Filmbesprechung: TB

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Re: Filmbesprechung: TB

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danielcc hat geschrieben:
Victor 'Renard' Zokas hat geschrieben: Die Reha-Szene ist imo etwas arg langgeraten, und auch verwirrend mit den vielen Charakteren...dann gehts auch direkt auf die Bahamas, die Karibikinsel wird schön in Szene gesetzt und der grosse Exotikfaktor aus DN ist zurück. Und dann zieht sich die Handlung ewig und ewig und ewig hin, ohne dass gross was passiert...klar, es gibt in keinem anderen Bond so viele hübsche Frauen, tolle Strände und Unterwasseraufnahmen aber irgendwie zieht und zieht sich dass und im Vergleich zu den ersten drei Filmen merkt man TB die 20 Minuten mehr auch deutlich an. Natürlich gibt es auch zwischendrin kleine Highlights (Der Tod von Volpe, Dialog von Bond mit Largo) und auch Sean Connery ist wieder in Höchstform, aber irgendwie plätschert das alles so vor sich hin. Der Showdown unter Wasser ist zweifelsohne einwandfrei gefilmt, aber auch zu lang (insbesonders wenn man den Film nicht zum ersten mal sieht). Lediglich das "allerletzte" Finale auf der Disco Volante ist wirklich spannend!!!
Auch wenn ich jetzt überwiegend negative Dinge angesprochen habe, war der Film jetzt nicht schlecht, trotzdem wurden meine Erwartungen nicht zu 100 % erfüllt. Musik, Darsteller, Locations etc war alles super, aber TB war wohl bis zu diesem Zeitpunkt das schwächste bzw. unausgereifteste Drehbuch.. von daher gebe ich
ich find das so herrlich! jeder der wie ich damals so einen Bond-Marathon startet macht praktisch die gleichen Beobachtungen.
Aber wenn man mit jemandem einfach so mal über einzelne Filme redet, streitet das jeder ab. Genau das was du beschreibst habe ich bei TB empfunden! Schöne Locations, schöne Frauen aber eine sich ewig hinziehender Mittelteil und Showdown...

Mal sehen wie es bei dir mit YOLT aussieht. Ich war damals leicht positiv überrascht, wobei der Film auch seine Schwächen hat
Denke ich mir, wenn man die Filme in der chronologischen Reihenfolge und dann auch noch in einem verhältnismässig kurzen Zeitraum sieht, nimmt man sie anderst war, als wenn man ab und zu mal eine Fernsehausstrahlung oder DVD anschaut...Ich freu mich, dass ich jetzt im Marathon drin bin, und dass es hier Leute gibt, die die eigene Meinung teilen bzw. mit denen man diskutieren kann... :)
"The name's Bond. James Bond."

Re: Filmbesprechung: TB

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Victor 'Renard' Zokas hat geschrieben:Denke ich mir, wenn man die Filme in der chronologischen Reihenfolge und dann auch noch in einem verhältnismässig kurzen Zeitraum sieht, nimmt man sie anderst war, als wenn man ab und zu mal eine Fernsehausstrahlung oder DVD anschaut...

Fast das gleiche habe ich in meinem kleinen "Filmbüchlein" als Einleitung meines Bond-Marathons geschrieben :-)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: TB

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„He always runs while others walk“ – Ihr ahnt es schon heute nehme ich mir den guten alten TB vor. Also jenen Film der den Höhepunkt der Bondmanie in den 60ern markierte und derart stilprägend für viele folgende Bondfilme und Epigonen werden sollte. Unbestritten ein Klassiker innerhalb der Bondserie. Gleichzeitig aber auch ein gutes Beispiel dafür, dass ein Film auch trotz vieler Schwächen diesen Status erlangen kann.

Markierte bereits GF die Wende hin zu immer extravaganteren Abenteuern verglichen mit den so häufig als „bodenständige Spionagegeschichten“ bezeichneten beiden Erstlingen, so wurden mit TB endgültig die Weichen hin zum hochbudgetierten und überlebensgroßen Spektakel gestellt. Seinen unbestrittenen Klassikerstatus innerhalb der Serie hat TB folglich auch eher der Etablierung vieler später zum Standard werdender Elemente (Weltbedrohungsszenario, deutlich mehr exklusive Schauwerte, deutlich mehr Bondgirls, deutlich mehr Gadgets, deutlich mehr Albernheiten etc.) zu verdanken als seiner tatsächlichen filmischen Qualität.

