Re: Regie & Stil

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Samedi hat geschrieben: 21. September 2018 14:06
Maibaum hat geschrieben: 21. September 2018 14:00 Und das daß Produktionsdesign von LALD bei einem größeren Intervall anders gewesen wäre ist eine sehr wagemutige Theorie.
Kann natürlich auch sein, dass man generell Kosten sparen wollte. Bei TSWLM, der nach einer etwas längeren Pause in die Kinos kam, war das Produktionsdesign auf jeden Fall wieder besser.
Ich glaube auch nicht, daß das was mit Kosten zu tun hatte, und ich finde nicht daß das Design von TSWLM besser ist, es sieht allerdings aufwändiger aus. Aber nicht gleich besser.
Ich bin mit dem Aussehen von LALD sehr zufrieden. Es passt wie bei TSWLM gut zum Film.

Re: Regie & Stil

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Maibaum hat geschrieben: 21. September 2018 14:11 Ich bin mit dem Aussehen von LALD sehr zufrieden. Es passt wie bei TSWLM gut zum Film.
Insgesamt bin ich auch damit zufrieden. Nur das Villain Lair sieht ziemlich billig aus.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Regie & Stil

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Samedi hat geschrieben: 21. September 2018 14:13
Maibaum hat geschrieben: 21. September 2018 14:11 Ich bin mit dem Aussehen von LALD sehr zufrieden. Es passt wie bei TSWLM gut zum Film.
Insgesamt bin ich auch damit zufrieden. Nur das Villain Lair sieht ziemlich billig aus.
Was sieht daran "billig" für dich aus? Ein Atom U-Bootsschacht oder eine Raumstation hätten doch wohl kaum unter einen Voodoo-Friedhof gepasst?

Re: Regie & Stil

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Alles richtig. Ich wollte auch nur auf den etwas albern übertriebenen Post von dem einen User eingehen. So ernst habe ich es mit Kritik an den Alt-Darstellerm nicht gemeint.

Ich finde aber generell dass die Diskussion hier in dieser Breite total deplatziert ist

Übrigens habe ich im englischen Forum noch nie so viel positives gelesen seit CR erschienen ist.

EON hat alle überrascht und alle Presse Lügen gestraft. Wir haben zwar null Ahnung wie der Film am Ende aussehen wird aber dass EON Amtsmüde sei und vor allem risikoarm kann man nun nicht gerade aus der Wahl des Regisseurs herauslesen

AnatolGogol hat geschrieben: 21. September 2018 11:32
danielcc hat geschrieben: 21. September 2018 11:00 Connery hat glaube ich keine Hehl daraus gemacht, dass er die Serie nicht mochte.
Moore hat nach jedem Film damit kokettiert, dass es sein letzter sei.
Dalton hat in jedem Interview klar gemacht, dass er eigentlich einen ganz anderen Bond wollte.
Über Lazenby müsen wir nicht reden.

Eigentlich ist was das angeht alles besser geworden seitdem die Kinder das Sagen haben. Brosnan war ein großer PR Kämpfer in Sachen Bond. Craig ist manchmal etwas unüberlegt in seinen Äußerungen aber sein Engagement hinter den Kulissen spricht für sich
Daniel, das hatte ja aber auch alles seine Gründe, darauf wollte ich in meinem letzten Post hinweisen. Connerys Unmut gegen Serie und Figur hing ja elementar mit dem Verhalten der Produzenten ihm gegenüber und dem unerträglich gewordenen öffentlichen Interesse an ihm als Privatperson zusammen. Dass Connery durchaus Interesse, ja sogar Begeisterung an Figur und Filmen hatte, zeigt seine Anfangsphase bei EON und seine Beteiligung an der Entstehung von NSNA - in beiden Phasen war er aber auch wesentlich enger in Entscheidungen hinsichtlich der Ausrichtung involviert. Wir kennen das ja auch alle aus dem Berufsleben: wenn man das Gefühl hat, dass die eigene Arbeitsleistung/Meinung nicht wertgeschätzt wird, dann ist das der Motivation selten zuträglich.

Ich finde auch, dass du den Herren Moore und Dalton unrecht tust, da gerade Moore viel PR für die Filme und selbst nach seiner Demission immer gerne bereitwillig die Pauke für EON und die Figur Bond geschlagen hat. Sein Kokettieren mit einem Abschied ab FYEO würde ich ihm auch nicht ankreiden wollen, denn es war die direkte Reaktion auf das Verhalten von Cubby, der sich seinerseits ja auch nicht konkret öffentlich zu ihm als auch zukünftigem Bonddarsteller bekannte, da er dieses Manövrieren (wie auch Moore) als taktisches Mittel ansah um die Gage zu drücken. Moore nahm die Situation sportlich und passte sich eben den Gegebenheiten an nach dem Motto: „schau du dir ruhig den Lewis Collins näher an, dann kokettiere ich halt damit eh nicht mehr unbedingt zurückkommen zu wollen“). Dieses öffentliche Taktieren würde ich aber als ähnlich unabhängig von Engagement für Rolle/Serie ansehen wie die von dir angesprochenen unüberlegten Äusserungen von Craig.

