Filmbesprechung: FRWL

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Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

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Kürzlich habe ich mal wieder Liebesgrüße aus Moskau gesehen. Früher mochte ich den Film nicht wirklich. Zuerst hatte ich die Filme mit Brosnan gesehen, die deutlich actionreicher waren, dagegen ist FRWL in diesem Punkt sehr zurückhaltend.

Inzwischen sehe ich das deutlich anders. Der Film mag zwar kein (offensichtliches) Bedrohungspotential wie GoldenEye, eine Kernschmelze (TWINE) oder ein eskalierender Krieg zwischen zwei Atommächten (TND) haben, aber das braucht ein guter Film auch nicht. Insbesondere ein Handlanger wie Grant, der sich ganz unbemerkt als Bonds Verbündeter ausgibt, strahlt doch bald mehr Bedrohung aus als so etwas ödes wie Ikarus, was eindeutig ein Fake ist. Der ist auf den Kalten Krieg abgestimmt und eher spinageorientiert. Das ist doch viel besser als stumpfe Action à la DAD.

Inzwischen ist er für mich eindeutig der beste mit Connery und insgesamt steht er auch bald in den Top 10.

PS: Hat hier im Forum noch jemand das Problem, dass "esgrüße" aber ohne die ersten beiden Buchstaben rot unterstrichen wird, als ob man das Wort falschgeschrieben hätte? Es stört mich nicht, ich bin nur verwundert. Erst recht darüber, dass nicht einmal das vollständige Wort als Falschschreibung markiert wird.
Zuletzt geändert von Henrik am 29. März 2020 12:31, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

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Ich habe FRWL immer sehr geschätzt, es ist auch meiner Meinung nach einer der besten Filme der Reihe und mit TB der beste Connery-Bond.
Das spannende an FRWL ist, dass er eigentlich der einzige richtige Spionagefilm unter den Bonds ist und dadurch wahrscheinlich deutlich näher am Geschehen im Kalten Krieg ist als die Weltbedrohungsfilme wie TB oder OHMSS.
Perfekt ist FRWL sicherlich nicht, man merkt, dass da teilweise noch im Cuttingroom an der Abfolge einzelner Szenen gearbeitet wurde und gerade gegen Ende einige Längen im Film sind. Auch ist FRWL (genauso wie DN) deutlich weniger zeitlos als beispielsweise GF oder TB, der Film wirkt schon durchaus angestaubt, sowohl optisch als auch von der Musik her. Trotzdem hebt er sich durch seine "Bodenständigkeit" von seinen Nachfolgern ab und ist sicherlich was die Härte angeht eine Art Blaupause für die späteren Dalton und Craig Bonds

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

619
Ja, lange Zeit mochte ich FRWL auch sehr gerne. Eben wegen seiner nahezu realistischen Story.

Aber in den letzten Jahren empfand ich ihn wirklich als extrem angestaubt. Über 50 Jahre nach erscheinen des Films kann ich mich kaum noch in die Zeit reinversetzen. Die Frauenfiguren sind dermaßen naiv und blöd (außer Kleb), Klischees wirken fast lachhaft (der Kampf bei den Zigeunern) und ein fantastischer Stunt fehlt gänzlich.

Natürlich ein sehr guter Film, aber als Bond für mich irgendwie im letzten Drittel.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

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Henrik hat geschrieben: 28. März 2020 22:18 Der Film mag zwar kein (offensichtliches) Bedrohungspotential wie GoldenEye, eine Kernschmelze (TWINE) oder ein eskalierender Krieg zwischen zwei Atommächten (TND) haben, aber das braucht ein guter Film auch nicht.
Das Bedrohungspotential in FRWL ergibt sich für mich schon allein im Bezug auf DN. Da wird dem Zuschauer schnell bewusst, wie gefährlich diese Organisation ist.

Blofeld, Grant und Gogol tun da ihr Übriges. Rosa Klebb empfand ich hingegen nie als Bedrohung.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

623
Henrik hat geschrieben: 28. März 2020 22:18 Kürzlich habe ich mal wieder Liebesgrüße aus Moskau gesehen. Früher mochte ich den Film nicht wirklich. Zuerst hatte ich die Filme mit Brosnan gesehen, die deutlich actionreicher waren, dagegen ist FRWL in diesem Punkt sehr zurückhaltend.
Also, mal ehrlich: Man kann doch einen Film aus den 2000er nicht mit einem Agententhriller aus den 60ern vergleichen bzw. erwarten, dass er ähnlich ist.

FRWL war übrigens der erste Bondfilm, der in den 80ern im deutschen Fernsehen gezeigt wurde und so gab es einen ziemlichen Hype damals (ja, damals konnte man halt nur drei, vier Fernsehsender empfangen und entsprechend war die Welt irgendwie noch kleiner und kuscheliger und die Tatsache, dass bald der erste Bondfilm im deutschen Fernsehen zu sehen, das Gespräch Nummer 1).

FRWL sah ich damals eher nebenbei. Zum Bondfan machte er mich nicht, was aber weniger dem Film geschuldet war. Den fand ich eigentlich ganz spannend (was für heutige Sehgewohnheiten offensichtlich nicht mehr zutrifft, heute muss es eben ganz viel Action sein). Trotzdem nahm ich die Bondfilme eher nebenbei wahr.

Erst bei GF und DN, die eigenartigerweise erst nach FRWL gezeigt wurden, glaube erst DN dann GF, sprang so allmählich der Funke über. Schlussendlich war es dann aber TB mit seinen vielen Unterwasserszenen und dem Karibikflair, der das Feuer in mir entfachte.