An der Besetzung des Films gibt es eigentlich kaum etwas auszusetzen. Connery spielt die Rolle nach wie vor überzeugend und voller Schwung. Er wirkte schwerer als noch in den Vorgängerfilmen (und war es aufgrund des zunehmenden „süssen“ Lebens wohl auch), machte aber immer noch einen athletischen Eindruck, was bei den vielen Wasserszenen auch unbedingt erforderlich war. Adolfo Celli spielt den Mafiosi Emilio Largo eindrucksvoll, überzeugt vor allem auch physisch völlig in der Rolle. Die Szenen mit Connery geben ihm viel Gelegenheit, seiner Rolle Markanz zu verleihen. Dadurch dass seine Figur gleichermaßen physisch wie geistig stark angelegt ist (letzteres wird vor allem durch die Szene im Spectre-Hauptquartier unterstrichen) überzeugt er als ernstzunehmende Gefahr für Bond. Claudine Auger gibt ein rasantes Bondgirl ab, optisch ein Genuss und auch schauspielerisch für ihre Rolle ausreichend. Glücklicherweise hielten sich ihre schauspielerisch fordernden Szenen in Grenzen, da gerade die Strandszene mit Bond in der Beziehung nicht so wirklich überzeugend ist. Daher ist es eigentlich nicht weiter verwunderlich, dass Luciana Paluzzi als Spectre-Killerin Fiona Volpe den deutlich einprägsameren Eindruck hinterlässt. Sie überzeugt gänzlich in ihrer Rolle, sie manipuliert, tötet und liebt wie sie es will und ist so quasi das böse weibliche Gegenstück zu Bond.

TB ist von der Optik deutlich mondäner und edler als noch GF, vor allem durch die Wahl des Schauplatzes Bahamas kam deutlich mehr Exklusivität in die Bondserie. Die Story mit den entführten Atombomben wurde sowas wie die Blaupause vieler folgender Bondabenteuer. Erstmals in einem Bondfilm entwickelte sich dadurch ein Weltbedrohungsszenario, welches in den 60ern durch Kubakrise und Kalten Krieg einen erschreckend realen Hintergrund hatte. Die Idee mit dem Sanatoriumsaufenthalt, durch den Bond quasi versehentlich in die Geschichte hineingerät gefiel mir schon immer gut. Shrublands gibt Connery jede Menge Gelegenheit für alberne Scherze (wie auch die deutsche Synchro gerade hier zu Höchstform aufzulaufen versteht), bildet aber auch einen tollen Hintergrund für Bonds Spionagetätigkeit (gerade die Szene in Mr Angelos Zimmer ist sehr spannend gemacht). Die Entführung des Bombers ist für damalige Verhältnisse unglaublich realistisch und spektakulär gemacht. Hier zeigt sich jedoch bereits auch das große Manko des Films, nämlich dass die Unterwasserszenen deutlich das Tempo des Films verlangsamen.

