese irrsinnige Schnitzeljagt mit Hinweisen gestartet hat wenn er doch nicht wollen konnte, dass sein Virus gefunden wird???
Redest du von Inferno? Das muss ich noch lesen, vorher steht aber eine ganze Reihe anderer Bücher an.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Dan Brown Romane - "Bond-ability Potenzial"

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Geht zwar etwas Off-Topic, aber ich lese gerade Wespennest, einen weiteren Jack-Reacher-Roman von Lee Child. Einfach unglaublich, wie spannend, stilvoll, cool und unterhaltsam diese Reihe ist, trotz dem immer wieder sehr ähnlich Schema. Aber gerade Wespennest ist äusserst raffiniert erzählt, mit einem ordentlichen Schuss Suspense und Reacher ist eh einer der coolsten und packendsten Helden neben Bond. Da du den Film mochtest wäre das bestimmt etwas für dich.
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Re: Dan Brown Romane - "Bond-ability Potenzial"

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Ich finde Dan Brown auch klasse. Illuminati hat mir immer schon am besten gefallen, ich finde alles im Buch super, bis auf... das Ende. Das ist dann einfach zu unglaubwürdig, bis auf dieses gefällt mir Illuminati sehr gut. Überhaupt setzt Brown am Ende immer noch einen oben drauf, der Rest des Buches kann noch so gut sein, durch das Ende gehört das Buch dann nicht zu den Allerbesten Thrillern, das Ende von Sakrileg war da noch am Besten. Trotzdem gefällen mir die Bücher sehr gut, habe Inferno noch nicht durch, aber auch hier klingt es vielversprechend.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Dan Brown Romane - "Bond-ability Potenzial"

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Habe Inferno nun durch und muss sagen, dass das Ende mir nicht wirklich zusagt. Es ist vielleicht realistischer als manch andere Enden von Dan Brown, aber trotzdem sehe ich es auch ungefähr so, wie daniel, aber Dan Brown hat schon schlechtere Enden geschrieben. Der Rest des Buches dagegen gefällt mir ausgesprochen gut, ich denke, dass die Story wahrscheinlich sogar die beste der Dan Brown-Romane ist.
danielcc hat geschrieben:Zwei Spoiler Fragen:
1. HEisst das nun dass der Virus tatsächlich freigelassen wurde und im Grunde erstmal nicht aufgehalten werden kann?
2. Sehe ich es richtig, dass an keiner Stelle angedeutet wird, warum Zobrist eigentlich diese irrsinnige Schnitzeljagt mit Hinweisen gestartet hat wenn er doch nicht wollen konnte, dass sein Virus gefunden wird???
Zwei Spoiler-Antworten:
1. Ja, das heißt es leider.
2. Zobrist wollte ja, dass Sinskey die gefälschte Mappa dell´ Inferno am Tag der weltweiten Infizierung erhält, also sollte sie wahrscheinlich die erste sein, die den Standort des Virus herausfindet. Es war ja schon am Tag davor zu spät, die Verbreitung des Virus zu verhindern.
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Re: Dan Brown Romane - "Bond-ability Potenzial"

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Das mit der zweiten Antwort befriedigt mich nicht. Aus meiner Sicht ist die ganze Schnitzeljagd ueberfluessig.

Auch trickst Brown an einigen Stellen erstmals unangemessen, ich denke an die scheinbar entfuehrte WHO Chefin oder den offensichtlich Pest-Kranken Typen, beides wird am Ende doch recht albern aufgeloest.

Dennoch: Super spannende und bondige Story
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Re: Dan Brown Romane - "Bond-ability Potenzial"

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danielcc hat geschrieben:Das mit der zweiten Antwort befriedigt mich nicht. Aus meiner Sicht ist die ganze Schnitzeljagd ueberfluessig.
Tja, aber irgendwie musste Langdon ja zum Virus gelangen,oder? Und da er in den vorigen Bänden auch immer Schnitzeljagden mit Rätseln gemacht hat, war es das naheliegendste, diesen Plot einfach weiterzumachen, auch wenn es nicht wirklich Sinn macht.
danielcc hat geschrieben:Auch trickst Brown an einigen Stellen erstmals unangemessen, ich denke an die scheinbar entfuehrte WHO Chefin oder den offensichtlich Pest-Kranken Typen, beides wird am Ende doch recht albern aufgeloest.
Ja, das stimmt schon, aber ich fand es schon sehr gut, wie Dan Brown einen auf die falsche Fährte gelockt hat und dann klar gemacht hat, dass alles komplett anders ist, auch wenn es recht albern klingen mag, das hat er ja uach bei den vorigen Romanen bewiesen.
danielcc hat geschrieben:Dennoch: Super spannende und bondige Story
100% Zustimmung!
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Re: Dan Brown Romane - "Bond-ability Potenzial"

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Eigentlich total dumm, dass die Bondfilme noch nie die naheliegende Gefahr eines tödlichen, von mir aus auch neuartigen Virus genutzt haben. OK, sowas gab es wohl in MR, aber da ist das ja bis auf die letzten 10min fast nebensächlich.
Eine solche Gefahr aber erscheint mir viel "angemessener" als ein Atombomben Bedrohung oder sonst was. Die letzten drei Bondfilme hatten ja praktisch gar keine Bedrohung
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Re: Dan Brown Romane - "Bond-ability Potenzial"

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Ich finde auch, dass mal ein Bond-Film mit der Jagd nach einem Virus gedreht werden sollte, wie in Inferno. Aber der sollte mal ein wirklich guter Film werden, in dem der Plan mit dem Virus auch wirklich Sinn macht und auch etwas bodenständig ist. Alle Actionfilme, in denen Viren eine Rolle spielten, fand ich nicht sehr toll und das war neben den beiden Bondfilmen nur noch Mission Impossible 2.
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Re: Dan Brown Romane - "Bond-ability Potenzial"

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Ja aber die Bedrohung kann sehr wohl interessanter sein oder auch zeitgemäßer etc.
Also das ATAC oder das Solex waren da mal so richtig langweiliger Aufhänger...

Ein Virus ist zum Beispiel viel spannender als eine Atombombe. Die kann nur explodieren oder vorher gefunden werden. Ein Virus kann einzelne Leute befallen, er kann eingedämmt werden, er kann voll ausbrechen oder aber er kann freigesetzt werden aber vielleicht nur eine Täuschung sein.
Ich finde, das steckt mehr Potenzial drin als in einer Bombe und er ist gleichzeitig spannender als so eine Vertragsverhandlung über die Wasserversorgungrechte in Bolivien ... gääääähn...
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