Re: Regie & Stil

2041
Das würde mich natürlich auch blendet interessieren, ob wir wirklich bis zur EON-Keynote im Spätherbst warten müssen, bis offiziell Cast, Crew und Titel erhalten. Wie war das wohl nochmal in den letzten?

Zur Personalie Danny Boy(le) bin ich irgendwie zwiegespalten. Auf der einen Seite finde ich es super, aber auf der anderen Seite irgendwie auch nicht:

Pros:
- Filme wie "Kleine Morde unter Freunden", "Trainspotting", "Lebe lieber ungewöhnlich", "The Beach", "Sunshine", "Trance" und "T2" finde ich genial. Audio-visuell einfach Spitze! Pures Cinema der Extraklasse. Besonders "Sunshine" zähle ich zu meinen Lieblingsfilmen. (Wohl gemerkt ich bin SP Fan.)
- Bond London 2012 Eröffnungsszene.
- Durch J. Hodge könnte es zu einer kongenialen Story wie zu SF und SP kommen.
- Lieber Boyle als Regisseur als Y. Demange oder D. Mackenzie.

Cons:
- (Leider) Filme wie "28 Days Later", "Millions", "Slumdog Millionär", "127 Hours" und "Steve Jobs" gefallen mir gar. Ich mag diesen Semi-Doku-Style überhaupt nicht. Bei 28 gehts es noch. Aber 127 Hours und Jobs gehen für mein persönlichen Geschmack gar nicht. (Wohl gemerkt ich bin SP Fanboy und kein QOS-Geek:-))
- Ich finde es nicht gut, dass er sich nicht vollständig auf B25 konzentriert, gerade in der Vorbereitung dieses Musicals steckt und direkt danach - sofern alles glatt läuft - mit dem nächsten Projekt beginnt. Ich finde das ein wenig diffizil m. E.
- Hoffentlich keinen Ewan McGregor in irgendeiner Rolle (BITTE NICHT ALS BÖSEWICHT!!)

Wie gesagt, der eine Teil in mir freut sich über Boyle, ein anderer Teil aus genannten Gründen nicht. Es ist wirklich schwer und am Ende muss man bis zum November 2019 warten, um sagen zu können welcher Teil nun recht hatte.
Be Strange or be forgotten!

Re: Regie & Stil

2042
Seamaster300 hat geschrieben: - (Leider) Filme wie "28 Days Later", "Millions", "Slumdog Millionär", "127 Hours" und "Steve Jobs" gefallen mir gar. Ich mag diesen Semi-Doku-Style überhaupt nicht. Bei 28 gehts es noch. Aber 127 Hours und Jobs gehen für mein persönlichen Geschmack gar nicht. (Wohl gemerkt ich bin SP Fanboy und kein QOS-Geek:-))

- Hoffentlich keinen Ewan McGregor in irgendeiner Rolle (BITTE NICHT ALS BÖSEWICHT!!)
Ich freue mich sehr über Danny Boyle. Da scheint ein sehr alter Wunsch von mir in Erfüllung zu gehen. Was deinen Punkt zum Semi-Doku-Stil angeht, so teile ich diese Ansicht bezüglich QoS (weil du diesen Bondfilm als Beispiel genommen hast) überhaupt nicht. Ich kann in keinem James Bond-Film irgendeine Bemühung entdecken in diese Richtung zu gehen. Selbst in QoS, der sehr rasant montiert ist und sicherlich eines der bodenständigsten Szenarios aufweist, ist ästhetisch betrachtet derart viel überzeichnet, dass der Vergleich meiner Ansicht nach hinkt. Das, was QoS meines Erachtens nach so auszeichnet ist die Art und Weise, wie die Locations eingefangen und präsentiert werden. Ich schätze bei Boyle könnte es wieder mehr in diese Richtung gehen.
Mir gefällt der Vintage-Gelbfilter in SP überhaupt nicht, da er farblich alles gleich künstlich aussehen lässt. Ich hoffe, dass sich Boyle in dieser Hinsicht zurücknehmen wird, ist schließlich auch er dafür bekannt mit Farben zu spielen.

Ich gehe stark davon aus, dass Boyle weiß worauf er sich einlässt und ihm das Projekt Spaß macht. Er wird auch wissen, dass es bei Bond gewisse ästhetische und narrative Grenzen gibt, deren Überschreitung oftmals in Sackgassen führen oder geführt haben. Es wird unter Boyle und Hodge aber sicherlich deutlich zynischer und möglicherweise auch humorvoller zugehen als bei Mendes und Logan. Zu der angeblich so bahnbrechenden Idee, die sie ausbrüten: Ich freue mich, wenn wir wieder einen etwas "gewagteren" Bond bekommen, der vielleicht das eine oder andere selbstauferlegte Dogma der Reihe hinterfragt. Ich bin mir aber sicher, dass sich all diese Einfälle in den Parametern dessen bewegen werden, was Bond ausmacht. Vielleicht wird es ja ein "Aussteigerfilm", wer weiß... :)

