Welcher war Seans bester Bondfilm ?

Dr. No
Insgesamt abgegebene Stimmen: 14 (7%)
From Russia with love
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Goldfinger
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Thunderball
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You only live twice
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Diamonds are forever
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Never say never again
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Re: Der beste Sean Connery-Bondfilm

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Gar nicht mal so leicht, die Connery-Filme einzuordnen. Früher schnitten YOLT und DAF bei mir noch deutlich besser ab, aber seitdem hat sich einiges getan. Das dürfte auch mit daran gelegen haben, dass ich diese Filme deutlich später als die anderen kennengelernt habe. Inzwischen mag ich hingegen FRWL deutlich mehr, demnach steht der Film auf der 1.

Danach folgen DN und GF. Wie kürzlich in einem anderen Thread geschrieben, sehe ich die Filme deutlich kritischer als der Mainstream (soweit ich das wahrnehmen kann). Dennoch sind es Filme, die ich mir gerne anschaue. Zumindest ist GF nicht der "Inbegriff Bonds", da gibt es außerhalb der Connery-Ära noch genügend bessere Filme.

Damit sind die ersten drei Filme eingeordnet. Etwas, was mir an den Filmen besonders gefällt, ist die Länge. Ob das nun zusammenhängt oder nicht weiss ich nicht, jedenfalls haben die Filme keine langatmigen Stellen. Das ändert sich mit TB. Der Film ist länger, wohl auch deshalb, weil im Film zunächst noch gezeigt wird, wie das "Problem" entsteht, dem Bond auf den Grund gehen soll. Dadurch dauert es länger, bis der Film richtig Fahrt aufnimmt. Das lässt TB im Gegensatz zu seinen Vorgängern abfallen.


NSNA hat eine bekannte Story, die jedenfalls nicht besser umgesetzt wurde als TB. Dazu kommt nicht so recht Bond-Feeling auf. Das ist zwar nicht die Schuld der Produzenten, des Regisseurs oder des Komponisten, das hilft mir aber nicht.

1. FRWL

2. DN
3. GF
4. TB

5. YOLT
6. DAF
7. NSNA

Re: Der beste Sean Connery-Bondfilm

262
Dieser Beitrag vom letzten Jahr dürfte die Lösung sein:
dernamenlose hat geschrieben: 19. April 2017 14:13Das darfst du gerne so sehen, ist aber eine merkwürdige Auffassung. Ich habe (mit Ausnahme von NSNA und den beiden frühen CRs) alle Bondfilme gesehen und halte SF neben CR dennoch für den besten Bondfilm bisher.
Nachvollziehen kann ich es zwar nicht, wieso man dem Film aus dem Weg geht, aber das ist natürlich legitim :)

Re: Der beste Sean Connery-Bondfilm

267
Kann ich schon verstehen. Wobei ich eher die Überlegungen über das unbekannte interessant finde. Was hatte ich mir früher doch für Geschichten über mir noch unbekannte drei ??? Titel ausgedacht... Meistens lag ich völlig daneben und hab mir nochdazu viel spektakulärere Dinge ausgemalt, als die Folgen sie dann tatsächlich enthielten, aber daran erinnere ich mich tatsächlich ganz gerne zurück. Aber um das zu wiederholen müsste ich vermutlich nicht nur die Bücher neu entdecken, sondern auch nochmal zehn Jahre jünger werden...
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Der beste Sean Connery-Bondfilm

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Die offiziellen Bonds:

TB - wunderbar souverän und laid back mit der richtigen Portion Humor und einer gesunden Prise Ernst (z.B. als er Domino von dem Tod ihres Bruders François erzählt).
GF - herrlicher Schwachsinn, sehr humorvoll und direkt, sarkastisch und selbstironisch.
FRWL - Connery baut die Bond-Rolle weiter aus, zeigt sich aufbrausender und verwundbarer. Tolle Chemie zwischen ihm und Bianchi und zum weiteren Hauptcast. Schöner Körpereinsatz im Zugkampf, hier wirkt Bond wie ein Killer. Stellenweise noch etwas hölzern.
DN - Der Beginn, Connery geht voll in seiner Rolle auf, leider ist das Script noch nicht so perfekt auf ihn abgestimmt. Trotzdem legt Connery eine gesunde "Anfangsnaivität" an den Tag, er macht und probiert einfach. Ein meiner Ansicht nach sehr guter Start.
YOLT - Connery zeigt sich über weite Teile des Filmes sehr, fast schon zu routiniert, es fehlt der Funke, die Magie. Natürlich kann er trotzdem in der Rolle überzeugen, beweisen muss er nichts mehr. Die Entstehungsgeschichte des Filmes und Streitigkeiten zwischen ihm und den Produzenten könnten einige Aspekte seiner Performance rechtfertigen, trotzdem dürfte man allgemein nach den sehr starken GF und TB etwas mehr Motivation erwartet haben.
DAF - Ein Panoptikum der Lustlosigkeit. Noch nie wirkte Connery derart blasiert von der Rolle. Gut, das dümmliche Script und dessen völlig vermurkste und alberne Umsetzung tun ihr übriges, trotzdem sieht man Connery an, dass er selbst nicht mehr so an das glaubt, was er vor laufender Kamera tut. Auch sein äußeres Erscheinungsbild hat sich innerhalb von 4 Jahren so verändert, dass man meinen könnte, es sei ein gutes Jahrzeht vergangen. Nach Lazenbys Abgang wäre es tatsächlich besser gewesen einen anderen Darsteller zu beschäftigen, am besten gleich Roger Moore.

