Re: Nominierungen und Auszeichnungen/Preise für SKYFALL

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AnatolGogol hat geschrieben:ab Mitte der 70er Jahre war das McClory-Konkurrenzprodukt dann die Möglichkeit für ihn seinem früheren Arbeitgeber Broccoli gehörig ins Handwerk zu spucken.
zeugt meiner meinung nach wieder von charakterschwäche. (was nicht heisst dass ich ein gegner von NSNA bin, ich bin froh dass es den film gibt) dass er daf für einen guten zweck drehte find ich auf einer seite gut, aber so schlimm wie er seiner meinung nach behandelt wurde, hätte er das geld auch locker anders eintreiben können, vielleicht nicht so schnell, aber doch.

AnatolGogol hat geschrieben:Er hatte ja einen Vertrag bis 1967, also blieb ihm nichts anderes übrig als die Rolle zu spielen wollte er nicht verklagt werden.
da hast du recht, bis 1967, bereits 1961 unterschrieben. das hab ich nicht bedacht.
AnatolGogol hat geschrieben: Das kann man aber auch anders sehen, nämlich so dass nur durch Connerys Intervention 1971 die Serie gerettet wurde. Ob es mit John Gavin als Bond die Serie durch die 70er geschafft hätte muss ernsthaft bezweifelt werden. Ebenso, ob es nach zwei Darstellerflops in Folge noch einen dritten Versuch gegeben hätte. Darüberhinaus gilt Connery ja auch über 40 Jahre nach seiner „offiziellen“ Demission immer noch als bester Bond aller Zeiten und Tatsache ist auch, dass nach wie vor „seine“ 60er Jahre die mit Abstand erfolgreichste Phase der Bondgeschichte ist.
wenn man nach filmen und nicht nach jahren geht, ist craig durchschnittlich derzeit erfolgreicher als connery. wie du sagst, das kann man verschieden sehen, aber geklappt hat es nunmal und das kann keiner abstreiten. so wie ich das mitbekommen habe ist es aber normal, dass menschen immer dem 1. darsteller einer filmreihe, dem 1. album eines interpreten, etc etc nachlaufen. was sich aber für mich da rauskristallisiert sind es für mich die bondmacher und nicht die bond-schauspieler die den guten film ausmachen. es fällt einem aber viel leichter den schauspieler dafür zu loben, weil man sich oft mit ihm identifiziert fühlt und sobald man von dem film redet schon das gesicht des schauspielers vor sich sieht.

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Maibaum hat geschrieben:OHMSS war aber kein Flop. Nur deutlich weniger erfolgreich als die Vorgänger.

Frage wäre wenn DAF wirklich gefloppt wäre, ob sie es dann nicht trotzdem mit Moore versucht hätten.

Ich sprach ja von Darstellerflops, und Lazenby muss man nun mal als solchen einstufen. Jedenfalls kamen die EON-Jungs und UA zu diesem Schluss.

Zu Beginn der 70er gab es von Seiten der Produzenten ernsthafte Überlegungen die Bondserie vom Kino ins Fernsehen zu verlagern. Hätte Connery die Rolle 71 nicht gespielt und DAF wäre mit Gavin ähnlich enttäuschend (in den Augen der Produzenten und vor allem von UA) gelaufen, dann wäre vielleicht ein TV-Bond mit dem TV-Superstar Moore gar nicht so abwegig gewesen. Hätte es nach einem eventuellen Gavin-Fehlschlag noch einen weiteren Kino-Versuch mit Moore gegeben? Gut möglich, aber vermutlich hätte es Moore noch schwerer gehabt nach zwei gescheitereten Vorgängern. So komisch es klingen mag, durch Connerys Rückkehr in DAF wurde der Lazenby-Fehlschlag praktisch egalisiert. Zum einen geriet der Zwischen-Bond OHMSS durch den Erfolg von DAF schnell in relative Vergessenheit. Zum anderen trug der etwas trägere Auftritt von Connery aber auch dazu bei, seinen Überschatten innerhalb der Rolle etwas zu reduzieren. Gegenüber dem DAF-Connery hatte es Moore in seinem Debut dann deutlich einfacher zu bestehen als gegenüber dem zuvor in der öffentlichen Vorstellung verankerten Ideal des conneryschen 60erJahre-Bonds.
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Re: Nominierungen und Auszeichnungen/Preise für SKYFALL

