Wie findet ihr Moonraker?

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2/10 - Sehr schlecht
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7/10 - Recht Gut!
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10/10 - Überragend!
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Re: Bewertet: Moonraker

91
Ich finde mit 2 Sätzen bringst du MR auf den Punkt:
Victor 'Renard' Zokas hat geschrieben:...da der Film in sich stimmig ist.
Victor 'Renard' Zokas hat geschrieben:...und er macht einfach von der ersten bis zur letzten Minute Spass!!!
Das Ding passt einfach, TSWLM-Klon hin oder her. MR ist definitiv der Bondfilm, der mir immer noch am meisten Spass macht. :D
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Bewertet: Moonraker

92
danielcc hat geschrieben:Also, guck dir mal beispielsweise diese Szene an, ab 2.40. Für mein Verständnis (und gem. gängiger Definition des Begriffs) ist die Szene voller Jump Cuts.
http://www.youtube.com/watch?v=x1oE90l5C9c
http://de.wikipedia.org/wiki/Jump_Cut

Wenn du da eine andere Definition hast, bin ich dennoch sicher, wir verstehen uns... Zumal man überall im Netz lesen kann, dass es typisch für Hunts Editing-Stil war (auch wenn er bei OHMSS natürlich Regisseur war).
Das bei 3,50 mit dem springenden Mann könnte ein Jump cut sein. Es könnte aber auch eine Montage zweier verschiedener Einstellungen sein, also so etwas wie ein Anschlussfehler, da der Hintergrund nur blau ist kann man es nicht bestimmen. Aber das wäre tatsächlich ein Jump Cut, oder hätte die Wirkung eines Jump cuts.
Nicht schlecht.

Sonst konnte ich keine weiteren sehen.

(Gut geschnittene Szene)

Re: Bewertet: Moonraker

93
jumpcut = Ein Jump Cut bezeichnet einen Filmschnitt, der die klassischen Continuity-Regeln bricht und die Aufmerksamkeit auf sich zieht, wodurch er für den Zuschauer irritierend sein kann. „Jump Cuts“ können auf unterschiedliche Weise entstehen, haben aber alle zur Folge, dass die Bildübergänge als „Sprung“ wahrgenommen werden können:
- Unterschiede im Bildanschluss/Bewegungsanschluss am Schnittübergang (z. B. die Körperhaltung einer Figur variiert plötzlich)
- Missachtung der räumlichen Anschlüsse (die Figur „springt“ und befindet sich plötzlich an einer anderen Stelle im Raum). Hierbei kann es sich um eine beabsichtigte zeitliche Auslassung im Handlungsstrang handeln.


Die Szene ist voll davon.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Bewertet: Moonraker

94
Nein, ist sie nicht.

Das sind doch sonst alles unterschiedliche Einstellungsgrößen. Hunt wechselt die Einstellungen in der Schlägerei, ohne die bis dato üblichen Zwischenschnitte, aber ein Jump cut kann nur entstehen wenn innerhalb einer festen Einstellung ein Teil herausgeschnitten wird, so dass zwischen Anfang und Ende der Einstellung ein Sprung stattfindet. Der springende Mann, ja, der Rest, nein.


Der Jump Cut bei dem Sprung geht auch total unter in dem schnellen Schnitt, und als Teil einer Action Szene. Zumindest kann er nicht irritieren, da er kaum auffällt, und evtl. tatsächlich nur ein Montage Fehler war.

Sieh dir Außer Atem an, den Junp Cut Klasiker schlechthin, dann weißt du was wirklich gemeint ist.

Re: Bewertet: Moonraker

95
Ok, ich habe mir jetzt noch einmal MR zu Gemüte geführt, weil Anatol da noch ein paar Fragen hatte. Ein Vergnügen war das nicht.