Der große Konferenzraum ist sicherlich ein weiterer Höhepunkt in Ken Adams Arbeit, er verleiht dem Unternehmen Feuerball den gebührenden Rahmen. Ab dem Zeitpunkt, an dem die Handlung auf die Bahamas überwechselt verliert der Film merklich an Tempo und auch etwas an Pfiff. Zwar sind die ganzen Nachforschungen und das gegenseitige Belauern zwischen Bond und Largo schön in Szene gesetzt, aber dennoch passiert hier sehr wenig in recht langer Zeit. Wirklich problematisch empfand ich schon immer die Junkanoo-Szene, die mir persönlich zu lang und für eine Verfolgung auf Leben und Tod viel zu unspannend daher kommt. Auch die Auflösung mit Fionas Tod ist bis auf Bonds bissigen Kommentar auch eher enttäuschend. Leider ist auch der Rest des Films nicht wirklich besser, es folgt die schon angesprochene Strandszene mit Bond und Domino mit einer ziemlich chargierenden Claudine Auger (mit so Dialogperlen wie „Du bist verheiratet, hätte ich mir denken können“ oder „Versprich mir, Largo muss auch dran glauben“, für die die gute Claudine zwar nix konnte, die sie aber auch alles andere als glaubwürdig spielt) und die sich wie Kaugummi ziehende große Unterwasserschlacht. Letztere ist viel zu lang, teilweise viel zu unübersichtlich und auch reichlich spannungslos inszeniert. Hier wäre weniger mehr gewesen, aber man erlag der Versuchung eine nie dagewesene Unterwasserschlacht mit allem drum und dran zu bieten. Der finale Showdown auf der Disco Volante erinnert in seinen besten Momenten an die Schlägerei im Orientexpress, krankt aber enorm an den mehr als lächerlich wirkenden künstlich beschleunigten Aufnahmen der Disco.

Eine Beurteilung von TB ist letztlich keine so einfache Sache. Auf der einen Seite bietet der Film vieles nie Dagewesenes, überzeugt gerade im ersten Drittel als spannender Agententhriller, liefert teilweise unglaubliche Unterwasseraufnahmen und hat enorm exklusive Schauwerte. Ebenfalls überzeugen kann die Besetzung, wenn gleich sie in Summe nicht das ganz hohe Niveau des Vorgänger GF erreicht. Auf der anderen Seite krankt nahezu der halbe Film an einem enormen Tempoproblem. Zum einen dadurch, dass im zweiten Filmdrittel verhältnismäßig wenig passiert. Mehr aber noch dadurch, dass in der letzten halben Stunde die durchaus auch heute noch beeindruckenden Unterwasserszenen viel zu lange und auch deutlich zu spannungsarm in Szene gesetzt wurden. Wenn man bedenkt, dass der erste Rohschnitt noch weit über drei Stunden lang war kann man letztlich nur froh sein und Peter Hunt danken, dass der Film dennoch in der 2 Stundenversion über weite Strecken überzeugen kann. Es ist auch merkwürdig, dass ausgerechnet Terence Young für den „mäandernden“ TB verantwortlich ist, gerade die zweite Filmhälfte will so gar nicht zu den sehr straffen DN und FRWL passen. TB ist auch in meinen Augen der Film, mit dem die Zeit am wenigsten gnädig umgegangen ist. Was damals unfassbar spektakulär wirkte (vor allem natürlich die Unterwasseraction) wirkt heute eher unscheinbar und manchmal sogar langweilig oder im schlimmsten Fall gar peinlich (wie der „upspeed“ der fliehenden Disco). Insgesamt überwiegt für mich aber der positive Eindruck aufgrund der genannten Stärken, daher 7 / 10.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: TB

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ja was soll man da noch ergänzen? finde, du hast praktisch mit allem Recht. Wobei ich das mit dem Junkanoo nicht so sehe.Ich finde die Szenen sind aufwendig, stimmungsvoll und das Ende von Fiona ist zumindest eine coole Idee - wenn auch ich zugeben muss, dass es ihr nicht gerecht wird.

Die Shrulands Szenen fand ich auch immer toll auch wenn es natürlich dadurch viel zu lange dauert, bis es eigentlich losgeht. Schlimmer ist aber dann wirklich das zweite Drittel, weil zwar einerseits alles nett und interesant ist, aber alles wenig Sinn macht und viel zu langatmig. Das letzte Drittel unter Wasser hat mir persönlich noch nie Spaß gemacht, wenn ich auch die Leistung des Teams bewundere.
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Re: Filmbesprechung: TB

