Wie findet ihr TMWTGG?

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Re: Filmbesprechung: TMWTGG

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Adam hatte nichts mit ohmss zu tun???? Krass das wusste ich nicht. Habe ihn immer mit dem Piz Gloria in Verbindung gebracht.

LALD und TMWTGG sehen beide nach der bombast Ära etwas schwach aus was aber auch an mehr Kulissen und der Abkehr vom cinescope Format liegt. Grade LALd wirkt in einigen Szenen wie eine Stab Produktion in anderen Szenen dann aber wieder groß. TMWTGG hätte extrem von Adam profitiert. Da hätten wir bestimmt was anderes als den Jahrmarkts Showdown bekommen
"It's been a long time - and finally, here we are"

He has a powerful weapon...

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James Bond 007 - Der Mann mit dem goldenen Colt

Schon bei den Dreharbeiten zu "James Bond 007 - Man lebt nur zweimal" 1966 hatten die Produzenten Harry Saltzman und Albert R. Broccoli die Idee, Ian Flemings letzten James Bond Roman "Der Mann mit dem goldenen Colt" zu verfilmen. Doch erst 1973, als der dritte 007-Darsteller Roger Moore mit "Leben und sterben lassen" sehr erfolgreich vom Publikum und den Kritikern angenommen wurde, sollte das Projekt wirklich in Angriff genommen werden. Die Grundhandlung folgt dabei wie schon in der Romanvorlage einem interessantem Gedanken: Wie sähe ein Duell zwischen James Bond und einem ihm absolut ebenbürtigen Kontrahenten aus? Zwar zieht Regisseur Guy Hamilton, der hier zum vierten und letzten Mal inszenierte, diese spannende Idee nicht immer konsequent durch, ein unterhaltsamer zweiter Auftritt Moores kommt am Ende dabei aber - trotz einiger Schwächen - dennoch zustande.

Das Motiv des Widersachers Scaramanga als "böses Spiegelbild" von James Bond ist ein ungemein packender Aufhänger. Und wie Hamilton mit einfach und effektiven Mittel diesen am Anfang aufzieht ist so clever gemacht, dass man allein daran seinen Spaß haben kann. Schon im raffinierten Intro des Filmes wird Christopher Lee in seiner Rolle als Schurke viel Platz gegeben, seine eigene Interpretation der Bondfigur zu präsentieren und seine schauspielerische Begabung im Zusammenspiel mit seiner enormen Leinwandpräsenz machen aus Scaramanga einen interessanten Villain, der mit dem kleinwüchsigen Nick Nack, gespielt von Hervé Villechaize, auch einen nicht minder interessanten Nebenpart verpasst bekommt. Besonders die etwas andere Beziehung zwischen Nick Nack und Scaramanga bleibt ziemlich undurchsichtig, was jedoch durchaus in diesen Film hineinpasst. Denn anders als in der Vorlage findet der Großteil der Handlung im asiatischen Hongkong statt und Hamilton nutzt dies, um ähnlich wie schon Lewis Gilbert mit Japan in "Man lebt nur zweimal" ein wenig von dem Flair und Kultur des Landes einzufangen. Sehr gelungen ist ihm dabei das Erschaffen einer fernöstlichen Atmosphäre, die durch Szenen wie die im prunkvollen Garten voller Statuen greift und auch enorm von John Barrys geheimnisvollem musikalischen Thema getragen wird.