Ich hatte ja schon mal erwähnt dass ich TSWLM für den Höhepunkt dessen halte was damals innerhalb der Reihe mit den damaligen Möglichkeiten machbar war, und dass TSWLM damit auch eine Bürde für die nachfolgenden Filme war an der sie sich messen mussten. Die offensichtlichste Möglichkeit noch etwas draufzusetztn war natürlich die schon seit DN vorhandenen SF Elemente noch einmal zu steigern indem man direkt ins All geht. Und das hat man ja dann dank des damaligen SF Booms mit MR auch getan. Kommerziell hat es auch funktioniert, qualitativ überhaupt nicht.

Die PTS ist sicherlich das Gelungenste an dem Film, die spektakulärste Szene, und die einzige Actionszene die funktioniert, die mir Spaß gemacht hat.
Danach geht es fast nur noch bergab. Der Beginn der eigentlichen Handlung ist schon wenig originell umgesetzt, aber wenn der Film dann nach Venedig wechselt dann wird es richtig enttäuschend. Keinerlei Gefühl für Rhytmus mehr, lediglich eine mittelmäßige Actionszene lieblos an die andere gereiht. Spekatkulär und trotzdem wenig beeindruckend. Und dann wurde auch noch alles auf peinlich müde Pointen hin inszeniert, die gerade in der Gondelverfolgung einen traurigen Höhepunkt erreichen (die zwinkernde Taube ist auf OP Tarzanschrei Niveau), und von denen ich den Eindruck habe das sie in MR gehäufter vorkommen als in jedem anderen Bond. Und dann wird auch noch aus dem Beisser ein gutmütiger und verliebter Narr gemacht. Statt Ironie (und Parodie) gibt es hier fast nur noch platten Humor. Funktioniert alles nach dem mehr ist weniger Prinzip.
Ein gutes Beispiel ist hier Bonds Ankunft in Drax Raumfahrtbasis im brasilianischen Dschungel bei der er kaum eingetreten auch schon in einen Anakonda Teich geworfen wird.
Trotzdem dass dauernd etwas los ist, verliere ich ab Venedig immer das Interesse, und fange an mich vorsichtig zu langeweilen.

Zur Ruhe kommt der Film dann erst wieder als es ab ins All geht. Der Schluß funktioniert gut, und ist meist auch tricktechnisch überzeugend. Nur die Raumschlacht sieht arg 2dimensional aus. Hier hat der Film auch seine einzige schöne Szene, in der die Raumstation aus dem Dunkel des Alls langsdam auftaucht.
Ansonsten ist MR nämlich größtenteils ein für 1979 sehr bieder wirkender Film mit einer langweiligen Lichtsetzung und schwachen Farben, der meist ziemlich einfallslos inszeniert ist.

Da MR für nichts Zeit hat fehlt auch den Charakteren die Zeit zu wirken.
Lonsdale ist ok, aber er hat zu wenig Zeit sich zu entfalten (mal abgesehen davon dass er ohnehin immer ein sehr zurückhaltender Schauspieler war). Typisch ist die Szene mit dem verschwundenen Labor in Venedig. Hier hätte der Film sich mal Zeit nehmen können (und müssen), aber kaum hat die Szene angefangen, wird sie auch schon wieder beendet, und Lonsdale hat gerade mal einen Satz, gerade soviel wie die Handlung braucht um zur nächsten Szene, zur nächsten Action zu kommen.

Lois Chiles hat dagegen eine gute Rolle, und sie war bis dahin die aktivste Bondine, und ist auch schauspielerisch das Beste am Film, aber seltsamerweise bleibt sie kaum wirklich in Erinnerung.

Ich habe mir auch gestern ein paar Szenen aus TSWLM angesehen. Der Kontrast fiel mir auch sofort wieder ins Auge. Obwohl Regie, Drehbuch, Bond Darsteller und Produzent die gleichen sind, die Unterschiede sind gewaltig.