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danielcc hat geschrieben:ja was soll man da noch ergänzen? finde, du hast praktisch mit allem Recht.
Ich glaube TB ist einer der Filme, wo sich die meisten in der Bewertung recht einig sind. Die Schwächen sind hier wie ich finde wesentlich offensichtlicher und wirken auch weniger subjektiv auf den einzelnen als in vielen der anderen Filme. Ich kenn zB eigentlich niemand, der die Unterwasserschlacht vorbehaltlos gut findet.
danielcc hat geschrieben: Wobei ich das mit dem Junkanoo nicht so sehe.Ich finde die Szenen sind aufwendig, stimmungsvoll und das Ende von Fiona ist zumindest eine coole Idee - wenn auch ich zugeben muss, dass es ihr nicht gerecht wird.
Wir hatten das Thema ja im MR-Thread schon kurz angeschnitten. Auf mich persönlich wirkt die ganze Szenerie deutlich weniger edel und exklusiv wie der Rest des Films. Auch wenn’s hart klingt: für mich sieht es mehr nach nem Kleinstadtfaschingsumzug aus als nach großem Spektakel. Die vergleichbaren Rio-Szenen in MR haben ein paar schöne Totalen, die die Ausmaße des Trubels sehr schön mit nur ein paar Aufnahmen zeigen. Beim Junkanoo wird eher die Länge des Umzuges genutzt und das wirkt deutlich weniger imposant. Fairerweise muss man natürlich sagen das Nassau nicht Rio und der Junkanoo nicht der Karneval von Rio ist in Bezug auf Größe und Ausmaße.

Die Szene im Kisskiss-Club ist eigentlich wirklich ne gute Idee: das verärgerte Gesicht von Fiona als sie Bond mit seiner Tanzpartnerin „erwischt“, der „Todes-Tanz“ zwischen Fiona und Bond. Aber wie du ja auch schriebst ist die Auflösung doch recht enttäuschend und auch sehr unglaubwürdig. Nicht dass ich in Bondfilmen wirklich großen wert auf Glaubwürdigkeit lege, aber zum einen ist es schon eine beachtlich Leistung, dass Bond den Schuss vorgeahnt haben muss, damit er Fiona im genau richtigen Moment gedreht hat (für eine Reaktion auf den Schuß würde die Zeit ja nicht reichen), zum anderen wundere ich mich immer wieder über das Blut unter (!) seinen Fingern. Hat er also zusätzlich noch genau im richtigen Sekundenbruchteil seine Finger gespreizt, damit die Kugel zwischen den Fingern durch konnte und sie gleich danach wieder geschlossen? Das ist selbst für Mr Bond doch arg konstruiert!
danielcc hat geschrieben:Die Shrulands Szenen fand ich auch immer toll auch wenn es natürlich dadurch viel zu lange dauert, bis es eigentlich losgeht. Schlimmer ist aber dann wirklich das zweite Drittel, weil zwar einerseits alles nett und interesant ist, aber alles wenig Sinn macht und viel zu langatmig. Das letzte Drittel unter Wasser hat mir persönlich noch nie Spaß gemacht, wenn ich auch die Leistung des Teams bewundere.
Sehe ich genauso. Wobei ich wie schon erwähnt vor allem die stilvolle Umsetzung der Szenen in Shrublands immer wieder genieße, daher sehe ich die Dauer die diese Szenen in Anspruch nehmen eher als Vor- denn als Nachteil. Ähnliches gilt in vermindertem Maße auch für die Bahamas-Szenen im Mittelteil, wobei hier der fehlende Handlungsfortschritt sich schon etwas negativ bemerkbar macht. Die letzte halbe Stunde ist es dann, die dem Film endgültig den langweiligen Beigeschmack verleiht. Wobei ich trotzdem positiv erwähnen möchte, dass sich auch diese Szenen entspannt „konsumieren“ lassen im Gegensatz zB zur aufgrund ihrer Langeweile und Einfallslosigkeit kaum zu ertragenden letzten halben Stunde in DAD. Vermutlich, weil trotz aller Behäbigkeit in den Schlussszenen von TB dann doch noch genügend spektakuläre Schauwerte enthalten sind.
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Re: Filmbesprechung: TB