Die Geschichte selbst ist insgesamt wohl recht konstruiert und eher schwach, aber wie immer bei Bond nur ein Mittel zum Zweck für eine Reihe amüsanter Momente. Und mit amüsant trifft man es hier wieder einmal ziemlich eindeutig: Roger Moore, der von Natur aus mit einer komödiantischen Erscheinung gesegnet wurde, hat als 007 zwar auch harte Momente, ist insgesamt aber eher der britische Draufgänger, der sich ein wenig durch das Abenteuer schummelt. Toll wirken daher Szenen, in denen Hamilton zeigt, dass sein Film sich bewusst nicht sonderlich ernstnimmt, den Höhepunkt erreicht das bei der Rückkehr von Clifton James als Sheriff Pepper, der diesmal noch mehr aufdreht, als im Vorgänger. Die Actionszenen sind dabei durch die Bank weg für einen Bond eher bescheiden und bieten keine echten Höhepunkte, sind dafür aber elegant gesetzt und flüssig inszeniert. Spaß macht "Der Mann mit dem goldenen Colt" eigentlich durchgehend, obwohl verglichen mit einigen Vorgängern recht wenig aktives passiert. Man merkt schnell, dass die Bondformel eben mittlerweile sehr ausgereift ist und dramaturgisch einwandfrei funktioniert. Charmant sind Szenen wie Bonds Besuch beim Waffenfabrikanten Lazar und ein Genuss sind alle seine Begegnungen mit Scaramanga, die ein paar wahre Dialogperlen in den Mund gelegt bekommen. Dass das ganze eher von Lees und Moores Spiel lebt, als von der Handlung selbst, ist dabei zweitrangig, da der Unterhaltungswert sitzen muss und da Hamilton seinen Film in einem höchst angenehmen Tempo erzählt, gibt es hier keinerlei nennenswerte Probleme.

Hin und wieder schwächelt "Der Mann mit dem goldenen Colt" dann aber leider doch. Besonders auffallend bei den beiden weiblichen Hauptrollen und einigen überflüssigen Nebencharakteren sowie der Handlungsentwicklung. Maud Adams hat so als Miss Anders die undankbare Aufgabe, für die überraschende Wendung des Filmes zu sorgen, die leider aber viel von der vorher aufgebauten Bedrohung durch Scaramanga zu Nichte macht und bleibt selbst ansonsten zu substanzlos. Ähnlich ergeht es Charakteren wie dem Gangsterboss Hai Fat, der ebenfalls für einen Kniff sorgt, den der Film eigentlich nicht gebraucht hätte und die vorherige Gefahr (Morddrohung eines tödlichen Killers) zu Gunsten eines simplen MacGuffins verwässert, der dann noch nicht einmal zünden will. Hier wäre es besser gewesen, diesen inhaltlichen Teil komplett zu streichen und Bond lieber nur in ein Katz- und Mausspiel mit seinem Antagonisten zu verwickeln, was man Hamilton angesichts des stark gemachten Showdowns, der abwechslungsreich gestaltet wurde und spannende Sequenzen gekonnt aneinander reiht, allerdings verzeihen mag. Völlig unverständlich sind dafür die von Soon-Tek Oh und Britt Ekland gespielten Charaktere Hip und Mary Goodnight. Beide sind für die Geschichte leider absolut überflüssig und sollten wohl für den komischen Aspekt sorgen, strapazieren mit ihrem auffallend dummen Verhalten allerdings auf Dauer nur die Geduld des Zuschauers und sind beide auch leider ziemlich schwach gespielt.

Fazit: Wie schon bei dem Klassiker der Reihe - "James Bond 007 - Goldfinger" - ist auch Hamiltons letzter Serienbeitrag besonders dann richtig spannend, wenn entweder der Held oder sein Feind zentral im Fokus des Geschehens stehen und sich alles ganz auf sie konzentriert. Immer dann, wenn der Fokus ein wenig in eine andere Richtung gelenkt wird (der überflüssige MacGuffin oder die vielen Nebenfiguren), merkt man als Zuschauer zu offensichtlich die im Kern stark banale Geschichte. Da Hamilton aber glücklicherweise sich seiner Stärken bewusst ist, bekommt der geneigte Zuschauer auch mit "Der Mann mit dem goldenen Colt" das gewohnte Aufgebot an Spannung, Spaß, Sex und Stil, das durch die bewährten Erfolgszutaten immer noch zu zünden vermag, aber schlussendlich nicht den entscheidenden Funken überspringen lässt, um auf einem Niveau mit einigen der ganz starken Vorgängern mitzuspielen. Wer diese jedoch mochte, kann auch mit dem neunten Ableger der Reihe nicht sonderlich viel falsch machen.