MR ist nicht mehr als ein seelenloses Spektakel. 4/10

Re: Bewertet: Moonraker

96
Maibaum hat geschrieben:Ok, ich habe mir jetzt noch einmal MR zu Gemüte geführt, weil Anatol da noch ein paar Fragen hatte. Ein Vergnügen war das nicht.
Hahaha, tröste dich: bei dem von dir so geschätzten QOS geht´s mir genauso! :mrgreen: :wink:

Schön dass du dir die Mühe gemacht hast deine Gedankengänge ein bisschen tiefer auszuleuchten. Ich kann viele der Punkte die du nennst schon nachvollziehen und sehe manches sogar ähnlich, allerdings könnte unsere Gewichtung zwischen gelungenen und weniger gelungenen Elementen unterschiedlicher nicht sein.
Maibaum hat geschrieben:Und dann wurde auch noch alles auf peinlich müde Pointen hin inszeniert, die gerade in der Gondelverfolgung einen traurigen Höhepunkt erreichen (die zwinkernde Taube ist auf OP Tarzanschrei Niveau), und von denen ich den Eindruck habe das sie in MR gehäufter vorkommen als in jedem anderen Bond.
Dass der Anteil an Albernheiten überdurchschnittlich hoch ist stimmt. Über die Umsetzung des ganzen lässt sich natürlich trefflich streiten, für mich sind auch einige Gags mehr als entbehrlich (zB die von dir genannte zwinkernde Taube), allerdings kann ich mit der Summe der Gags sehr gut leben und finde sie weit weniger Platt als die Entgleisungen in OP. Übrigens ist ja gerade das Ende der Gondelszene nahezu eine 1:1-Kopie des Endes der Wet Nelly-Szene in TSWLM, allerdings würde auch ich die MR-Szene als deutlich alberner werten, allein schon wegen der sehr unterschiedlich Musik (Bondtheme vs Strauss Walzer) und des sehr gelungenen Gags mit dem Fisch in TSWLM (der streng genommen aber auch eine Albernheit darstellt).
Maibaum hat geschrieben: Ansonsten ist MR nämlich größtenteils ein für 1979 sehr bieder wirkender Film mit einer langweiligen Lichtsetzung und schwachen Farben, der meist ziemlich einfallslos inszeniert ist.
Merkwürdig, ich mag MR auch gerade deshalb so gerne, weil er so farbenfroh ist. Venedig, Rio und die Dschungelszenen sind doch prächtig in Szene gesetzt. Du findest MR tatsächlich bieder wirkend? Für mich ist das gigantische Budget in jeder Minute auf der Leinwand ersichtlich, sei es durch die exklusiven Locations, die aufwendigen Sets und Stunts oder die famosen Special Effects. Ich finde MR ist sozusagen die Hochglanzausgabe aller Bondfilme.
Maibaum hat geschrieben: Da MR für nichts Zeit hat fehlt auch den Charakteren die Zeit zu wirken.
Lonsdale ist ok, aber er hat zu wenig Zeit sich zu entfalten (mal abgesehen davon dass er ohnehin immer ein sehr zurückhaltender Schauspieler war). Typisch ist die Szene mit dem verschwundenen Labor in Venedig. Hier hätte der Film sich mal Zeit nehmen können (und müssen), aber kaum hat die Szene angefangen, wird sie auch schon wieder beendet, und Lonsdale hat gerade mal einen Satz, gerade soviel wie die Handlung braucht um zur nächsten Szene, zur nächsten Action zu kommen.
War das bei Curd Jürgens/Stromberg anders? Sicherlich ist MR kein Film, der seine Charaktere tief ausleuchtet. Aber gehst du in dem Punkt nicht zu streng mit MR um im Vergleich zu den restlichen Filmen der Serie (OHMSS und die Craigfilme mal aussen vorgelassen)? Gerade in dem Punkt ist MR doch nun wirklich eine nahezu 1:1 Kopie zu TSWLM: Bond besucht Stromberg in dessen Anwesen in Sardinien - Bond besucht Drax in dessen Anwesen in Kalifornien. Stromberg lässt seine Assistentin liquidieren – Drax lässt seine Assistentin liquidieren. Stromberg erklärt dem gefangenen Bond seinen Plan – Drax erklärt dem gefangenen Bond seinen Plan. Bond tötet Stromberg – Bond tötet Drax. Wo hatte Jürgens mehr Zeit und Gelegenheit seinen Charakter auszubauen?