In den Äusserungen von Dalton, auf die du anspielst, gab er bereitwillig Auskunft darüber, wie er die Figur sah und dass er „seinen“ Bond eben stark an den der Fleming-Vorlage orientieren wollte (und tat). Einen Unmut über die Rolle, die er spielen „musste“, konnte ich da nie heraushören. Im Gegenteil war ja gerade Dalton von den Machern (inklusive Barbara, mit der er immer noch sehr gut befreundet ist) hochgeschätzt und wurde bis zuletzt (wenn auch ultimativ erfolglos) gegen die Widerstände des Studios gestützt und das nicht zuletzt weil er sich so intensiv mit der Figur und der Entwicklung der Serie auseinandergesetzt hat.

Das alles wertet Craigs Engagement ja überhaupt nicht ab, ich finde halt einfach nur, dass wenn man die Vergangenheit schon zum Vergleich heranzieht auch die damaligen Umstände berücksichtigen muss und den damaligen Darstellern es nicht per se nachteilig anrechnen sollte, dass sie sich nicht in dem Maße (sprich auf Produzentenebene) wie Craig engagiert haben, da ihnen dazu ja auch nie die Gelegenheit geboten wurde (mit Ausnahme von Connery, der dies bei der NSNA-Entstehung auch gerne annahm).
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Regie & Stil

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Ihr diskutiert hier über Kleinigkeiten, die nichts mit dem Ursprungsthema zu tun haben. Es kann Filme geben, deren Skript schon am Schluss der Postproduktion des Vorgängers in trockenen Tüchern war, wo das Team mitgezogen ist und es einfach funktioniert hat. Andere Filme wurden schnell gemacht, um dem Hype zu erhalten und sind dann aufgrund des Zeitdrucks nicht so gut geworden. Natürlich gab es auch längere Intervalle die zum Großteil vertrödelt wurden, es Darstellerwechsel gab oder die Zukunft der Reihe vor Gericht geklärt werden musste, trotzdem sind die Filme danach nicht immer gut gewesen, manchmal aber schon. Da spielt denke ich dieses "Der Film wollte gemacht werden" und "Der Film wollte nicht gemacht werden" mit rein, also Zeiten, wo es einfach stimmt und Zeiten wo es schwer ist.

Re: Regie & Stil

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Martin007 hat geschrieben: 20. September 2018 20:03 Bin ich der einzige, der von der Regie-Wahl nicht so begeistert ist?
Hey Martin. Nein, bist du nicht. :D Cary Fukunaga, den man qualitativ recht gut mit dem ähnlich brillanten Jean-Marc Vallée (der wohl gerüchteweise auch von EON angefragt wurde) vergleichen kann, ist sicherlich einer der besten Regisseure der Gegenwart, seine "True Detective"-Staffel war nicht viel weniger als meisterhaft inszeniert. Aber Fukunaga ist auch ein unglaublich ambitionierter Kopf, ein Querdenker und ein Künstler (womit er natürlich recht gut in die Sparte nach Forster und Mendes passt) - und eben jemand, dessen Stil wie der seines Vorgängers sehr schwerfällig und dramatisch ist. Ich glaube kaum, dass Fukunaga erstens der Bondreihe ihre Leichtigkeit zurückgeben wird und das er zweitens der Bondreihe ihre Leichtigkeit zurückgeben will. Sein Stil ist ein anderer und er ist mehr Visionär als Auftragsregisseur und wird Bond 25 auf jeden Fall seinen Stempel aufdrücken - vielleicht sogar mehr, als Boyle es getan hätte.

Ich kann übrigens die erste Staffel True Detective nur jedem ans Herz legen, der düstere, nihilistische Geschichten vertragen kann (und muss eine Trigger Warnung für alle aussprechen, die das nicht tun). Das Motto der Staffel "Touch darkness and darkness touches you back" ist hier Programm. Mit diesem 6 Minuten langen Tracking Shot, der ganz offensichtlich heftig vom großartigen Film "Children of Men" beeinflusst wurde, hat Fukunaga übrigens so ganz nebenbei TV-Geschichte geschrieben:



Btw: Wurde hier schon erwähnt, dass Fukunaga damit der erste US-amerikanische Regisseur der EON-Bondreihe ist?
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Regie & Stil

2287
Ja, TD war wirklich großartig, ich bin schwer am überlegen, mir die Serie noch einmal anzusehen, nun nach Fukunagas Verpflichtung. Davor aber noch Maniac und Beasts.

Heute zeigt ARD ONE übrigens Sin nombre.

