Wie bewertet ihr den Roman CR?

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Romanbesprechung: Casino Royale - CR (Fleming)

1
Der erste Roman aus der Feder des Bond-Schöpfers Ian Fleming.

Ich fand ihn recht unterhaltsam, wenn auch stellenweise etwas langatmig.
Besonders das Verhältnis zwischen Vesper und Bond hat mir gefallen. Schön beschrieben.
Auch die Casino Szenen waren sehr lebendig und haben einem gut unterhalten.
Interessant ist es sicher auch den Roman mit dem Erstling von Craig zu vergleichen... es gibt schon viele Unterschiede. Meine Meinung nach funktionieren aber sowohl Roman als auch Film auf ihre Weise sehr gut.

Wie fandet ihr CR als Roman?
"Was machen wir mit dem Geld, Patron?" - "Waschen."

Franz Sanchez in LTK (1989)

Re: Romanbesprechung: Casino Royale

2
Lange her, dass ich den gelesen habe. Den Kasino Part fand ich sehr gut (auch wenn ja nicht gepokert wird). Es gibt aber auch viel drumherum und bevor es richtig los geht, fand ich es schon etwas langweilig.

Mich würde jetzt auch mal interessieren, wie nah eigentlich der Film an dem Roman ist, bei den Szenen die überhaupt vergleichbar sind.

Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass der Film eigentlich deutlich raffinierter ist. So zB die Entwicklung der Beziehung von Bond zu Vesper, oder die Veränderung Richtung Poker, das dann wiederum eine Metapher übers das Bluffen und Versteckspiel wird, welches Vesper ja im Grunde betreibt. Oder die kleinen Schritte auf dem Weg zu dem Bond den wir kennen...
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Romanbesprechung: Casino Royale

3
Der Film adaptiert den Roman passend für das neue Jahrtausend, finde ich.

Im Roman verspielt LeChiffre das Geld, weil er in Prostitution investiert hat, kurz bevor diese in Frankreich verboten wird. Da hat er einfach Pech.

Im Film verspielt er das Geld, weil Bond ihm bei seinen Aktiengeschäften einen Strich durch die Rechnung macht. So entsteht schonmal eine Beziehung zwischen Bond und LeChiffre. Denn ohne Bond hätte LeChiffre gar nicht am Spiel im Casino teilnehmen müssen.

Das Grundgerüst des Romans bleibt aber auch im Film komplett erhalten, auch wenn im Detail die Szenen natürlich anders aussehen. Auch die Anschläge auf Bond während der Zeit des Poker-Spiels sind im Buch natürlich ein wenig altmodischer.

Aber der Film zeigt wie man so ein Werk in die Moderne übertragen kann, ohne es groß zu verfälschen.
Zuletzt geändert von Invincible1958 am 12. Februar 2015 14:42, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Romanbesprechung: Casino Royale

9
Maibaum hat geschrieben:
Dalton007 hat geschrieben:Inwiefern findest die Beziehungen komplett anders?
Was genau ist die Frage?
:mrgreen:

Was genau ist den deiner Meinung nach so anders? Besonders zwischen Vesper und Bond.

Auch Mathis kam mir recht ähnlich vor im Roman wie im Film.
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Franz Sanchez in LTK (1989)

Re: Romanbesprechung: Casino Royale

10
Vesper ist im Roman ein naives Mädchen, die Bond auch schon mal als dumme Pute (oder so ähnlich) bezeichnet. Im Film ist sie eine selbstbewußte und schlagfertige Frau. Daraus ergeben sich 2 Probleme: Im Roman bleibt vollkommen unklar warum sich Bond in so ein Mädchen verliebt, im Film ist mir nicht glaubhaft daß sie auf so eine billige Liebesfalle hereingefallen sein soll.

Mathis ist im Roman ein alter Freund (aus Kriegstagen wenn ich mich recht erinnere) dem er voll vertraut, im Roman ein dubioser Gehilfe der ein Verräter sein könnte.

Im Roman wird Leiter gleich zum vor Lebensfreude überschäumenden großen Kumpel von Bonds, im Film findet eine lediglich distanzierte Annäherung statt. Mal abgesehen von der Hautfarbe verhält sich Leiter vollkommen anders als im Roman.

Ich denke wer den Roman liest, und gleich danach den Film schaut, wird nur wenig an Dialogen oder Szenen finden die direkt aus dem Roman stammen. Das ist bei den frühen Bond Filmen noch anders.