7/10
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Re: Filmbesprechung: TMWTGG

288
Gut geschriebene Kritik, aber ich finde, du hast den Film noch relativ wohlwollend bewertet. Für mich kommt der nicht über eine 5/10 hinaus. Teilweise langweilt der mich auch einfach und bloß die guten Dialoge und die Autoverfolgungsjagd, dann noch der Showdown retten ihn vor dem totalen Absturz. Der Rest... naja.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Filmbesprechung: TMWTGG

289
00T hat geschrieben:Gut geschriebene Kritik, aber ich finde, du hast den Film noch relativ wohlwollend bewertet. Für mich kommt der nicht über eine 5/10 hinaus. Teilweise langweilt der mich auch einfach und bloß die guten Dialoge und die Autoverfolgungsjagd, dann noch der Showdown retten ihn vor dem totalen Absturz. Der Rest... naja.

Das sehe ich ganz ähnlich wie 00T. Bei mir ist der Film mittlerweile auf 4/10 gesunken.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Filmbesprechung: TMWTGG

290
00T hat geschrieben:Gut geschriebene Kritik, aber ich finde, du hast den Film noch relativ wohlwollend bewertet.
Danke. Ich finde aber eher, dass TMWTGG hier etwas zu niedrig bewertet wird, obwohl ich alle Kritikpunkte am Film völlig nachvollziehen kann und beispielsweise Hannes Kritik dazu auch logisch argumentiert empfinde. Aus meiner Sicht hat Hamilton hier eigentlich wie bei LALD wieder vieles richtig gemacht, vor allem im Bezug auf das Timing des Filmes, die Actionszenen sind klug gesetzt (er kann dabei natürlich auch auf die Bondformel zurückgreifen) und mich fasziniert speziell bei diesem Film die Atmosphäre durch die asiatische Location (die auch durchgehend und konsequent beibehalten wird) und der Charakter Scaramanga, der wohl der einzige ist, den ich wirklich als Bond ebenbürtig empfinde. Ganz grandios deren Dialog beim Boxkampf, bei dem auch Moore mich mit seinem Minenspiel vollkommen überzeugt, obwohl Lee natürlich der begabtere Schauspieler war und ist. Was das ganze halt etwas blass wirken lässt, sind die wenig überzeugenden Frauen, diese ganze Solex-Geschichte (obwohl die im Finale mit dem Laser eine schön spannende Szene hervorruft) und das TMWTGG leider keinen echten Höhepunkt hat. Während TSWLM oder LALD Höhepunkt auf Höhepunkt folgen lassen, aber genau wissen, wann das eben auch mal nicht nötig ist (LALD bei der Bootsjagd), bietet TMWTGG gar keinen herausragenden Moment. Der Autostunt vielleicht (der auch herrlich selbstparodistisch mit dem absurden Ton untermalt wird), aber der bleib mir irgendwie stets zu wenig im Gedächtnis. Ansonsten profitiert TMWTGG enorm von seinem Schrukengespann (Nick Nack ist eine der interessantesten Persönlichkeiten des Franchises!) und der Tatsache, dass hinter der Kamera nur Leute agierten, die wussten, worauf es bei Bond ankam.
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Re: Filmbesprechung: TMWTGG

291
TMWTGG ist einer der wenigeren Bond-Filme, die hier eher kritischer betrachtet werden.

Deshalb will ich gar nicht großartig ins Detail gehen.