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AnatolGogol hat geschrieben: Ich glaube TB ist einer der Filme, wo sich die meisten in der Bewertung recht einig sind. Die Schwächen sind hier wie ich finde wesentlich offensichtlicher und wirken auch weniger subjektiv auf den einzelnen als in vielen der anderen Filme.
Sei dir nicht zu sicher. Meine Erfahrung zeigt, dass TB aus der Erinnerung heraus deutlich positiver bewertet wird als zumindest wir ihn nach kritischer Betrachtung bewertet haben
AnatolGogol hat geschrieben: Wir hatten das Thema ja im MR-Thread schon kurz angeschnitten. Auf mich persönlich wirkt die ganze Szenerie deutlich weniger edel und exklusiv wie der Rest des Films. Auch wenn’s hart klingt: für mich sieht es mehr nach nem Kleinstadtfaschingsumzug aus als nach großem Spektakel.
ich finde, das alles wirkt sehr authentisch. Dass es nicht so edel ist, wie der Rest des Films mag sein, aber dafür sehr authentisch. Letztlich ist es ja eher Kleinstadtfasching als großes Spektakel.
AnatolGogol hat geschrieben: Die Szene im Kisskiss-Club ist eigentlich wirklich ne gute Idee: das verärgerte Gesicht von Fiona als sie Bond mit seiner Tanzpartnerin „erwischt“, der „Todes-Tanz“ zwischen Fiona und Bond. Aber wie du ja auch schriebst ist die Auflösung doch recht enttäuschend und auch sehr unglaubwürdig.
Die ganze Szene ist an sich genial, da sie ja das teils absurde katz- und Mausspiel zwischen den beiden auf die Spitze treibt. Im Grunde ein Fortsetzung der vielleicht besten Szene des Films vorher (wenn Fiona nach der gemeinsamen ´Nacht im Hotel über Bond redet). Genial an der Inszenierung ist auch die Musik, wie sie sich immer mehr steigert bis zum Schuss und dann wieder wechselt zum ruhigen Karibik Beat. Total herrlich. Ich finde es jedes mal nur als traurig, dass sie schon tot ist.
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Re: Filmbesprechung: TB

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danielcc hat geschrieben:Sei dir nicht zu sicher. Meine Erfahrung zeigt, dass TB aus der Erinnerung heraus deutlich positiver bewertet wird als zumindest wir ihn nach kritischer Betrachtung bewertet haben
Stimmt natürlich auch wieder. Gerade TB hat da sicherlich auch nen großen Nostalgiebonus. Als ich den Film Mitte der 80er Jahre das erste mal gesehen hatte dachte ich: „Mensch das ist doch der sagenumwobene TB, der müsste mir doch eigentlich noch viel besser gefallen“. Und so ist es bis heute geblieben, daher auch der Verweis auf den nicht in erster Linie durch filmische Qualität erworbenen Klassikerstatus. Übrigens wirkte bereits damals die finale halbe Stunde recht altbacken auf mich.
danielcc hat geschrieben: ich finde, das alles wirkt sehr authentisch. Dass es nicht so edel ist, wie der Rest des Films mag sein, aber dafür sehr authentisch. Letztlich ist es ja eher Kleinstadtfasching als großes Spektakel.
Stimmt, aber genau damit hab ich ja im Vergleich zu den restlichen gigantischen Ausmaßen des Films so meine Probleme.
danielcc hat geschrieben: Die ganze Szene ist an sich genial, da sie ja das teils absurde katz- und Mausspiel zwischen den beiden auf die Spitze treibt. Im Grunde ein Fortsetzung der vielleicht besten Szene des Films vorher (wenn Fiona nach der gemeinsamen ´Nacht im Hotel über Bond redet).
Genau, wobei mir die Szene im Bett sogar noch etwas besser gefällt mit dem „brüllenden“ Bond und der herrlich aufgekratzten Fiona.
danielcc hat geschrieben: Genial an der Inszenierung ist auch die Musik, wie sie sich immer mehr steigert bis zum Schuss und dann wieder wechselt zum ruhigen Karibik Beat. Total herrlich.
Absolut. Der Folkloretanz in TSWLM bei Kalbas Tod ist ja die Hommage zu der Kiss-Kiss-Szene (und nicht weniger gelungen). Wenn nur der alberne Todesschuss in TB nicht gewesen wäre...

