Re: Kreuz und Quer - News & Wissenswertes aus der Filmwelt

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Casino Hille hat geschrieben:Der zweite Teil sieht im Trailer nach dem aus, was der erste Teil bereits war: Schnörkellose, kompromisslose Action ohne besondere Zusatzqualitäten.
Fast. Ich würde nicht sagen, dass John Wick mit "Schnörkellose, kompromisslose Action" ausreichend beschrieben ist. Die Action hat ihren ganz eigenen Stil, die Inszenierung ist besonders (und man sieht am Trailer zum zweiten Teil, dass auch das wieder ähnlich werden wird) und das Setting hat ziemlich viel Style. Komplett anders wird der zweite sicher nicht. Muss und soll er aber auch gar nicht, so was wie den ersten Teil sieht man nämlich viel zu selten.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Kreuz und Quer - News & Wissenswertes aus der Filmwelt

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Bei John Wick kommt man aber auch nur wegen zwei seiner Darsteller und teilweise dem Setting auf Matrix. Schau dir den Film noch mal an. Mit Matrix hat das ganze nix zu tun. Der Kampfstil in den Matrixfilmen ist deutlich tänzerischer, der in John Wick deutlich stärker auf Effizienz ausgelegt. Das sogenannte "Gun Fu" findest du in Matrix auch kaum. Die Szenen, in denen dort Schusswaffen im Nahkampf verwendet werden sind völlig anders angelegt.
Und da gäbs noch viele andere Unterschiede. Schau dir die beiden Filme einfach nochmal an. Wobei, Matrix kennst du ja sicher zu Genüge, also reicht auch John Wick ;)
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Hervé Villechaize (1943–1993)

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Hervé Villechaize, der uns Bond-Fans als Schnick Schnack aus TMWTGG bekannt ist, wird im neuen Film ‘My Dinner with Hervé’ von GOT-Star Peter Dinklage verkörpert. Regie wird Sacha Gervasi führen, der zusammen mit Dinklage auch für das Drehbuch verantwortlich war.

http://thebondbulletin.com/peter-dinkla ... ze-biopic/
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Cine-Ein-Mal-Eins: Color Grading

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Im von MX87 ins Leben gerufenen Cine-Ein-Mal-Eins geht es heute um Farbkorrekturen, die vor allem bei den letzten Bondfilmen doch arg diskutiert wurden.



Bei Tante Wiki heisst es dazu:
Bei der farblichen Korrektur von Filmaufnahmen, die häufig mit unterschiedlichem Filmmaterial unter wechselnden Lichtverhältnissen gedreht wurden, ist es nötig, alle Aufnahmen der Angleichung zu unterziehen, damit die Wahrnehmung des Zuschauers nicht durch wechselnde Farbstiche von Szene zu Szene gestört wird. Obwohl die Szenen durch Adaptationseffekte des Auges für sich genommen stimmig erscheinen, muss bei der Farbkorrektur die Gesamtheit des geschnittenen Materials berücksichtigt werden.

Auch können Fehler des Aufnahmematerials und geringfügige Unterschiede im Entwicklungsprozess zu unterschiedlichem Farbgleichgewicht führen. Diese Arbeit wird auch als Farb- oder Lichtbestimmung bezeichnet. Die analoge Farbkorrektur wird bereits beim Kopiervorgang im Kopierwerk durchgeführt, bei dem ein Film mit einer Lichtquelle auf einen unbelichteten Film kopiert wird. Das Farbspektrum dieser Lichtquelle ist ausschlaggebend für das Farbgleichgewicht der Kopie. Aus diesem Grund wird das Kopierlicht gesteuert. Die Beeinflussung des Lichtes geschieht entweder subtraktiv oder additiv, man unterscheidet deshalb beim Kopiervorgang entsprechend zwischen subtraktivem und additivem Kopieren.

