Sollen die weiteren Filme wieder mehr Bondelemente beinhalten (sprich "bondiger" werden) ?

Ja, natürlich das wollen die Fans
Insgesamt abgegebene Stimmen: 68 (78%)
Nein, das sind Relikte aus der Vergangenheit
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8 (9%)
Ach, ist mir egal, hauptsache immer ein neuer Film
Insgesamt abgegebene Stimmen: 11 (13%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 87

Re: Sollen die Filme wieder "bondiger" werden ?

136
Geschmacksache - es geht nicht nur um die Action. Bei mir geht es darum, dass ich mich UNTERHALTEN gefühlt haben möchte, wenn ich einen Film gesehen habe. Octopussy hat einige sensationelle Actionsequenzen, coole Bond-Girls und witzigen Charme zu bieten. Es gibt relativ wenig Leerlauf im Film, das Opening ist für die damalige Zeit geradezu sensationell. Ich denke, warum mir der und der Film besser gefällt, wird in meinen ausführlichen Rezensionen deutlich.
Was "The Rock" angeht, ich mag gerne die reißerische Action von Bay und Bruckheimer, wie viele andere Actionfans auch. Ich hab mal gelesen, Action ist wenn die Kamera wackelt und in die Schräglage kippt, ich mag einfach bildschirmsprengende Explosionen und explosive Action. Wobei auch klassisch inszenierte Action rocken kann. Ich sah z. B. kürzlich "Duell" von 1971. Keine großen Effekte drin, aber atemberaubende Autostunts und eine bedrohliche Atmosphäre.
Desweiteren sah ich kürzlich erstmalig "Das dreckige Dutzend" und fühlte mich eigentlich sogar glänzend unterhalten, obwohl der Film den Schwerpunkt sehr stark auf Handlung, Charaktere und Spannung legt. Ich war sehr positiv überrascht. - Ein Film muss mich im ganzen ansprechen, wenn ich dieses WOW-Gefühl habe, wie es z. B. beim grandiosen Auftakt von Die another day der Fall war, hat der Film schon halb gewonnen, kommen auch noch ne packende Story dazu (die würde ich dem Film auf jeden Fall nicht absprechen, da mal was anderes), ist das bereits die halbe Miete.
Nicht auszuschließen ist aber, dass Filme sich nach zu häufigem Ansehen irgendwann "abnutzen", Effekte nicht mehr so wirken oder dass man einfach einen Film an einem Tag anders bewertet als heute oder gestern.
Man sieht aber auch klar, dass ich sage, Bond war niemals grottig, selbst die neuen sind noch verhältnismäßig spannende Thriller, aber in punkto Action und wirklicher Bond kann ich da nicht viel mit anfangen. Das heißt nicht, dass sie schlecht sind.

Sollte nach einzelnen Rezensionen von mir was unklar sein, warum ich das so und so sehe, kann man auch gerne fragen. kein Problem;)
http://michael.huenecke.hat-gar-keine-homepage.de/

Re: Sollen die Filme wieder "bondiger" werden ?

137
Ein andere story bei DAD ist richtig aber wenn der nächste Bond-Film davon handelt wie Bond killer hasen jagt ist das auch was anderes und das macht den Film nich wirklich großartig
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Sollen die Filme wieder "bondiger" werden ?

138
NAja, aber dieses neue Franchise finde ich auch lächerlich - viele sagen, ja, das ist halt Bond vor allen anderen Bonds. - ok, nehmen wir das mal so hin.
Warum ist dann a) Bonds Vorgesetzte immer noch die gleiche wie in den Brosnan-Bonds?? b) warum wird vom 11. September gesprochen?? - nur zwei Aspekte, die keinen Sinn machen. Wären diese für mich groben Schnitzer nicht, hätte ich ihn als Beginn von Bond akzeptieren können, so ist es für mich ein wir-machen-mal-alles-anderes-und-ziehen-über-die-alten-bond-elemente-her-quark. Für mich enttäuschend, wie gesagt, als Thriller ok, aber als bond-Actioner...ich weiß nicht recht...würde ungefähr 6-7 Punkte von mir bekommen, denke ich. für exakte Bewertung müsste ich den nochmal sehen, nen Review hab ich dazu glaub ich nicht bisher.
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Re: Sollen die Filme wieder "bondiger" werden ?