Übrigens: hat den selbst in den 60ern irgendjemand den Upspeed der Disco am Ende überzeugend und spektakulär finden können? Schwer vorstellbar und auch kaum zu glauben dass so erfahrene Filmemacher wie Young und Hunt so einen albernen „Kniff“ verwendet haben, den man auch seinerzeit schon eher in einem C-Movie erwartet hätte. Zusammen mit der grottigen Eisbergszene in DAD der für mich peinlichste Moment der ganzen Serie.
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Re: Filmbesprechung: TB

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AnatolGogol hat geschrieben: Genau, wobei mir die Szene im Bett sogar noch etwas besser gefällt mit dem „brüllenden“ Bond und der herrlich aufgekratzten Fiona.
...
Übrigens: hat den selbst in den 60ern irgendjemand den Upspeed der Disco am Ende überzeugend und spektakulär finden können? Schwer vorstellbar und auch kaum zu glauben dass so erfahrene Filmemacher wie Young und Hunt so einen albernen „Kniff“ verwendet haben, den man auch seinerzeit schon eher in einem C-Movie erwartet hätte. Zusammen mit der grottigen Eisbergszene in DAD der für mich peinlichste Moment der ganzen Serie.

Bei der Bettszene ist die deutsche Syncho übrigens noch schärfer als das Original. Auf Deutsch sagt Fiona sowas wie "ich bin das Raubtier und du musst mich zähmen". Im Original sagt sie nur "will I be...safe?"

Das mit der Disco Volante versteh ich auch nicht. Nicht nur das Tempo sondern auch die lächerlichen Videoaufnahmen die absolut nicht zu den Steuerradbewegungen passen...
Ausgerechnet TB ist ja der Bond, der den Oscar für Spezialeffekte bekommen hat... wobei Spezialeffekte eigentlich auch was anderes ist
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Re: Filmbesprechung: TB

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danielcc hat geschrieben:Bei der Bettszene ist die deutsche Syncho übrigens noch schärfer als das Original. Auf Deutsch sagt Fiona sowas wie "ich bin das Raubtier und du musst mich zähmen". Im Original sagt sie nur "will I be...safe?"
Stimmt, einer der gerade in TB häufigeren Momente, wo die deutsche Fassung den Film in der Tat noch bereichert hat. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass die deutschen Fassungen viele der später so obligatorischen albernen Wortscherze in den 60ern schon fast prophetisch vorweggenommen haben. Bei TB ist das schon gut zu erkennen (Graf Lippe aus Detmold, Schwitze Gräflein oder die genannte Bettszene), hält sich aber noch in Grenzen (im Vergleich zB zum in der Beziehung ausser Rand und Band geratenen DAF).
danielcc hat geschrieben:Das mit der Disco Volante versteh ich auch nicht. Nicht nur das Tempo sondern auch die lächerlichen Videoaufnahmen die absolut nicht zu den Steuerradbewegungen passen...
Ausgerechnet TB ist ja der Bond, der den Oscar für Spezialeffekte bekommen hat... wobei Spezialeffekte eigentlich auch was anderes ist
Ja, die Back-projections hinter den Fenstern wirken sehr unecht. Was sehr schade ist, da die Kampfchoreopgraphie sich wahrlich sehen lassen kann. Den Oscar gabs in erster Linie für die zahlreichen gelungenen Gadgets über und unter Wasser, daher wohl schon verdientermaßen.
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Re: Filmbesprechung: TB

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Was das Junkanoo angeht, muss ich den Film noch mal gucken... Ich erinnere mich aber an eine Szene, die mir immer als sehr schwach und beinahe billig ins Auge gesprungen ist, und zwar Bonds Festnahme im Auto bevor er dank Alkohol und Feuer entkommt. Das wirkte auf mich immer, als habe man eine nicht geschriebene Szene mal eben im Pinewood Hinterhof nachgedreht.

