Re: Depeche Mode - cult in black

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So jetzt ein bißchen ausführlicher zu Stuttgart :):

Draußen ist es kalt, dunkel und nass. Also trübe und trist. Böse Zungen würden sagen, typisches Depeche Mode-Wetter halt, passend zum düsteren, schwermütigen Sound. Wie Recht sie haben, aber anders als gedacht. Wären sie nur einmal Teil eines Mode-Festakts gewesen, wären sie für alle Zeiten von dieser Missinterpretation kuriert. Am Dienstag in der Stuttgarter Schleyerhalle war wieder eine solche Gelegenheit. Glückliche, erwartungsvolle und frohgemute Gesichter schon beim Anstehen im schwäbischen Nieselregen. Im auffälligen Kontrast zum vorherrschenden schwarzen Dresscode war an allen Ecken und Enden eine euphorisierte Vorfreude zu spüren, die schon einen recht deutlichen Hinweis auf die ganz spezielle Aura dieser Band gibt. Nicht umsonst spricht man hier auch nicht von Fans, sondern von „Devotees“, also hingebungsvoll Ergebenen. Hier wird kein Konzert gegeben, hier wird eine Messe abgehalten ...

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Re: Depeche Mode - cult in black

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Hallo Don! :) Und natürlich alle weiteren Interessierten.

Hier mal ein paar persönliche Eindrücke zum Abend im Fränkischen:

Devote Sauna-Party im Frankenland - Depeche Mode heizen ein

Kalt, nass und klamm ist es. Der deutsche Januar hat ja längst den November als Schmuddelmonat Nummer 1 abgelöst. Aber was tut man nicht alles für den einzigen bayerischen Winterauftritt der kultigen Basildon-Boys? Depeche Mode luden ins Frankenland, da gibt es keine faulen Ausreden wie mieses Wetter, oder lange Fahrzeiten. Schon beim Gedanken an die hymnischen Synthklänge, an Dave Gahans dunklen Bariton, an das feierliche Gemeinschaftserlebnis wird einem warm ums Herz. Electro-Blues versus Winter-Blues und der Sieger steht schon von vornherein fest ...


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Re: Depeche Mode - cult in black

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War am Sonntag, mein drittes und letztes Konzert der Global Spirit Tour. Sonntag war ideal, da konnte man schon nachmittags anreisen un noch gemütlich was essen. Generell mag ich die Hallenkonzerte viel lieber, sind intimer und gleichzeitig haben sie mehr Dampf. Wobei ich diesmal alle drei Male sehr nah dran war, was immer das Erlebnis noch enorm steigert.
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Re: Depeche Mode - cult in black

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Nachdem ich in den letzten zwölf Monaten Depeche Mode wirklich exzessiv gehört habe, wird es Zeit für eine Neubewertung der Schaffenskraft unserer Lieblingsband. Warum ich die alte Jugendliebe im Frühjahr 2017 wiederentdeckt habe? Anlass dazu war zum einen die Neugier auf das neue Album Spirit und zum anderen dieser Thread! Delta Machine und Sounds of the Universe kannte ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, Ultra, Exciter und Playing the Angel habe ich erst im letzten Jahr richtig kennengelernt.

Nach dem Album Songs of Faith and Devotion habe ich 1993 das Interesse an DM verloren und mich anderen Bands zugewandt. Obwohl ich das Album SOFAD und die sensationelle Devotional-Tour mochte, passte mir der Kurs der Band und der ganze Hype damals überhaupt nicht mehr. Das war mir alles zu kommerziell, zu angesagt, zu sehr Mainstream. Damals habe ich härtere und elektronischere Musik gehört, sowohl zu Hause wie auch in den Clubs. In der Szene waren DM damals eher verpönt. Die nachfolgende Alben Ultra, Exciter und Playing the Angel habe ich zwar noch pflichtgemäß gekauft, aber wenn ich ehrlich bin, kaum gehört und noch weniger geschätzt.

Unangefochten an der Spitze damals wie heute stehen für mich die beiden perfekten Meisterwerke Violator und Songs of Faith and Devotion. Obwohl beide Alben hintereinander erschienen sind, sind sie doch recht unterschiedlich. Violator ist das perfekte Synthi-Pop-Wave Album. Die Gitarre hält Einzug in die Musik von DM, am prägnantesten bei den Songs Personal Jesus und auch bei Enjoy the Silence. Songs of Faith and Devotion ist das wohl rockigste Album von DM, mit Einflüssen von Grunge, Soul und Gospel. Von vielen Fans werden diese beiden Alben zu Recht als Höhepunkte der Bandgeschichte angesehen.

Ultra, Exciter und Playing the Angel sind in meiner Gunst stark gestiegen, vor allem Ultra steht den beiden o.g. Alben kaum nach. Exciter ist ein wunderbar ruhiges, entspanntes Album mit starken Songs. Playing the Angel ist eher ein düsteres und hypnotisches Album, das eine schöne Sogwirkung entfalten kann.

Sounds of the Universe hat mit am Anfang nicht gefallen, zwischenzeitlich fand ich es etwas besser. Aber mittlerweile geht es mir wieder auf die Nerven und einige Songs kann ich gar nicht mehr hören. Das Album ist zu verspielt und die Songs zu überfrachtet. Bis auf Wrong, Fragile Tension und Corrupt hat das Album meiner Meinung nach nicht viel Substantielles zu bieten.

Delta Maschine überzeugt mit schönen analogen Sounds, viel Soul und einem der schönsten Songs überhaut, nämlich Should Be Higher.

Eine Einordnung von Spirit fällt mir schwer. Vielleicht ist das Album noch zu neu, aber so richtig zünden die Songs nicht bei mir. Das heißt nicht, dass das Album nicht hörbar wäre, aber das gewisse etwas fehlt mir, selbst bei den Singles. Aktuell sehe ich bis auf Sounds of the Universe und dem Debut-Album alle anderen Alben stärker.

Hier der Versuch einer Rangliste:

1. Songs of Faith and Devotion
2. Violator
3. Ultra
4. Music for the Masses
5. Black Celebration
6. Delta Machine
7. Some Great Reward
8. Exciter
9. Playing the Angel
10. Construction Time Again
11. A Broken Frame
12. Spirit
13. Sounds of the Universe
14. Speak & Spell

Aber das ist nur eine Momentaufnahme. Auf jeden Fall bin ich froh, die Band wiederentdeckt und letzten Herbst auch wieder live gesehen zu haben.
#Marburg2024

Früher war mehr Atombombe

Re: Depeche Mode - cult in black

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StanleyBeamish hat geschrieben: 27. Mai 2022 06:59 Andy Fletcher, der ruhende Pol von Depeche Mode, ist gestorben. Eigentlich galt Dave Gahan als der am riskantesten lebende der Band, aber dass es Andy erwischte, entbehrt nicht einer gewissen Ironie
Das ist sehr traurig.

Musikalisch hat Andrew nach meiner Einschätzung keine große Rolle gespielt, aber was den Zusammenhalt, das Management angeht, war er sehr wichtig. Ob die Band ohne ihn eine Zukunft hat? Schwer vorstellbar. RIP
#Marburg2024

Früher war mehr Atombombe