Die Geschichte ist mal eine Erfrischung.
Die Handlung verspricht zu Beginn des Filmes vielversprechend zu werden. Natürlich ist es unsinnig (und für mich kindische Blöderei), dass Bond als GEHEIMAGENT einen enormen Ruf geniest, aber das sei mal geschenkt, sonst würde dieses Kartenhaus schon zu Beginn zusammenfallen.
Bond verfolgt die Spur in einem schönen Erzähltempo. Kann man sich heute gar nicht mehr erlauben.
Moore hat wohl seinen physisch anspruchsvollsten Einsatz im Dreikampf in der Garderobe der Bachtänzerin. Da liegt eine gewisse Härte drin, die ich sonst immer vermisse. Die ist dann auch in der Szene mit Lazar und Scaramangas Geliebten. Das alles ist sehr atmosphärisch erzählt. Hinter dieser "Magie" liegt eine konsequente Erzählweise, die mit jeder Szene neue Informationen und Details hervorbringt. Kein allwissender Bond, keine allwissenden Gegenspieler und kein allwissender Zuschauer.
Bis der Film sich dann völlig verliert. Es beginnt bei Hai Fat. Ab der Szene fällt die Erzählung in ein Loch voller Einfallslosigkeit, unsinnigen Figuren und Handlungweisen, niveaulosem Klamauk..., you name it!
Es ist schwer nachzuvollziehen, wie soetwas zustande kommt. So ganz Rund schien es bei EON sowieso nicht mehr gelaufen zu sein. Das Problem am Drehbuch ist meiner Einschätzung nach, das man Erzählerisch nicht mehr weiter wusste, das ganze Konzept aber nicht über Bord geworfen hat, sondern einfach die bis dahin fehlenden, großen Actionszenarien irgendwie, mit irgendwelchen anderen Einfällen und irgendeinem Ablauf zusammengeklebt hat, vor lauter Selbstzweifel das Klamaukventil öffnete, und auf Schauwerte und vermeintliche Lacher setzte.
Ich weiß, bei einigen zündet das und funktioniert auf seine Weise prinzipiel gut und unanfechtbar. Aber für mich ist das eine lächerliche Face.

Am Ende des Filmes ist Scaramanga eine verschenkte Figur. Auch der Showdown auf seiner Insel kommt nicht aus diesem Elend gänzlich hervor. Das Duell ist noch die einzige, in ihrer Umsetzung funktionierende Idee, auswegslos in diesem zu dick aufgesetzten Hideout mit Goodnight, Nick Nack und Solexlaser umstellt.
Die Komödie auf der Dschunke ist mir dann viel zu blöd.


Zum Schluss:
Wird hier jemand aus M schlau??? Er zieht Bond vom Solex Auftrag vermeintlich ab, denn er weiß, dass Scaramanga seine Finger im Spiel hat (woher auch immer...). Worin besteht der Sinn darin, Bond den offiziellen oder inoffiziellen Auftrag zu erteilen, Scaramanga zu eliminieren.
Warum Bond generell in absoluter Ungnade steht, wirkt auch unfreiwillig komisch, da es keinen erklärten Grund gibt.

Re: Filmbesprechung: TMWTGG

292
Amadeus hat geschrieben:Natürlich ist es unsinnig (und für mich kindische Blöderei), dass Bond als GEHEIMAGENT einen enormen Ruf geniest
Warum ist das unsinnig? Was Bond in 23 Filmen tut hat mit dem echten Beruf des Geheimagenten doch sowieso nichts zu tun. Warum ist ausgerechnet das dann kindische Blöderei?
Amadeus hat geschrieben:niveaulosem Klamauk
Ist Klamauk per se niveaulos oder nur in diesem Fall? Wenn letzteres, warum sind diese Szenen in TMWTGG niveaulos? Gemessen an welchem Niveau überhaupt?
Amadeus hat geschrieben:Am Ende des Filmes ist Scaramanga eine verschenkte Figur.
Auf jeden Fall, aber sie ist dennoch die beste Figur des Filmes. Jedenfalls die, aus der Hamilton am meisten macht.
Amadeus hat geschrieben:Das Problem am Drehbuch ist meiner Einschätzung nach, das man Erzählerisch nicht mehr weiter wusste, das ganze Konzept aber nicht über Bord geworfen hat, sondern einfach die bis dahin fehlenden, großen Actionszenarien irgendwie, mit irgendwelchen anderen Einfällen und irgendeinem Ablauf zusammengeklebt hat, vor lauter Selbstzweifel das Klamaukventil öffnete, und auf Schauwerte und vermeintliche Lacher setzte.
Das glaube ich nicht. Wie bei allen Bond-Filmen bin ich mir sicher, dass man genau wusste, was man da tat. Das die Actionszenen bei Bond die Hauptattraktion sind und der Rest drumherum geschieht, ist außerdem etwas, dass man bei jedem Teil der Reihe kritisieren kann und dann auch konsequent sollte, ich finde es problematisch, dass nun ausgerechnet TMWTGG anzulasten. Und warum viel Humor im Zusammenhang mit Selbstzweifeln der Produktion stehen soll, musst du mir erklären. Vielleicht hat man das auch einfach gemacht, weil es Bestandteil der Filmreihe ist und man das tatsächlich lustig fand? Abwegiger Gedanke, ich weiß...
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Re: Filmbesprechung: TMWTGG

293
Also auf mich wirkt TMWTGG auch wie ein Bond bei dem man nicht wusste was man wollte. Der oft wirkt als als hätte man zunächst einen ganz andere Art von Film geplant, und dann in letzter Sekunde doch noch alles halbherzig in einen typischen Bond zurückgedrückt.