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supersonic hat geschrieben: wenn man nach filmen und nicht nach jahren geht, ist craig durchschnittlich derzeit erfolgreicher als connery. wie du sagst, das kann man verschieden sehen, aber geklappt hat es nunmal und das kann keiner abstreiten. so wie ich das mitbekommen habe ist es aber normal, dass menschen immer dem 1. darsteller einer filmreihe, dem 1. album eines interpreten, etc etc nachlaufen. was sich aber für mich da rauskristallisiert sind es für mich die bondmacher und nicht die bond-schauspieler die den guten film ausmachen. es fällt einem aber viel leichter den schauspieler dafür zu loben, weil man sich oft mit ihm identifiziert fühlt und sobald man von dem film redet schon das gesicht des schauspielers vor sich sieht.
Stufst du Connerys Anteil am Erfolg der Filme aber nicht ein klein bisschen zu gering ein? Natürlich sind die Filme weit mehr als nur ihr Hauptdarsteller, aber eben jener verkauft das fertige Produkt nun mal ans Publikum – wenn man es so bezeichenen möchte. Wie du richtig schriebst ist er die Identifikationsfigur des Publikums und wenn diese nicht funktioniert, dann wird in der Regel auch ein handwerklich noch so brillanter Film an der Kinokasse nicht erfolgreich sein. Man muss auch bedenken, dass ein Darstellerwechsel in den 60er Jahren nicht vergleichbar mit einem Darstellerwechsel heutzutage ist. Spätestens nach Brosnans erfolgreicher Rollenübernahme, aber ja eigentlich schon mit Moore war das Theme „gibt es ein Bond-Leben nach Connery“ durch – quod erat demonstrandum. Aber 1967 war dies noch keineswegs bewiesen. Bond wäre beileibe nicht die erste und vor allem nicht die letzte Filmikone gewesen, deren Erfolg fest mit einem bestimmten Darsteller verknüpft war. Hätten wir nach Connery also tatsächliche mehrere Darstellerflops gehabt, so ist es durchaus möglich dass wir heute von Bond ähnlich denken würden wie von Rocky, Indiana Jones oder dem Terminator – Figuren die alle nur mit einem Darsteller denkbar sind – nur mit dem Unterschied dass bei Bond man dies dann auf die harte Tour erfahren hätte. Daher denke ich schon, dass Connerys Rückkehr 71 und das extrem glückliche Händchen bei der Wahl von Moore (vor allem angesichts der Kandidaten, die 69 und 71 für die Rolle in Betracht gezogen worden sind) die Serie gerettet haben oder wenn man so will ihr neues Leben eingehaucht haben.
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AnatolGogol hat geschrieben: Stufst du Connerys Anteil am Erfolg der Filme aber nicht ein klein bisschen zu gering ein?
ich finde nicht dass ich connery gering eingestuft habe. ich halte sogar sehr viel von seiner leistung, finde sie aber trotzdem total overrated.
AnatolGogol hat geschrieben:Spätestens nach Brosnans erfolgreicher Rollenübernahme, aber ja eigentlich schon mit Moore war das Theme „gibt es ein Bond-Leben nach Connery“ durch – quod erat demonstrandum.
aber genau das ist, was ich an dem publikum kritisiere, mir kommt vor das sind alles connery- und nicht bond-fans. jeder darsteller hat bond auf seine weise interpretiert, aber von diesen von mir kritisierten "bondfans" zählt nur das original und keine andere interpretation wird akzeptiert. natürlich hatte es connery schwerer, weil er die ganze rolle vorlegen musste und vieles von den anderen darstellern einfach übernommen wurde weil es funktionierte.
AnatolGogol hat geschrieben:so ist es durchaus möglich dass wir heute von Bond ähnlich denken würden wie von Rocky, Indiana Jones oder dem Terminator – Figuren die alle nur mit einem Darsteller denkbar sind –
ja das stimmt, dann würden wir so denken. aber da es nunmal nicht so war und trotzdem funktioniert hat, bin ich fan der ganzen reihe und nicht nur von connery, oder den 60ern.
dass die serie kurz vor dem scheitern war, glaub ich dir gerne und halte ich auch für möglich, bzw war es natürlich auch glück dass mit moore alles so toll funktioniert hat, aber das ist für mich garnicht der punkt. für mich ist der punkt dass die "bondformel" auch mit anderen darstellern, ich sag jetzt mal fast genauso gut funktioniert hat, wie mit connery. also ist connery für mich nicht die goldene henne, sondern das konzept der bondfilme, das ja auch mit anderen darstellern sehr erfolgreich war.