139
a) Ist es gar nicht.Es ist nur die gleich Schauspielerin.
b) Der Film spielt im Jahr 2006.Die Geschichte vom World Trade Center 2001.

Und du vertsehst was falsch.
CR spielt eben nicht vor allen anderen Bonds.Geht ja gar nicht da DN 1962 und CR 2006 spielt.
Die Bondserie von DN bis DAD ist zuende.Nun geht quasi eine neue Film-Reihe mit einem James Bond los.Und die fängt bei CR an.
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Re: Sollen die Filme wieder "bondiger" werden ?

140
Ich finde die Filme sollten auf jeden Fall wieder "bondiger" werden. Ich bin ein absoluter Verfechter der sog. "Bondformel" mit den klassischen Merkmalen:
- Gunbarrel-Sequenz
- Intro
- Musikvideo/Titelsequenz
- Bond-Musikthema
- typische Bond-Sprüche
- ein größenwahnsinniger Schurke, der die Welt erobern will
- Bond-Girls (mehrere)
- Spielkasinoszenen
- Gadgets
- M, Q und Moneypenny
In der Beziehung bin ich sehr puristisch bzw. konservativ. Ich bin überhaupt erst Bondfan geworden, weil ich genau diese Elemente so liebe! Wenn ich mir also einen Bondfilm ansehe möchte ich in erster Linie unterhalten werden - und eben keinen realistischen Film sehen, sondern einen übertriebenen, effektreichen Actionfilm mit genau diesen Elementen. Nur deshalb sehe ich mir einen Bondfilm an - und keinen Politik-Actionthriller!
In den letzten Filmen mit Daniel Craig wurden die typischen Bond-Elemente jedoch imo viel zu sehr vernachlässigt. Keine Gadgets, kein Q und keine Moneypenny, kein wirklicher Bond-Schurke, die Gunbarrel-Sequenz (die gehört für mich einfach an den Beginn des Films) verunstaltet (OK, die CR-Variante war nett, aber jetzt kann man doch bitte wieder zur klassischen Version zurückkehren, ja?) und sogar die Bondgirls wurden irgendwie weniger bzw. hatten weniger "Kontakt" mit Bond (siehe Olga in QoS).
Einzig die animierten Titelsequenzen erinnern noch an einen Bondfilm. In CR kam noch hinzu, dass die Poker-Sequenz klassisches Bondfeeling vermittelt hat, in QoS wird das Fehlen dieser Elemente jedoch umso offensichtlicher. Der Film hätte wirklich "Ein Quantum Bourne" heißen sollen. Versteht mich nicht falsch ich mag die Bourne-Filme aber von Bond erwarte ich einfach etwas anderes!

Re: Sollen die Filme wieder "bondiger" werden ?

141
Seit Daniel Crack geht es mit Bond abwärts...hätte man nur niemals diesen neustart gemacht...
Wieso glaubst du eigentlich das er dran Schuld sein soll das es bergab geht,er kann ja schlecht was dafür wenn die das Drehbuch so geschrieben haben,erhat weiß Gott sein bestes gegeben,denn umsonst wird er nicht als der beste Bond gesehen.
Und wieso eigentlich bergab,CR und QOS haben doch gute Einspielergebnisse gehabt. Vielleicht sollte man auch mal offen sein für was neues.
Die Filme mit der Schlaftablette Pierce Brosnan waren wirklich mehr als langweilig.

Tschuldigung musste ich jetzt mal loswerden,vielleicht auch deshalb um als Fan Daniel zu verteidigen.

Re: Sollen die Filme wieder "bondiger" werden ?

142
zusätzlich zum Kommentar von Josie:
- Es gab wohl zu jeder Zeit, zu jedem Bond-Darsteller einige, die gemeint haben:
"Seit... geht es mit Bond bergab"...

Entweder man orientiert sich dabei an Fakten wie Besucherzahlen, dann kann man Craig ohnehin keinen Vorwurf machen (man entlarft sich nur selbst als Igoranten) oder man sagt klar, dass es die persönliche Meinung ist, dass sich zufällig seit CR etwas geändert hat, was zufällig mit dem Start von Craig als Darsteller zusammenfällt.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Sollen die Filme wieder "bondiger" werden ?

