Die Gretchenfrage - Welchen Bond wollt ihr sehen!?

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da diese frage nach EIN QUANTUM TROST wahrscheinlich noch mehr aufmerksamkeit als nach CASINO ROYALE bekommen wird, möchte ich mich gleich jetzt einmal nach euren meinungen erkundigen.

Wollt ihr lieber einen james sehen, der blutet, mitfühlt, leidet, fehler macht und somit näher an flemings romanfigur ist - oder wollt ihr lieber den "gentleman-bond" sehen, der immer einen lockeren spruch auf lager hat, immer herr der lage ist, also so, wie er teilweise bereits in den filmen verkörpert wurde?

wenn ja, warum - wenn nein, warum nicht? oder hättet ihr lieber eine ganz andere art, oder gar beides? gibt es eine zukunft für den einen oder den anderen? seit ihr mit der jüngsten entwicklung zufrieden? wenn nein, warum nicht? wie seht ihr das? eure meinung?!

ich freue mich auf spannende diskussionen.
Bond... JamesBond.de

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Es mag konservativ klingen, aber eine Nähe zu der Romanfigur Flemings wäre mir sehr gelegen. Der ursprüngliche Bond kam mir, nachdem ich die Bücher kannte, in den Filmen zu heldenhaft, unantastbar, kontrolliert und planmäßig vor.

Während ich die Bücher las, war es ein schönes Erlebnis einen verletzlichen, emotional bewegten, an sich selbst zweifelnden, in manchen Situationen stark leidenden
Spoiler
(bspw. bei DN, als Bond durch einen Parkour geführt wurde, der ihn nahezu vollkommen entkräftete, mit Gewissensbissen plagte, ob er jemals diese Kraft aufwenden könne, DNs Einfälle zu überstehen, rechtzeitig seine Gefährtin zu retten, die währenddessen ebenfalls um ihr Leben bangte, obwohl sie mit der Sache auf der Vogelinsel nichts zu schaffen hatte. Bond wollte sie retten, er musste einfach...)
Bond zu erleben, dessen Erlebnisse weiterhin mehrere romantische Stellen zählten

(
Spoiler
bspw. in CR, als Vesper für Bond und sich ein Zimmer in abgelegener Landschaft bot oder in FRWL, in dem Zugabteil.
)


Dennoch sehe ich auch die Möglichkeit, beide Richtungen, so konträr sie erscheinen mögen, teilweise zu verbinden.

Was spräche bspw. dagegen einen kultivierteren, an manchen Stellen verbal-schlagfertigen Bond (Sprüche) zu sehen, der aufgrund seiner physisch kräftigen Figur, des Trainings beim MI6 und den vormals gesammelten Erfahrungen, sich zu wehren weiß, trotzdem menschliche Züge während der harten Aufträge des Agentenlebens offenbart? - Menschliche Züge lassen den/die ZuschauerInnen mehr Platz, um sich mit dem gesehenen Helden zu identifizieren, es wirkt realistisch und begründet sich logisch daraus, dass Bond kein Übermensch ist und sich seinen Erfolg hart erkämpfen muss (ob nun mit Köpfchen, verbal, mit tätlichen oder bewaffneten Angriffen, mit oder ohne Hilfe).

Hierbei müsste man die Frage nach den vormals einleitenden technischen Spielereien (Gadgets) stellen.
Sollen die Gadgets in der Weise, wie wir es kennen, verwendet werden? - Mit welcher Anzahl und vor allem, soll das Publikum zu Beginn des Filmes eingeweiht sein, was Bond aus dem "Zauberhut für Agenten" so alles im rechten Moment anwendet?

Ein Bond, der realistischer ist, hat auf jeden Fall Zukunft, zumal hierbei nicht nur Actioneinlagen unterhalten und vorhanden sein könnten, sondern auch Platz für einen kniffligen Fall böte, der die Handlung mehr in die "detektivische Arbeit" rückt und sogar das Zeug zum hochwertigeren Gesamtkonzept fände.