Die Folterszene ist nah am Roman dran, sonst eventuell gar nichts.
Zuletzt geändert von Maibaum am 13. Februar 2015 12:05, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Romanbesprechung: Casino Royale

11
Maibaum hat geschrieben:Vesper ist im Roman ein naives Mädchen, die Bond auch schon mal als dumme Pute (oder so ähnlich) bezeichnet. Im Film ist sie eine selbstbewußte und schlagfertige Frau. Daraus ergeben sich 2 Probleme: Im Roman bleibt vollkommen unklar warum sich Bond in so ein Mädchen verliebt, im Film ist mir nicht glaubhaft daß sie auf so eine billige Liebesfalle hereingefallen sein soll.

Mathis ist im Roman ein alter Freund (aus Kriegstagen wenn ich mich recht erinnere) dem er voll vertraut, im Roman ein dubioser Gehilfe der ein Verräters ein könnte.

Im Roman ist Leiter gleich zum vor Lebensfreude überschäumenden großen Kumpel von Bonds, im Film findet eine lediglich distanzierte Annäherung statt. Mal abgesehen von der Hautfarbe verhält sich Leiter vollkommen anders als im Roman.

Ich denke wer den Roman liest, und gleich danach den Film schaut, wird nur wenig an Dialogen oder Szenen finden die direkt aus dem Roman stammen. Das ist bei den frühen Bond Filmen noch anders.

Die Folterszene ist nah am Roman dran, sonst eventuell gar nichts.
Wenn du das so genau und schön aufführst muss ich dir recht geben. :D

Auch wenn ich Vesper nicht so naiv in Erinnerung hatte. Liegt vielleicht daran, dass ich den Roman nicht an einem Stück gelesen habe. Danke für deine Ausführungen.
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Franz Sanchez in LTK (1989)

Re: Romanbesprechung: Casino Royale

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Um nun einen detaillierten Kommentar zum Roman vorzunehmen, liegt es schon zu lange zurück, dass ich diesen gelesen habe. Dennoch habe ich diesen Roman teilweise in Erinnerung und ich fand ihn nicht schlecht - aber er hat mich auch nicht "vom Hocker gehauen". Besonders die Casino-Szenen sind im Buch weitaus langatmiger als im Film. Besonders diejenigen, die das Spiel nicht kennen oder keine Französisch-Kenntnisse haben, tun sich schwer, da Fleming immer wieder französische Begriffe einstreut - wenn ich mich recht entsinne, sogar ganze Sätze. Mich wundert, dass hier CrossCult nicht zumindest Fußnoten mit der Übersetzung in die deutsche Sprache anbietet.

Einer meiner Vorschreiber hat schon richtig angemerkt, dass - will man den Vergleich Film zu Roman ziehen - die Rahmenhandlung näher am Roman liegt, als beispielsweise bei den Verfilmungen ab YOLT (Ausnahme: OHMSS). Zugleich wurde diese doch recht zähe Rahmenhandlung im Film brillant in die moderne Zeit übertragen. Und auch die lange Casino-Szene wurde im Film völlig unlangatmig umgesetzt (für mich ein Meisterwerk). Bei CR toppt nach meinem Empfinden der Film das Buch. Die Verfilmung von 2006 ist ohnehin ein Meisterwerk und dürfte auch als solches in die Bondgeschichte eingehen. Bond im Casino (natürlich mit Smoking) hat schon immer etwas für sich. In der Verfilmung wurde dies auf geniale Weise ausgereizt und vermittelt total viel Bondfeeling.

Die Rahmenhandlung wurde in den Film übertragen, zugleich aber an die heutige Zeit angepasst: So wurde die Grundidee angepasst übernommen, die Casino-Szene findet mit einem moderneren Kartenspiel statt, sogar die Folterszene stammt aus dem Roman. Nur der Tod von Vesper wurde etwas spektakulärer dargestellt. Dann endet der Roman schließlich mit dem Satz "Die Schlampe ist tot" (alte Übersetzung: "Das Biest ist tot".