143
Es stimmt natürlich, dass ein neuer Bonddarsteller immer auch schon in der Vergangenheit die Fans polarisiert hat. Aktuell liegt der Fall aber doch etwas anders, da der so genannte „Relaunch“ der Serie eben bewusst mit vielen Traditionen der Serie bricht, was in der Vergangenheit in diesem Ausmaß nicht der Fall war. Ich sage das völlig wertfrei, aber es lässt sich nun mal nicht leugnen, dass in den Craig-Filmen die Schwerpunkte anders gelegt wurden als zuvor (als Beispiel sei nur die oft genannte tiefere Charakterzeichnung erwähnt). Dass dies nicht allen Fans (die ja gerade deswegen Fans wurden, weil ihnen der „altbewährte“ Stil der Filme gefällt) gefällt, liegt auf der Hand. Das hat sicherlich auch damit zu tun, ob man aufgeschlossen für Neuerungen ist, aber nicht ausschliesslich. Es soll ja immer noch Fans geben, die die alten Filme den Craig-Filmen vorziehen, ganz einfach weil sie ihnen persönlich besser gefallen...

Ob es nun sinnvoll ist, Craig, quasi als Gallionsfigur, für einen subjektiv empfundenen „Niedergang“ verantwortlich zu machen lasse ich mal dahingestellt. Ich für meinen Teil kann argumentationsloses Craig-Bashing genau so wenig ernst nehmen wie blinde Fanboy-Verteidigung.

Wenn jemand hingegen seine Meinung begründen kann, bin ich der letzte der ihm diese nehmen möchte. Und bei allem Respekt, aber solche Aussagen:
Josie hat geschrieben:...denn umsonst wird er nicht als der beste Bond gesehen.
...
Die Filme mit der Schlaftablette Pierce Brosnan waren wirklich mehr als langweilig.
Sind nicht weniger subjektiv als Cinefreaks Meinung, dass es mit den Bondfilmen seit Craig bergab geht.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Sollen die Filme wieder "bondiger" werden ?

144
AnatolGogol hat geschrieben: Dass dies nicht allen Fans (die ja gerade deswegen Fans wurden, weil ihnen der „altbewährte“ Stil der Filme gefällt) gefällt, liegt auf der Hand. Das hat sicherlich auch damit zu tun, ob man aufgeschlossen für Neuerungen ist, aber nicht ausschliesslich.
.
Hier ist ein wenig der Knackpunkt:
Es gibt DEN altbewährten Stil nicht, sondern (und ich habe das schon gefühlte 100 mal im Forum geschrieben :-) ) es gibt nur eine an sich relativ inhomegene/indivuduelle Reihe von Filmen, die nur in der Erinnerung der Fans zu einem homogenen Bond-Klischee-Brei gemacht wird. Sicher gibt es in den 22 Filmen Dinge, die sich wiederholen und die dadurch rückbetrachtet "typisch" zu sein scheinen. Doch jeder Film hat fast Ausnahmen. Betrachtet man jeden Film der Serie im Kontext dessen, was bis dahin war, bricht jeder Film mit der "Tradition" oder positiv formuliert, er fügt ihr neues hinzu! DEN Bond, den wir kennen, gibt es so nur, weil jeder Film etwas hinzugefügt hat. Was bleibt, sind höchsten die Brosnan Filme und die Gilbert Filme, die relativ Reißbrett-artig diese Klischees abarbeiten, wobei Gilberts erster Film (YOLT) bis dato auch mit der Tradition brach.
Wenn man bei jedem Film, die gleichen Maßstäbe an "Konformität" angelegt hätte, wie man das heute manchmal tut, dann gebe es die Reihe wohl nicht mehr. DN hatte keinen Q und keinen Henchman, also kein Bondfilm? FRWL hatte einen Q und keine Karibik, also kein Bondfilm? GF hatte alberne Gadgets - igitt, die gabs doch bis dahin so nie! usw usw.
Ich bleibe dabei: Wer die Filme nicht mal alle hintereinander chronoligisch und mit offenen Augen schaut, wird dies so vermutlich nie (ein)sehen. Es ist ja auch viel einfacher immer alle schwammigen Erinnerungen zusammenzumischen und vom "typischen, Altbewährten" zu sprechen.