Subtraktive Farbkorrektur

Hier wird das Licht mittels Korrekturfiltern angepasst. Dieses Verfahren schließt die Unzulänglichkeiten von Farbfiltern ein. Das bedeutet gebundenes Kapital in langsam verderbenden Filtern, umständlich zu bedienende Steuerstreifen aus so genanntem Leatheroid, einer lederähnlichen Papiersorte, und relativ geringe Kopiergeschwindigkeit. Ein Vorteil ist es, dass das Zusammenstellen der Filtersätze der Lichtbestimmer geschult wird.

Additive Farbkorrektur

Drei farbige Lichtquellen – bevorzugt Rot, Grün und Blau – dienen der Korrektur der Vorlage, deren Intensitäten, besser gesagt die Lichtmengen werden unabhängig voneinander geregelt. Alle Parameter und Änderungen über die Länge des Filmes sind hierbei zu speichern. Dies geschah früher mittels Lochstreifen, die für die gesamte Dauer des Filmes mitliefen. Mittlerweile gibt es jedoch auch Lichtsteuerungen für Kopiermaschinen, bei denen man die Werte auf elektronischen Datenträgern speichert und von da ausliest. Vorteil ist hier die Reinheit der Lichtfarben und die schnelle Änderung im Betrieb zusammen mit der elektronischen Datenverwaltung.

Der Beruf des Farbkorrekteurs in der Filmbranche wird als Lichtbestimmer, im digitalen Bereich als Colorist bezeichnet. Es sind geschulte Fachkräfte, die in speziell eingerichteten Räumen Filme korrigieren. Dabei stehen Farbanalyzer oder Spezialcomputer und spezielle Eingabegeräte zur Verfügung, mit denen die Korrekturparameter sehr genau auch in Echtzeit justiert und gespeichert werden können.

Neben der technisch motivierten Farbkorrektur ist es auch möglich, nachträglich unterschiedliche Stimmungen zu erzeugen. In Zusammenarbeit mit dem Kameramann wird häufig ein besonderer „Look“ des Filmes angestrebt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Farbkorre ... _und_Video

Ein konkretes Beispiel, bei dem meistens mit Color Grading gearbeitet wird, sind Aufnahmen bei Mondlicht. Diese werden meistens nachträglich mit einem Blaustich versehen, obwohl der Mond ja eigentlich weiss leuchtet. Grund dafür ist der "Purkinje-Effekt":



Weitere Infos dazu findet ihr hier:
https://www.premiumbeat.com/blog/why-co ... book-posts
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Re: Kreuz und Quer - News & Wissenswertes aus der Filmwelt

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Samedi hat geschrieben: 19. Januar 2018 00:56 Ich hätte mal eine ziemlich spezielle Frage:

Meint ihr, dass die "Klappe" in unserer digitalen Zeit wirklich noch notwendig ist oder wird die nur aus traditioneller Sentimentalität noch immer verwendet?
es müssen nach wie vor zig Takes von einer Szene gedreht werden, und da ist es rein der Orientierung besser, dass man anhand der mitgefilmten Klappe weiss, WELCHER Take ohne lang in verwirrenden Filenames recherchieren zu müssen, da zu sehen ist.
Vor ca. 2 Monaten war ich wieder mal auf meinem heißgeliebtenFlohmarkt am Naschmarkt in Wien. Dort drehte ein Regie-Anwärter auf der Filmakademie seine Diplomarbeit. Die Handlung war derartig simpel: der Boy flaniert mit seinem Girl entlang der Stände und bleiben bei einem Stand stehen und schauen sich seine Waren an und besprechen etwas.
Zuerst regnete es. Man mußte den Start verschieben.
Dann wurdne die ersten Takes mit einer einfachen Handkamera gedreht, nur um die optimalen Blickwinkel und Bewegungen der eigentlichen Kamera festzulegen.
Danach ging es endlich los. Beim ersten Take kam Nieselregen auf, beim zweiten war der Lichteinfall durch die Wolken nicht optimal, beim nächsten war der Händler mit dem Aufbau seines Stands zu spät fertig etc..
Erst um 12h wurde abgebaut. Für den Final Cut ist daher sicherlich JEDEM Regisseur lieber, er weiß durch die Klappe, welchere Take dann in den Film kommt.
"There is sauerkraut in my lederhosen."
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