Re: Nominierungen und Auszeichnungen/Preise für SKYFALL

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supersonic hat geschrieben: für mich ist der punkt dass die "bondformel" auch mit anderen darstellern, ich sag jetzt mal fast genauso gut funktioniert hat, wie mit connery. also ist connery für mich nicht die goldene henne, sondern das konzept der bondfilme, das ja auch mit anderen darstellern sehr erfolgreich war.
Letzteres ist unbestritten, aber wir kamen ja deshalb darauf zu sprechen um nachzuvollziehen warum Connery sich ungerecht behandelt fühlte. Und interessanterweise vertrittst du einen recht ähnlichen Standpunkt wie ihn auch die Produzenten damals inne hatten. Connery sah es anders – und ich teile seine Sichtweise bedingt. Womit unzweifelhaft belegt wäre: man kann den gleichen Sachverhalt tatsächlich unterschiedlich sehen. :D
supersonic hat geschrieben:aber genau das ist, was ich an dem publikum kritisiere, mir kommt vor das sind alles connery- und nicht bond-fans. jeder darsteller hat bond auf seine weise interpretiert, aber von diesen von mir kritisierten "bondfans" zählt nur das original und keine andere interpretation wird akzeptiert.
Na, ich glaube ein oder zwei Conneryfans, die auch noch rechts oder links über den Tellerrand hinausschauen gibt es dann doch noch. :wink:
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2005 hat Connery Bond für das Computerspiel "Everything or Nothing" gesprochen. Ich glaube nicht, dass er heute immer noch eine so große Bondabneigung hat.

Der Grund, warum er in Medienproduktionen und Medienveranstaltungen nicht öffentlich auftritt, ist doch immer derselbe: Connery ist im Ruhestand. Punkt.

Das hat alles nichts mit Bond zu tun. Er würde auch nicht auftreten, wenn es eine andere Oscar-Hommage wäre, zu der er vielleicht eingeladen wird.

Er ist einfach nur konsequent, was seinen Ruhestand angeht.

Aber wie gesagt: die Oscar-Produzenten haben KEINEN der Bonddarsteller gefragt, also war diese ganze Sache auch nie geplant.

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Invincible1958 hat geschrieben:2005 hat Connery Bond für das Computerspiel "Everything or Nothing" gesprochen. Ich glaube nicht, dass er heute immer noch eine so große Bondabneigung hat.
Da hat es auch gut Geld dafür gegeben :wink: . Connery hat sich schon immer sehr rar gemacht wenn es um das Thema Bond ging. Es hat schon seinen Grund, warum er als einziger ehemaliger Bonddarsteller sich in keinem der Making Ofs zu diesem Thema geäussert hat (mit Ausnahme der Archivaufnahmen aus den 80ern). Und die entstanden Ende der 90er, also deutlich vor seinem Ruhestand. Ich glaube aber auch, dass sein Ruhestand der damit verbundene Rückzug aus der Öffentlichkeit der ausschlaggebende Punkt ist. Und ich glaube auch nicht, dass Connery da noch einen riesigen Groll gegen Bond/Broccolis hegt. Aber deswegen gemeinsame Sache mit ihnen zu machen, soweit muss die Detente ja dann doch nicht gehen. :)
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Re: Nominierungen und Auszeichnungen/Preise für SKYFALL

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AnatolGogol hat geschrieben:Und ich glaube auch nicht, dass Connery da noch einen riesigen Groll gegen Bond/Broccolis hegt. Aber deswegen gemeinsame Sache mit ihnen zu machen, soweit muss die Detente ja dann doch nicht gehen. :)
Broccoli und Wilson haben mit den Oscars ja nichts zu tun.
Wenn die Academy ein 007-Tribut plant, dann ist das Sache der Academy. Ich glaube auch nicht, dass sie Barbara oder Michael da um Rat fragen.

Also FALLS so eine Zusammenführung aller Darsteller geplant war, und FALLS Connery wirklich abgesagt hat, dann nicht wegen Broccoli, weil sie (und vor allem ihr Vater) ja nichts damit zu tun haben.

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Invincible1958 hat geschrieben:Broccoli und Wilson haben mit den Oscars ja nichts zu tun.
Wenn die Academy ein 007-Tribut plant, dann ist das Sache der Academy. Ich glaube auch nicht, dass sie Barbara oder Michael da um Rat fragen.

