Warhead - Der Bondfilm der niemals war (Drehbuch)

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Wie schon im "The Battle for Bond"-Thread angesprochen hatten McClory und Co vor "Sag niemals Nie" diverse Pläne für ihr Thunderball-Remake. Das erste Konkrete war "Warhead". Dieser Film war erstaunlich nahe an der Realisation. Interessant auch dass Sean Connery himself am Script arbeitete bzw. mitschrieb. Bei diesem Versuch einer TB-Remakes konnte EON allerdings eine Verfilmung nochmal abwenden.
Der Film wäre wohl der extravaganteste Bond geworden. Terroristen planen einen Atomsprengkopf unter der Wall Street zu zünden, Bond kämpft mit Roboter-Haien, Helikopter-Angriff auf die Freiheitsstatue usw. ihr seht: Warhead wäre um einiges größer als NSNA geworden.

Falls ihr wissen wollt wie der Film geworden wäre, hier könnt ihr das 142-Seiten starke Script downloaden:
http://www.mypdfscripts.com/unproduced/warhead

Liest sich sehr interessant und gibt Einblick auf einen Film der hätte sein können...

Was meint ihr?
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Re: Warhead - Der Bondfilm der niemals war (Drehbuch)

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Habe etwa die hälfte des Drehbuchs gelesen und der Film wäre wohl stärker Over the Top gewesen als MR, TSWLM oder YOLT. Was Jahre später als NSNA ins Kino kam ist ein sehr viel kleinerer und realistischer Film.

Als beispiel für die ausufernde Extravaganz möchte ich nochmal an TB erinner wo wir nach der PTS erfahren was SPECTRE vorhat. Diese Konferenz hätte es auch sehr frei "remaked" auch in Warhead gegeben, hier mal die Schilderung des analogen Parts in Warhead:

Blofeld verfügt über ein U-Boot und schleicht mit diesem durch die Meere. Von diesem aus steigt er in einen kleinen Unterwasserzubringer um, der ihn zu seiner Unterwasserstadt Aquapolis bringt (viel größer als Strombergs Atlantis), die im Bermuda-Dreieck liegt und auch für so manches Verschwinden von Schiffen und Flugzeugen in der Gegend verantwortlich wäre. In seinem Unterwasserreich angekommen würde Blofeld einen Rundgang durch die Stadt machen, bei der wir auch sehen wie skrupellos er mit Mitarbeitern umgeht die seine Erwartungen nicht erfüllen (hier noch mit deftigen Ohrfeigen vom Chef persönlich). Danach kommen wir endlich in den SPECTRE-Konferenzsaal. Wie in TB hat dieser auch nur Stühle und keinen Tisch, doch im Gegensatz zum Saal von 1964 findet sich hier in der Mitte zwischen beiden Stuhlreihen ein Moonpool (also ein Becken von dem Mann direkt Zugang zum Meer hat, wie die Tauschschleuse bei der Disco Volante in TB). Es beginnt die bekannte Konferenz die unter dem Meer, dank entsprechendem Set-Design, sehr viel extravaganter ist. Der Inhalt der Geschäftsberichte der Mitglieder ähnelt nahezu 1:1 dem aus TB. Auch hier hat ein Mitglied es versemmelt und von Blofeld "entsorgt": Um seinen Stuhl erscheint eine Plexiglasröhre die Ihn wegsaugt und kurz darauf sehen wir Ihn außerhalb des Raumes durch ein Fenster, in der Tiefsee!
In Warhead stellt Blofeld den großen Plan höchstpersönlich vor. Er friert alle Aktivitäten von SPECTRE ein und hält eine große Rede. Seine Organisaton (also er) möchte zum Herrscher der Meere aufsteigen und die Staaten der Welt erpressen ihm diese Macht zuzusprechen. Die Mitglieder sind überrascht und begeistert zugleich. Blofeld entschuldigt sich, dass er einen wichtigen Termin mit der Welt hätte, zeitgleich taucht aus dem Moonpool der Turm seines U-Bootes auf. Er steigt ein und weg ist er.


