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UNIVERSAL EXPORTS hat geschrieben:Das Argument ist so nicht ganz stichhaltig. Die Fleming-Romane sind ja auch damals nicht 1:1 umgesetzt worden, sondern haben Ideen und Stories geliefert.
Bis auf YOLT wurden die anderen 5 Filme der 60er nahezu 1:1 dem Roman nachempfunden.
Es war immer zu 100% die Roman-Story. Nur kleine Details (wie z.B. die Todesart von Dr. No) wurden abgeändert. Aber man hatte den kompletten Plot mit allen Charakteren und Verzwickungen bereits fertig im Buch.

Sowas hat man heute nicht mehr. Also ist das Argument schon ziemlich stichhaltig.
Als man sich entschlossen hatte bei YOLT nur den Titel zu übernehmen, aber ansonsten eine eigene Originalstory zu entwerfen, hat es zum ersten Mal länger gedauert als bei den 4 Filmen zuvor.
Danach gab es nie wieder den 1 Jahres-Rhytmus.

Ich sage ja nicht, dass es heutzutage nicht möglich ist alle 2 Jahre einen neuen Bondfilm rauszubringen. Nur ist es eben nicht möglich, wenn man erst im Januar 2009 mit der Ideen-Sammlung beginnt.
Das Grundgerüst - die Eckdaten der Story für Bond 23 müssten jetzt schon stehen. Sonst wird das nichts mit Ende 2010.

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Ich habe YOLT nie gelesen, deshalb würde mich interessieren, inwieweit die Story vom Film abweicht?

Falls sie wirklich nur den Namen "geklaut" haben, wäre ja noch eine komplette Story zur Filmumsetzung vorhanden, oder?

Ich meine, die Story muss ja nicht zwingend für Bond 23 verwendet werden, könnte aber für einen der nächsten Filme genutzt werden, oder habe ich jetzt was falsch verstanden?
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Universal Exports Ltd. hat geschrieben: Falls sie wirklich nur den Namen "geklaut" haben, wäre ja noch eine komplette Story zur Filmumsetzung vorhanden, oder?
Wenn man danach geht kann man noch 5 andere Romane von Fleming verfilmen. Aber YOLT ist abhängig von Tracy und Blofeld, das kann man nicht mehr verfilmen.

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Universal Exports Ltd. hat geschrieben:Ich habe YOLT nie gelesen, deshalb würde mich interessieren, inwieweit die Story vom Film abweicht?

Falls sie wirklich nur den Namen "geklaut" haben, wäre ja noch eine komplette Story zur Filmumsetzung vorhanden, oder?
Ja, das stimmt.
YOLT spielt ja nach OHMSS. Bond trauert um Tracy. Er bekommt einen neuen Auftrag, der ihn nach Japan führt. Dort gibt es einen Mann, der in einem Schloss lebt und einen "Garten des Todes" dort angelegt hat. Da ja bekannt ist, dass die Selbstmordrate in Japan sehr hoch ist, bietet dieser "Garten des Todes" den Japanern besondern tolle Möglichkeiten sich umzubringen.
Bond findet heraus, dass es sich bei diesem Schlossherren um Blofeld handelt.
Ähnlich wie im Film lebt Bond eine Zeit lang mit Kissy zusammen in einem Eingeborenendorf. Von dort aus schwimmt er zu dem Schloss, welches auf einer Art Insel liegt. Es findet ein Kampf mit Blofeld statt, bei dem Bond am Ende sein Gedächtnis verliert. Kissy hat sich in Bond verliebt und will, dass er bleibt. Deshalb hilft sie ihm erst auch nicht, seine Erinnerung wieder zu erlangen. Doch dann liest Bond irgendwo den Namen "Wladiwostok", wenn ich mich recht erinnere. Und er erinnert sich, dass er irgendwas mit Russlang zu tun hat.

Zu Beginn des Nachfolgeromans erfahren wir, dass Bond von den Russen dann einer Gehirnwäsche unterzogen wurde, und als Doppelagent auf 'M' angesetzt wird. Das Attentat kann aber in letzter Sekunde noch verhindert werden.