Generell würde ich sagen, dass MR gegenüber TSWLM die Klamaukelement weiter ausgebaut hat (die bei TSWLM allerdings durchaus auch schon in nicht geringem Maße vorhanden waren) und dass in MR das Augenmerk mehr auf die Größe des Spektakels als auf die Originalität gelegt wurde. Das muss man nicht mögen, aber die Parallelen zwischen MR und TSWLM sind eigentlich sowohl was die Handlung als auch den Aufbau des Films angeht nicht zu leugnen.
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Re: Bewertet: Moonraker

97
Auch wenn ich Maibaum in vieler Hinsicht zu MR zustimmen kann, so muss ich doch sagen:
- MR wirkt auch auf mich als der farbenfrohste, Hochglan-Bond und jedes Bild wirkt wie ein Kunstwerk. Ob das nun für die ZEit bieder inszeniert war, kann ich nich beurteilen - wohl aber, dass der sogar heute noch im Kino eine gute Figur machen würde
- Ich glaube sogar, dass Drax mehr Screentime hat als zB Stromberg oder? Seine Charakterzeichnung ist eigentlich sehr gut für einen Bondfilm.
- Die Szene mit dem verschwundenen Labor (und die vorangegangene Szene im Labor) sind doch wirklich genial und andere Bondfilme haben solchen Szenen erst gar nicht - daraus dann gleich einen negativen Punkt zu machen, verstehe ich nicht
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Re: Bewertet: Moonraker

98
Die Idee mit dem verschwundenen Labor ist gut, aber MR macht nichts daraus. Da hätten jetzt auch mal ein paar clevere Dialoge kommen können. Aber Drax sagt einen Satz, und bevor sich die Szene entwickeln kann wird sie auch schon schnellstmöglich zu Ende gebracht.
Es war nur eins von vielen Beispielen wo der Film mit allem von Venedig bis Dschungel zu schnell ist (aber trotzdem meist lahm wirkt). Und wo er Lonsdale die Möglichkeit nimmt ein paar Glanzlichter zu setzen.

Es macht keinen Sinn einzelne Punkte gegeneinander aufzurechnen. Man kann keine Filme mit Erbsenzählerei erfassen. Das Irre ist halt das die Struktur beider Filme sehr ähnlich ist, und trotzdem die Unterschiede zwischen 2 Bondfilmen kaum größer sein könnten.
TSWLM ist der Größer, Schöner, Vergnüglicher Bond, während bei MR alles nur als matte Imitation daherkommt.

Gerade bei den Szenen die ähnlich sind, sehe ich am deutlichsten die Unterschiede. Während z.B. die ganzen Beisser Katastrophen in TSWLM alle ziemlich cool daherkommen, und der Figur ihre Würde und Bedrohlichkeit lassen, verkommt er in MR meist zur Witzfigur.
Das Lenkradabreissen bei der Bootsverfolgung ist albern (und sieht auch schlecht aus), während die Szene wo er aus dem Haus mit dem Auto im Dach kommt fabelhaft funktioniert. In MR wirkt er wie ein Trottel, während er in TSWLM (meist) mit stoischer Würde seine Missgeschicke erträgt.

Ich habe in den paar Szenen von TSWLM, die ich gestern Abend wiedergesehen hatte, auch gleich wieder gesehen das auch der ganze Bildaufbau mehr Finesse hat, und nicht so 08/15 daherkommt wie fast alles in MR.

Ja, und Curt Jürgens macht jetzt auch nicht allzuviel aus der Rolle, nicht wie Fröbe oder Brandauer, aber irgendwie kommt er auch besser rüber. Drax Abgang ist bis auf Bonds "Ein kleiner Schritt für sie ... " auch nur Standard, während Jürgens letzte Szene eine der Besten dieser Art der Reihe ist.

