Wie findet ihr LTK?

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Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

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Henrik hat geschrieben: Ich wusste bisher gar nicht, dass Moore schon in FYEO abgelöst werden sollte. Ich dachte immer, frühestens ab OP hatte man über einen neuen Darsteller nachgedacht.
Maibaum und Wilson schrieben ihr Drehbuch unter der Prämisse, dass ein neuer Darsteller in FYEO die Bondrolle übernehmen solle, nicht zuletzt da Moore keinen langfristigen Vertrag mehr besass (bzw. genaugenommen gar keinen Vertrag mehr). Auch Glen wurde unter dieser Prämisse als Regisseur verpflichtet, er äussert sich in seiner Autobiographie aber so, dass er nachdem Roger kurz vor Drehbeginn für einen weiteren Film engagiert wurde sehr erleichtert war, da die Einführung eines neuen, möglicherweise weitgehend unbekannten Darstellers ein nicht zu unterschätzendes Risiko für den Erfolg seines ersten Regiejobs gewesen wäre. In wiefern die späte Verpflichtung von Moore ein strategisches Mittel war, um entweder Moore von seinen Gagenforderungen herunterzuhandeln oder Cubby bei dessen Angebot hochzutreiben bleibt letztlich Spekulation. Allerdings lässt die Tatsache, dass Maibaum und Wilson offensichtlich beim Schreiben des Scripts einen neuen Darsteller (und auch einen deutlich anderen Typ) im Sinn hatten schon den Schluß zu, dass es Cubby zumindest zu Beginn durchaus Ernst damit meinte einen neuen Bond an Bord zu holen.



Casino Hille hat geschrieben: @Anatol: Einen tatsächlich abgeschlossenen Bogen in LTK selbst gibt es sicherlich, aber keinen, der mich so richtig überzeugt. LTK hätte meiner Ansicht nach wirklich drastisch damit enden müssen, dass er seine Lizenz nicht zurückbekommt und dem Geheimdienstleben jetzt erstmal eine Weile fernbleibt. Das funktioniert nicht so richtig, der Spaß an LTK war doch, mit dem etablierten Seriencharakter mal etwas ganz anderes anzustellen. Das geht man mit absoluter Radikalität an, um am Ende dann doch nur wieder den Status Quo herzustellen? Die Gründe dafür sind offensichtlich, aber das ist mir dann doch etwas mut- und lieblos und das ist dann auch das, was ich inkonsequent nennen würde. Ganz schlimm ist der Zwinkerfisch, mit dem Glen seinen eigenen Film noch mal zu relativieren versucht. "Zu wenig, zu spät", um da mal einen ganz ganz anderen Film zu zitieren. :wink:
Von deinem Standpunkt aus macht diese Argumentation sicherlich absolut sinn, ich sehe LTK aber dann wohl doch deutlich anders als du. Für mich ist LTK in fast allen Teilen ein lupenreiner, „klassischer“ Bondfilm. Ich gebe durchaus zu, dass auch die diversen kleinen Abweichungen einen Großteil des Reizes des Filmes für mich ausmachen, allerdings geniesse ich mindestens genauso sehr die Tatsache, dass LTK ein „normaler“ Bondfilm ist. Sicherlich stellt die „Bond goes rogue“-Prämisse eine leichte Änderung zum normalen Missionsaufbau der Film dar, aber eigentlich ist dies nur oberflächlich der Fall, denn sobald er in Isthmus angekommen ist sind die eigentlichen Abläufe dieser „Mission“ praktisch die gleichen wie immer (sieht man mal davon ab, dass er von Anfang an den Schurken abknallen will – worauf in vielen Fällen die anderen Bondfilme letztlich aber so oder so auch hinauslaufen). Ich sehe im Gegensatz zu dir nicht, wo LTK etwas komplett anderes mit dem Seriencharakter anstellen möchte bzw. dies tut. Auch die Ironie ist durchgängig vorhanden, wenngleich sie aufgrund der härteren Ausrichtung nicht immer so offensichtlich präsentiert wird. Den Zwinkefisch mag ich daher auch sehr und finde ihn wie generell den Schluss nicht als unpassend. Gerade weil es sich in meinen Augen um einen lupenreinen „normalen“ Bondfilm (mit ein paar interssanten Extras) handelt, muss der Film natürlich auch positiv zu Ende gehen und vor allem mit einer Rückkehr Bonds in den „Schoß der Familie“. Gerade weil LTK als Film für sich selbst steht muss am Ende der Status Quo des Filmanfangs wieder hergestellt sein .