Ich wette, würde man diese Story in irgendeiner Form jetzt verwenden, würden wieder sämtliche nichtswissende Kritiker kommen und behaupten, die Sache mit dem "Gedächtnisverlust" etc. wäre von Bourne geklaut.
Ich hätte mir ja schon gewünscht, dass "Quantum of Solace" mit diesem Gedächtnisverlust-Cliffhanger enden würde.

Ansonsten 007JamesBond Recht. Auch Bücher wie "Moonraker" wurden nicht wirklich verfilmt.

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es ist nicht richtig, dass die story von fleming komplett übernommen wurde. vielmehr wurden insbesondere die rafinessen, die die stories der filme ausmachen, eben erst für die filme erfunden. beispiel ist der clou dass bei FRWL eben spectre russen und mi6 gegeneinander ausspielt und bei GF, dass dieser das gold nicht stehlen will.

abgesehen davon sind natürlich alle gadgets, alle witze, der humor und fast alles der action nicht aus den romanen. fakt ist für mich (auch wenn ich die romane für sich genommen mag), es sind eben genau die abänderungen der romane die bond zu dem erfolg gemacht haben.
"It's been a long time - and finally, here we are"

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danielcc hat geschrieben:es ist nicht richtig, dass die story von fleming komplett übernommen wurde. vielmehr wurden insbesondere die rafinessen, die die stories der filme ausmachen, eben erst für die filme erfunden. beispiel ist der clou dass bei FRWL eben spectre russen und mi6 gegeneinander ausspielt und bei GF, dass dieser das gold nicht stehlen will.

abgesehen davon sind natürlich alle gadgets, alle witze, der humor und fast alles der action nicht aus den romanen. fakt ist für mich (auch wenn ich die romane für sich genommen mag), es sind eben genau die abänderungen der romane die bond zu dem erfolg gemacht haben.
Teilweise gebe ich dir Recht. Und gerade der Clou mit der atomaren Verstrahlung des Goldes ist wirklich ein Punkt, wo die Filmemacher den Roman extrem aufgewertet haben.

Aber leider kommen solche genialen Einfällt heutzutage nicht mehr so häufig vor.

Wenn man zum Beispiel den Film "Casino Royale" nimmt. Im Roman verliert LeChiffre sein Geld, weil er es in französiche Bordelle steckt, und dann Pech hat, dass dieser Wirtschaftszweig in Frankreich verboten wird.
Im Film verliert er sein Geld, weil er sich an der Börse verspekuliert (mit Hilfe von Bonds Eingreifen).

Dass Bond für seinen Geldverlust verantwortlich ist, ist eine tolle Idee, finde ich. Das bringt gleich ein wenig Würze in die Beziehung zwischen Bond und LeChiffre rein, die im Roman so nicht vorhanden ist.

Trotzdem finde ich, dass man die ganze "LeChiffre verliert sein Geld"-Aktion irgendwie anders hätte gestalten können. Das finde ich im Film teilweise ein wenig langatmig. Schließlich hält sich der Film 50 Minuten mit dieser Vorgeschichte auf, bevor die Haupthandlung beginnt.

Ich habe jetzt auch keine bessere Lösung. Aber diese ganze Vorgeschichte lässt einen nicht schmunzeln oder "wow" sagen. Da ist eben kein wirklich genialer Einfall - so wie in Goldfinger, wo man denkt: man, der ist aber schlau.

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Was ich auch noch am Film besser finde als im Roman ist, dass man den Teppiichklopfer durch ein Seil ersetzt hat. Das kommt viel besser rüber. :lol:

MfG

Samedi
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

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Nachdem was hier jetzt so gelesen habe, stecken also noch eine Menge Ideen in den Büchern, die bisher noch nicht verfilmt worden sind. Viellicht sollte den Produzenten jemand den Tipp geben mal wieder ein paar Romane zu lesen :wink:.

Nein aber Spaß bei Seite, ich denke, dass sie sich bestimmt noch mit der einen oder anderen nicht verfilmten Story auseinandersetzten werden und als Input für einen der kommenden Filme verwenden werden.
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Universal Exports Ltd. hat geschrieben:Viellicht sollte den Produzenten jemand den Tipp geben mal wieder ein paar Romane zu lesen :wink:.
Wenn Gernot ein barver und nicht vergesslicher Abgesandter war, dann werden sie es wissen. :wink:
Ich denke die kennen die Romane sowieso in- und auswendig.
Ich erinnere mich, das vor einigen Monaten wild spekuliert wurde, weil Wilson mit einer Goldfinger Ausgabe in der Hand aus einem Flugzeug stieg.
Ein bisschen Goldfinger fand man in QOS dann ja tatsächlich wieder. :)

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007James Bond hat geschrieben: Ein bisschen Goldfinger fand man in QOS dann ja tatsächlich wieder. :)
Da gebe ich Dir auch recht.