Wahrscheinlich werden manche von Euch nun sagen, Bond solle leichtere Kost bleiben, denn triviale Elemente machen Bond nun eben auch aus. Ja, bislang.
Ich finde bei diesem Gedanken einfach nur grundsätzlich interessant, dass die Bondthematik in ihrer ganzen Herrlichkeit (Amen!) die Möglichkeit dazu hätte, durchaus etwas mehr an dem Image des Trivialen zu arbeiten, was andererseits natürlich nicht unbedingt sein müsste.
Bond hätte das Zeug dazu, ohne die ZuschauerInnen zu überfordern. Es fände sich ohnehin beides wieder.

Würde ich einen Actionfilm wie Stirb langsam nehmen, käme mir hierbei nicht wirklich in den Sinn, die Handlung qualitativ aufzubessern, was das Mitdenken der ZuschauerInnen usw. beträfe. Hier herrscht die Action und das ist gut so.


Mit gefällt Bond in allen seinen Epochen, wenngleich ich mich seit CR etwas umgewöhnen und umstellen musste.

Nun bin ich auf QoS gespannt.


Ciao,
GE
Film: "Die Hälfte von allem ist Glück, James. Und die andere Hälfte? Schicksal." (006/Alec Travelyan und James Bond 007, aus: "GoldenEye", 1995)
Roman: "Wen die Götter vernichten wollen, den liefern sie zuerst der Langeweile aus." (007 in: "Liebesgrüße aus Moskau", 1957)

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Mein Lieblings-Bonddarsteller ist Roger Moore - das sagt schon alles. Oder müsste eigentlich, denn dicht dahinter kommen Connery und (bisher) Craig. Ich liebe diese leichten, unbeschwerten Bonds wie TSWLM, TMWTGG und auch MR. Bunte, poppige Filme, in denen immer was los ist und in denen der Held im Grunde nie wirklich in Gefahr ist. Kinderfilme fast.
Nur: Heute würden diese Filme so nicht mehr funktionieren. Außerdem war die Serie dann Mitte der Achtziger wirklich festgefahren und benötigte dringend eine Frischzellenkur. Das hat man mit Dalton versucht - hat aber irgendwie nicht richtig funktioniert. So sehr seine beiden Filme unter Fans geschätzt werden, beim breiten Kinopublikum kam er nie so richtig an.
Mit Herrn Brosnan ging's dann ja (sehr erfolgreich!) Richtung Moore. Er hat eigentlich einen ganz guten Spagat hinbekommen und hätte der Figur auch etwas mehr Tiefe verleihen können - wenn diesbezüglich die Drehbücher besser gewesen wären. Brosnun, finde ich, hat es nicht verdient, mit so einem Film wie DAD abzutreten, er hatte mehr drauf.
Nun, ich fand CR absolut fantastisch, nicht nur als Reboot der Serie, sondern auch für sich genommen als Film, und bin mördergespannt auf QoS.

Ähm, wie war nochmal die Frage? :)) Ach ja:

Mir wäre - ab Film 23 - ein Bond am liebsten, der ein charmanter Eisblock ist. Immer noch hart, physisch, gnadenlos, aber nicht mehr ganz so verbissen, mehr lächelnd, lustiger. Dabei leicht resigniert. Trauert für sein ganzes Leben, hat aber dies alles unter einer dicken Schicht verpackt und hat die Konsequenz gezogen, nie mehr jemanden so nah an sich lassen zu dürfen, zum Schutz des Anderen und seiner selbst.

Also: Mir wäre, als Bond und von den Drehbüchern her, eine praktisch kaum realisierbare Mischung aus Moore und Craig am liebsten. Der abgehobene, charmante und der romangetreue. Müsste ich mich entscheiden, wäre mir (aber nur im Moment!) Craig lieber.
"Schnickschnack! Tabasco!"

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Durchaus eine ziemlich interessante Frage, die du da aufgeworfen hast lieber Gernot...