Henrik hat geschrieben:Bekommt Bond seine Lizenz denn überhaupt einfach zurück. Sagt Felix nicht am Ende nur, M hätte einen Job für Bond? Damit ist der vorherige Zustand ja noch nicht ganz wiederhergestellt.
Das ist ein guter Punkt, wenngleich Felix Bemerkung natürlich schon klarmacht, dass letztlich wieder alles so wird, wie es anfangs war.
Henrik hat geschrieben:Irgendwie ist das auch konsequent, das Bond Felix' Mission erfolgreich zu Ende geführt hat. Und wenn ich ehrlich bin kann ich M am Anfang auch nicht wirklich verstehen, dass er Bond die Mission nicht zuende bringen lassen will.
Naja, Leiters Mission war es ja aber nicht Sanchez koste-es-was-es-wolle zu liquidieren. M kann man da nicht wirklich einen Vorwurf machen, dass er Bond da nicht weitermachen lässt, denn es hat ja tatsächlich überhaupt nichts mit Britischen Interessen zu tun. Zumal er ja auch nicht riskieren kann, dass ein britischer Geheimdienstler in eine Privat-Vendetta verwickelt wird. Dumme Situation für Bond: seine Wertekodex in Kombination mit seiner eigenen Vergangenheit zwingt ihn dazu weiterzumachen, sein Job verbietet dies aber eigentlich.

Henrik hat geschrieben:Mir ist gerade noch etwas eingefallen: Vielleicht wollte man ja in Bond 17 tatsächlich Bonds Verhalten aus LTK kritisch hinterfragen, aber da der Film vergleichsweise wenig erfolgreich war und dann auch noch Dalton abgesprungen ist, nicht zuletzt kam auch noch eine sechsjährige Pause hinzu, hielt man es für besser, es dabei zu belassen und das Thema ruhen zu lassen. In QOS wird z.B. auch Bonds Verhalten aus CR indirekt kritisch hinterfragt.
Man kann den Anfang von GE (welcher ja zu einem Zeitpunkt geschrieben wurde, als man noch von Dalton als Bond ausging) durchaus als Referenz an die Vorgänger-Filme verstehen: der Dench-M äussert sich ja explizit so, dass sie weit weniger Verständnis für Bonds Extratouren hat (sinngemäß, hab den genauen Wortlaut nicht mehr im Kopf). Den Anschiss den er erhält könnte man also durchaus auch stellvertretend für seinen Alleingang in LTK verstehen - wenn man dieses Spielchen spielten möchte. :wink: Andererseits stellen die Bondfilme mit Dame Judi nun sicher auch nicht gerade ein Paradebeispiel für zentral geleitete, nicht ohne Auftrag handelnde Agenten dar, in vielen "ihrer" Filme zieht es ihre Parade-00 ja vor auf eigene Faust zu agieren. :D
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

467
Auch ich habe mir mal die Mühe gemacht und Hillies Geschreibsel durch gelesen.

Urteil? Netter Text. Aber einen Fehler macht der Knabe immer und immer wieder. Was muss geschehen, damit er diesen in Zukunft nicht mehr tätigt? Muss man dies aus Billie raus prügeln?

"Es" erwähnt, dass Batman einen größeren Erfolg an den Kinokassen hatte als LTK-ein Fakt der sich leicht beweisen lässt. Dies aber als Grundlage für seine Kritik zu nutzen, ist erbärmlicher, als einem Kleinkind den Lolly zu klauen! Wenn man den Batman-Vergleich nutzt, warum nicht einen persönlicheren Vergleich ziehen ala:

Im direkten Vergleich zu Batman kommt LTK nicht heran, weil...

Nicht falsch verstehen. Ich kann mir vorstellen, dass Du dur Mühe bei der Wortwahl gemacht und dafür "Word" benutzt hast. Aber da ich viele hier für verkappte Windel-Lutscher halte, hab ich meine Probleme mit solchen Texten. Denn sie passen nicht zu dem, was ich von Euch halte.

Warum ich dann auf solche Freds reagiere? Weil ich Euer Seelenleben bereichern und somit Euch zu einem besseren Menschen machen möchte-dies allein ist mein BESTREBEN! Aus diesem Grundsatz heraus möchte ich Euch mit folgender Frage konfrontieren:

Hättet Ihr es besser machen können?

Diese Frage allein sollte ausschlaggebend sein, wenn Ihr "Word" startet, um eine flache Kritik zu schreiben!