Auch der Start von Roger Moore wurde übrigens bewusst so angelegt, dass er vom Connery-typischen Bond abweicht.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Sollen die Filme wieder "bondiger" werden ?

145
danielcc hat geschrieben:
AnatolGogol hat geschrieben: Dass dies nicht allen Fans (die ja gerade deswegen Fans wurden, weil ihnen der „altbewährte“ Stil der Filme gefällt) gefällt, liegt auf der Hand. Das hat sicherlich auch damit zu tun, ob man aufgeschlossen für Neuerungen ist, aber nicht ausschliesslich.
.
Hier ist ein wenig der Knackpunkt:
Es gibt DEN altbewährten Stil nicht, sondern (und ich habe das schon gefühlte 100 mal im Forum geschrieben :-) ) es gibt nur eine an sich relativ inhomegene/indivuduelle Reihe von Filmen, die nur in der Erinnerung der Fans zu einem homogenen Bond-Klischee-Brei gemacht wird. Sicher gibt es in den 22 Filmen Dinge, die sich wiederholen und die dadurch rückbetrachtet "typisch" zu sein scheinen. Doch jeder Film hat fast Ausnahmen. Betrachtet man jeden Film der Serie im Kontext dessen, was bis dahin war, bricht jeder Film mit der "Tradition" oder positiv formuliert, er fügt ihr neues hinzu! DEN Bond, den wir kennen, gibt es so nur, weil jeder Film etwas hinzugefügt hat. Was bleibt, sind höchsten die Brosnan Filme und die Gilbert Filme, die relativ Reißbrett-artig diese Klischees abarbeiten, wobei Gilberts erster Film (YOLT) bis dato auch mit der Tradition brach.
Wenn man bei jedem Film, die gleichen Maßstäbe an "Konformität" angelegt hätte, wie man das heute manchmal tut, dann gebe es die Reihe wohl nicht mehr. DN hatte keinen Q und keinen Henchman, also kein Bondfilm? FRWL hatte einen Q und keine Karibik, also kein Bondfilm? GF hatte alberne Gadgets - igitt, die gabs doch bis dahin so nie! usw usw.
Ich bleibe dabei: Wer die Filme nicht mal alle hintereinander chronoligisch und mit offenen Augen schaut, wird dies so vermutlich nie (ein)sehen. Es ist ja auch viel einfacher immer alle schwammigen Erinnerungen zusammenzumischen und vom "typischen, Altbewährten" zu sprechen.

Auch der Start von Roger Moore wurde übrigens bewusst so angelegt, dass er vom Connery-typischen Bond abweicht.
Das ist mir zu allgeimeingültig. Ich denke du bist einfach zu sehr von den Craig-Filmen überzeugt. Ich meine das nicht negativ, aber dadurch siehst du die Neuerungen in diesen Filmen wahrscheinlich in einem ganz anderen Licht wie jemand, der die Filme komplett ablehnt oder jemand der wie ich eine relativ neutrale (nicht im Sinn von objektiv, sondern einfach weder supidupi noch igittigitt) Meinung zu den Filmen hat. Und anders beziehe ich nicht auf die Qualität der Filme/Änderungen, sondern auf ihr Ausmaß und wie gravierend sie sind.

Den gnadenlos ernsthaften, realistischen und weitestgehend humorlosen Ansatz haben die Craigfilme eben exklusiv. Natürlich ist nicht jeder der alten Filme gleich und wie du richtig schreibts gibt es nicht "die alten Filme", aber ich bleibe dabei: die Art und Weise sowie das Ausmaß in denen die beiden Craigfilme die Bondserie neu interpretiert haben gab es zuvor nicht und das ist der Knackpunkt.

Das mit Roger Moore stimmt, ironischerweise kam der ganz große Durchbruch aber dann erst mit dem Film (TSWLM), der all die üblichen Klischees wieder integrierte (wobei auch schon TMWTGG in diese Richtung ging). Aber auch hier gilt: die Änderungen waren weit weniger einschneidend wie ab 2006.

Übrigens halte ich nachwievor die Chronologische Sehreihenfolge für nicht elementar und glaube mir, ich weiss wovon ich spreche da ich mir diesen Luxus vor Jahren auch schon gegönnt habe. Sowas wie absolute Wahrheit gibt es eben noch nicht mal bei dem Thema James Bond :D .
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Sollen die Filme wieder "bondiger" werden ?