Eine paar von sehr vielen Beispielen wo TSWLM (der sicher auch seine Bond typischen Schwächen hat) einfach besser ist. Und eben nicht nur ein wenig besser.

Re: Bewertet: Moonraker

99
Maibaum hat geschrieben:Es macht keinen Sinn einzelne Punkte gegeneinander aufzurechnen. Man kann keine Filme mit Erbsenzählerei erfassen.
Es macht insofern schon Sinn, als das man dadurch sehr schön die Parallelen aufzeigen kann. Du machst es dir da schon recht einfach indem du die Parallelen einfach niederbügelst mit dem Punkt: “in TSWLM hat es funktioniert, in MR nicht“. Schön, das ist deine Meinung aber entkräftet die angesprochenen Parallelen in keinster Weise.
Maibaum hat geschrieben:TSWLM ist der Größer, Schöner, Vergnüglicher Bond, während bei MR alles nur als matte Imitation daherkommt.
TSWLM ist sicherlich nicht der größere Bond, bitte reduzier jetzt nicht auch noch die beeindruckenden Ausmaße von MR!
Maibaum hat geschrieben:Gerade bei den Szenen die ähnlich sind, sehe ich am deutlichsten die Unterschiede. Während z.B. die ganzen Beisser Katastrophen in TSWLM alle ziemlich cool daherkommen, und der Figur ihre Würde und Bedrohlichkeit lassen, verkommt er in MR meist zur Witzfigur.
Das Lenkradabreissen bei der Bootsverfolgung ist albern (und sieht auch schlecht aus), während die Szene wo er aus dem Haus mit dem Auto im Dach kommt fabelhaft funktioniert. In MR wirkt er wie ein Trottel, während er in TSWLM (meist) mit stoischer Würde seine Missgeschicke erträgt.
Du meinst wenn er sich wie ein Volldepp einen Stein auf den Fuss fallenlässt und bedröppelt schaut? Ja, die meisten Szenen mit Beisser in TSWLM sind mit bedrohlicherer Wirkung gefilmt als die in MR, aber das war so beabsichtigt, da sein Seitenwechsel sonst am Schluß nicht funktioniert hätte. Lächerlich war die Figur aber bereits in TSWLM angelegt.

Maibaum hat geschrieben:Ja, und Curt Jürgens macht jetzt auch nicht allzuviel aus der Rolle, nicht wie Fröbe oder Brandauer, aber irgendwie kommt er auch besser rüber. Drax Abgang ist bis auf Bonds "Ein kleiner Schritt für sie ... " auch nur Standard, während Jürgens letzte Szene eine der Besten dieser Art der Reihe ist.
Warum? Weil er kaltblütig abgeknallt wird und armseelig in seinem Salat krepiert? Ich würde die Szene eher deshalb als bemerkenswert einstufen, weil es eine von nur wenigen Szenen ist, in der Moore den kaltblütigen, Flemingschen Killer verkörpert. Aber dass die Szene jetzt besonderen Nutzen für die Strombergfigur hat sehe ich nicht. Witzig finde ich auch, dass du Drax gelungenes Ende gleich wieder relativierst: der Bondspruch ist doch gerade der Clou an der Sache!

Die Parallelen sind alle da, man muss sie nur erkennen...
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Re: Bewertet: Moonraker

100
Klar, sind die Parallelen da (die sind in fast allen Bond Filmen da), aber die Parallelen darzulegen erklärt nicht warum der eine Film für mich funktioniert, aber der andere nicht. Grundsätzlich kann eine fast identische Szene in einem Film großartig sein und im anderen eine Dummheit.
Ich mache es mir da nicht einfach, ich versuche nur zu beschreiben warum der Eine deutlich besser als der Andere ist, obwohl sie auf den 1. Blick sich ähnlich sind. Was zählt ist das der Eine Spaß macht, der Andere nicht.