;)
001
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Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

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001 hat geschrieben:"Es" erwähnt, dass Batman einen größeren Erfolg an den Kinokassen hatte als LTK-ein Fakt der sich leicht beweisen lässt. Dies aber als Grundlage für seine Kritik zu nutzen, ist erbärmlicher
Hach, aber Schatz, du missverstehst mich wieder einmal. Das muss eine Krankheit einiger weniger sein, dass sie solche Sätze immer gleich widerlegen wollen und darauf anspringen, obwohl man mal ausnahmsweise gar nicht das gesagt hat, was sonst in Verbindung mit einem solchen Satz stets kommt. Mir ist das völlig egal, das Batman erfolgreicher als LTK war und für meine persönliche Wertung beider Filme (die mit 8/10 und 7/10 nicht wirklich weit auseinanderliegen) ist es noch unwichtiger, es ist wirklich nur ein Fakt, den ich an der Stelle erwähnen wollte, weil er ja nicht ganz unrelevant für die Zukunft unserer Filmreihe war. Wie du aus allem drum herum eigentlich herauslesen solltest, ist mir selbst das schnurz. Aber es gibt ja sowas wie diese fiese Leserführung... ich weiß, das ist lange her, aber ich bin mir sicher, dein Deutsch-Lehrer hat das Wort mal fallen lassen. :wink:
Casino Hille hat geschrieben:Die US-Ausgabe der 007-Reihe konnte 1989 das Publikum nicht überzeugen, während selbstironische Blockbuster à la "Batman" Begeisterung auslösten.
Hier noch mal der Satz, auf den du dich beziehst und die Frage: Wo verwende ich diesen Fakt als Argument? :)
001 hat geschrieben:Ich kann mir vorstellen, dass Du dur Mühe bei der Wortwahl gemacht und dafür "Word" benutzt hast.
Lese ich da am Ende doch eine sehr leise Form der Anerkennung raus? Wenn dem so ist, fühlen Word und Ich uns gerne geschmeichelt. :)
GoldenProjectile hat geschrieben:Die Frage ist, würde Bond tatsächlich entscheidend anders handeln und vorgehen, wenn er in gewohnter MI6-Mission unterwegs wäre? Ich glaube nicht.
Da Anatol ja auch in die Richtung geht: Ja, das würde er. Vielleicht nicht tatsächlich, also nicht von der eigentlichen Vorgehensweise her, aber das spielt kaum eine Rolle, weil LTK recht deutlich und krass aus jedem Handeln seitens Bond eine neue ungeahnte Konsequenz entwickelt (außer aus dem großen ganzen, siehe meine Ausführungen weiter oben), sprich ständig betont wird, dass er gerade wieder eine geheime Operation oder sonst was torpediert hat. Auch das neue Schurkenverhältnis zwischen Bond und Sanchez verstärkt diesen Effekt. Ist auf dem Papier sich alles gar nicht so weit von normalen Bondschen Wegen entfernt, aber letzten Endes gefühlstechnisch schon eine ganz andere Liga. In meinen Augen, zumindest. :)
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Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

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Für mich ist der inhaltliche Unterschied zwischen LTK zu den vorherigen Bonds auch nicht wirklich auffallend. Lizenzverlust und Rachemotiv spielen letztendlich nur eine untergeordnete Rolle. Meistens werden diese Dinge komplett vergessen, und es ist insgesamt doch Bond as Usual.

Was das Publikum und Bond und Batman angeht, so hat LTK ja das publikum genügend überzeugt um immer noch ein kommerzieller Erfolg zu sein. Und in Deutschland hatte er gegenüber Batman die Nase klar vorn. Lag allerdings auch genau so klar hinter Zurück in die Zukunft 2 und Indy 3 zurück.

Was das deutsche Publikum eigentlich sehen wollte war anscheinend eher so Rain Man Zeugs.

Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

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Filmkritik: James Bond 007: Lizenz zum Töten

Hello back! Nachdem ich gestern den Hauch des Todes spüren konnte, habe ich mich heute mit der Lizenz zum Töten befasst. Hierbei handelt es sich um 007s 16tes Leinwand Abenteuer, erschienen 1989.

Felix Leiter, der mit Bond auf dem Weg zu seiner Hochzeit ist, bekommt die Nachricht, dass sich einer der größten und mächtigsten Drogendealer der Welt, Franz Sanchez, in den USA aufhält. Bond und Leiter machen sich sofort auf den Weg, verhaften Sanchez und feiern danach Leiters Hochzeit. Kurz darauf flieht Sanchez, verwundet Felix Leiter in der darauffolgenden Nacht schwer und tötet seine frisch angetraute Frau. Bond schwört Rache, doch M ist anderer Meinung und entzieht Bond seine Lizenz zum Töten. Bond ermittelt einfach weiter, schließt sich mit einer ehemaligen Navy Pilotin zusammen und fliegt nach Isthmus City, wo sich Sanchez aufhält. Mehrere Tötungsversuche Bonds schlagen fehl, sodass er sich in Sanchez Organisation einschleust und sogar dessen Vertrauen gewinnt. Kurze Zeit später wird Bond enttarnt und soll von Sanchez Handlanger ermordet werden. Bond rettet sich in letzter Sekunde, zerstört Sanchez Hauptquartier und tötet letzteren nach einer fulminanten Verfolgungsjagd.

