Re: Nach Craig: Erneuter Total-Reboot?

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NickRivers hat geschrieben:schon seit der Craig Ära ist der Trend zur reinen Action nicht leugbar. Das werfe nicht nur ich den Bondmachern vor!
Das ist Quatsch. Die Brosnans hatten mehr Action als die Craigs, andere Filme haben noch viel mehr Action als die Brosnans und Craigs. SP ist auch mehr Abenteuerfilm als Actionfilm.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Nach Craig: Erneuter Total-Reboot?

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danielcc hat geschrieben:
totaler Widerspruch.
Natürlich atmet CR von vorne bis hinten den Reboot Gedanken und nichts an dem Film hätte so sein können wie es ist, wenn es nicht ein neuer, unerfahrener Bond wäre der hier im Mittelpunkt steht und seine Lektionen lernt.
Da muss man schon eine merkwürdige Sicht auf den Film haben um das nicht zu sehen.

Die PTS, jedes Gespräch mit M, seine Kleidung und sein Weg zum Smoking, das Verlieben, das ganze Motiv des Vertrauens... all das macht nur Sinn in diesem Kontext.
Wäre der Film kein Reboot sondern Brosnans fünfter Bond, es wäre eine jämmerliche Schwächung des Charakters Bond und eine merkwürdige Rückentwicklung.

Nichtsdestotzotz hätte man natürlich auch ohne Reboot machen können, aber eben mit gänzlich anderen Motiven und Metaphern und anderen Dialogen

Ich sehe da keinen Bond der viel lernen muß, und schon gar keinen der am ende groß anders wäre als am Anfang. Eigentlich kann er am Anfang schon alles, ist ein Vollprofi, und ein kalter Mensch, und der ist er am Ende auch wieder.
Das er sich zwischendurch verlibet ist eine Erfahrung für die amn keinen Reboot braucht. Neben Lazenby war Dalton auch immer in seine Partnerinnen verliebt, anders machen die Schlußszenen seiner beiden Filme keinen Sinn. Das der Schluß von TLd in LTK ignoriert wird ist halt der Serie geschuldet, wären beides Einzelfilme würde jeder ohnehin problemlos da ein übliches "Happy Thereafter Forever" sehen. Also nix Neues bei Bond.

Daß TWINE da in solchen Fragen irgendeiner Hinsicht der bessere Films ein soll, das sehe ich allerdings auch nicht.

Ansonsten ist es exakt die erste Szene die den Reboot ausmacht, und danach noch ein paar relativ unwichtige austauschbare Dialoge, aber fast alles andere würde auch ohne Reboot genau so gut funktionieren, jedenfalls all das was CR zu einen guten Film macht.

Und Metaphern in CR?

Re: Nach Craig: Erneuter Total-Reboot?

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Maibaum hat geschrieben:Neben Lazenby war Dalton auch immer in seine Partnerinnen verliebt, anders machen die Schlußszenen seiner beiden Filme keinen Sinn. Das der Schluß von TLd in LTK ignoriert wird ist halt der Serie geschuldet, wären beides Einzelfilme würde jeder ohnehin problemlos da ein übliches "Happy Thereafter Forever" sehen.
Das sehe ich dann aber ganz anders. Der Dalton-Bond ist für mein Empfinden weder in Kara noch in Pam verliebt. Bei Kara ist es der Beschützerinstinkt, der von ihr geweckt wird. Bei Pam ist er beeindruckt, dass sie durch dick und dünn mit ihm geht. Am Ende ist in TLD und LTK alles wie immer und Bond springt zur Belohnung seiner erfüllten Mission mit dem Bondgirl in die Kiste, eine über den Film hinausgehende Beziehung ist da für mich nicht sichtbar. Bei LTK würde ein anderes Ende gar keinen Sinn machen, da Lupe als kalt und berechnend gezeichnet wird und nur mit ihm in die Kiste springt, um ihn gegen Sanchez zu manipulieren (wobei der kalte Hund, welcher der Dalton-Bond ist, da bereitwillig drauf anspringt). Ein Happy-End mit Lupe kommt aber für den Bond-Charakter nicht in Frage, da er zwar "unterwegs" mitnimmt was nur geht, sein Lager am Ende aber immer da aufschlägt, wo es moralisch richtig ist. Von daher kann es nur Pam sein, die loyal zu seiner Seite gestanden hat, was aber im Umkehrschluß nicht bedeutet, dass er ernsthafte Gefühle für sie hegt. Es ist eher die gemeinsame Belohnung für die beiden "moralischen Sieger" des Films.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Nach Craig: Erneuter Total-Reboot?