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Die Filme waren eben wie ein altes paar Schuhe: Man trat rein und fühlte sich wohl. Nur kann man selbst das beste Paar Schuhe nicht ewig tragen, wenn man sich nicht blamieren will.
eine sehr schöne metapher! :wink:
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Sollen die Filme wieder "bondiger" werden ?

147
danielcc hat geschrieben:[Von QOS bin ich gar nicht so überzeugt! Das liegt an bestimmten Dingen, die ich auch nennen kann.
ich glaube, wir sind uns doch ähnlicher als ich dachte hahaha.

Aber im Ernst: ich schätze deine Meinungen sehr und zwar aus einem einfachen Grund: du hast dir diese selbständig gebildet, hast dir jede Menge Gedanken dazu gemacht und kannst diese auch absolut plausibel begründen. Das ich oftmals eher konträrer Ansicht bin stellt für mich kein Problem dar, da es oftmals einfach der persönliche Blickwinkel ist, der für die Meinungsbildung entscheidend ist. Als Beispiel greife ich einfach mal einen Passus raus:
danielcc hat geschrieben: Aber allgemein hat CR und QOS mehr mit dem Bond der ersten beiden Filme zu tun als alles was dazwischen gedreht wurde.
Ich kann mir sehr gut denken, worauf du hinaus möchtest. Aber aus meiner subjektiven Sicht aus kann ich das nicht bestätigen. Beispiel DN: eine muschelsammelnde wilde Waise, die sich via Lexikon selbst bildet. Ein Bösewicht mit mechanischen Händen. Ein Plan Weltraumraketen mit Hilfe eines Atomreaktors (!) von der Bahn abzubringen. Ein feuerspeiender „Drache“ der die einfältigen Eingeborenen abschrecken soll. Das sind nur ein paar Sachen und keine würde wirklich in die beiden Craigfilme passen. Und gerade dieses overthetop-Zeugs, dieser largerthanlife-Ansatz ist für mich ein elementarer Bondbestandteil. Siehst du: also hab doch ich recht. Du aber auch, denn wenn es um die Darstellung eines härteren 007 geht oder um mehr geerdete Action ist DN tatsächlich näher an den beiden Craigs als zB der „typische“ Moore-Bond. Es hängt also letztlich alles vom Blickwinkel ab.
danielcc hat geschrieben:Mich ärgert es, wenn pauschal gesagt wird "Mit Craig ging es bergab, das hat nichts mehr mit Bond zu tun". Dann muss man doch bitte Ross und Reiter bennen.
Sehe ich genauso. Jede Meinung ist nur so gut, wie ihre Begründung.
danielcc hat geschrieben: Last but not least, selbst wenn jemand ganz bewusst sagt: Ich mag Bondfilme dann, wenn sie alle Klischees und Merkmale beinhalten, die es je gab, dann sollte diesen Fans auch klar sein, dass man damit ganz schnell am Ende der Serie/Kreativität angelangt sein kann.

Damit ich nicht falsch verstanden werde: Auch ich habe die Brosnan Filme sehr genossen, habe mit allen über die Q-Szenen gelacht, habe Brosnans Oneliner genossen. Die Filme waren eben wie ein altes paar Schuhe: Man trat rein und fühlte sich wohl. Nur kann man selbst das beste Paar Schuhe nicht ewig tragen, wenn man sich nicht blamieren will.

Auch hier sind wir nicht so weit voneinander entfernt, da auch ich blosses Abspulen einer Formel oder Kopieren von bereits bestehenden Ideen ablehne. Wir unterscheiden uns lediglich in der Wahl der Mittel. Für mich persönlich wären etwas weniger weitreichende Änderungen (wobei auch das wieder subjektiv empfunden ist) die bessere Wahl gewesen. Aber das ist eine Geschmacksfrage. Ich denke es steht ausser Zweifel, dass Stillstand ein zumindest mittel- bis langfristiges Nogo ist. Aber der zweifellos sehr erfolgreiche Ansatz von CR wäre nicht die einzige erfolgsversprechende Option gewesen, zumal nach DAD JEDER etwas realistischere Ansatz von Publikum wie Kritik gleichermaßen erfreut aufgenommen worden wäre.