Timothy Dalton spielt zum zweiten und leider zum letzten Mal die Rolle des 007. Seine Darstellung hat sich im Vergleich zu TLD noch einmal verändert. Er spielt Bond noch härter, Humor ist faktisch keiner mehr Vorhanden und den coolen lässigen Bond scheint es auch nicht mehr zu geben, im Endeffekt genauso wie bei Daniel Craig. Aber es ist nicht nur die Härte, die an Craig erinnert, es ist auch das Motiv: Rache. In QOS handelt Craig quasi aus demselben Motiv heraus und ebenfalls ohne Rückendeckung des MI6. Alle die mich kennen wissen, dass ich ein großer Fan von Daniel Craigs Bond bin und da ist es naheliegend, dass mir auch Dalton gut gefällt.

Wie in jedem Bondfilm gibt es auch hier einen Gegenspieler, Franz Sanchez, einer der mächtigsten Drogenbosse der Welt. Dargestellt wird diese Rolle von Robert Davi, einem 1953 geborenen, amerikanischen Schauspieler. Im letzten Film war ich vom Bösewicht enttäuscht, hier gefällt er mir ausgezeichnet, so gut, dass ich finde er hätte nicht mal den blöden Leguan gebraucht, das ist eine jämmerliche Kopie der Blofeld-Katze, aber sonst kann ich nicht meckern. So wie Sanchez stelle ich mir einen Drogenboss vor, kalt und brutal. Ein fetter Pluspunkt für den Bösewicht.

Die obligatorischen Bondgirls werden von Carey Lowell alias Pam Bouvier und Talisa Soto alias Lupe Lamora gespielt. Nun ja, eine gefällt mir, die andere nicht. Fangen wir mit der guten an: Pan Bouvier ist klasse, nicht nur die Darstellerin überzeugt, sondern auch die Rolle: sie wiedersetzt sich gegenüber Bond und wird nicht müde auch ihre eigenen Fähigkeiten zu betonen, ganz im Gegenteil zu Bond Girl Numero zwei. Lupe Lamora soll wohl so eine Art Zwangsgeliebte von Sanchez darstellen und lässt sich von ihm ausnutzen wie er will. Sicher, sie ist stark gefährdet wenn sie ihn verlässt, aber trotzdem ist sie einfach zu weich.

Desmond Llewelyn hat in diesem Streifen seinen längsten Auftritt als Q. Mir scheint, dass er nur in irgendeiner Form dabei sein musste, weil er das fast immer war, da es aber nicht reichte, dass Bond einfach nur Waffen von Q bekommt, wurde Llewelyns Part enorm vergrößert. Mir gefällt das, auch wenn ich es bei der Vorgeschichte für reichlich unwahrscheinlich halte, dass Q Bond freiwillig über den Weg läuft.
Wenn man über Q redet, welche beiden anderen Rollen drängen sich dann ganz automatisch auf? Richtig, M und Moneypenny, letztmalig gespielt von Robert Brown und Caroline Bliss, die aber nur ganz kurz zu sehen ist. Mir gefallen beide, vor allem da M dieses Mal härter ist als je zuvor.

Neben Robert Brown und Caroline Bliss verabschiedet sich ein weiter Name, der im Zusammenhang mit James Bond sehr bekannt ist: John Glen, der Regisseur. Sein 5ter und letzter Bondfilm ist leider auch sein schwächster. Im Vergleich zum Vorgänger kommt kaum bis gar kein Bondfeeling auf, dafür aber eine Menge Miami Vice Feeling, sozusagen könnte man den Film auch Miami Vice starring James Bond 007 nennen. Ein Grund hierfür stellen sicherlich auch die Locations dar, denn schließlich spielt ein Großteil des Films in einer ähnlichen Umgebung. Apropos Umgebung: Die Handlungsorte in diesem Film mögen mir alle nicht recht zusagen. Alles geht mir sehr in eine Richtung und vor allem fehlt mir London als Schauplatz. Die 25 Sekunden können ja wohl kaum als eigener Schauplatz gewertet werden. Anscheinend wollten die Produzenten mit all dem oben angesprochenen Aspekten den rückläufigen Besucherzahlen einen modernen, an den Zeitgeist angepassten Bond entgegensetzen, nur leider haben sie dabei das wichtigste vergessen, nämlich Bond…James Bond. Nach 25 Jahren ist es schwierig bestimmte Traditionen einfach aus einem Film zu verbannen, wenn die gleichen Darsteller immer noch dabei sind, ihre Screentime aber durch die fehlende Tradition massiv gekürzt ist. Das hat bei CR nur funktioniert, weil es weder Q noch Moneypenny gab.