Hmm... also für mich ist das definitiv too much ^^
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Re: Warhead - Der Bondfilm der niemals war (Drehbuch)

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MrWhiTe hat geschrieben:Ich finde die Story passt auf jeden fall NICHT in die heutige Zeit und keines falls zum Craig Bond...
Da hast du recht, aber soweit ich weiss war der erste Versuch die Sache zu verfilmen 1978 ( zwischen Der Spion, der mich liebte und Moonraker hätte der doch perfekt gepasst ) und der 2. Versuch war gegen 2000; in beiden Fällen war da an Craig und seine Bond-Ära noch nicht zu denken.
Nachdem was ich bisher weiss, hätte ich diesen Film sehr gerne gesehen, besonders 78 nochmal mit Connery, aber auch 2000 mit Dalton ( war wohl so geplant ) hätte ich das interessant gefunden; besonders, da ich gerne noch einen Bond mit Dalton gehabt hätte.

Re: Warhead - Der Bondfilm der niemals war (Drehbuch)

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CommanderSlavik hat geschrieben: aber auch 2000 mit Dalton ( war wohl so geplant ) hätte ich das interessant gefunden; besonders, da ich gerne noch einen Bond mit Dalton gehabt hätte.
Die ganze Dalton/Warhead2000-Schoße reduzierte sich auf mediale Gerüchte die wie man munkelt auf den allseits bekannten und berüchtigten damaligen Rechteinhaber zurückgingen. Dalton war zu keinem Zeitpunkt dieses abermaligen Wiederbelebungsversuches der TB-Rechte involviert, angesichts Daltons freundschaftlicher Verbindungen zum Broccoli-Clan hätte dieser eine etwaige Offerte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch vornehm lächelnd abgelehnt.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Warhead - Der Bondfilm der niemals war (Drehbuch)

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AnatolGogol hat geschrieben:
CommanderSlavik hat geschrieben: aber auch 2000 mit Dalton ( war wohl so geplant ) hätte ich das interessant gefunden; besonders, da ich gerne noch einen Bond mit Dalton gehabt hätte.
Die ganze Dalton/Warhead2000-Schoße reduzierte sich auf mediale Gerüchte die wie man munkelt auf den allseits bekannten und berüchtigten damaligen Rechteinhaber zurückgingen. Dalton war zu keinem Zeitpunkt dieses abermaligen Wiederbelebungsversuches der TB-Rechte involviert, angesichts Daltons freundschaftlicher Verbindungen zum Broccoli-Clan hätte dieser eine etwaige Offerte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch vornehm lächelnd abgelehnt.
Das kann sein. Von den ganzen Streitigkeiten ( McGlory/Broccoli, Connery/Broccoli ) sind mir nur Bruchstücke bekannt, daher kann ich dazu nicht viel sagen ( über die Beziehung Dalton/Broccoli ist mir garnichts bekannt ).
Aber in Planung ist ja scheinbar beide mal etwas gewesen, wenn es sogar schon ein Drehbuch gab. Ist eigentlich etwas daran, dass es im Streit um Warhead 78 Probleme mit "Der Spion, der mich liebte" gab? Ich habe gehört, dass in letzteren ursprünglich SPECTRE geplant war, aber aufgrund dieser Streitigkeiten gestrichen werden musste ( darbei habe ich aber irgendwo gelesen, das Broccoli SPECTRE schon vorher nicht mehr verwenden durfte - schade, ich fand/finde SPECTRE genial).

Agent 009 hat geschrieben:Ein weiterer Dalton wäre toll gewesen. Aber lieber 4 Brosnan's statt 3. ;)


Sorry, aber seh`ich anders :lol: für mich war Dalton der Beste ( Darsteller, nicht Filme ) und Brosnan im Verhältnis am Schwächsten ( zum Glück sind Geschmäcker unterschiedlich :wink: ) .
Aber auf der anderen Seiten hast du recht: Für mich ist Goldeneye der bisher schwächste Bondfilm ( Ich weiss, damit stehe ich vermutlich ganz allein :bat: )
Auf jedenfall bin ich froh, dass Dalton DIESEN Film nicht mehr gedreht hat.

Re: Warhead - Der Bondfilm der niemals war (Drehbuch)

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CommanderSlavik hat geschrieben:
Das kann sein. Von den ganzen Streitigkeiten ( McGlory/Broccoli, Connery/Broccoli ) sind mir nur Bruchstücke bekannt, daher kann ich dazu nicht viel sagen ( über die Beziehung Dalton/Broccoli ist mir garnichts bekannt ).
Aber in Planung ist ja scheinbar beide mal etwas gewesen, wenn es sogar schon ein Drehbuch gab. Ist eigentlich etwas daran, dass es im Streit um Warhead 78 Probleme mit "Der Spion, der mich liebte" gab? Ich habe gehört, dass in letzteren ursprünglich SPECTRE geplant war, aber aufgrund dieser Streitigkeiten gestrichen werden musste ( darbei habe ich aber irgendwo gelesen, das Broccoli SPECTRE schon vorher nicht mehr verwenden durfte - schade, ich fand/finde SPECTRE genial).
Das in diesem Thread ursprünglich thematisierte Drehbuch stammt aus dem Jahr 1976 und hat mit McClorys hoffnungslosen Versuchen in den 90ern nix zu tun. Dass es in dieser Phase bereits ein Drehbuch oder auch nur ein Treatment gab ist mir nicht bekannt und angesichts der damals bereits sehr angespannten finanziellen Situation von McClory ist es auch eher unwahrscheinlich, dass er dafür Geld gehabt hätte. Len Deightons Warhead-Drehbuch ist letztlich sowas wie die Ausgangsbasis dessen, was 1983 dann zu NSNA wurde - wenngleich der finale Film nur noch wenig mit besagtem Script zu tun hat, hauptsächlich weil es McClory vom Gericht untersagt wurde sich vom ursprünglichen TB-Drehbuch zu lösen. Diese Problematik bestand auch noch in den 90ern, wenngleich McClorys Bestreben es in allen Jahrzehnten blieb rechtlich durchzusetzen, dass er auch neue Geschichten mit den Figuren des TB-Drehbuches entwickeln dürfe. Doch dazu kam es nie.

Blofeld und Spectre durften ab Mitte der 70er nicht mehr von EON verwendet werden, da die Rechte hierzu McClory zugesprochen wurden da beides erstmals im TB-Script (zu welchem McClory die Rechte besass) Erwähnung fand.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Warhead - Der Bondfilm der niemals war (Drehbuch)

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Agent 009 hat geschrieben:Ein weiterer Dalton wäre toll gewesen. Aber lieber 4 Brosnan's statt 3. ;)
so würde ich das jetzt nicht sagen...
man hätte beides möglich machen können

Der Hauch des Todes (1987)
Lizenz zum töten (1989)
Dalton NR.3 (1991 oder 1992)

Goldeneye (1995)
...
...
...
"Erschießen Sie mich, da wohn ich lieber im Leichenschauhaus"
- Quantum of Solace (2008)

Re: Warhead - Der Bondfilm der niemals war (Drehbuch)

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MrWhiTe hat geschrieben:
Agent 009 hat geschrieben:Ein weiterer Dalton wäre toll gewesen. Aber lieber 4 Brosnan's statt 3. ;)
so würde ich das jetzt nicht sagen...
man hätte beides möglich machen können

Der Hauch des Todes (1987)
Lizenz zum töten (1989)
Dalton NR.3 (1991 oder 1992)

Goldeneye (1995)
...
...
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Richtig, da wäre sogar noch 1993 Nr. 4 drin gewesen.
Aber es gab jawohl wie so oft mal wieder Rechtsstreitigkeiten.