Kann schon sein dass der Beisser in der Steinszene auch schon mal ins Lächerliche abgleitet, aber, und das ist der Unterschied, war er in TSWLM eben nicht lächerlich angelegt. Jedenfalls wirkt er in TSWLM nicht lächerlich auf mich, während in MR er zu oft ins lächerliche gezogen wird, und am Ende dann auch noch sentimentalisiert wird.

Und die Szene mit Jürgens ist einfach besser gemacht und entwickelt. Das es der Strombergfigur nützt habe ich nicht behauptet.

MR versucht größer zu sein, kommt aber trotzdem kleiner daher.

Re: Bewertet: Moonraker

102
Ich finde gerade was die peinlichen Albernheiten angeht hat OP eine absolute Spitzenstellung. Die Schlangenbeschwörung, der Fakir, der Tiger, der Tarzanschrei, die Schlange: das alles ist so furchtbar platt und einfallslos, dagegen sind die Spässe in MR ja vergleichsweise harmlos. Besonders unangenehm ist, dass vor allem in der Marktszene und der Dschungelszene das ganze Zeug geradezu hintereinander weggeknallt wird, boah am liebsten würde ich jedesmal die Szenen wegzappen. Das gleiche Niveau hat die Beachboypassage in der PTS von AVTAK: fürchterlich, aber in diesem Film glücklicherweise nur sehr selten anzutreffen.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Bewertet: Moonraker

103
Kann gut sein das er ebensoviel Albernheiten enthielt, da müsste ich mir OP noch mal anschauen, aber meine DVD-R ist leider nicht mehr abspielbar.

Die Albernheiten sind jetzt auch nicht soo wichtig. Sie machen keinen Film kaputt, sie schaden nur ein wenig.
In MR waren es zumindest in der Gondelszene zerstörerisch viel. Der Messerwerfer im Sarg, der Italiener auf der Brücke, die Taube, der Kellner der den Kaffee verschüttet und da war noch mehr.
Uhh, da fällt mir noch die Krankenwagenszene ein mit der Fast Motion ...


MR, AVTAK und YOLT waren jedenfalls beim Wiedersehen die Einzigen die teilweise langweilig wurden, die am wenigsten Spaß machten. Während OP da doch untzerhaltsamer ist.
Vielleicht schaue ich AVTAK als nächstes, dann kann es danach nur noch aufwärts gehen. ;)

Re: Bewertet: Moonraker

104
James Bond - Moonraker

Meiner Meinung nach ein trotz Schwächen und kleinerer Längen starker Bond, sicherlich keiner von den schlechten. Mir gefiel z. B. Lois Chiles als etwas anderes, zunächst regelrecht kühles, distanziertes Bond-Girl, das sich am Schluss als verdammt schlagkräftig herausstellt, sehr gut.
Auch legt der Film ein relativ ordentliches Action-Tempo vor und hat einige der spektakulärsten Bond-Szenen in petto. So wäre da z. B. die Glasbruchprügelei, die irre Bootsjagd ohne Schleudersitz, die Gondelszene und natürlich als besonders herausragend die All-Actionsequenzen. Und natürlich die spektakulären Eröffnungsszenen. Zudem zeigen die Actionszenen Innovationen und sind nicht nur die übliche Aneinanderreihung von Verfolgungsszenen irgendwelcher Art und einer großen Explosion am Ende.

8,5 - 9 von 10
http://michael.huenecke.hat-gar-keine-homepage.de/

Re: Bewertet: Moonraker

105
Cinefreak hat geschrieben:...und natürlich als besonders herausragend die All-Actionsequenzen.

8,5 - 9 von 10
Gerade die All-Actionsequenzen finde ich ziemlich lächerlich und sind einer der größten Kritikpunkte des Films für mich. Besonders die Weltraumschlacht mit den billigen Laserknarren finde ich schrecklich. Ansonsten halte ich den Film aber auch für ziemlich gelungen, daher würde ich 7,5/10 geben.
De Drück!

For England, James!