Der Film an sich ist spannend und fesselnd, aber wenn man sich das Drehbuch genauer anschaut, dann wird nach der Ankunft in Isthmus City nur Noch Zeit totgeschlagen. Bond will Sanchez töten und wird daran gehindert, ab hier müssen nur noch die 2h vollgemacht werden, denn ein neuer Handlungsstrang fällt Maibaum, bzw. Wilson nicht mehr ein. Ich vermute gar, dass Maibaum hier aufgrund des Autorenstreiks aussteigen musste und Wilson alleine weitergemacht hat.

Kommen wir zu der Musik. Der ganze Soundtrack gefällt mir nicht. Es gab bei Bond viele Soundtrack-Komponisten, aber niemand hat es geschafft die Musik unpassend zu Bond zu schreiben wie Micheal Kamen. Die Unterlegung der Gunbarrel ist hier das aussagekräftigste Beispiel. Ich könnte mir zwar auch keinen klassischen Bondsoundtrack à la John Barry auf den Film vorstellen können, aber ein bisschen mehr Bond hätte nicht geschadet. Letzteres trägt auch viel zum oben erwähnten, fehlenden Bondfeeling bei.

Fazit:

Lizenz zum Töten überzeugt nur teilweise und zwar zu ziemlich genau 50%, mit dem Rest kann ich mich nicht anfreunden, daher ist die einzig mögliche Bewertung für mich 5 von 10 Punkten. Ich hoffe meine Kritik hat euch gefallen. Anregungen, Aufregungen und Verbesserungsvorschläge einfach in die Kommentare, ich freue mich über jede neue Idee!

Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

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ProfessorDent hat geschrieben:Wie in jedem Bondfilm gibt es auch hier einen Gegenspieler, Franz Sanchez, einer der mächtigsten Drogenbosse der Welt. Dargestellt wird diese Rolle von Robert Davi, einem 1953 geborenen, amerikanischen Schauspieler. Im letzten Film war ich vom Bösewicht enttäuscht, hier gefällt er mir ausgezeichnet, so gut, dass ich finde er hätte nicht mal den blöden Leguan gebraucht, das ist eine jämmerliche Kopie der Blofeld-Katze, aber sonst kann ich nicht meckern. So wie Sanchez stelle ich mir einen Drogenboss vor, kalt und brutal. Ein fetter Pluspunkt für den Bösewicht.
Der Leguan ist doch keine jämmerliche Kopie der Blofeld-Katze. Der Leguan hat eine ganz andere Ausstrahlung. Sie passt perfekt zu Sanchez, betont seine Brutalität, während die Katze bei Blofeld eher die Ruhe in jeder Situation verdeutlichen soll. Blofeld mit Katze ist so lange authentisch, wie er vollkommen ruhig bleibt, egal was passiert. Deshalb hätte man sie in FYEO weglassen müssen.
Der Leguan ist etwas ganz anderes, viel gefährlicher, bzw. aggresiver. Er passt perfekt zu Sanchez und ich freue mich, dass es ihn in LTK gibt.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

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dernamenlose hat geschrieben:Der Leguan ist doch keine jämmerliche Kopie der Blofeld-Katze. Der Leguan hat eine ganz andere Ausstrahlung.
Na ja, mit viel gutem Willen. Aber das ist schon sehr nahe an Blofeld und vom Sinn her ja immer noch dasselbe, auch wenn der Leguan für dich vielleicht etwas anderes ausstrahlt.
https://filmduelle.de/

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Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

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Casino Hille hat geschrieben:
dernamenlose hat geschrieben:Der Leguan ist doch keine jämmerliche Kopie der Blofeld-Katze. Der Leguan hat eine ganz andere Ausstrahlung.
Na ja, mit viel gutem Willen. Aber das ist schon sehr nahe an Blofeld und vom Sinn her ja immer noch dasselbe, auch wenn der Leguan für dich vielleicht etwas anderes ausstrahlt.
SOnstinterpretierst du doch auch immer so viel in die Filme, bzw. einzelne Elemente rein. Warum denn bei so etwas offensichtlichem nicht? :wink:
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."