Im Moment bin ich mit der Entwicklung der Figur vollauf zufrieden. Man versucht den Charakter James Bond ein wenig weiterzuentwickeln, ihn der Neuzeit anzupassen. Jedoch: Man muss sehr vorsichtig sein, dass das nicht in die falsche Richtung läuft. Der romangetreue Bond ist zwar ein sehr interessanter Charakter, funktioniert aber filmisch nicht so unbedingt gut.

Was nun mit Craig versucht wird, bisher dazu sehr erfolgreich und von der breiten Masse akzeptiert, ist eine Neuausrichtung. Diese Neuausrichtung ist aber mit QoS noch lange nicht abgeschlossen denke ich. Craig und die Produzenten werden uns auch in Bond 23 wahrscheinlich wieder überraschen, da bin ich mir sicher.

Ich als Fan eines eher ernsteren Bonds (ich persönlich kann die Moore-Filme nur bedingt leiden) wünsche mir, dass die Entwicklung so weiter geht, wie bisher. Craig hat in CR wunderbare One-Liner bekommen, die wie ich finde ziemlich gut gezündet haben und hat den Spagat zwischen ernst und lustig sehr gut hinbekommen. Das Einzige, was ihm noch fehlt und das wünsche ich mir, ist eine kleine Prise Lässigkeit! Er wirkte in CR (ob das Absicht war weiß ich nicht) stellenweise noch ein wenig steif, noch nicht so, als sei er wirklich angekommen. Wir werden sehen, ob sich das in diesem Film ein wenig ändert. Dann ist Craig für mich so wie er ist der perfekte Bond!
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"Sie sind nicht mein Typ!"
"Klug?"
"Single!" (Casino Royale 2006)

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George Lazenby hat geschrieben:
Ich als Fan eines eher ernsteren Bonds (ich persönlich kann die Moore-Filme nur bedingt leiden) wünsche mir, dass die Entwicklung so weiter geht, wie bisher. Craig hat in CR wunderbare One-Liner bekommen, die wie ich finde ziemlich gut gezündet haben und hat den Spagat zwischen ernst und lustig sehr gut hinbekommen. Das Einzige, was ihm noch fehlt und das wünsche ich mir, ist eine kleine Prise Lässigkeit! Er wirkte in CR (ob das Absicht war weiß ich nicht) stellenweise noch ein wenig steif, noch nicht so, als sei er wirklich angekommen. Wir werden sehen, ob sich das in diesem Film ein wenig ändert. Dann ist Craig für mich so wie er ist der perfekte Bond!
Sehe ich genauso. Ich würde auch sehr gerne einen Bond sehen der an Flemings Vorstellung ist. Craig ist aktuell der absolut passende Bond und ich hoffe dass er noch viele weitere Bondfilme dreht, vlt sieht man dann in einem seiner späteren Bonds auch Szenen in denen sich Bonds Alter bemerkbar macht (wie oft in Flemings Romanen). Allerdings sollte dies dann kein Rentner-Bond sein. ;)
Ich traue Craig noch einige großartige Bondfilme zu und vlt sehen wir ja in einem seiner nächsten Filme sogar eine an OHMSS angelehnte Handlung.

Wie bereits gesagt ist der menschlichere Bond - zumindest für mich - um einiges interessanter. Gerade das Zweifeln und die Leiden die der Roman-Bond erträgt sind etwas was ich bei Bond in manchen Filmen sehr vermisse. Allerdings muss man auch sehen, dass die Filme den Zeitgeist spiegeln. Solange das grimmige Weltbild nach 9/11 andauerd, solange wird auch Bond realitätsnah bleiben. So zumindest meine Prognose.
Das hat man mit Dalton versucht - hat aber irgendwie nicht richtig funktioniert. So sehr seine beiden Filme unter Fans geschätzt werden, beim breiten Kinopublikum kam er nie so richtig an.
Aus meiner Sicht hat Dalton außerordentlich gut als Bond funktioniert. GE hatte er letztenendes aus eigener Entscheidung nicht mehr gedreht.
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

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Ich wüßte ehrlich geagt nicht, warum man dem Romanbond unbedingt so nahe kommen muss. Weder ist Fleming ein begnadeter Schriftsteller gewesen, noch wären seine Bücher ohne die Filme heute noch populär. Sie sind es ja trotz der immensen Filmerfolge nicht einmal sonderlich.

