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007James Bond hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben: das ist ja mal echt eine lustige erklärung für schlecht gefilmte aufnahmen :-)
Ganz einfache Bildkomposition. Aber eine lustige Erklärung dazu, warum das schlecht gefilmt wurde wäre sicherlich nicht weniger interessant. :wink:
die szene hab ich doch vor monaten mal bild für bild auseinandergenommen :-)

aber bitte: es wurde versucht, schnell fliegende flugzeuge im bild einzufangen. wenn im fertigen film aber immer wieder für bruchteile einer sekunde szenen eingebaut wurden, wo das objekt nicht scharf ist, am bildschirmrand ist oder gar nicht richtig im bild ist, dann kann ich nicht von einem guten ergebnis sprechen.
ich sehe aber ein, dass dies sicher sehr schwierig zu filmen war und es auch nicht beliebig viele versuche geben konnte (kosten, mühen...). ergo, wurde hier eindeutig unter zuhilfenahme von schlechten aufnahmen geschludert und mithilfe des schnellen cuts getrickst, um die szene überhaupt erzählen zu können

so ist das. wenns die gefällt, auch gut.
"It's been a long time - and finally, here we are"

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Wenn man es anders hätte filmen wollen, hätte man dies auch getan. Dennoch denke ich auch, dass es nicht leicht war und bis auf den Nahaufnahmen-Looping des verfolgenden Flugzeuges sehe ich da keine unästhetische Aufnahme (wobei der herausgeschnitten worden wäre wenn man sich dabei nichts gedacht hätte, was sich mir allerdings auch nicht erschließt)
Das das Objekt in der Bildmitte sein muss ist eine Binsenwahrheit, die Filmemacher in den 60ern als solche entlarft haben und die bei Actionszenen in der Landschaft - und vor allem im breiten Format - weniger Sinn ergibt als die offenere Form. Die Unschärfe ist nur beim Bild für Bild Abspielen des Filmes erkennbar, was einem ja ziemlich egal sein kann.

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Versuchen wir es ein letztes mal um etwas in eine Richtung zu schwimmen und das am besten anhand eines Beispiel, das dir wohl möglich bekannt ist: Hitchcocks Psycho. :wink:

Genauer: der Dusch-Mord. Eine Szene, bei der in Hochgeschwindigkeit (schneller als jeder MTV Videoclip) über ca. 70 Einstellungen in weniger als einer Minute zusammen geschnitten wurden und bei der verschwommene Einzelbilder in dieser Flut eine überzeugende Messerattacke bilden, die die Plötzlichkeit der Attacke und Orientierungslosigkeit des Opfers meisterhaft vermittelt.
Nichts anderes geschieht bei der Flugzeugverfolgungsjagd, die zu Beginn rasant geschnitten ist und die Orientierungslosigkeit von Bond widerspiegelt, bis dieser die Überhand gewinnt, was mit langsameren Schnitten und Totalen statt Großaufnahmen widergespiegelt wird.
Selbstverständlich möchte ich die beiden Szenen nicht Qualitativ vergleichen, aber die Syntax, der Aufbau dieser Szenen ähnelt sich.
Der schnelle Schnitt kommt weder von Bourne, noch von MTV, sondern - wenn man seine Wurzeln überhaupt ausfindig machen kann - dann bei Richard Lesters Filmen der späten 60er, die sich vor allem durch die unkonventionellen Sprung-Schnitte charakterisieren, die nun wieder entdeckt wurden.

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jetzt sind wir auf terrain wo ich mich SEHR GUT auskenne ;-)

zur dusch szene
1. sie ist perfekt zu erkennen trotz der vielen schnitte
2. man weiß, dass man nichts wesentluches verpasst auch wenn man es nicht im detail mitbekommen, weil eben nur stilisiert gezeigt wird, wie sich der mord abspielt
3. die darstellung war nötig, um zu verdecken, dass kein stich mit dem messer wirklich trifft.

sorry, aber verwackelte, schnell geschnittene szenen in QOS kann ich damit wirklich nicht vergleichen ;-)

aber lassen wir das, vor allem in diesem thread

also um aufs thema zurückzukommen: ich wünsche mir einen anderen stil bei den actionszenen für bond23 :-)
"It's been a long time - and finally, here we are"

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nach dem doch sehr schnellen QOS wünsche ich mir wieder einen etwas ruhigeren Bond. Wenn wackelkamera Sinn macht (zB Hektik wiederspiegelt) habe ich nichts dagegen. Insgesamt weniger Action als in QOS und mehr szenen wie zB im Hotel nachdem fields ermordet wurde. die Fahrstuhlszene ist schlichtweg genial und cool obendrein. Ansonsten soll Bond bodenständig und realistisch bleiben und die Linie die man angestrebt hat soll weiterverfolgt werden.
Bild

Re: Wie sieht für euch der perfekte Bond 23 Film aus?

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Nach dem sehr Actionreichen QOS wünsche ich mir eher einen Film mit mehr ruhigen Momenten und einer klassischen Agentenstory. Die Kurzgeschichte "007 in New York" könnte hier einen tollen Storybeginn beisteuern: Bond muss eine MI6-Agentin davor warnen, dass ihr Mann/Freund ein feindlicher Agent/Doppelagent ist. Wäre ein guter Ausgangspunkt für klassisches und dennoch modernes Agentenkino :)

Soundtrack-Seitig wünsche ich mir wieder einen zensiert als Thema des Films selbst, wie in OHMSS (dort auch als Titellied) oder in AVTAK.

Wie soetwas wirken kann hat ein Fan mittels einer Szene aus CR und dem zensiert aus AVTAK veranschaulicht:
http://www.youtube.com/watch?v=pPYOQRJ7PRc
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Re: Wie sieht für euch der perfekte Bond 23 Film aus?

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das mit der kurzgeschichte als pts ist eine prima idee. ich habe mir auch schon oft eben ein solches szenario wie in "james bond in new york" gewünscht. und es würde nach QOS ja auch super passen da ja zu befürchten ist, dass quantum noch viele leute auspioniert und sie als doppelagenten für sich einsetzt. und ich mag diese ruhige aber spannende stimmung der kurzgeschichte.

was den soundtrack angeht: OH NEIN! wenn ich dieses AVTAK gequitsche höre, sorry, das geht heut gar nicht mehr. die zeit ist vorbei! da denke ich direkt an einen agenten kurz vor der pensionierung... davind arnold zeigt wie man das sehr gut zeitgemäßer machen kann
"It's been a long time - and finally, here we are"