Re: Filmbesprechung: TMWTGG

294
Casino Hille hat geschrieben:Was Bond in 23 Filmen tut hat mit dem echten Beruf des Geheimagenten doch sowieso nichts zu tun. Warum ist ausgerechnet das dann kindische Blöderei?
Das Bond Weltruhm für seine Fähigkeiten genießt und alle Insider voller Erfurcht wissen, dass es nur einen gibt, der es mit Scaramanga aufnehmen kann und umgekehrt, das ist kindischer Heldenepos.
Bond ist in seiner Welt sonst auch kein Held (höchsten im kleinen Kreis zwischen Mi6 und Downing Street).
Casino Hille hat geschrieben:Ist Klamauk per se niveaulos oder nur in diesem Fall? Wenn letzteres, warum sind diese Szenen in TMWTGG niveaulos? Gemessen an welchem Niveau überhaupt?
Klamauk kann wesentlich erträglicher sein als hier. Alles was Goodnight oder Pepper und Karateschule mit Super-Nichten betrifft ist platte Blödelei. Hieran sieht man das kein Funken Mühe aufgebracht wurde, um den kläglichen Versuch des Amüsierens mit sogenannten Humoreinlagen zu erreichen.
Casino Hille hat geschrieben: Wie bei allen Bond-Filmen bin ich mir sicher, dass man genau wusste, was man da tat. Das die Actionszenen bei Bond die Hauptattraktion sind und der Rest drumherum geschieht, ist außerdem etwas, dass man bei jedem Teil der Reihe kritisieren kann und dann auch konsequent sollte, ich finde es problematisch, dass nun ausgerechnet TMWTGG anzulasten. Und warum viel Humor im Zusammenhang mit Selbstzweifeln der Produktion stehen soll, musst du mir erklären. Vielleicht hat man das auch einfach gemacht, weil es Bestandteil der Filmreihe ist und man das tatsächlich lustig fand? Abwegiger Gedanke, ich weiß...
Das ist ein netter Gedanke, wenn man die Reihe vergöttert. Es ist eine Legende, das EON uneingeschränkt das Ruder hält und alles genauso beabsichtigt wie es kommt.
Bei den Produktionen werden dutzende Sachen schief gehen. Drehbücher werden aufgrund von unzureichender Arbeit von Autoren und dem Zeitfaktor unausgegoren verfilmlt, falsche Leute gecastet, falsche Teammitglieder engagiert, der Verleih sagt zwischendurch einfach mal "Nein, das machen wir jetzt so" und und und.