Ein Bond der dauerhaft Fehler macht ist absoluter Unsinn. Das kann noch bei dem Bond-Begins-Konzeot von CR funktionieren. Aber irgendwann muss einmal die Lehrzeit abgeschlossen sein, sonst sucht sich M einen besseren Mann für die schwierigen Jobs(und das dann völlig zu recht).

ER muss ja nicht gleich Superman sein. Das Hemsärmelige von Craig passt durchaus in unsere Zeit. Natürlich darf er auch mal bluten und schwitzen, das erhöht nur die Glaubwürdigkeit.

Allerdings sollte er unbedingt ein Snob bleiben (das ist er übrigens auch bei Fleming). Das unterscheidet ihn von der Actionheldeneinheitsware. Bond ist ein kultivierter, gebildeter und snobistischer Killer. Einen "working class" Bond brauche ich nun wirklich nicht. Wie öde.

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Eine sehr gute Frage.

Ich habe bis jetzt vier bis fünf James Bond Romane gelesen und habe gemerkt, dass es doch einen, für mich, großen Unterschied zwischen 007 im Roman und 007 im Film gibt.
Den Bond, den wir aus Casino Royale kennen und wie wir ihn in Ein Quantum Trost sehen werden finde ich gar nicht mal so schlecht. Ein Bond der blutet, Emotionen zeigt und über den Tod seiner großen Liebe auch `trauert` wirkt menschlicher, das Puplikum (selbst nicht Bond-Fans) können sich besser mit ihm identifizieren.
Ich habe bereits einige Bond Filme mit meiner Freundin gesehen und da habe ich auch gemerkt, dass der Bond aus den früheren Filmen bei ihr mehr als Heldenfigur (wird so gut wie nie von Kugeln getroffen und wird mit jedem noch so starken Gegner fertig) ankommt, was nicht unbedingt positiv ist.

Ich persönlich möchte eine Mischung sehen, einen Bond der zwar blutet, aber auch lockere Sprüche drauf hat und der die Frauen reihenweise um seinen Finger wickelt.
Bond, wie wir ihn in CR gesehen haben, wie der Fehler begeht (vergiftet wird, sein Auto zu schrott fährt) war zwar ganz interessant zu sehen, dennoch möchte ich einen Bond sehen der keine oder zumindistens weniger Fehler begeht.

Die perfekte Bond Mischung aus Roman- und Filmfigur haben wir, meiner Meinung nach, bereits in Dr.No (Bond wird geschlagen, begeht Fehler wie zB das elektrische Gitter in der Gefängniszelle anzufassen) und Im geheimniss Ihrer Majestät (er wird enttarnt und trauert zum Schluss um den tod seiner Frau) gesehen, wenn sich die Macher beim nächsten Film daran orientieren würden, würde ein James Bond heraus kommen, den ich gut finden würde.

euer
autor...Bondautor
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The danger, the fear and BOND out now!

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Sehr schöne Frage und Diskussion. Habe mir selbst schon seit Jahren darüber gedanken gemacht (nicht durchgängig wohlgemerkt ;-) )

also, zunächst mal gebe ich vodka recht. es gibt keinen sebsterklärenden grund warum der filmbond sich dem romanbond anpassen sollte! der filmnbond ist um längen erfolgreicher und er ist es der das phänomen ausmacht, nicht die romanfigur. und in der tat war fleming kein begnadeter schriftsteller. aber er hat schöne abenteuer/agenten romane geschaffen, die mehr als alles andere eine entscheidene zutat beigesteurt haben und das ist die tatsache, dass sie die leser mit nehmen in eine "andere welt". dies zeigt sich sowohl
- in den (vor allem für damals) sehr exotischen schauplätze
- in den details der spionagewelt und
- den versnobten, das heutige product placement vorwegnehmenden beschreibungen der marken-vorlieben des helden.

daher bin ich auch der meinung, dass diese elemente bei bond dazugehören also auch in den filmen!

