Filmbesprechung: TB

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Re: Filmbesprechung: "Thunderball (TB)"

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Tscheims.Hond hat geschrieben: 18. März 2019 13:31 Der Kampf im Boot ansich ist schon gut inszeniert und choreografiert. Ich glaub eben daß da wirklich Peter Hunt einige ungeglückte Experimente beim Editing durchgeführt hat. Was genau Framecutting ist weiss ich leider auch nicht ich plapper da nur seine eigenen Worte nach. Auf jeden Fall denk ich daß deswegen die Aussenaufnahmen im Showdown so seltsam ruckelig und anstrengend ausschaun..
Ich schaue mir das noch mal an. Es ist auf jeden Fall flott geschnitten.

Was diese ganzen Anschluß-bzw Continuity Fehler betrifft, da wäre ja immer zunächst die Frage ob die einem wirklich auffallen, wenn man es nicht weiß, und man auch nicht bewußt nach sucht.

Und wie gesagt, da wird auch manches behauptet was im Film gar nicht zu finden ist, bzw was eigentlich gar nicht wirklich ein Fehler ist. Da soll z.b. eine Szenenfolge sein in der Bond erst eine Badehose trägt, und dann einen Anzug, aber da ist in Wahrheit klar erkennbar, daß dazwischen viel Zeit vergangen ist, also es logisch ist, daß Bond jetzt anders gekleidet ist.

Re: Filmbesprechung: "Thunderball (TB)"

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Tscheims.Hond hat geschrieben: 18. März 2019 13:31 Der Kampf im Boot ansich ist schon gut inszeniert und choreografiert. Ich glaub eben daß da wirklich Peter Hunt einige ungeglückte Experimente beim Editing durchgeführt hat. Was genau Framecutting ist weiss ich leider auch nicht ich plapper da nur seine eigenen Worte nach. Auf jeden Fall denk ich daß deswegen die Aussenaufnahmen im Showdown so seltsam ruckelig und anstrengend ausschaun..
Nee, da sieht vieles so ruckelig aus wegen eben dieser Beschleunigung der Bilder, die man dadurch erreicht daß man die Szenen mit weniger als 24 Bildern/Sek filmt, und dann mit diesen 24 Bildern/Sek abspielt (das umgekehrte Verfahren zur Zeitlupe). Da man aber auf diese Art auch mit weniger als 24 Bildern/Sek aufnimmt, fehlen an sich ein paar der Bilder die eine flüssige Bewegung zulassen.
Solange sich alles gleichmäßig schnell bewegt fällt das kaum auf, aber wenn zwischendurch auch langsamere Bewegungen zu sehen sind, dann wird das ruckelig bzw abgehackt.

Für TB ist fast der gesamte Kampf auf der Disco Volante so gefilmt worden, und das sieht öfters nicht gut auf. Ich denke daß Ruckelige sind auch nicht die Außenaufnahmen im Hintergrund, sondern die nahen Kampfaufnahmen. Da ist der Zugkampf in FRWL tatsächlich viel besser gefilmt, und auch geschnitten. Zumindest macht der relativ schnelle Schnitt in dieser Actionszene in TB die Gesamtwirkung nicht besser, vielleicht schadet es sogar.
Im Übrigen sind in dieser Szene auch (hurra) Wackelkameraaufnahmen enthalten.

Re: Filmbesprechung: "Thunderball (TB)"

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Maibaum hat geschrieben: 18. März 2019 14:51
Im Übrigen sind in dieser Szene auch (hurra) Wackelkameraaufnahmen enthalten.
Ich find auch das hier und noch viel ärger in OHMSS schon viel Wackelkamera und hektischer Schnitt bei den Actionszenen zum Einsatz kommt. Also hat nicht QOS Bourne nachgemacht, sondern Bourne die alten Bond's :-D
Did you ever expect me to die? No Mr. Bond, but some assholes must have thought it was a good idea..

Re: Filmbesprechung: "Thunderball (TB)"

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Vielen Dank für die Informationen zum TB-Showdown.

Die ruckeligen Bilder sind mir natürlich auch aufgefallen, aber ich habe auch ein Problem mit der Geschwindigkeit. Wahrscheinlich hängt das beides zusammen, aber mir geht es immer so, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass sich die Disco Volante tatsächlich so schnell bewegen kann (das hängt wahrscheinlich zusammen). Die Szene hätte wohl viel besser gewirkt, wenn sie etwas langsamer gewesen wäre. Es muss ja nicht die Originalgeschwindigkeit sein.

