Re: Filmtitel (Spekulationen und Wünsche)

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Shatterhand halte ich auch für schwierig auf dem Deutschen Markt. Für gewöhnlich prüfen große Firmen Markennamen vor Einführung auch international, ob es in anderen Ländern unter Umständen eine andere Bedeutung hat oder bereits geschützt ist. Manchmal wird aber auch da was übersehen. Es gab schon diverse Fehlleistungen wo man das besser hätte rechechieren sollen. Hier ein paar Beispiele: http://www.markenlexikon.com/markenflops.html

Ich würde beim Schauen des Filmes vermutlich wirklich die ganze Zeit an Winnetou denken. Bleibt die Frage, ob es dem Film schädlich sein könnte hierzulade. An der Kinokasse würde sich das vermutlich weniger bemerkbar machen, da die meisten Menschen einfach nur "den neuen Bond" sehen wollen, aber man muss den Titel auch langfristig betrachten, wenn er eben nicht mehr neu ist. Auf DVD-Verkäufe etc. könnte sich das langfristig schon auswirken. Da hängt es dann davon ab, wie der Film einschlägt und ob er im Gedächtnis hängen bleibt. Ich habe in meinem Bekanntenkreis viele, die z.B. QoS bereits fast komplett aus ihrem Gedächtnis gestrichen haben weil der Film nur Durchschnitt war. Hätte der Film Shatterhand gehießen würden die ihn vermutlich heute wirklich mit Karl May verwechseln.
Samedi hat geschrieben: 29. August 2018 22:56FYEO würde man heutzutage vermutlich deshalb so lassen, weil es einfach keine vernünftige und allgemeingültige Übersetzung dafür gibt.
Streng vertraulich? Verschlusssache - Nur für Dienstgebrauch (VS-NfD)? Gibt durchaus gängige Übersetzungen. Klingen nur halt irgendwie seltsam als Filmtitel. Aber "Stirb an einem anderen Tag" und "Ein Quantum Trost" waren nun auch nicht gerade eine Wohltat für die Ohren.

Re: Filmtitel (Spekulationen und Wünsche)

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0 0 7 hat geschrieben: 30. August 2018 00:47
Samedi hat geschrieben: 29. August 2018 22:56FYEO würde man heutzutage vermutlich deshalb so lassen, weil es einfach keine vernünftige und allgemeingültige Übersetzung dafür gibt.
Streng vertraulich? Verschlusssache - Nur für Dienstgebrauch (VS-NfD)? Gibt durchaus gängige Übersetzungen. Klingen nur halt irgendwie seltsam als Filmtitel.
FYEO bezieht sich aber (vor allem im Film) nicht nur auf streng vertrauliche Akten, sondern hat zum Teil auch eine romantische Komponente (im Film übersetzt mit "Für dich ganz allein"). Und eben diese lässt sich durch die möglichen deutschen Übersetzungen (wie "Streng vertraulich" oder ähnliches) nicht retten.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Filmtitel (Spekulationen und Wünsche)

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0 0 7 hat geschrieben: 30. August 2018 00:47 Shatterhand halte ich auch für schwierig auf dem Deutschen Markt. Für gewöhnlich prüfen große Firmen Markennamen vor Einführung auch international, ob es in anderen Ländern unter Umständen eine andere Bedeutung hat oder bereits geschützt ist. Manchmal wird aber auch da was übersehen. Es gab schon diverse Fehlleistungen wo man das besser hätte rechechieren sollen. Hier ein paar Beispiele: http://www.markenlexikon.com/markenflops.html