danielcc hat geschrieben: Zu Moore: Der hatte einen Riesenerfolg mit LALD. TMWTGG war dann zwar klischeelastiger aber deutlich weniger erfolgreich. MR war dank Weltall was ganz neues und dennoch sehr erfolgreich. Ebenso FYEO. Ab den späteren Schablonen-Filme (OP, AVTAK) lies dann das Interesse nach. Und WIR HEUTE bezeichnen TSWLM als klischeehaft aber war er das damals wirklich??? Welcher Film vorher (außer YOLT evtl.) war denn wie TSWLM?
Das mit den Klischees meinte ich eher in Bezug auf so Sachen wie Smoking, M-, Moneypenney-, Q-Szene, Gadgets etc.
Wobei ich TSWLM schon als typischen Vertreter der „Formel-Filme“ bezweichen würde: Weltbedrohungsszenario, größenwahnsinniger Bösewicht, finsterer Henchman inkl. individuellem Charakteristikum (Zähne), larger-then-life-Schurkenfestung, die natürlich am Schluß gesprengt wird, totes Bondgirl etc. – trifft in vielen Punkten auch auf GF, TB, OHMSS, DAF zu.
Aber es ist ja eh nicht die Formel allein, die einen guten Film ausmacht sondern ihre Umsetzung. Und die ist bei TSWLM trotz aller Schwächen brillant.
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Re: Sollen die Filme wieder "bondiger" werden ?

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AnatolGogol hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:Aber es ist ja eh nicht die Formel allein, die einen guten Film ausmacht sondern ihre Umsetzung. Und die ist bei TSWLM trotz aller Schwächen brillant.

Da sind wir uns einig.

Würde CR auch von einigen abgelehnt, wenn zumindest Q oder Moneypenny vorkommen würden und die Gunbarrel am Anfang wäre? Ich glaube nämlich leider, dass manche sich an solchen Dingen aufhängen und den Blick für einen ansonsten richtig tollen Film versperren.

Schade ist auch für mich, dass man das Ende von CR (Bond stellt sich vor, die Bondmelodie kommt...) nicht als Startpunkt in Richtung mehr "Altbewährtes" genommen hat, sondern mit QOS einen Film "eingeschoben" hat, der sogar noch extremer ist, in dieser Hinsicht. Das war unnötig und ist einer der Punkte, die ich Forster vorwerfen würde. Campbell hätte die Entwicklung sicher in eine andere Richtung getrieben und vermutlich damit einen Riesenhit bei Fans gelandet.
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Re: Sollen die Filme wieder "bondiger" werden ?

149
danielcc hat geschrieben:
AnatolGogol hat geschrieben:Da sind wir uns einig.

Würde CR auch von einigen abgelehnt, wenn zumindest Q oder Moneypenny vorkommen würden und die Gunbarrel am Anfang wäre? Ich glaube nämlich leider, dass manche sich an solchen Dingen aufhängen und den Blick für einen ansonsten richtig tollen Film versperren.

Schade ist auch für mich, dass man das Ende von CR (Bond stellt sich vor, die Bondmelodie kommt...) nicht als Startpunkt in Richtung mehr "Altbewährtes" genommen hat, sondern mit QOS einen Film "eingeschoben" hat, der sogar noch extremer ist, in dieser Hinsicht. Das war unnötig und ist einer der Punkte, die ich Forster vorwerfen würde. Campbell hätte die Entwicklung sicher in eine andere Richtung getrieben und vermutlich damit einen Riesenhit bei Fans gelandet.
Da gehe ich absolut d´accord! Ich finde CR als Film absolut gelungen, mit oder ohne Q und Monneypenny. Aber wie du schon schriebst hätte auch ich mir QOS als eine Art Brücke zur Vergangenheit gewünscht. Stattdessen gab es eine Radikalisierung, noch dazu ohne die Tiefe und die Stimmung von CR. Campbell selbst hat sich ja öffentlich ähnlich geäussert.
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Re: Sollen die Filme wieder "bondiger" werden ?

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AnatolGogol hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben: Aber wie du schon schriebst hätte auch ich mir QOS als eine Art Brücke zur Vergangenheit gewünscht. Stattdessen gab es eine Radikalisierung, noch dazu ohne die Tiefe und die Stimmung von CR. Campbell selbst hat sich ja öffentlich ähnlich geäussert.

Exakt
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