Ich meinte es ja auch darauf bezogen, da offensichtlich viele der Meinung sind, dass wir keinen neuen Bondfilm in den nächsten 2 Jahren sehen werden, aber noch einige Storys (zumindest Teile davon) noch in der Schublade liegen, die nur darauf warten verwendet zu werden.
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Universal Exports Ltd. hat geschrieben: Ich meinte es ja auch darauf bezogen, da offensichtlich viele der Meinung sind, dass wir keinen neuen Bondfilm in den nächsten 2 Jahren sehen werden, aber noch einige Storys (zumindest Teile davon) noch in der Schublade liegen, die nur darauf warten verwendet zu werden.
Mittlerweile ist der zeitliche Aspekt ein großes Problem.
In MR dreht es sich beispielsweise um eine Interkontinentalrakete zum Schutz von England. Das ist überhaupt nicht mehr zeitaktuell und könnte leider auch nicht irgendwie gedreht werden.
In LALD geht es um einen Piratenschatz zur Finanzierung der sowjetischen Spionage in Amerika. Klingt komisch und wäre heute in den Augen der meisten Zuschauer wohl lächerlich.
Sonst hat YOLT noch was im Angebot, aber einen Garten mit giftigen Tieren und Pflanzen als Hobby des Chefs von Quantum. Na ja…

Die anderen Romane sind soweit auseinandergepflückt das man die eigentliche Plot schon gar nicht mehr verwerten könnte, wie in TMWTGG, da hängt sie extrem stark mit Scaramanga zusammen.
Das einzige was halt überbleibt sind bestimmte Szenarien oder halt Actionszenen.
Dann kommt aber das nächste Problem. Da man eine Story erfinden muss weil die Schnipsel nicht zusammensetzbar sind, können diese Szenarien oder Actionszenen sehr gezwungen wirken bis zu überhaupt nicht passend.

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@ invincible: ich finde die vorgeschichte in CR excellent. klar, wenn man es nur als vorgeschichte fürs pokerspiel sieht, dann ist sie zu ausschweifend, aber im grunde ist es ja die einführung der hintergründe von quantum. und außerdem ist der leerverkäufe trick in kombination mit einem attentat sehr aktuell gewesen und wie man an der vw aktie gesehen hat (und letztlich nun auch bei der ganzen finanzkrise) sehr nah an der realität.

wobei ich da immer noch ein problem sehe, was die produzenten wohl selbst noch nicht gemerkt haben: LECHRIFFRE ist doch eigentlich kein mitglied von quantum oder? sondern nur ein banker. dass aber grade ER derjenige ist, der teroristische attentate durchführen lässt, ist wie ich finde verwirrend.

ein aktuelles thema was wie das spaceshuttle in MR bzw. die rakte im roman denkbar wäre, ist der raketenschutzschirm den die amis planen. wobei mir das schon wieder zu sehr in richtung DAD geht
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vodkamartini hat geschrieben:Also diese Weltraum Themen sollten sie bei Bond lassen. Das ist irgendwie durch und passt m.E. nicht zu der neuen "bodenständigeren" Richtung der Filme.
das dachte ich über bootsverfolgungen und freien fall aus flugzeugen vor qos auch ;-)
aber ein weltall thema meinte ich natürlich auch nicht.

ich weiß dass das zwar viele hier anders sehen, aber was mit an cr und qos gefallen hat, ist dass es eigentlich keine große story gibt um die es geht. die erzählung und handlung bildet nur einen rahmen für die charakterentwicklung und die finde ich spannender
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Ja, war definitiv mal was anderes, sollte aber nicht zur Gewohnheit werden. Der Ansatz ist allerdings m.E. in CR wesentlicher besser umgesetzt worden, obwohl Campbell nun wirklich nicht für "Charakterfilme" bekannt ist, "Forster" dafür gerade schon. Verkehrte Welt.