Zusammenfassend hatte ich seinerzeit übrigens in meiner Kritik festgestellt, dass TB der Bondfilm ist, den ich am liebsten immer wieder einlege, aber am seltensten zu Ende schaue und dass es einer "großer Bondfilm" ist - aber nicht unbedingt ein guter Film.
Zuletzt geändert von danielcc am 20. Januar 2011 22:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Filmbesprechung: TB

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Ja die Syncro in TB ist oft sehr speziell.So zum Beispiel die Szene in der Bond Viona in der Badewanne trifft.Dise hat die Syncro leider verhunzt.
Gut gelungen ist aber auf jedem Fall die Bettszene mit Vionas Spruch:
"Aber dieses Bett ist doch wie ein Käfig.Ich bin das Raubtier und du musst mich füttern."
https://filmduelle.de/

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Re: Filmbesprechung: TB

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Casino Hille hat geschrieben:Ja die Syncro in TB ist oft sehr speziell.So zum Beispiel die Szene in der Bond Viona in der Badewanne trifft.Dise hat die Syncro leider verhunzt.
Gut gelungen ist aber auf jedem Fall die Bettszene mit Vionas Spruch:
"Aber dieses Bett ist doch wie ein Käfig.Ich bin das Raubtier und du musst mich füttern."
Was genau meinst du bei der Badewannenszene? Der Satz mit "You´ll catch your death of cold"? Der Rest ist doch ziemlich originalgetreu wiedergegeben. Als Verhunzen würd ich das jetzt nicht bezeichen, insgesamt finde ich die TB-Synchro eigentlich sehr gelungen.
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Re: Filmbesprechung: TB

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ich liebe die Szene mit der Badewanne (oder worüber den wir?)
Richtig guter Dialog und eine der Kern-Szenen für die Charakterisierung Bonds. Von wegen:
Fiona: Aren't you in the wrong room, Mr. Bond?
Bond: Not from where I'm standing.

und wenn er ihr dann noch die Highheels reicht, weil Sie etwas zum Anziehen will, einfach perfekt...
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Re: Filmbesprechung: TB

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AnatolGogol hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:Ja die Syncro in TB ist oft sehr speziell.So zum Beispiel die Szene in der Bond Viona in der Badewanne trifft.Dise hat die Syncro leider verhunzt.
Gut gelungen ist aber auf jedem Fall die Bettszene mit Vionas Spruch:
"Aber dieses Bett ist doch wie ein Käfig.Ich bin das Raubtier und du musst mich füttern."
Was genau meinst du bei der Badewannenszene? Der Satz mit "You´ll catch your death of cold"? Der Rest ist doch ziemlich originalgetreu wiedergegeben. Als Verhunzen würd ich das jetzt nicht bezeichen, insgesamt finde ich die TB-Synchro eigentlich sehr gelungen.
Im Deutschen fragt Viona Bond ob er ihr nicht das Handtuch geben kann worauf er ihr die Schuhe gibt.Das macht im englischen mehr Sinn denn da fragt Viona ob er ihr etwas zum Anziehen geben kann.

das meinte ich :)
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Re: Filmbesprechung: TB

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Casino Hille hat geschrieben:Im Deutschen fragt Viona Bond ob er ihr nicht das Handtuch geben kann worauf er ihr die Schuhe gibt.Das macht im englischen mehr Sinn denn da fragt Viona ob er ihr etwas zum Anziehen geben kann.

das meinte ich :)
Ja ok, aber das ergibt doch den selben Sinn. Also verhunzt würde ich jetzt eine durch die Synchro komplett entstellte Szene nennen, aber gerade diese Szene funktioniert durch Hoffmanns enttäuschtes Seufzen als Fiona sich das Handtuch vom Kopf nimmt in der deutschen Fassung mindestens genauso gut. Ich finde eh, dass gerade Connerys Bond von der Synchro profitiert, er wirkt durch Hoffmann doch um einiges eleganter und charmanter, dagegen fehlt ihm allerdings auch etwas die Härte, die Connerys Stimme ausstrahlt. GGH kompensiert das aber sehr gut durch eine ordentliche Prise Zynismus, zB in der Szene mit Marie in DAF. Insgesamt schon ein Glücksgriff den vielleicht besten Synchronsprecher aller Zeiten für Bond zu besetzen.

A propos Synchro: dass bis heute die Szene, in der Largo mit seinem Wagen vor das Spectre-Hauptquartier in Paris vorfährt auf englisch und nicht in der existierenden deutschen Fassung auf DVD veröffentlich wurde ist eine grobe Schlamperei von MGM.
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