Also FALLS so eine Zusammenführung aller Darsteller geplant war, und FALLS Connery wirklich abgesagt hat, dann nicht wegen Broccoli, weil sie (und vor allem ihr Vater) ja nichts damit zu tun haben.
Tribute to Bond = Tribute to EON = Tribute to Broccolis

Wie gesagt, ich glaube nicht das Connery wegen irgendetwas aus seinem Ruhestand rauszubewegen ist, aber wegen Bond/Broccoli schon sicher erst recht nicht.
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AnatolGogol hat geschrieben: Letzteres ist unbestritten, aber wir kamen ja deshalb darauf zu sprechen um nachzuvollziehen warum Connery sich ungerecht behandelt fühlte. Und interessanterweise vertrittst du einen recht ähnlichen Standpunkt wie ihn auch die Produzenten damals inne hatten. Connery sah es anders – und ich teile seine Sichtweise bedingt. Womit unzweifelhaft belegt wäre: man kann den gleichen Sachverhalt tatsächlich unterschiedlich sehen. :D
das ist in der tat interessant, wo sich fans normalerweise in solchen punkten meistens einig sind!

ich möchte noch dazusagen, dass, auch wenn ich einen ähnlichen standpunkt wie die damaligen produzenten vertrete, ich nicht unbedingt auf deren seite bin. wie wir schon festgestellt haben, wissen wir nicht was sich wirklich abgespielt hat. wir wissen aber auch nicht wieviel geld sich broccoli selbst zugeschrieben hat, oder bin ich da wieder hinten nach? :)
es wäre in der tat ungerecht wenn er selbst, der regisseur oder andere mehr bekommen hätten als connery, aber das glaub ich nicht, oder kannst du mich eines besseren belehren? wenn connery allerdings der eindeutig am bestverdienenste beteiligte war, verstehe sein meckern noch immer nicht. vor allem nach der, von dir erwähnten freiwilligen draufgabe bei YOLT.
AnatolGogol hat geschrieben: Na, ich glaube ein oder zwei Conneryfans, die auch noch rechts oder links über den Tellerrand hinausschauen gibt es dann doch noch. :wink:
gegen diese ein oder zwei sage ich auch nichts. eigentlich steht es mir auch nicht zu gegen die anderen etwas zu sagen, finde es nur schade, dass bei manchen nichts als dem original eine chance gegeben wird.

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Als Produzent trägt Broccoli das ganze Risiko, sofern er es nicht auf United Artists abgewälzt hat. Wenn Filme so profitabel sind wie die Bonds dann verdient er auf jeden Fall das Meiste. Trägt aber auch das Risiko nichts zu verdienen, oder gar wenn ein Film floppt viel Geld zu verlieren.

Alle anderen sind ja dann nur Angestellte die für ihre Arbeit direkt bezahlt werden, und von all denen macht Connery als Star den dicksten Schnitt. Connerys Salär dürfte weit über dem der Regisseure gelegen haben. Aber die Kohle hat er sicher auch wenn der Film ein Reinfall würde.

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Maibaum hat geschrieben:Als Produzent trägt Broccoli das ganze Risiko, sofern er es nicht auf United Artists abgewälzt hat. Wenn Filme so profitabel sind wie die Bonds dann verdient er auf jeden Fall das Meiste. Trägt aber auch das Risiko nichts zu verdienen, oder gar wenn ein Film floppt viel Geld zu verlieren.

Alle anderen sind ja dann nur Angestellte die für ihre Arbeit direkt bezahlt werden, und von all denen macht Connery als Star den dicksten Schnitt. Connerys Salär dürfte weit über dem der Regisseure gelegen haben. Aber die Kohle hat er sicher auch wenn der Film ein Reinfall würde.
Ganz genau.

Es wäre echt komisch, wenn Connery genausoviel oder sogar mehr als Broccoli verdient hätte.
Natürlich verdient der Produzent am meisten, wenn der Film erfolgreich ist. Er hat es aber eben auch zu vertreten, wenn der Film floppt.
Connery selbst ist ja kein finanzielles Risiko eingegangen.

Eigentlich ist es ganz einfach: Connery hat einen Vertrag unterschrieben, worin alles Finanzielle geregelt war. Wenn er nach Vertrag bezahlt wurde, ist alles nach rechten Dingen zugegangen. Auch wenn Broccoli selbst vielleicht das 100-fache von Connery verdient hat.

Wenn Connery selbst gewusst hätte, dass diese Filme so erfolgreich würden, dann hätte er von vornerein ja einen besseren Lohn für sich aushandeln können. Aber wie gesagt: ohne eigenes Risiko in ein Projekt gehen, und dann nach dem Erfolg Nachzahlungen erwarten, das ist Charakterschwach.
Oder hätte Connery auch selbst draufgezahlt, wenn der Film Geld verloren hätte?