ansonsten ist bond in den romanen weitestgehend ein blasser charakter, der wenig spricht, wenig sympatisch ist und erst im laufe der romane so etwas wie humor zeigt. ohne das, was connery und moore aus der rolle gemacht haben, wäre bond nicht so erfolgreich!

was nun den film-bond angeht: ich habe mich das schon oft gefragt und am ende läuft es aber immer auf ein andere frage hinaus: welche FILME gefallen mir denn. und hier zeigt sich ganz schnell, dass mir der BOND CHARAKTER eigentlich ziemlich egal ist. ich bevorzuge DN, FRWL, GF, TB, LALD, TSWLM, GE, CR. man wird ja bei der auswahl kaum einen einheitlichen bond charakter erkennen, oder? was ist es dann, was für mich wichtig ist?
1. der film an sich: ist er spannend, innovativ, sind die charaktere halbwegs glaubwürdig und gibt es momente wo man mitfiebert und staunt ohne das es unglaubwürdig oder dümmlich naiv wird.
2. der SCHAUSPIELER: es klingt absurd aber ich würde bond auch mögen, wenn er lauter schlechte eigentschaften hätte (hat er ja!), wenn er total ernst und verletzlich oder auch lustig und unverwundbar wäre, was zählt ist ein schauspieler der das nötige charisma hat. ich muss mir wünschen, so sein wie er, frauen sollten sich wünschen mit ihm ins bett zu gehen. so einfach ist das. das boten connery und craig, aber auch moore und brosnan. und das ist es was mir gefällt.

bond ist die realitätsnahe fantasie, in die jugendliche und junggebliebende gerne mal ausbrechen würden.

zurück zu den romanen: was die exotischen schauplätze angeht, haben wir schon so viel gesehen, dass das bald kein alleinstellungsmerkmal mehr sein wird, zumal viele von uns sogar in der lage sind selbst dorthin zu fahren. nichtsdestotrotz wird das weiterhin ein teil der filme sein. wie forster es gesagt hat, ist momentan mehr die zeit "die reise ins innere von bond anzutreten". ich fand die idee von CR also gut, wieder am anfang anzufangen und einen anderen bond zu zeigen. ich bin sicher und hoffe, dass er sich weiterentwickeln wird. trotzdem will ich (momentan) keinen fehlerlosen helden. er soll fehler machen, er soll verwundbar sein. mehr wünschen würde ich mir den ausgewählten, exklusiven geschmack, sowohl was kleidung, essen, drinks und sonstiges angeht. ich mag dieses herablassend snobistische. bond sollte kein rambo mit maschinengewehr sein und sicherlich auch kein softi der mit jedem mitleid hat. ansonsten ist viel möglich, so lange die generellen rahmenbedingunen des films (locations, frauen...) sowie das charisma des darstellers passt
Zuletzt geändert von danielcc am 29. Oktober 2008 16:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Es gibt keinen Bond-Darsteller, den ich nicht gemocht habe, mal mehr (Connery), mal weniger (Lazenby). Jeder von ihnen hatte seinen eigenen Stil.
Und der von Craig gefällt mir sehr gut. Er ist kein Gentleman, sondern das, was Bond ursprünglich war: Ein Killer. (Octopussy erwähnte das wörtlich.)
Der Mann ist, wie auch M fand, eine Waffe auf zwei Beinen und führt Tötungsaufträge des MI6 aus, brutal und emotionslos. Ich finde Craig in der Rolle sehr realistisch, ein beamteter Killer mit Gewissensbissen hat den falschen Beruf und Bond tötet hier ohne Reue. Dieser Stil hätte aber nicht von jedem Darsteller so gespielt werden können; R. Moore hätte man den Killer in dieser Form nicht abgenommen; Connery vielleicht, aber der war zu sehr englischer Gentleman.