Ich würde beim Schauen des Filmes vermutlich wirklich die ganze Zeit an Winnetou denken. Bleibt die Frage, ob es dem Film schädlich sein könnte hierzulade. An der Kinokasse würde sich das vermutlich weniger bemerkbar machen, da die meisten Menschen einfach nur "den neuen Bond" sehen wollen, aber man muss den Titel auch langfristig betrachten, wenn er eben nicht mehr neu ist. Auf DVD-Verkäufe etc. könnte sich das langfristig schon auswirken. Da hängt es dann davon ab, wie der Film einschlägt und ob er im Gedächtnis hängen bleibt. Ich habe in meinem Bekanntenkreis viele, die z.B. QoS bereits fast komplett aus ihrem Gedächtnis gestrichen haben weil der Film nur Durchschnitt war. Hätte der Film Shatterhand gehießen würden die ihn vermutlich heute wirklich mit Karl May verwechseln.
Als ich deinen Beitrag gelesen habe, musste ich vor dem letzten Halbsatz an etwas anderes denken, vielleicht ist das aber auch völlig abwegig. Der Titel erinnert an Karl May, wäre aber Titel eines Bond-Films. Gerade deshalb würde er möglicherweise im Gedächtnis eines (deutschen) Zuschauers bleiben, auch wenn der Film nur Durchschnitt ist.

Re: Filmtitel (Spekulationen und Wünsche)

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0 0 7 hat geschrieben: 30. August 2018 00:47 Ich würde beim Schauen des Filmes vermutlich wirklich die ganze Zeit an Winnetou denken.
Das würden wir aber so oder so, denn unter uns Fans sind die Originaltitel meistens sowieso geläufiger als die deutschen Übersetzungen.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Filmtitel (Spekulationen und Wünsche)

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Samedi hat geschrieben: 30. August 2018 02:26
0 0 7 hat geschrieben: 30. August 2018 00:47
Samedi hat geschrieben: 29. August 2018 22:56FYEO würde man heutzutage vermutlich deshalb so lassen, weil es einfach keine vernünftige und allgemeingültige Übersetzung dafür gibt.
Streng vertraulich? Verschlusssache - Nur für Dienstgebrauch (VS-NfD)? Gibt durchaus gängige Übersetzungen. Klingen nur halt irgendwie seltsam als Filmtitel.
FYEO bezieht sich aber (vor allem im Film) nicht nur auf streng vertrauliche Akten, sondern hat zum Teil auch eine romantische Komponente (im Film übersetzt mit "Für dich ganz allein"). Und eben diese lässt sich durch die möglichen deutschen Übersetzungen (wie "Streng vertraulich" oder ähnliches) nicht retten.
"In tödlicher Mission" ist damit auch kein guter Titel. An dem lässt sich auch weder "For Your Eyes Only" vom B-Briefing, noch Melinas "For Your Eyes Only Darling" erkennen. Ohnehin wirkt der deutsche Titel langweilig, da er auf jeden der 24 Filme passt. Das tut "For Your Eyes only" zwar auch (die Instruktionen, die Bond von M, bzw. hier von Tanner erhält sind wohl nie für die Öffentlichkeit bestimmt), das lässt sich aber noch damkit erklären, dass es hier erstmals wörtlich zu lesen ist, bzw. durch die Doppeldeutigkeit.

Re: Filmtitel (Spekulationen und Wünsche)

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Henrik hat geschrieben: 31. August 2018 12:23 Das ging erst kurz vor der offiziellen Bekanntmachung los. Vorher trieb sich monatelang das Gerückt umher, Bond 23 würde Carte Blanche heissen.
Das war doch nur ein albernes Gerücht. Vorher gab es über zwanzig neue Romane, und nie hatten die Filme etwas damit zu tun. Mike the G. hat schon zu Gardner-Zeiten klargestellt, dass die Filme nichts aus den neuen lizenzierten Büchern übernehmen würden. Nur weil Carte Blanche damals gerade aktuell war und Bond in der Gegenwart verankerte unterschied sich die Situation des Buches auch nicht von all den anderen, zumal die Gardner- und Benson-Sachen meines Wissens nach auch immer auf der Höhe der damaligen Zeit waren und nur der Roman von Faulks sich zu Fleming und den 60ern zurückbegab.

Übrigens habe ich Carte Blanche vor ein paar Wochen nochmal gelesen (und mir bei der Lektüre ausgerechnet Brosnan als Bond und Brown als M vorgestellt). Es hat mir mehr Spass gemacht als ich es in Erinnerung hatte, aber als Film wäre es nicht besonders geeignet.
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