Wie findet ihr AVTAK?

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Re: Filmbesprechung: A view to a kill

346
Sehr gut kann ich die Kritik gegen diesen Streifen verstehen, war er doch im Vergleich zu Vorgängern nicht allzu abwechslungsreich, er folgt dem üblichen Muster. Dennoch wirkt er für mich auf Grund der sanften Brüche immer frisch, es ist ein recht abwechslungsreicher Film.

Trotzdem hab ich Probleme mit dem wiederkehrenden Argument des zu hohen Alters. Denn eigentlich sind wir uns doch alle einig, dass Sir Roger Moore jünger aussah, als er war (gilt auch für heute, oder?). Nur weil wir alle in seine Biographie schauen und ganz vorne sein Geburtsdatum lesen, erschrecken wir bei der Berechnung seines Alters und der Verstand sagt: »zu alt!« – das Auge sagt dies aber nicht, wenngleich er physisch nicht allzu stark wirkt, also nicht allzu muskulös.

Damit verbunden ist das zweite wiederkehrende Argument, dass seine zahlreichen Stelldichein mit erheblich jüngeren Damen unglaubwürdig seien. Manchmal wird daran noch eine moralische Entrüstung über Sitte und Anstand gehängt. Also James Bond mag ein Held sein – nein, er ist ein Held, aber kein besonders sittsamer oder tugendhafter. Dazu ist es doch charakteristisch für ihn, dass er sämtliche Frauen becirct und sie für sich gewinnen kann, um es verhalten auszudrücken. Klartext: Sie lieben ihn! Ob das glaubwürdig ist, kann jeder für sich selbst beantworten, doch James-Bond-Filme sind grundsätzlich in einer Welt der Phantasie anzusiedeln.

Dem letzten Streifen mit Sir Roger Moore vergebe ich keineswegs den letzten Platz. Dies ist natürlich nur meine Meinung, die – soweit ich hier lese – leider kaum geteilt wird. Gebt dem Film eine Chance!

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

348
Ich finde Baccaras Punkt, dass viele erst ob des Wissens um Moores tatsächliches Alter ihn für zu alt in AVTAK finden nicht völlig von der Hand zu weisen. Ich frage mich, ob Moores Alter bzw. sein vermeintlich zu altes Aussehen in AVTAK auch dann derart stark in der Kritik wäre, hätte er im Anschluss tatsächlich noch einen achten Film gedreht. Vermutlich wäre dann Moore 8 in der Kritik und AVTAK wäre in Bezug auf Moores Alter wie OP eher ein Film mit dem Stempel "ging gerade noch". Für mich wirkt er in AVTAK eigentlich sogar wieder etwas agiler als in OP, vermutlich auch wegen des offensichtlich niedrigeren Gewichtes mit dem er in den Film ging. Was die häufig zitierte Problematik mit den (zu) jungen Damen anbelangt: ich finde gerade in einem Moore-Bondfilm stellt das gar kein Problem dar, da in einem Moore-Bondfilm prinzipiell alles möglich ist. Hätte man den Moore-Bond in seinem letzten Auftritt als Tribut an sein Alter "sittsamer" und enthaltsamer gezeigt wäre dies nicht nur ein unangenehmer Bruch in der Mooreschen Figurenzeichnung gewesen, sondern hätte ihn automatisch ja noch älter wirken lassen nach dem Motto: Opa kann halt auch nicht mehr wie er gern will. Immerhin war die Jones ja auch schon in einem recht reifen Alter, Stavin, Fullerton und Roberts waren mit Ende 20 auch keine ganz jungen Dinger mehr - irgenwo diktieren da auch die Spielregeln der Bondfilme was geht und was nicht geht. Ob der Eindruck des unermüdlichen Sexualathleten Old Rog in AVTAK wesentlich abgemildert worden wäre, wenn sein Mädels-Arsenal allesamt im Schnitt fünf Jahre älter gewesen wäre glaube ich eigentlich auch nicht wirklich.
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Re: Filmbesprechung: A view to a kill