Ausnahmefall NSNA:

Connery scheint deutlich motivierter zu sein als zur Zeit von DAF oder YOLT, trotzdem erreicht die Performance nicht dieselbe Wirkung früherer Tage. Muss sie aber auch nicht. Connery spielt einen alternden, selbstironischen Bond, verfällt letztendlich in das gefällige Muster der Selbstparodie, was aber nicht weiter stört, da sich der gesamte Film zu keinem Zeitpunkt wirklich ernst nimmt. Hier bedauere ich eher, dass man Klaus Maria Brandauer und Max von Sydow unterfordert.

Re: Der beste Sean Connery-Bondfilm

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craigistheman hat geschrieben: 22. September 2018 20:17 Nach Lazenbys Abgang wäre es tatsächlich besser gewesen einen anderen Darsteller zu beschäftigen, am besten gleich Roger Moore.
Roger Moore war ab 1970 vertraglich bei Lew Grade für The Persuaders gebunden, weshalb er für DAF nicht in Frage kam (Guy Hamilton erwähnte, dass man mit Moore liebäugelte, dies aber wegen seiner vertraglichen Situation fallen lassen musste). Lazenbys endgültige Demission erfolgte Anfang 1970, die Suche nach einem Nachfolger zog sich bis Anfang 71 hin, als man sich zwischenzeitlich auf Gavin einschoss. Ich persönlich denke, dass ein DAF ohne Connery wirtschaftlich nicht funktioniert hätte, da der Film hauptsächlich auch wegen der Rückkehr des Schotten beim Publikum zum Renner wurde. Möglicherweise hätte das mit einem echten Star wie Moore auch funktionieren können, nicht zuletzt wegen der Neugierde, wie sich ein beliebter und bekannter Darsteller in der durch Connery geprägten Rolle schlägt. Meiner Meinung nach hätte alles andere aber nicht funktioniert, die von den Produzenten favorisierte Lösung mit Gavin würde ich keine besseren Aussichten an der Kinokasse zugestehen wollen als OHMSS, da trotz Gavins interessanter Vita er zu diesem Zeitpunkt längst keine bekannte Größe für das breite Publikum mehr war und auch vom Typ her kein charismatisches Zugpferd a la Connery (oder Moore). Von daher denke ich, dass Connery genau der richtige Mann für den DAF-Job war und David Pickers Intervention (viel) schlimmeres verhindert hat. Alternativ hätte man das schlingernde Schiff wohl nur mit einem richtig großen Namen a la Burton wieder auf Kurs bringen können (was sich allerdings kaum mit Saltzmans und Broccolis Gagenvorstellungen hätte vereinen lassen - wobei das aber letztlich ja bei Connery 71 dank grosszügiger Mithilfe von UA kein unüberwindbares Hindernis darstellte). Ein weiterer relativer Fehlschlag hätte den bereits angedachten Umstieg ins Fernsehen möglicherweise beschleunigt und der Kinoserie zumindest ein zeitweiliges Aus bescheren können.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Der beste Sean Connery-Bondfilm

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Aus damaliger Sicht mag Connerys Verpflichtung sinnvoll gewesen sein. Aus heutiger Sicht sagt es sich sehr einfach, dass DAF ohne Connery besser gewesen wäre und ich wäre der Idee eines DAF mit Moore auch nicht abgeneigt. Aber damals gab es für das Publikum nur einen Bond und der hiess Sean Connery.

Übrigens lustig, dass man Moore fallen gelassen hat, weil er 1971 keine Zeit hatte. Heute bekommt man nicht mal mehr einen Film nach vier Jahren hin :D
Zuletzt geändert von Henrik am 23. September 2018 10:59, insgesamt 2-mal geändert.