Ich weiss nicht, ob es hier schon erwähnt wurde, aber ich habe es auf der HP bzw. auf FB erwähnt. Endlich ist dieser Pseudo-Mythos, dass niemals ein US-Amerikaner einen echten Bondfilm drehen wird, ad acta gelegt worden.
Bond... JamesBond.de

Re: Regie & Stil

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Auch wenn ich mir persönlich mal wieder einen "leichteren" Bond wünschen würde, denke ich doch, dass Fukunaga stilistisch perfekt einen guten Abschlussfilm der Ära Craig hinbekommen wird. TD ist wirklich klasse!

Danach darf Nolan mit Leichtigkeit einen neuen Bond einführen. :mrgreen:
#Marburg2024

Früher war mehr Atombombe

Re: Regie & Stil

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True Detective war zwar interessant, aber nicht überragend. Hatte leider auch das typische Serien Problem, daß alles zu sehr gestreckt wirkte, sich zu vieles wiederholte.

Die Action Plansequenz ist allerdings klasse, und faszinierender als der SP Auftakt.

Re: Regie & Stil

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Puh. Für einen Moment hatte ich befürchtet dass Maibaum etwas positives über den Regisseur sagen würde.
Aber dem ist nicht so. Und gleichzeitig wurde noch schlecht über Dinge in einem bondfilm geredet.

Alles beim Alten. Ich bin beruhigt.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Regie & Stil

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Maibaum hat geschrieben: 22. September 2018 13:40True Detective war zwar interessant, aber nicht überragend
Kann man so sehen, ist aber eine relativ exklusive Meinung (was natürlich für mich als bekennenden Missversteher der "Game of Thrones"-Euphorie kein Problem ist). Die erste Staffel "True Detective" gehört aber schon für sehr viele zu den großen Serienhighlights der letzten Jahre - und Fukunaga und seine Inszenierung tragen maßgeblich dazu bei. Und imo nicht nur in den offensichtlichen Szenen wie dem Tracking Shot in Folge 4, sondern auch in vielen grandiosen Details über die ganze Staffel hinweg. Für mich sind da eigentlich nur noch die ebenfalls fantastische erste Staffel von "Big Little Lies" (inszeniert vom großartigen Jean-Marc Vallée) sowie die ersten Staffeln von "Westworld" und "The Deuce" in einer ähnlichen Sphäre zu sehen.
danielcc hat geschrieben: 22. September 2018 13:53Für einen Moment hatte ich befürchtet dass Maibaum etwas positives über den Regisseur sagen würde. Aber dem ist nicht so.
Allerdings hat er auch bislang - zumindest in dem Post - nichts schlechtes über den Regisseur gesagt. Ach komm, Daniel, warum so grummelig? Hast du schon irgendwas von Fukunaga gesehen? Wie ist basierend auf seinem Vorwerk dein bisheriges Urteil zu ihm als Regisseur? Was glaubst du, wie ein Fukunaga-Bondfilm stilistisch werden wird? Und wie fandest du die erste Staffel "True Detective"?
https://filmduelle.de/

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Re: Regie & Stil

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Ich kenne absolut nichts von ihm und schaue ja auch keine Serien.

Ich lese aber durch die Bank nur positives überall von daher war Maibaums Statement so zu erwarten.

Alles gut ich bin nicht grummelig
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Re: Regie & Stil

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danielcc hat geschrieben: 22. September 2018 13:53 Puh. Für einen Moment hatte ich befürchtet dass Maibaum etwas positives über den Regisseur sagen würde.
Aber dem ist nicht so. Und gleichzeitig wurde noch schlecht über Dinge in einem bondfilm geredet.

Alles beim Alten. Ich bin beruhigt.
Da von dir auch nur immer das altbekannt Übliche kommt (noch dazu viel mehr als von mir, da ich viel variabler bin), warum erwartest du da von anderen etwas anderes?

Jedoch war es nichts negatives über Fukunaga, sondern nur eine etwas relativierende Einschätzung von TD, den ich aber insgesamt durchaus gut fand, aber eben nicht so faszinierend wie andere.
Dagegen habe ich in Wahrheit Fuku sogar gelobt für seine tolle Plansequenz, und tatsächlich halte ich ihn von all den bislang immer wieder mal genannten Kandidaten, neben Joe Wright, für die interessanteste Wahl. Das klingt sehr vielversprechend, und vielversprechender als Boyle, dessen Filme oft weniger gut waren als ihr Potential hoffen ließ. Trotzdem wäre ein Bond von Boyle auch spannend gewesen, während ein weiterer von Mendes sehr unspannend gewesen wäre. Allerdings hielt ich Mendes vor SF auch für eine interessante Wahl.

Ansonsten hat Fuku mit Sin Nombre ein starkes Debüt hingelegt und mit Jane Eyre einen eigenwilligen Kostümfilm im Jane Austen Metier, den ich aber trotzdem etwas zwiespältig fand.