Re: Filmbesprechung: "Thunderball (TB)"

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Henrik hat geschrieben: 19. März 2019 09:22 Vielen Dank für die Informationen zum TB-Showdown.

Die ruckeligen Bilder sind mir natürlich auch aufgefallen, aber ich habe auch ein Problem mit der Geschwindigkeit. Wahrscheinlich hängt das beides zusammen, aber mir geht es immer so, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass sich die Disco Volante tatsächlich so schnell bewegen kann (das hängt wahrscheinlich zusammen). Die Szene hätte wohl viel besser gewirkt, wenn sie etwas langsamer gewesen wäre. Es muss ja nicht die Originalgeschwindigkeit sein.
Wie gesagt, in der Regel sind fast alle Actionszenen massiv beschleunigt. Aber hier bei TB haben sie es zu sehr übertrieben, da verkehrt sich dann der Effekt ins Gegenteil.

Re: Filmbesprechung: "Thunderball (TB)"

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Das Problem ist ja nicht, dass die Disco Volante sich so schnell bewegt, sondern alles andere auch. Nicht umsonst werden bei Miniaturaufnahmen auf dem Meer die Bilder langsamer abgespielt, damit bspsw. die Wellen in dieser Größe natürlich aussehen. (Gut zu sehen zb öfter in „Das Boot“ oder auch „Titanic“, wobei man dann jetzt natürlich sagen könnte, dass es offensichtlich nicht gut gemacht ist, wenn man es da gut sehen kann...) Jedenfalls ist das, was die Szene so grässlich aussehen lässt, die unnatürlich schnelle Bewegung der Wellen. Und ich verstehe absolut nicht, wie man sowas auch 1965 durchgehen lassen konnte. Naja, es passt in einen Film, in dem ohnehin vieles nicht so passt. ;)
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Re: Filmbesprechung: "Thunderball (TB)"

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Thunderball

Allgemein gilt Sean Connerys vierter Auftritt in der Rolle des James Bond als einer der besten Filme der Reihe. Bei mir hatte er seit meiner ersten Sichtung einen sehr schweren Stand, weshalb ich ihn auch jahrelang nicht mehr gesehen hatte. Umso überraschter war ich daher, dass mir speziell die erste Hälfte doch besser gefiel, als ich sie in Erinnerung hatte. Es werden einige interessante Einfälle verarbeitet, so haben mir beispielsweise die Versammlung der 00-Agenten oder der mumifizierte Fremde sehr gut gefallen. Auch die meisten Oneliner zünden und Connery verkörpert Bond meist sehr charismatisch. Einziger Schwachpunkt in seiner Darstellung ist der Umgang mit der Pflegerin im Hotel. Ich kann dem Charme vergangener Tage, den Bonds nicht mehr zeitgemäßer Umgang mit Frauen in einigen der alten Filme hat inzwischen ja durchaus etwas abgewinnen, hier geht es mir aber eindeutig einen Schritt zu weit. Außerdem hat mich die Szene im Wärmebad mit Lippe etwas verwirrt, da es für mich so erschien, als wolle Bond sich bei ihm rächen und nun seinerseits Lippe umbringen. Als dieser wenige Szenen später putzmunter durch die Gegend lief war ich ehrlich gesagt etwas verwirrt.
Handwerklich ist TB meistes ordentlich inszeniert, allerdings haben sich hier und da kleinere Schwächen eingeschlichen. Das Blut, das Bond bei seiner Flucht durch den Umzug (der auch mit etwas merkwürdigen Kameraeinstellungen gefilmt wurde) sieht nicht nach Blut sondern schlicht nach roter Farbe aus, in den Unterwasserkämpfen wirkt dagegen jede Wunde glaubhaft. Dennoch ist auch der große Unterwasserkampf im Finale eine weitere Schwäche, denn auch wenn er zahlreiche gute Einfälle enthält und ich die Idee, dass Bond durchs Kampfgeschehen schwimmt und mal hier, mal da helfend eingreift, durchaus gelungen finde, wiederholt sich doch im Laufe der Zeit zu viel als dass der Kampf wirklich begeistern kann. Auch die Unterbrechung des eigentlichen Kampfgeschehens, als Bond das „Schlachtfeld“ verlässt später aber wieder zurückkommt tut dem ganzen nicht wirklich gut. So ist die Sequenz am Ende viel zu lang und weiß kaum zu begeistern. Das die Kämpfe durch das Medium Wasser auch deutlich träger sind als an Land wäre grundsätzlich kein Problem, wirkt sich durch die Länge der Szene aber auch eher negativ aus.
Die Charaktere wurden soweit ganz gut besetzt, es sticht allerdings auch niemand wirklich heraus. Ich mag Domino zwar, aber abgesehen von ihrem guten Aussehen bleibt auch sie eher eine blasse Figur. Da gab es doch weitaus bessere Bondgirls. Das gleiche ließe sich über den Schurken Largo sagen, der zwar gut gespielt wird, auf dem Papier aber wenig interessant ist. Was die Charaktere angeht ist lediglich bemerkenswert, das Blofeld klar erkennbar Haare auf dem Kopf hat. Vielleicht versteckt er sich deshalb hinter dem Sichtschutz. Niemand soll sehen, dass er vergessen hat seine Glatze zu rasieren...
John Barrys Musik empfand ich als ähnlich unspektakulär. Sie fällt nie negativ auf (allerdings erschienen mir einige Stücke sehr bekannt, hat er manches davon auch in anderen Filmen verwendet?), aber wirklich mitreißen kann sie auch selten.