Re: Filmbesprechung: TMWTGG

295
Amadeus hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:Was Bond in 23 Filmen tut hat mit dem echten Beruf des Geheimagenten doch sowieso nichts zu tun. Warum ist ausgerechnet das dann kindische Blöderei?
Bond ist in seiner Welt sonst auch kein Held (höchsten im kleinen Kreis zwischen Mi6 und Downing Street).
Naja, immerhin in FRWL, TB, YOLT, OHMSS, DAF, TMWTGG, TSWLM, TLD und GE hat er diesen Status. Ist also fast schon mehr Regel, als Ausnahme.
Amadeus hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:Wie bei allen Bond-Filmen bin ich mir sicher, dass man genau wusste, was man da tat.
Das ist ein netter Gedanke, wenn man die Reihe vergöttert.
Nein, das ist weniger die Vermutung, mit der ich jeden Film anschaue. Das ist wie bei einem Lehrer, der auch erstmal davon ausgeht, dass das, was sein Schüler schreibt, von ihm durchdacht wurde und auch so gewollt war (zumindest sollte ein Lehrer so beurteilen). Und die Bond-Filme sind sich alle recht ähnlich, stilistisch sowieso, daher denke ich nicht, dass es da groß Filme gab, die man eigentlich ganz anders machen wollte. Dass man hin und wieder was abändern musste oder ein Script nicht ganz fertig wurde, ist sicherlich so, es gibt allerdings keinen Bond-Film, der die Vermutung bei mir aufkommen lässt. Auch bei einer Katastrophe wie "Diamantenfieber" wusste man, was man tat.
Amadeus hat geschrieben:Hieran sieht man das kein Funken Mühe aufgebracht wurde, um den kläglichen Versuch des Amüsierens mit sogenannten Humoreinlagen zu erreichen.
Tut man nicht. Man sieht nur, dass das, was die Macher damals lustig fanden, den eigenen Humorgeschmack nicht trifft. Warum auch nicht gemochte Zoten mit Mühe entworfen sein können, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich versichere dir: Pepper und Goodnight sind so im Film, weil Hamilton da wirklich drüber lachen konnte! Nicht, weil man sich keine Mühe gab, die beiden vermeintlich lustiger zu gestalten.
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Re: Filmbesprechung: TMWTGG

296
Das Bond unter den Geheimdiensten bekannt ist, sei mal geschenkt. Vielleicht ist das auch gar nicht so abwegig.
Mir ging es darum, dass es in TMWTGG gerade wegen Lazar so wirkt, ob er einen Weltruhm in der Schießkunst genießt. Das wurde dann natürlich extra deswegen so dargestellt, um die Kontrahenz zwischen Scaramanga und ihm bedeutungsvoller zu machen. Aber gerade das geht für mich zu sehr in jugendlich-romantische Schwärmerei für Helden und Bösewichte. Das hat Bond nicht nötig, da steht er in der Regel drüber.
Viel angemessener hätte ich es gefunden, wenn Scaramanga einen Auftrag bekommen hätte, Bond zu exikutieren.
Irgendwie schlittert Bond da mehr durch Zufall ins Visier von Scaramanga, und dieser ebenfalls.

Re: Filmbesprechung: TMWTGG

298
Was für Scaramanga persönlich und professionell ist, bleibt sehr verschwommen. Offenbar will er sich unbedingt mal mit dem berühmten James Bond messen, tut aber rein gar nichts, um dies in irgendeiner Form zu beschleunigen.
Ich bin da recht hin und her gerissen, denn ich glaube, man hätte da noch eine wesentlich intensivere Konstellation zwischen den beiden enstehen lassen können.

Re: Filmbesprechung: TMWTGG

299
TMWTGG ist total verkorkst bei diesem Thema, was eigentlich der Dreh- und Angelpunkt des Films sein müsste.

Wenn in den Bondfilmen ÜBER Bond geredet wird, dann kann das leicht abdriften in Richtung Fan Fiction. Sowas mag ich eigentlich nicht. Das begann auch erst mit TB, in dem Fiona über Bonds Image philophiert, allerdings wie ich finde eine der stärksten Szenen des Films
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Re: Filmbesprechung: TMWTGG

300
Gerade wenn der olle Francisco sich mit dem großen James Bond messen wollen würde (also als Hauptziel der Geschichte), wäre das doch eine romantische Verklärung des Helden gewesen. So ist ja eher das Gegenteil der Fall und der Ruf des großen 007 muss erst von unserem guten Bond selbst an Hai Fat herangetragen werden und auch Scaramanga hat erst an einem sportlichen Kräftemessen (--> Schwanzvergleich!) ein Interesse, als James ihn nahezu provoziert (seine Insel aufsucht) und zudem eine Frau als Trophäe auf dem Spiel steht (sexistisch, ich weiß, ich weiß, ist ja aber nicht mein Weltbild). Von daher sehe ich gerade diese Überhöhung in TMWTGG gar nicht. In TB hingegen ist sie schon viel deutlicher und prägnanter, allerdings eher (natürlich auf einer Ebene tiefer gedacht) ein kleiner Witz über die Vorgängerfilme (natürlich besonders GF!).
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