Auszeichnungen für Skyfall

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Da es ja nun doch schon die ersten Auszeichnung für Skyfall gibt, dachte ich, es wäre günstig nen neuen Thread zu eröffnen. Ich fang mal an:
Heute erhielt Javier Bardem einen Stern aufm Walk of Fame in Hollywood. In begleitiung von Berenice Marlohe, Naomi Harris und Sam Mendes. Dieser lobte ihn sehr für seine Rolle silva. Aber seht selbst:
http://www.berliner-kurier.de/videos/71 ... =rightboxa
"I'm not sure if there's a point to this story
But I'm going to tell it again
So many other people try to tell the tale
Not one of them knows the end..."

Re: Auszeichnungen für Skyfall

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Beide Auszeichnungen, sowohl die für Craig als auch der Stern für Bardem, sind KEINE Auszeichnungen für Skyfall.

Der "British Artist"-Award von der BBC America ist so eine Art Würdigung des bisherigen Lebenswerkes und nicht auf einen bestimmten Film bezogen. Außerdem wurde Craig als Preisträge bereits im September bekannt gegeben, bevor irgendwer den Film gesehen hat.

Und einen Stern auf dem Walk of Fame muss man selbst bzw. jemand für einen bestellen. Dann bekommt man ihn. Bardem oder irgendein Gönner zahlt dafür. So ist das. Und mit dem Film hat das auch nichts zu tun.

Re: Auszeichnungen für Skyfall

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Die ganze award saison in den usa ist eine einzige PR aktion. Wer glaubt, es gewinnen die besten filme, der ist naiv. Das werben um die eigenen filme bis hinzum subtilen 'bestechen' der jury gehoert da zum normalen handwerk. Wenn man das nun fuer SF macht ist das absolut legitim und macht den film nicht schlechter als irgendeinen der sonst so nominierten filme
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Auszeichnungen für Skyfall

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danielcc hat geschrieben:Die ganze award saison in den usa ist eine einzige PR aktion. Wer glaubt, es gewinnen die besten filme, der ist naiv. Das werben um die eigenen filme bis hinzum subtilen 'bestechen' der jury gehoert da zum normalen handwerk. Wenn man das nun fuer SF macht ist das absolut legitim und macht den film nicht schlechter als irgendeinen der sonst so nominierten filme
Haha. Schon wieder das Wort "Jury".
Welche Filmpreise meinst du denn genau?
Es gibt unzählige Verfahren wie ein Gewinner ermittelt wird. Und nur bei den wenigsten Preisen entscheidet eine Jury. Die gibt es meist nur noch bei Filmfestivals wie in Cannes. Da entscheiden nur 5 oder 6 Menschen, welcher Film der "beste" ist.

Und natürlich gibt es keinen "besten Film", weil sowas nicht messbar ist.

Jede Preisverleihung ist ein PR-Event. In erster Linie aber für den Veranstalter und nicht unbedingt für die Filme, Musiker, Sportstars etc., die da ausgezeichnet werden. Sehe da aber absolut nichts Negatives drin.

Wenn ich dich jetzt frage, welche 10 Filme für dich die besten des Jahres 2012 waren, und dann noch 6000 weitere Menschen frage, welches für sie die 10 besten Filme des Jahres 2012 waren, dann habe ich unzählige Top 10 Rankings. Dann zähle ich, welcher Film am häufigsten auf Platz 1 genannt wurde. Dann zähle ich, wie häufig dieser Film von anderen auf Platz 2 gesetzt wurde. Und so weiter. Und das mache ich mit allen Filmen, die von irgendjemandem zumindest einmal auf Platz 1 auftauchen.
Und am Ende kommt dann eine Liste raus, die nach bestimmten Algorhythmen gewertet wird, und daraus entstehen die Nominierten Filme für den Oscar. So ähnlich läuft das ab.
In der Kamera-Kategorie dürfen übrigens nur Kameraleute Listen einreichen, in den Tonkategorien nur Tontechniker etc.

Bei sovielen Academy-Mitgliedern ist es nicht so einfach, die alle zu bestechen.

Der Grund, warum die Oscars meist leicht vorherzusagen sind, ist der: viele Academy Mitglieder sind auch Mitglied der Gewerkschaften. Und die vergeben ja auch ihre Preise. Über die Screen Actors Guild Awards, die Directos Guild Awards etc. stimmen also diesselben Menschen ab, die auch über die Oscars abstimmen. Daher decken sich viele Preisverleihungen und die großen Überraschungen bleiben aus.

Die Golden Globes hingegen werden von der Auslandspresse vergeben, und das sind nur ca. 100 Journalisten. Das ist also nicht ganz so demokratisch.

Dann gibt es noch die ganzen Kritikerpreise. Da gewinnt in jedem Kreis ein anderer Film.

All diese Tausdenen Menschen zu bestechen, das ist unmöglich. Oder glaubt ihr, dass Armin Mueller-Stahl hier in Deutschland hockt und sieht wie Jarvier Bardem seinen Stern in L.A. enthüllt, und prompt macht Mueller-Stahl sein Kreuz für die Oscars bei "Skyfall"? Ich glaube nicht.

Natürlich hat das alles auch mit Connections zu tun. Man darf sich natürlich keine mächtigen Feinde machen. Denn auch Filmschaffende haben Fehler und bewerten das Schaffen ihrer Kollegen nicht unbedingt objektiv. Aber wie gesagt: das tut niemand, denn der Mensch ist nicht dazu geschaffen, um objektiv zu denken. Das funktioniert nicht. Also: so what?

Die Oscars haben meiner Meinung nach durch ihr System immer noch das bestmögliche, um eine unabhängige Meinung zu erzeugen. Und am Ende kommen auch immer brauchbare Gewinner dabei heraus.
Dass es bei 500 neuen Filmen jedes Jahr natürlich nicht nur einen "guten" Film gibt, ist doch klar. Und jeder, den man fragt, würde bestimmt 10 andere Filme nennen, wenn er die besten des Jahres aufzählen soll. Aber es geht darum, wie die Filmschaffenden selbst ihre Kollegen bewerten. Um nichts anderes geht es.

Und es gibt eben keine Jury! Es wird unter den Academy Mitgliedern garantiert auch Leute geben, die Skyfall vorschlagen. In erster Linie sind das natürlich Sam Mendes und Co. selbst. Spielberg wird garantiert auch seinen eigenen Film nominieren wollen. Ist doch nicht verwerflich. Politiker wählen sich ja auch selbst.

Deshalb kann man nicht von der Jury sprechen. Denn es sind sich garantiert nicht alle einig. Es geht halt über komplizierte Mehrheitsentscheidungen. Und das alles in einer geheimen Wahl.

Mit einem Oscar-Gewinn ist übrigens nur Prestige verbunden, kein Geldgewinn oder ähnliches. Auch die Anreise, Hotel etc. muss selbst bezahlt werden. Dafür kommt die Academy nicht auf. Das soll bewirken, dass so frei wie möglich entschieden wird, und nicht wie in Deutschland, wo man immer den "kleinen", "armen" Filmemacher mit Geld überschüttenn will, um die "Kunst" zu retten, egal wie schlecht der Film ist.

Also: das ist alles ein großer Spaß. Man sollte es nicht zu wichtig nehmen. Ist im Grunde auch nichts anderes als die Auszeichnung "Mitarbeiter des Monats" bei McDonalds.