Fazit: Thunderball war etwas besser als ich ihn in Erinnerung hatte, es ist ein ordentlicher Film, der keinem wehtut. Zu den Highlights der Reihe gehört er in meinen Augen aber bei weitem nicht.

6,5/10
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Filmbesprechung: "Thunderball (TB)"

1000
Ich glaube kaum, dass man schon damals Blofeld mit Glatze und Narbe im Hinterkopf hatte. Ansonsten wäre Jan Werich wohl kaum als Blofeld-Darsteller für YOLT verpflichtet worden. Auf Setfotos sieht er jedenfalls nicht anders aus als sonst, siehe hier. Vor diesem Hintergrund kann man sich auch fragen, ob Werich mit denselben Anpassungen wie bei Pleasence (Glatze, Narbe, Bart ab) vielleicht doch nicht zu freundlich gewirkt hätte.
Zuletzt geändert von Henrik am 17. Oktober 2019 15:43, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "Thunderball (TB)"

1001
Ich hatte noch vergessen zu erwähnen, dass mich die in zigfacher Geschwindigkeit abgespielten Szenen (oder meinetwegen auch viel zu langsam gefilmt und dann normal abgespielt), die hier bereits besprochen wurden ebenfalls sehr gestört haben. DIe sehen einfach ziemlich dämlich aus.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Filmbesprechung: "Thunderball (TB)"

1004
Ich halte es eh für fragwürdig, ob Werichs zu brav empfundenes Äusseres der einzige bzw. der eigentliche Grund dafür war ihn bei laufendem Dreh auszutauschen. Man kann davon ausgehen, dass bei einer solchen Schlüsselrolle bereits im Vorfeld Make-Up- und Kostümtests mit Werich gemacht worden sind. Wenn allein sein Äusseres also der Grund für seine Demission gewesen sein soll, dann hätte das bereits bei den Tests augenscheinlich werden müssen. Daher würde ich eher vermuten, dass man hier eine halbwegs elegante Formulierung bemüht hat um zu verschleiern, dass man mit Werichs schauspielerischen Leistung nicht zufrieden war. Möglicherweise konnte er seine Rolle darstellerisch nicht „böse genug“ umsetzen. Denn die Vermutung liegt ebenfalls nahe, dass man bei EON seinerzeit kein Interesse an einem Experiment wie es von Hille angesprochen wurde hatte und stattdessen einen sinisteren Schurken wollte. Diese Vermutung wird jedenfalls von der damaligen „Ahnenreihe“ gestützt:
Joseph Wiseman – sinister
Lotte Lenya – sinister
Vladek Sheybal – sinister
Gert Fröbe – sinister (zumindest konnte er das mühelos spielen)
Adolfo Celi – sinister

Dazu passt auch, dass man Nachrücker Donald Pleasence kurz vor knapp noch die Narbe im wahrsten Sinne des Wortes aufs Auge gedrückt hat, wohl weil man auch nicht so ganz davon überzeugt war, dass er böse uns sinister genug spielen konnte (was aber angesichts Pleasences durchaus beindruckendem diesbezüglichen Rollen-Oeuvre eigentlich absurd ist).
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"