Wann war das goldene Zeitalter der Bondfilme?

Die 60er
Insgesamt abgegebene Stimmen: 16 (53%)
Die 70er
Insgesamt abgegebene Stimmen: 5 (17%)
Die 80er
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (10%)
Die 90er
Insgesamt abgegebene Stimmen: 5 (17%)
Die 00er (Keine Stimmen)
Die 10er
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 30

Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme

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Das du Pierce Brosnan und Timothy Daltons Filme als Effekthascherei abtust wird diesen aber nicht gerecht. Das würde meiner Meinung nach nicht mal auf DAD komplett zutreffen, wobei ich diese Ansicht da durchaus vertretbar finde.
Bei TLD und vor allem LTK bei Dalton und GE bei Brosnan kann ich das aber überhaupt nicht verstehen.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme

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dernamenlose hat geschrieben:Bei TLD und vor allem LTK bei Dalton und GE bei Brosnan kann ich das aber überhaupt nicht verstehen.
Also bei GE gibt es schon jede Menge Maschinenpistolengeballer.
Die Dalton-Filme sehe ich aber überhaupt nicht als Effekthascherei.
Die inszenierte Flucht von Koskov zu Beginn von TLD ist doch eine grandiose Agenten-Film-Szene, wie es sie bei Bond seit den 60ern nicht mehr gab. Und von dieser Sorte gibt es in den Daltonfilmen mehrere Szenen.

Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme

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Maschinengewehrgeballer gibt es in der Tat viel. Dennoch ist GE ein absolut typischer Bondfilm, der sich in jeder Hinsicht ans Rezept hält. Auch die, in der Tat sehr spektakulären, Stunts sind einfach typisch Bond, weswegen ich das nicht als Mainstream abtun würde, und auch nicht als Effekthascherei, sonst sind Bondfilme generell Effekthascherei.
Ich würde MG-Geballere jedenfalls nicht mit Effekthascherei gelichsetzten.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme

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nightrider hat geschrieben:Craig gab J.B. die Glaubwürdigkeit zurück und ich denke, seine Verkörperung von 007 könnte, nicht zuletzt mit der heutigen Filmtechnik ein neues goldenes Zeitalter, das aber niemals an die 60er heranreichen wird, einläuten.
Auf jeden Fall war Bond noch nie so nah am Erfolg der 60er dran wie heute. :D
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme

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nightrider hat geschrieben:Die 60er. Klipp und klar. Zu dieser Zeit waren Bond-Filme noch echte Straßenfeger, heute gehen sie fast im Mainstream unter.
Die Bondfilme waren auch in den 60ern schon mainstream, aber hatten damals noch nicht die große Konkurrenz wie sie sie heute haben, die kam so richtig boomend erst durch George Lucas Star Wars in den 70ern.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme

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Casino Hille hat geschrieben:
nightrider hat geschrieben:Die 60er. Klipp und klar. Zu dieser Zeit waren Bond-Filme noch echte Straßenfeger, heute gehen sie fast im Mainstream unter.
Die Bondfilme waren auch in den 60ern schon mainstream, aber hatten damals noch nicht die große Konkurrenz wie sie sie heute haben, die kam so richtig boomend erst durch George Lucas Star Wars in den 70ern.
Wenn man vom Blockbuster-Kino spricht, dann setzt man den Beginn ja auf die frühen 70er als Spielberg, Lucas, Coppola und Scorsese auf der Spielfläche erschienen.
Dort wurde das Mainstream-Kino wie es noch heute Bestand hat, geboren. "Der weiße Hai" und Co. gehörten zu den ersten Blockbustern, die zeitgleich auch mit Merchandise und anderen Marketing-Aktionen beworden wurden, und so eine ganz neue Filmwirtschaft begründeten.

Andererseits könnte man eigentlich sagen, dass Bond dieses moderne Mainstream-Kino schon 10 Jahre früher "erfunden" hat. Aber Bond kommt eben nicht aus Amerika, sondern aus Europa - deshalb trennt man das so schön.

Vor Bond gab es zwar auch schon "Franchises" - es gab mehrere Tarzan-, King Kong-Filme etc. - aber nicht auf dem künstlerischen und kommerziellen Niveau wie Bond es dann allen gezeigt hat. Dieser ganze Fortsetzungs-Wahn begann dann ja eigentlich erst richtig in den 80ern. Vorher war es nicht üblich, dass es von jedem erfolgreichen Stoff gleich eine ganze Trilogie gab oder sogar noch mehr Filme.

Daher finde ich es schwierig, wenn man jetzt sagt, Bond wäre heute nur noch ein Teil vom großen Mainstream-Kino. Bond hat das Mainstreamkino wie wir es heute kennen, mit begründet.

Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme

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Casino Hille hat geschrieben:
dernamenlose hat geschrieben:Auch die, in der Tat sehr spektakulären, Stunts sind einfach typisch Bond, weswegen ich das nicht als Mainstream abtun würde
Als was denn dann? Ist Bond etwa kein Mainstream?
Ich tu mich da auch schwer, das so stehen zu lassen. Ich würde Bond eher als Mainstreamtauglich bezeichnen. Richtiger Mainstream wre es dann, wenn die Hauptfiguren austauschaber wären, mit allen anderen Filmen aus demselben Genre. Da Bond aber praktisch ein eigenes Genre ist, kann das nicht der Fall sein. Für mich ist Bond absolut nicht Mainstream, wenn er auch viele Mainstreamelemente besitzt und deswegen vom Mainstream gemocht wird. Aber ohne die ganz speziellen Bondelemente wäre Bond nicht Bond.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme

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diese Bezeichnung maintream ist doch sowieso albern.
Ist ein Film mainstream wenn er nicht "speziell" ist oder dann, wenn er sehr erfolgreich ist?
Das ist für mich die gleiche alberne Diskussion wie in der Musikindustrie, wo sich nicht erfolgreiche Künstler gern damit rühmen, dass sie nicht mainstream sind sondern independant.

Also Bondfilme richten sich ganz klar an ein breites Publikum, es ist kein Nischen Publikum!
Ob Bond nun so anspruchslos oder gar albern dumm wie manch anderer Blockbuster ist, ist eine andere Frage
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme

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Wenn man es ganz einfach definieren will, dann ist Mainstream alles, was erfolgreich ist.

Und wenn ein französischer Kunstfilm in schwarz/weiß auf einmal in Deutschland 10 Mio Kinobesucher anzieht, dann ist der auch Mainstream.

Mainstream ist ja kein eigenes Genre, sondern einfach das, was die breite Masse bewegt.

Wenn eine Punkband überraschend einen Nr. 1 Hit in den Charts landet, dann sind sie auch Mainstream bzw. Pop.

Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme

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Die Umfrage ist schon ganz schön alt, oder? Denn man könnte sicherlich auch darüber nachdenken, ob das goldene Alter der Bondfilme im 21. Jahrhundert spielt. Aber hier geht es wahrscheinlich mehr darum, in welchem Jahrzehnt man persönlich die stärkste Bondzeit sieht.

Ich habe mich hier für die 60er entschieden, da dieses Jahrzehnt grundlegende Maßstäbe für die gesamte Serie gesetzt hat. Hier wurde der Filmbond erschaffen und definiert, es wurden klaren klare wiederkehrende Elemente (Martini, Flirts mit Moneypenny, Ms Büro, Qs Werkstatt, Wortwitz, "Mein Name ist Bond, James Bond", "geschüttelt, nicht gerührt", markante Spielorte, etc.) und wichtige Persönlichkeiten des Bonduniversums vorgestellt (M, Q, Moneypenny, Felix Leiter, Blofeld).

Auch hatte ich mir die entstandenen Filme der Jahrzehnte angesehen und die Filme der 60er waren für die damaligen Möglichkeiten schon ziemlich klasse. Auch die 70er hatten tolle Filme (z.B. TSWLM), zugleich aber auch zwei Filme, mit denen ich nicht so viel anfangen kann (TMWTGG, LALD). Die 80er beinhalten die Dalton-Ära, seiner Interpretation von Bond kann ich nicht sonderlich viel abgewinnen. Die 90er haben nur einen guten Bondfilm: Goldeneye! Und dann kam Bond 2000: Von DAD mal abgesehen haben wir drei großartige und erfolgreiche Bondfilme von Daniel Craig zu sehen bekommen und ich gehe davon aus, das SPECTRE dem nichts nachsteht, im Gegenteil! Bond wurde gelungen ins 21. Jahrhundert geführt und der Figur mit Daniel Craig neues Leben eingehaucht. Nach DAD wurde Bond schon totgesagt, aber sein Hobby ist ja "Auferstehung" ;-) Und mit Craig ist das gelungen, deshalb befinden wir uns nach meinem Empfinden auch momentan im goldenen Zeitalter der Bondfilme.
Wo waren Sie, als ich Sie nicht brauchte?
Lieber etwas misstrauisch, als etwas tot.
Ich habe Sie ganz nass gemacht. - Aber mein Martini ist trocken geblieben.
Ich liebe es, früh auszureiten. - Ich bin ebenfalls Frühaufsteher!
Ein Eispalast – Sie fühlen sich hier sicher wie zuhause!
Einen Wodka Martini bitte. Mit viel Eis, wenn sie haben!

Re: Das "goldene Zeitalter" der Bondfilme

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Hille sieht das richtig. Mainstream ist das was was mit kommerziellem Blick auf die breite Masse hin produziert wird, und auch inhaltlich auf ein vereinFachtes Weltbicl setzt. Natürlich ist der Begriff kein reiner, sondern es finden sich auch viele Mischformen die den mainstream mit dem kompliziertem kreuzen.

Alle Bonds sind 100 % Mainstream. QoS ist es eventuell stilistisch etwas weniger, deswegen wird er ja auch so hart abgelehnt und gerne gehasst (DAD wird aus anderen Gründen bei den Fans allerdings noch mehr abgelehnt). Schnelle Schnitte sind einerseits irgendwie mainstream und dann auch wieder gar nicht, wirken fast schon avantgardistisch oder experimentell.

Wie man die Bonds als nicht dem Mainstream zugehörig ansehen kann, das ist mir ein Rätsel.