Man muss sich natürlich auch ein wenig vor Augen halten, dass Reisen in ferne fremde Länder seinerzeit noch nicht so selbstverständlich waren wie heute und die Filme natürlich deshalb auf der großen Kinoleinwand die Leute weit mehr beeindruckten als das heute der Fall ist. Nur so konnte man den deutschen Bundesbürgern Kroatien (bzw. damals Jugoslawien) als Wilden Westen verkaufen.
Und auch, wenn FRWL größtenteils "nur" in der Türkei und im Balkan, aus heutiger Sicht also quasi um die Ecke, spielt, bietet er doch auch heute noch sehenswerte Schauwerte.

FRWL ist anders, bodenständiger, als DN davor oder GF danach, aber ein herrlicher Suspensethriller, eben typisch 60er. Die Helikopterverfolgung ist natürlich von "Der dritte Mann" abgekupfert, aber auch das stört nicht wirklich. Eher, dass diese Szenen ganz eindeutig nicht vor Ort gedreht wurden, sondern in England. Das ist mir irgendwie immer schon aufgefallen, dass das landschaftstechnisch irgendwie etwas anders aussieht.
Ich kann aber verstehen, dass manche mit derartigen Filmen heute nicht mehr so warm werden.
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Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

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Agent 1770 hat geschrieben: 27. April 2020 10:10
Henrik hat geschrieben: 28. März 2020 22:18 Kürzlich habe ich mal wieder Liebesgrüße aus Moskau gesehen. Früher mochte ich den Film nicht wirklich. Zuerst hatte ich die Filme mit Brosnan gesehen, die deutlich actionreicher waren, dagegen ist FRWL in diesem Punkt sehr zurückhaltend.
Also, mal ehrlich: Man kann doch einen Film aus den 2000er nicht mit einem Agententhriller aus den 60ern vergleichen bzw. erwarten, dass er ähnlich ist.
Was willst du damit sagen? Ich kannte zwar schon einige James Bond-Filme, aber eben nur deutlich jüngere. Und damit hatte FRWL eben reichlich wenig zu tun. Er entsprach jedenfalls nicht meinen damaligen Erwartungen an einen James Bond-Film.
Zuletzt geändert von Henrik am 27. April 2020 15:36, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

627
Klar, waren natürlich auch andere Zeiten damals. Und wie schon erwähnt kann ich natürlich voll und ganz nachvollziehen, dass man da erst einmal reinkommen muss, da es eben nicht mehr unbedingt den heutigen Sehgewohnheiten entspricht. Nur Vergleiche anzustellen, finde ich ein wenig wie Äpfel und Birnen. Oder eben z. B.: Der Film XXX mit Pierce Brosnan gefällt mir besser als XXX mit Sean Connery, weil mehr Action etc. Die Filme stammen eben aus zwei völlig unterschiedlichen Epochen, so dass man hier nur bedingt Vergleiche anstellen kann. Man muss die Filme im jeweiligen Kontext betrachten und da steht ein FRWL mit Sean Connery bestimmt einem Brosnan-Bond in nichts nach, da dieser zu seiner Zeit das Publikum genauso in seinen Bann schlug, wie es eben in den 2000ern ein Brosnan-Bond tat.

Man kann aber durchaus sagen, dass FRWL was Action und phantastische Elemente anbelangt, schon damals ein wenig eine Aussenseiterrolle einnahm. Der Vorgänger DN als auch sein Nachfolger GF waren da schon deutlich actionlastiger (für damalige Verhältnisse) . Vielleicht wirkt FRWL auch deshalb vielleicht sogar noch auf manche ein klein wenig angestaubter als die übrigen Bondfilme jener Zeit.
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Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

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Und deshalb darf ich nicht sagen, dass mir FRWL früher nicht gefiel, weil er eher actionarm ist? Ich kannte eben nur die Brosnan-Filme, CR und einige der Moore-Filme (z.B. Moonraker, der hat so ziemlich überhaupt nichts mit FRWL gemeinsam). Da habe ich mir doch keine Gedanken gemacht, welcher Film aus welchem Jahr stammt.

Tatsächlich gefällt mir FRWL inzwischen sogar von den Connerys deutlich am besten.

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

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Henrik hat geschrieben: 27. April 2020 19:45 Und deshalb darf ich nicht sagen, dass mir FRWL früher nicht gefiel, weil er eher actionarm ist?
Selbstverständlich darfst du das. Hab doch nur meine Gedanken dazu gesagt, die auch nicht der Weisheit letzter Schluss sind, sondern lediglich meine Meinung wiedergeben. Ist das Forum nicht zum Meinungsaustausch da? Wo ist das Problem?
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Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

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Ich fand eigentlich deinen ersten Beitrag schon etwas komisch.
Agent 1770 hat geschrieben: 27. April 2020 10:10 Also, mal ehrlich: Man kann doch einen Film aus den 2000er nicht mit einem Agententhriller aus den 60ern vergleichen bzw. erwarten, dass er ähnlich ist.
Als ~ 12jähriger interessiert es mich doch nicht, ob ein Film nun aus den 60ern oder 90ern ist.

Ich kannte damals einige der mehr oder weniger jüngeren Filme (die Brosnan-Filme und einige der Moore-Filme (TSWL und MR vermutlich), ich glaube auch CR,) FRWL war der erste oder zweite Bondfilm aus den 60ern. Warum soll ich dann bei meiner Erstsichtung nicht auf die Idee kommen, den Film mit den anderen zu vergleichen, die ich schon kenne?

Und dass TSWLM, MR, GE, TND, TWINE und DAD in eine völlig andere Richtung gehen als FRWL läst sich wohl kaum verleugnen.