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Wieso Lupe? Die steht doch gar nicht zur Debatte.

Und die Enden von TLD und LTK sehe ich was die Frauen betrifft ganz anders. Aber es ist auch schon vorher anders, da sind auch schon lange vorher Emotionen zu spüren, das ist vollkommen anders als in jedem Connery oder Moore Bond.

Dagegen spüre ich in TWINE gegenüber Elektra keinerlei Emotion. War da überhaupt von Liebe die Rede?

Re: Nach Craig: Erneuter Total-Reboot?

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Maibaum hat geschrieben:Wieso Lupe? Die steht doch gar nicht zur Debatte.
LTK ist ein klassischer Bondfilm und als solcher endet er folgerichtig damit, dass Bond und das Bondgirl am Ende zusammen sind. Und da gibt es keine allzu große Auswahl, wenn nicht Pam dann müsste es ja zwangsläufig Lupe sein. Zur Debatte steht es durchaus, da der Film Bonds Wahl zwischen den beiden Bondgirls ja thematisiert und die Inszenierung zunächst den Eindruck erweckt, er würde Pam zugunsten von Lupe verschmähen (wenn auch recht durchschaubar). Selbst der alte Q darf Bonds "Wahl" kommentieren - wie immer man sein Kopfschütteln auch interpretieren mag (Unverständnis? Neid? Bewunderung?)


Maibaum hat geschrieben:Und die Enden von TLD und LTK sehe ich was die Frauen betrifft ganz anders. Aber es ist auch schon vorher anders, da sind auch schon lange vorher Emotionen zu spüren, das ist vollkommen anders als in jedem Connery oder Moore Bond.
Ich finde z.B. Bonds Beziehung zu Stacey in AVTAK deutlich intensiver und reifer als die zu den beiden Dalton-Girls. Stacey wird von ihm ja geradezu liebevoll umsorgt (er bringt sie ins Bett, wacht über ihren Schlaf an ihrem Bett, ja er kocht sogar für sie), die beiden haben durch ihr Gespräch in der Küche zudem einen sehr privaten Moment zusammen, wie man ihn in kaum einem anderen Film findet. Deutlich intensiver empfinde ich auch die Beziehung zu Melina in FYEO, zu der Bond sich ebenfalls stark hingezogen fühlt, da er ihre Racheabsichten nachvollziehen kann und sie vor einer ähnlichen Leere wie er sie wohl in seinem Leben empfindet bewahren möchte. Auch hier haben die beiden in der Marktszene einen sehr privaten Moment zusammen, die Szene im Pferdeschlitten ist zudem mindestens genauso romantisch und lässt Bonds Gefühle ähnlich stark durchscheinen wie die Praterszene in TLD.
Maibaum hat geschrieben:Dagegen spüre ich in TWINE gegenüber Elektra keinerlei Emotion. War da überhaupt von Liebe die Rede?
Das ist für mich auch keine "echte" Liebe, aber Bond fühlt sich für sie verantwortlich und er nimmt von Anfang an Anteil an ihrem Schicksal, wodurch sich eine recht starke emotionale Bindung entwickelt. "Du kannst keine Frau töten die du geliebt hast" bezieht sich meinem Verständnis nach ganz klar auf die sexuelle Komponente der Beziehung. Möglicherweise wollte das TWINE-Drehbuch aus der Beziehung Bond-Elektra mehr machen, als es letztlich geworden ist (ähnlich wie schon in TND), so ganz glaubwürdig ist Bonds starke emotionale Bindung zu Elektra im Film nicht wirklich entwickelt .
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Nach Craig: Erneuter Total-Reboot?

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In AVTAK sehe und spüre ich nichts davon, und in FYEO noch viel weniger, also rein gar nichts. In keinem Moore und in keinem Connery und in keinem Brosnan. Aber glasklar in beiden Daltons ,er spielt so was einfach anders, da kommt bei mir nie der Gedanke an Oberflächlichkeit auf. Könnte man ihm natürlich ankreiden, das Bond Schema falsch gespielt.

Bei Craig ist da durchaus auch etwas spürbar und zwar nicht nur in CR, sondern auch in QoS. In SP dagegen ist das nur behauptet, und passt auch nicth zum Film.

Bei Lazenby funktioniert das auch.