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M hat geschrieben: R. Moore hätte man den Killer in dieser Form nicht abgenommen; Connery vielleicht, aber der war zu sehr englischer Gentleman.
so lange du connery nicht sagst dass er zu sehr ENGLISCHER gentleman war...

also, ich wäre da etwas vorsichtig, moore hat einige ernste szenen, die ich ihm fast mehr abnehme als anderen. bspw. einige in LALD mit der verräterin (rosie?), in TSWLM wenn er den henchman das dach runterfallen lässt oder in TMWTGG wenn er ihr den arm verdreht...


ähnlich war es bspw. bei connery in dert pre title von DAF

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danielcc hat geschrieben: also, ich wäre da etwas vorsichtig, moore hat einige ernste szenen, die ich ihm fast mehr abnehme als anderen. bspw. einige in LALD mit der verräterin (rosie?), in TSWLM wenn er den henchman das dach runterfallen lässt oder in TMWTGG wenn er ihr den arm verdreht...
Möchte noch hinzufügen wo Bond in TSWLM in der Pre Titel Sequenz auf Skiern verfolgt wird, er dreht sich um und lässt seinen Verfolger einfach über die Klinge springen, in dem er mit dem Sky-Stock-Gewehr auf ihn schießt.
Die Szene in der Bond Triple X später bestätigt, dass er ihren Liebhaber erschossen hat nehme ich ihm voll und ganz ab. Obwohl Moore vom Großteil eher als vornehmen Gentleman Bond gesehen wird, war er in einigen Szenen ebenso der Killer Ihrer Majestät wie seine Bond Darsteller Kollegen auch.

euer
autor...Bondautor
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The danger, the fear and BOND out now!

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Ich glaube nicht dass ich meine Meinung in diese Diskussion einbringen kann, da diese offensichtlich sowieso nicht akzeptiert wird, da sie nun mal nicht von allen vertreten wird.

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Martin007 hat geschrieben:Ich glaube nicht dass ich meine Meinung in diese Diskussion einbringen kann, da diese offensichtlich sowieso nicht akzeptiert wird, da sie nun mal nicht von allen vertreten wird.
och komm, wenn alle einer meinung sind, dann machts ja auch keinen spaß :-)

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Eine Diskussion ist doch dafür da, dass man seine Meinung einbringt.
Ich vertrete auch keine Mehrheitsmeinung indem ich sage, dass der Buchbond - aus oben genannten Gründen - für mich nicht sonderlich relevant ist. Das ewige Bezugnehmen auf einen mittelmäßigen Scriftsteller, der ohne die Filmreihe längst vergessen wäre, mutet schon etwas seltsam an.

Man sollte Bond m.E. auch nicht zu sehr vermenschlichen, sonst ähnelt er den dutzenden Fernsehpolizisten und Agenten und wird damit unglaublich fad. Bond sollte schon eine Spur "larger than life" sein. Das macht ihn mitunter auch so faszinierend. Keine Comicfigur aber doch jemand der Dinge vollbringt, die eben nicht alltäglich sind.

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Tja, ich weiß nicht so recht welchen Bond ich will. Also ich liebe es immer wenn Bond blutet, dass verleiht ihm etwas menschliches und ich fand es auch gut, dass Bond in "CR" mal einen richtigen Unfall hat(sonst fährt er das Auto immer zu Schrott, kriegt selbst aber keinen Kratzer ab). Aber wie gesagt mir gefiel "CR" irgendwie nicht ob es an der Umstellung lag oder einfach nur an der nervigen Eva Green weiß ich nicht. Aber ich mochte ja auch "OHMSS" sehr gerne. Aber ich liebe es auch wenn es immer so schön übertrieben ist, dass ihm nie was passiert wie bei Roger Moore. Auf jeden Fall will ich, dass Bond mal wieder gute Sprüche ablässt was mir in "CR" einfach fehlte und die Verfolgungsjagden sollte vielleicht mal etwas witziger sein. Bond kann also ruhig mal bluten, Unfälle bauen und vielleicht auch mal etwas länger humpeln wenn er sich sein Bein irgendwo stößt wie Jason Bourne, aber er soll schon etwas cooler rüber kommen mal ein paar Sprüche ablassen und er soll vor allem endlich über Vespers Tod hinwegkommen.