Re: Regie & Stil

2045
Thunderball1965 hat geschrieben:Boyle also. Jemand, der ebenfalls eher auf der Arthouse-Schiene unterwegs ist.
Was aber nicht zwangsläufig heißen muss, dass er ästhetisch, narrativ oder filmisch in irgendwas "pseudokünstlerisches" mit "Pseudotiefgang" abdriften wird - falls das deine Bedenken sind. Ich kann aber sehr gut nachvollziehen, dass sich die einen oder anderen nach Forster und Mendes wieder nach einem etablierten Action-Regisseur sehnen. Das wird es meiner Ansicht nach aber bei Bond in dieser Form wahrscheinlich nicht mehr geben. EON hat nun gefallen an großen Filmemachern und Oscarpreisträgern gefunden, was es in dieser Frequenz bislang noch nicht gab. Ob das gut oder schlecht ist, hängt davon ab, wie sehr sich derart ambitionierte Filmemacher für Bond interessieren, und wieviel sie von der Materie verstehen. Das wird höchst unterschiedlich sein...

Re: Regie & Stil

2047
Casino Hille hat geschrieben:Boyle? Arthouse? Der Regisseur von Slumdog Millionaire, 127 Hours, 28 Days Later und Millions? Was hab ich verpasst?
Naja, es ist nicht unbedingt rein kommerziell orientiertes Kino, das wollte Thunderball wahrscheinlich damit ausdrücken. Aber Boyle hat wie Mendes und auch Forster seine Wurzeln im Independent-Kino, und das merkt man schon.

Re: Regie & Stil

2049
craigistheman hat geschrieben:
Thunderball1965 hat geschrieben:Boyle also. Jemand, der ebenfalls eher auf der Arthouse-Schiene unterwegs ist.
Was aber nicht zwangsläufig heißen muss, dass er ästhetisch, narrativ oder filmisch in irgendwas "pseudokünstlerisches" mit "Pseudotiefgang" abdriften wird - falls das deine Bedenken sind.
Es ist eben der letzte Craig-Bond...
Dass es nicht Mendes wird, senkt immerhin die Wahrscheinlichkeit, dass Bond dann einen heroischen Tod stirbt.
Casino Hille hat geschrieben:Boyle? Arthouse? Der Regisseur von Slumdog Millionaire, 127 Hours, 28 Days Later und Millions? Was hab ich verpasst?
Laufen alle eher in den Arthouse-Kinos, als am Wochenende einen Saal im Multiplex-Kino zu blockieren. Dort bekommen sie höchstens nach der Oscarverleihung mal Plätze. ;)

Broccoli, Young und Maibaum haben vor Bond B-Abenteuerfilme gedreht, die niemals für Filmpreise nominiert werden würden.
It's the BIGGEST... It's the BEST
It's BOND

AND BEYOND

Re: Regie & Stil

2050
Casino Hille hat geschrieben:Übrigens: Wurde jemals Tom Tykwer für Bond angefragt? Weiß das hier jemand?
Denkbar wäre er auf jeden Fall und würde voll ins Schema passen.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Regie & Stil

2051
Ja, aber Hamilton und Gilbert waren dafür eher so Drama Regisseure, die für "anspruchsvolleres" britisches Mainstreamkino standen, und deren frühe Filme genau wie das Frühwerk von Young weitgehend vergessen sind. Dafür hat Young dann nach Bond nur noch schwerfälliges Big Budget Kino gedreht.

Re: Regie & Stil

2052
Sorry, war etwas abwesend in der letzten Zeit, die Arbeit!

Danny Boyle also, nun gut, es könnte wesentlich schlimmer sein und ich hatte ja schon gesagt ich erwarte nun wieder einen eher kürzeren Bond, knackig mit Tempo und vor allem wieder schön brutal, eben wie QUANTUM OF SOLACE. Und das sind sehr gute Nachrichten für mich.

Ich denke auch, Boyle kann den alten Bond besser auf die Leinwand bringen, denn es wird sinnlos sein Craig immer noch als muskelbepackten Agenten zu bringen, der Mann ist 50.
Allerdings werden seine love-interest mindestens 35 sein müssen, sonst wird es schnell peinlich.

Re: Regie & Stil

2053
SomeKindOfHero hat geschrieben:
Ich denke auch, Boyle kann den alten Bond besser auf die Leinwand bringen, denn es wird sinnlos sein Craig immer noch als muskelbepackten Agenten zu bringen, der Mann ist 50.
Dieses Thema wurde doch bereits in SF behandelt. Das wäre also nichts neues. Aber was genau haben die Muskeln mit dem Alter von Craig zu tun? Craig ist da auch jetzt noch besser aufgestellt als Moore und Brosnan in ihren ersten Bondfilmen.
#London2024

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