349
Das Alter der Frauen ist wirklich vollkommen egal. Zumal damals wie heute das Zusammensein von noch viel älteren Männern mit noch viel jüngeren Mädchen gesellschaftlich akzeptiert wird. Das Umgekehrte jedoch nicht so sehr.
Das zu fortgeschrittene Alter sieht man ihm aber in den Nahaufnahmen schon sehr gut an, und für alle die den Film bislang nur in VHS Qualität kannten könnten HD Versionen dann schon ernüchternd sein. Ein wirkliches Problem ist sein Alter aber nicht, oder zumindest nur da wo man zu sehr auf jugendliches setzte. Aber da kommt mir nur die eine Actionszene in den Sinn wo er einen Überschlag mit Flinte in der Hand macht und dann schießend wieder hoch kommt. Aber diese Szene passte schon an sich nicht zu Moores eher vornehmer Gestaltung der Bond Rolle, und hätte für mich auch in LALD schon etwas unangemessen ausgesehen.

Damals in den 80gern jedenfalls war mir Moores Alter immer egal gewesen, heute sieht er schon in FYEO etwas zu alt aus. Aber wie gesagt, so wie er Bond spielt hätte er auch mit Ach und Krach noch einen weiteren machen können.

Daß er trotzdem AVTAK besser nicht gemacht hätte hat ganz andere Gründe. Das liegt nicht an Moore sondern an dem lahmen Film selber.

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

350
AVTAK hat aber auch in Summe so einen Rentner-Charme: Pferderennen, die deutlich gealtetere Moneypenny, der gute aber eben auch alte Tibbet, die eher rustikal-eleganten Locations, dann noch Glens routinierte (aber eben auch fade Regie)... wirkt auf mich alles zu angestaubt.

Moores Falten sind eine Sache, aber bei ihm kommt noch hinzu dass er schon von Anfang an ein eher unsportlicher Mensch ist. Da mag Craig noch so viele Furchen im Gesicht haben, aber er ist auch topfit und man nimmt ihm die Action sicher auch in 5 Jahren noch ab
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Re: Filmbesprechung: A view to a kill

351
Das ist relativ. Moore war schon sportlich, aber nicht im artistischen Sinne.

Craig sieht auch nicht allzu sportlich aus, sonder eher übermäßig muskulös, was ich nicht direkt als sportlich empfinde. Arnie und Sly wirkten auch nicht sportlich auf mich.

Abnehmen tue ich Craig die Action aber genau so wenig wie Moore, da sie bei Craig nun auch noch viel übertriebener inszeniert wird. Schon bei der Verfolgung zu Fuß am Anfang von CR hätte er sich trotz aller Muskeln die meisten Knochen gebrochen.

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

352
danielcc hat geschrieben:Moores Falten sind eine Sache, aber bei ihm kommt noch hinzu dass er schon von Anfang an ein eher unsportlicher Mensch ist.
Auf was stützt sich deine Aussage, dass Moore "ein eher unsportlicher Typ" sei? Er mag keine Supersportskanone gewesen sein wie zB Connery, der es immerhin zum 3. Platz beim Mr Universum brachte oder ein natürliches Bewegungsgenie wie Lazenby - aber das sind dann eben auch herausragende Sportler. Als unsportlich würde ich Moore aber keinesfalls einstufen, immerhin hat seine Sportlichkeit ausgereicht um den grünen Gürtel im Karate zu erreichen und ihn zu einem ordentlichen Fechter werden zu lassen, das wäre ohne ein gerüttelt Maß an Körperbeherrschung unmöglich gewesen. Ich denke es ist schon ein Unterschied, ob jemand das süsse Leben dem Sport vorzieht oder ob jemand par tout im Sport keine gute Figur macht.

Abgesehen davon frage ich mich, wenn für dich Moore eh "von Anfang an ein eher unsportlicher Mensch" ist, wo dann genau das Problem in Bezug auf AVTAK sein soll? Ich meine, wenn er eh immer unsportlich war ist es in LALD ja auch kein geringeres Problem. :wink:
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Re: Filmbesprechung: A view to a kill

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Diese PR Sache mit dem grünen Gürtel wirkt bis heute nach... Wahnsinn..