Auch wurden wesentliche Charaktere der Romanvorlage entnommen. Zur bekannten M (im Roman ein Mann) kamen Vesper, René Mathis und Felix Leiter. Ich persönlich hatte schon lange auf Mathis in den Bondfilmen gehofft, finde es persönlich aber schade, dass dieser Auftritt schon im zweiten Film von Craig beendet wurde. Leiter blieb CIA-Agent und Vesper wurde dem zeitgemäßen Frauenbild angepasst. Ob Vesper im Roman sehr naiv war, kann ich nicht mehr beurteilen.
Wo waren Sie, als ich Sie nicht brauchte?
Lieber etwas misstrauisch, als etwas tot.
Ich habe Sie ganz nass gemacht. - Aber mein Martini ist trocken geblieben.
Ich liebe es, früh auszureiten. - Ich bin ebenfalls Frühaufsteher!
Ein Eispalast – Sie fühlen sich hier sicher wie zuhause!
Einen Wodka Martini bitte. Mit viel Eis, wenn sie haben!

Re: Romanbesprechung: Casino Royale

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James Bond: Casino Royale

Erschienen im Cross Cult Verlag nach der Originalfassung von Ian Fleming.
Format/Ausgabe: Kindle-Edition

Wie ich ja schon mal erwähnt habe, bin ich ja eigentlich eher der "Fan" von Geschichten und Handlungen die in der Gegenwart bzw. Moderne angesiedelt sind. Darum war mein vorheriges Buch auch Carte Blanche von Jeffery Deaver.

Obwohl ich schon längere Zeit Bondfan bin hat mich seit Spectre ein richtiges Fieber gepackt und ich sauge alles auf was mit Bond zu tun hat. Allerdings haben mir die alten Filme Connery bis Moore nie so richtig zu gesagt. Es war mir oft zu sehr over the top, so das es schon leicht ins lächerliche abgedriftet ist.

Nachdem ich aber durch die Reviews bei Amazon und hier im Forum gelesen habe, dass sich die Bücher doch sehr von den Büchern unterscheiden und Bond dort sehr viel ernster, verletzlicher dargestellt wird, habe ich mich dazu entschlossen auch die Bücher zu lesen.

Nun aber zu Casino Royale, ich finde das Fleming eine recht zeitlose Geschichte erzählt. Wenn ein paar Kleinigkeiten wie Daten etc. abändert könnte Casino Royale genau so gut im hier und jetzt spielen.

Außerdem fand ich interessant wie Fleming versucht durch seine Detaillierten Beschreibungen, einen richtig in die Geschichte eintauchen zu lassen. Für viele mag es recht langatmig wirken, für mich hat es allerdings sehr gut funktioniert.

Wenn man den Film von 2006 kennt, war es immer wieder schön zu lesen, was es in den Film geschafft hat und wie es im Gegensatz zum Buch umgesetzt wurde. Zu erwähnen ist hier natürlich das Kartenspiel Bond gegen Le Chiffre, was anders als im Film hier ja Baccara ist. Allerdings genau so spannend zu lesen, wie dass Pokerspiel im Film. Gleiches gilt für die Folter durch Le Chiffre, das unwohle Gefühl im eigenen Lendenbereich war genau so gegeben wie im Film ;)

Der lange "unspektakuläre" letzte Akt war meiner Meinung sehr gut gelungen, da man hier nochmal näher auf Bond als Mensch, seinen Charakter und seine Psyche eingegangen ist. Es war zu merken, dass Fleming hier einen Charakter für weiter Geschichten etablieren wollte, beim dem der Leser das Gefühl hat, den Helden schon lange zu kennen, mit allen seinen Stärken und schwächen.

Bei Bonds Schlusssatz dachte ich mir nur "Wow!? Wie jetzt!? Wars das? Wie geht es weiter!!!"

Im Ganzen gesehen, war es eine Interessante und neue Erfahrung, Bond so zu erleben wie Fleming ihn sich vorgestellt und erschaffen hat und wie wir ihn seit Daniel Craig auch filmisch erleben.

Beides ob Buch oder Film halte ich beides für ein Meisterwerk und möchte keines von beiden missen!
Außerdem kann ich nur jedem empfehlen der es noch nicht getan hat, auch die Bücher zu lesen.

Es wurde jetzt zwar eher eine Beschreibung meiner Eindrücke als ein ausführliche Review, hoffe es hat euch aber trotzdem gefallen.

Re: Romanbesprechung: Casino Royale (Fleming)

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Vor kurzem zur Überbrückung in der Zwischenphase zwischen Gardners "Das Spiel ist aus" und "Scorpius" exakt 5 verschiedene Bondromane gelesen (Carte Blanche, Diamantenfieber, Casino Royale, Leben und Sterben Lassen und Moonraker)

Am Wochenende kommen dann ausführliche Reviews zu den ersten 3 Bondromanen !
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "