Restaurantszene in Bregenz

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OK, mal sehen was ich noch so zusammen bekomme...
Es ging so ca. 21:30 los - hat sich natürlich hingezogen.
Vorher wurde ein Szene auf dem Gang gedreht, bei der eine Lady vom Theater mit den Prospekten den Gang entlang ging. Ich hatte ein längers Gespräch mit britischen Dame von der Maske, die ich gefragt hatte wie man nun "Aston" british ausspricht und nicht mit meinem furchtbar amerikanischen Akzent.
Die Statisten waren gekonnt ausgewählt, von der Optik gesprochen. Ein Spektrum von internationalen Theaterbesuchern. Hübsche Damen. (Bin auch nur ein Mann) Das Restaurant war voll besetzt bis auf einen Platz. Ich möchte nicht über die Szene selbst sprechen. Dies ist nicht fair.....

Ich berichte lieber über ein paar Sachen die mir aufgefallen sind. Es gab Oropax wegen der Schüsse, daß hat man nicht so häufig, meistens gibt es nur ein Klick, Klick, Klick. Marc Forster wollte alles authententisch. Gute Arbeit würde ich sagen und sehr konvetionell. Forster war die meiste Zeit im Nebenraum, kam nur sellten rein, klar er hat seine Monitore. Ab und zu kamen die Floor- / Assistantdirectors rein und gaben Anweisungen. Die Gruppe hatte schon vorher ein paarmal geprobt, ich war neu wusste eigentlich gar nichts über die Handlung. Die Statistien hatten doch ein paar Aufgaben bekommen.

Irrsinn, von der Menge und Optik war das Essen, welches im Nebenraum (Team und Monitore) aufgebaut wurde. So Highend-Restaurant-Menüs in grosser Varianz. Ich dachte mir nur, Essen kann das niemand, da könnte ich doch einige Male abräumen.

Im Hintergrund in der Scheibe lief die Tosca. Entweder man drehte auch draussen, dachte ich mir - konnte mir nicht vorstellen, daß nur wegen dem Restaurant dieser Aufwand betrieben würde. Es wurde einiges Augenmerk auf die Spiegelungen im Fenster gelegt, damit man nichts vom Team sieht.

So saß ich erstmal brav am Platz und machte ein bischen "Rehearsal" mit, um den Ablauf mit zukriegen. Dann wurde mal der "Wein" nachgetönt. Ich denke ich hatte roten (Traubensaft), der Weisse wurde etwas abgedunkelt. War ein bisschen Aufwand alle Glässer in den Eimer und wieder neu tropfrei aufstellen. Kann mich noch erinnern, dass ich gefragt wurde ob ich Roten oder Weissen möchte. Fand ich lustig.
Ist mir noch nie passiert, daß man mir, als Wein - Connesieur, in einem Toprestaurant den Rotwein aus dem Eimer kredenzt.
Wie ich dann irgendwann überlegt hatte, was ich machen könnte, um das ganz ein bischen aufzupeppen, wenn ich schon mal da war, ging der hintere Teile der Restaurantgäste alle raus, die Tische wurde abgeräumt. Da war ich auch dabei.
Die Statisten gingen wieder in den unteren Riesensaal und ich mal zum anderen Buffet.
Das Team zog ein und drehte im vorderen Teil. Also habe ich erstmal gedrückt. War dann eine Zeit im quasi Regieraum und dachte mir, sieht im Monitor ganz anders aus wie im Restaurant. Es sah wirklich genial aus, von der Kamaeraführung, was man da im Monitor sah. Ich dachte mir, der Foster weiß was er tut. War beeindruckt. Auch die weißen Elbogenschützer die Daniel trug, sah man auf dem Monitor nicht mehr, hatte da so meine Bedenken.
Nachdem ein bischen was gegessen hatte und nach einigen Warten "2h" sagte ich zu Marc Foster, ob er mich wirklich noch braucht? (erst in English und dann viel mehr ein - und sprach in Deutsch weiter) Ansonsten würde ich nun gerne gehen? Marc Forster sagte zu mir er kann das nicht entscheiden, ich müsse mit Mike reden, der entscheidet dass. Er hat da nichts damit am Hut.
Nun endlich Wechsel des Kamerawinkels, dachte es wäre schon alles im Kasten, - nun wurde der hintere Bereich gefilmt.
Alle zurück auf die Plätze, auch die Statisten kamen wieder. Es gab noch zwei Rehearsals und dann heiß es "This is Picture" - Nun habe ich einfach mal gemacht, was ich mir so einfallen liess. Nach diesem ersten "Take" und ein klein bischen Aktion meinerseits, kam auch schon einer der Assistants rein und sagte "Ja super genauso etwas in der Richtung" Dem Foster hats anscheinend gefallen, was ich so spontan abgegeben hatte. Als nun die Szene abgeschlossen war, dachte ich mir eigentlich hätte ich wirklich etwas essen sollen bei den Mengen die da aufgebaut waren, von den feinen Menüs. Es war ungefähr zehnmal soviel Essen da, wie man benötigt hat. Ich denke ich war so um 3:00 im Hotel.
Ich hoffe Ihr wisst ein bischen mehr....

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^^ Dein Bericht hört sich gut an. ;)

Das die Tosca im Hintergrund (durch die Scheibe gesehen) läuft, gehört zum Filmleben. Marc Forster will das alles realistisch haben. Er plant wirklich jedes Detail durch und hat sozusagen die Kameraeinstellungen des ganzen Films im vorraus geplant.
Ich hatte ihn am Abend des 29. April abends bei einer Führung mit dem Produktionsstab und dem Location-Manager auf den Zuschauertribühnen der Bregenzer Festspiele getroffen. Die sind alle Punkte abgegangen, wo dann auch letztendlich gedreht wurde.

Marc Forster ist ein sympatischer Typ. ;)

Marc Foster / Daniel

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Kann ich nur bestätigen bezüglich M.Forster. Ich würde sagen sehr professionell, emotionslos, sachlich, aufs wesentliche konzentriert. Was mich überrascht hatte, mit welcher Authorität er seine britischen Kamaraleute und Assistant-Direktoren im Griff hatte. Deren Benehmen ließ keinen Zweifel aufkommen, daß sie wussten wer der Boss ist. Trotz seiner relativ lockeren Art, hat er dies total im Griff.
Ebenfalls war ich beeindruckt von Daniel, der von der einen zu anderen Sekunde in Mr. Bond wechseln konnte, - er machte die ganze Zeit Spässchen, und dann ein paar Konzentrations- und Atemübungen und war ein anderer. Seine Art sich zu Bewengen und sein Gang änderte sich von einer auf die andere Sekunde. - Dies hatte mich wirklich beeindruckt.

Re: Marc Foster / Daniel

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Wenn die Chemie zwischen den Leuten stimmt, dann ist das Arbeiten um vieles einfacher. Marc ist ein Typ mit dem man jeden Scheiß machen kann, aber bei der Arbeit will er sein Programm durchbringen. Wenn er nicht hochkonzentriert an die Sache rangeht und seine Leute nicht im Griff hätte, dann wären die nie zum geplanten Zeitpunkt mit den Dreharbeiten fertig geworden. Schließlich waren ja jede Menge Termine, die für die unterschiedlichen Locations gebucht wurden. Am besten konnte man das ja in Bregenz und Feldkirch sehen. In Feldkirch wären die nicht besonders amused gewesen, wenn die dann evtl. am 2. Mai die Schmidgasse und Marktstrasse gesperrt haben wollen. Obwohl ja der 30. April dafür geplant war. Für die Geschäftsleute und Anwohner war das nicht leicht. Wir hatten ja die Räumung der Straßen und Lokale miterleben können. Nur mit dem Verstecken war es nicht so einfach. Die haben doch sämtliche Ecken durchsucht. :mrgreen:

Daniel ist bekannt dafür, dass er ziemlich schnell (fast wie auf Knopfdruck) sich in die Rolle versetzt und dann, wenn die Kamera nicht mehr läuft, wieder Daniel ist. Er ist ein Mensch ohne Allüren, der auch jeden Scheiß mitmacht.

Nur wenn er beim Pinkeln fotografiert wird, wird er stinkig. Muss leider Gottes schon vorgefallen sein. :roll:
Er schaut sich auch gerne die Spiele seines FC Liverpool in einem Pub an. Nur muss er öfter vorzeitig die Flucht ergreifen, wenn er erkannt wird.