Also, jeder Bewegungsablaug von Moore in Actionszenen belegt das sehr deutlich. Wie erläuft, wie er schlägt, etc. Das sieht man einfach.
Im Übrigen hat Moore selbst nie geleugnet, dass er weder besonders sportlich war noch viel Lust auf körperliche Ertüchtigung hatte.
Mich stört das nicht weiter, aber in Kombination mit seinem fortgeschrittenen Alter in AVTAK war das alles wenig glaubwürdg
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Re: Filmbesprechung: A view to a kill

354
Ich bin froh, dass sich nicht alle an seinem Alter stören. Alterunterschiede werden, wie richtig erwähnt, auch mehr akzeptiert, aber nicht überall...
danielcc hat geschrieben:Also war er recht abwechslubgsreich aber nicht abwechslungsreich. Klare Aussage :-)
Tja, das passiert, wenn ich noch nach eins etwas schreibe ;)
Gemeint war: Zu seinen Vorgängern war der Film nicht allzu neu, er folgt dem üblichen Muster seiner Vorgänger, typisch Moore, typisch 80er, wenn man so will, ergo nicht abwechslungsreich im Vergleich zu Vorgänger. Was ist aber trotzdem abwechslungsreich? Der Film in sich selbst: also ich empfinde zumindest so, da es gewisse Brüche gibt, von dem französischen Schloss mit der barocken Atmossphäre, dem Landsitz in den USA, dem staubigen Stollen, der Zeppelin, die Unterwasser-Elemente, um es ganz grob zu skizzieren. Die Handlung ist einfach auch seltsam aufgebaut, nicht besonders gut, könnte man auch sagen, aber ich persönlich bin immer wieder überrascht, nach dem sehr langen Abschnitt mit Pferden in dem Schloss in die USA versetzt zu werden, mit ganz anderen Bildern. Kurz wird der Scheck eingeführt, verschwindet völlig und kommt wieder und plötzlich taucht noch der KGB auf, in der Badewanne, geile Szene übrigens, da wird einfach ziemlich viel verkleistert, ohne dass man völlig verwirrt wird... das find ich schon ziemlich gut an dem Film, man kann es mit Recht auch anders sehen
;)
Hoffe, dass es etwas klarer geworden ist und ich das Paradoxon auflösen konnte :)

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

355
danielcc hat geschrieben:Diese PR Sache mit dem grünen Gürtel wirkt bis heute nach... Wahnsinn..

Also, jeder Bewegungsablaug von Moore in Actionszenen belegt das sehr deutlich. Wie erläuft, wie er schlägt, etc. Das sieht man einfach.
Im Übrigen hat Moore selbst nie geleugnet, dass er weder besonders sportlich war noch viel Lust auf körperliche Ertüchtigung hatte.
Mich stört das nicht weiter, aber in Kombination mit seinem fortgeschrittenen Alter in AVTAK war das alles wenig glaubwürdg
Wenn man Moores Aussagen wortwörtlich nimmt ist er auch der ängstlichste, hypochondrischste, schlechteste Schauspieler der Welt - es gibt ja tatsächlich Leute die der Meinung sind Moores Selbsteinschätzung beinhaltet so etwas wie einen Funken Ironie. :wink:

Ich teile deine Einschätzung nicht, gerade in den beiden genannten Disziplinen macht er in meinen Augen eine gute Figur. Besonders auffällig wird dies in der kurzen Fechtszene in MR. Abgesehen davon bin ich da bei Maibaum, denn glaubwürdig wirken die sportliche Verrenkungen in den Craig-Filmen aufgrund ihres teilweise noch weiter gesteigerten Schwierigkeitsgrades auf mich ehrlich gesagt auch nicht. Da kann der Hauptdarsteller sich - sehr zum Entzücken weiblicher Fans - noch so sehr wie ein Michelin-Männchen aufpumpen (was ich ehrlich gesagt im Zusammenhang mit der Figur Bond als sehr grenzwertig empfinde). Und last not least: die sportliche Leistungsfähigkeit eines Bonddarsteller ist für mich kaum bis gar nicht relevant für die Einstufung seiner Tauglichkeit bzw. die Bewertung seiner Leistung. Merkwürdig, dass in diesem Zusammenhang niemand Moores wie selbstverständlich elegante und leichtfüssige Darstellung in AVTAK anspricht. Das sind dann nämlich die Qualitäten, die mir wesentlich wichtiger sind "als ein paar Gramm gehärtete Gelatine an der richtigen Stelle" (Belmondos Kommissar aus Angst über der Stadt würde mir jetzt sicher widersprechen).
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Re: Filmbesprechung: A view to a kill

356
Also außer in CR ist Craig ja weit davon entfernt aufgepumpt zu sein. Das ist ein drahtiger, sportlich trainierter Körper - mehr nicht.

Natürlich kommt es auf vieles an bei der Rolle - und natürlich hat Moore mit seiner Darstellung andere Schwerpunkte gesetzt, und war damit sehr erfolgreich. Aber ich bleibe dabei: Er wirkt auf mich eher unsportlich und in AVTAK war der Bogen dann etwas überspannt in Summe aller Dinge.
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Re: Filmbesprechung: A view to a kill

357
Moore war 1984/85 wirklich nicht mehr fit. Aber wisst Ihr was? Das juckt mich überhaupt nicht. AVTAK war mein erster Bond im Kino und war mein erster Moore-Bond überhaupt. Und ich liebe ihn dafür. Als ich damals aus dem Kino kam, war das, was ich gerade gesehen hatte, etwas ganz besonderes. Und das wird auch immer so bleiben.

Moore war eigentlich nie wirklich athletisch, zumal er ja auch noch älter als Connery ist aber erst nach Connery die Rolle übernommen hatte. Aber er hatte viele andere Qualitäten, die ihn zu einem Bond-Darsteller machten, an den man sich immer noch gerne erinnert und den man auch heute noch immer wieder gerne sieht. Nicht umsonst bringt er es auch sieben Filme.

Der Film war vom Reißbrett und nach Checkliste. Geschenkt. Ich mag ihn totzdem.

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

358
Gestern hatte ich mal wieder Bock auf AVTAK, weil er für mich so etwas von "Sonntagnachmittag" feeling hat.
Fast 30 Jahre alt, damals wie heute immer wieder gern gesehen.

Zwar liegt AVTAK bei mir, wie bei den meißten von Euch eher im unteren drittel der Bondfilme, aber er entführt einen an sehr schöne locations was mir schon immer gut daran gefallen hat.

Negativ sind natürlich: Rogers "0070" performance (direkt nach dem Vorspann ist sein erster Blick zu Moneypenny immer wieder erschreckend als könnte er kaum noch gradeaus gucken ohne beide Augenbrauen zu strapazieren) ,die rüstigen Rentner als Kampfgegner, obwohl Roger nicht mal 77 in TSWLM die Beine hoch gekriegt hat, sowie die heutzutage lächerlichen Hintergrundprojektionen und Nahaufnahmen der zahlreichen RM Doubles.

Witziger Goof (ich hab den Thread durchgekämmt aber nichts dazu gefunden) :
-In der Szene in der das das Renault-Taxi geteilt wird, sieht man eindeutig einen silbernen BMW der auf das Taxi zurast.
Der eigentliche Aufprallgegner war aber im nächsten Schnitt ein silberner Renault.

Absoluter Pluspunkt für mich ist der fulminante Sound.
Der Film kommt erst durch den genialen Soundtrack von John Barry und exzellentem Sound in den Actionszenen, trotz der Drehbuchschwächen im Mittelteil, so richtig in Schwung.Christopher Walken hebt die Qualiäten dieses Films ebenfalls hervor.

Sicher kein Highlight aber einer von John Glens besseren Filmen.
Darf ich ihnen meine Freundin hierher setzen?
Sie belästigt sie nicht,sie ist nämlich tot...